15.04.2012, 11:24 | #1 |
Galapapa
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Lichthauch
Die Nacht trägt im Tal einen Elfenkleidschleier,
mit Tauperlenband ist die Wiese geschmückt der Wald scheint im Dunkeln zusammengerückt, als lauschte er still einer sphärischen Leier. Der Mond gießt sein Silberlicht über die Welten. Umgeben von hauchdünnem Eiswolkenkranz erleuchtet er sacht der Naturwesen Tanz, zu dem sich die funkelnden Sterne gesellten. Als spürte man Stille, als hörte man Schweigen, wie Nordlichterzauber des endlosen Alls im bläulichen Schimmer des Mondlichtkristalls, erscheinen die Elfen in orphischem Reigen. Geändert von Galapapa (19.04.2012 um 09:23 Uhr) |
15.04.2012, 20:20 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Hallo Galapapa,
die Idee und auch die erste Strophe deines Lichthauchs sind super, wie man heute zu sagen pflegt. An der zweiten und dritten könntest du vielleicht noch ein Wenig arbeiten. Die dritte Strophe erscheint mir mit ihrem Wenn-Dann-Charakter etwas zu direkt. Wäre es nicht besser, wenn es für den Hörer in der Schwebe bliebe, ob das in den ersten beiden Strophen gesagte Traum oder Naturbetrachtung ist? In der zweiten Strophe ist die dritte Zeile meiner Meinung nach problematisch. Was du mit 'der Naturwesen Tanz' meinst, ist für den Hörer durch das vorher Gesagte nicht deutlich genug vorbereitet. Ich persönlich denke an Schillers 'Der Tanz', was sehr gut passen würde, aber das ist gar keine notwendige Vorstellung. Das Gedicht drückt eine schöne Idee aus und ist, soweit ich es beurteilen kann, in der Form makellos. Viele Grüße Thomas |
16.04.2012, 00:04 | #3 |
Galapapa
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Hallo Thomas,
danke für Deinen Kommentar! Mit den Naturwesen wollte ich einen Zusammenhang mit dem Elfenkleidschleier der ersten Strophe herstellen. Die dritte Strophe, die man auch weglassen könnte, ist vielleicht im Vergleich mit dem restlichen, verträumten Text zu nüchtern. Eigentlich wollte ich damit einen Übergang, zurück in die Wirklichkeit finden. Gemeint ist Folgendes: Wenn man dieses Schauspiel versäumt, weil man im Bett liegt uns schläft, dann besteht doch die Möglichkeit, dass es einem im Traum begegnet. Ich habe die Strophe nun doch gestrichen. Damit sie nich nachzuvollziehen ist, gebe ich sie hier nochmal wieder: Und lässt auch der Schlaf diesen Zauber versäumen, die Stunden, die zartes Mysterium sind, zu bald schon zerstoben im Frühsonnenwind, dann lebt er vielleicht in den nächtlichen Träumen. Herzliche Grüße! Galapapa Geändert von Galapapa (16.04.2012 um 00:28 Uhr) |
16.04.2012, 09:12 | #4 | |
nach vorn sehen und nicht
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Beiträge: 265
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Hallo Galapapa,
deine Wortfindungen: Zitat:
Herzlichst Timo
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Nach vorn sehen und nicht zurück! |
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17.04.2012, 11:02 | #5 |
Von Raben umkreist
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Beiträge: 1.053
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Hei Galapapa,
du hast einen schönen Rhythmus in dein Gedicht eingewoben und wunderbare und den Träumen entliehene Bilder mit Worten gemalt. Das Gedicht gefällt mir gut, ich habe es sehr gern und mit Freude gelesen. Liebe Grüße Sidgrani
__________________
Alle meine Texte: © Sidgrani "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner« |
19.04.2012, 08:29 | #6 | |
Galapapa
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Hallo Timo,
danke für Deinen lobenden Kommenrtar! Auch ich mag es, Worte zu kombinieren, um die Sprache zu "verdichten". Manchmal lassen sich damit auch schwierige metrische Probleme eines Textes lösen. Zitat:
Herzliche Grüße! Galapapa Hallo Sidgrani, auch Dir lieben Dank für Dein Lob! Ich bin zur Zeit öfter mal am Ausprobieren, besonders auch auf dem Gebiet Rhythmus, Takt und Melodie eines lyrischen Textes. Dem vorliegenden Gedicht habe ich versucht einen Dreivierteltakt zu geben um das Gefühl zu erzeugen, dass ein Tanz beschrieben wird. Herzliche Grüße! Galapapa Ich habe inzwischen eine neue, dritte Strophe hinzugefügt. Gruß! Galapapa Geändert von Galapapa (19.04.2012 um 09:22 Uhr) |
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19.04.2012, 19:06 | #7 | |
ADäquat
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. © auf alle meine Texte
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19.04.2012, 20:23 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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hallo galapapa,
mit der neuen dritten strophe ist die sache jetzt wirklich deutlich runder geworden. ich hätte da auch noch so eine idee: wenn man vor "nacht" und "mond" den artikel weglässt, bekommen diese worte noch zusätzlich gewicht. ( vor allem, wenn man es sich laut vorspricht) dir sind wieder einmal sehr zauberhafte wortschöpfungen gelungen! lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
22.04.2012, 10:40 | #9 |
Galapapa
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Liebe Chavali,
danke für Dein Lob und Deinen Kommentar! Ja, es ist wie ein Dreivierteltakt, besonders auch, wenn man die Verse aneinader reiht; das passt eben deshalb auch gut zum Inhalt; die Elfen tanzen Walzer. Herzliche Grüße an Dich! Galapapa Kiebe larin, auch Dir danke ich herzlich für Dein Lob! Zu Deinem Vorschlag möchte ich sagen: Das Weglassen der Artikel würde den durchgehenden Takt durchbrechen. Wie ich Chavali oben schon schrieb ergeben die Versen hintereinander einen Walzerrhythmus (Dreivierteltakt), der den geheimnisvoll schwingenden Inhalt herausheben soll. Deinen Hinweis aber werde ich mir merken: Tatsächlich werden die Substantive ohne ihre Artikel gewichiger. Schon wieder was gelernt. Ich bin am Überlegen ob ich meinem Namen jetzt immer einen Artikel hinzufüge um Gewicht zu verlieren. Liebe Grüße! Der Galapapa |
23.04.2012, 20:19 | #10 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Lieber Galapapa,
in gespürte Stille und hörbares Schweigen einen lyrischen Tanz (sogar Walzer) hineinzuweben, kann nur einem Poeten gelingen, der wiedergibt, was er zu sehen vermag. Dein Lichthauch besteht aus wunderschönen Traumbildern, die sich dem Beobachter der Natur auch real erschließen. (Sterneknistern z. B. kann man in einer sternklaren Winternacht hören - erlebe ich jedes Mal.) Und die Welt ist doch schön! Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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