Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Auf der Suche nach Spiritualität

Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 12.12.2012, 13:39   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, larin!

Grade erst entdeckt und sehr gern gelesen!

Nur 3 Stellen:

S1Z4 - das "einmal" am Zeilenbeginn kann zu Fehlbetonungen führen, sodass man die Zeile neu ansetzen muss, denn oft betont man das Wort auf der 2. Silbe, wenn man getragen liest, hier muss es aber die 1. sein!

S3Z3 - wäre "alles Erflehte" sprachlich nicht flüssiger?

S3Z4 - hier fügt sich die Sprachmelodie nicht so recht in den Rhythmus. Man muss auf "Neu" betonen, und das klingt komisch hier.


LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.12.2012, 17:22   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

Hi Erich,

"alles Erflehte" feile ich glatt, an den übrigen Stellen hab ich eigentlich kein Problem mit der Betonung.
"Einmal" betone ich immer auf Silbe 1( Ausnahmne: Es war einmal)

Die Hebung bei "aufs Neu" ist genau an der Stelle, wo sie auch bei Herbsttag und Hingabe ist. (Daktylus beachten!)
Man könnte an der Stelle auch erneut schreiben - das hinten offenen "Neu" finde ich aber hübscher.

Was meinst du?

LG, larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.12.2012, 18:13   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Mir gefällt der gesamte melodische Bogen dieser Zeile nicht, das betonte Neu ist nur der Höhepunkt sozusagen. Ich bin zu wenig beschlagen in diesen Dingen, um es an etwas festmachen zu können, aber für mich spießt sich hier etwas klanglich und hört sich unnatürlich an - nicht im Fluss sozusagen...

Sonne dich, Blume, Prinzessin entvölkerter Beete,
leuchte, versüße der Welt ihren dämmrigen Tag!
Sinnbild des Hoffens und Sehnens, bis alles Erflehte
aus schattigem Grunde auf's Neu sich erheben mag.

Lies die Str. mal als Ganzes mit deiner Zeile und danach nochmal mit meiner Alternative und entscheide selbst, was flüssiger, lyrischer, weniger obstruktiv für dich klingt.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.12.2012, 08:55   #4
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

Hallo Erich,

also ganz ehrlich: deine variante ist zwar in sich schön - nur passt sie nicht in das Gedicht, weil hier der Daktylus nicht einghalten wird:

"sich aus ermattenen Gründen auFs Neu heben mag (meins):
DA da da DA dada DA da da DA dada DA
(Daktylus mit Hebung am Ende, so wie in den übrigen Zeilen, wobei "heben" vielleicht nicht ganz sauber ist))

aus schattigem Grunde auf's Neu sich erheben mag.(deins)
da DA dada DA da da Da da da DA da DA
(auftaktik, was bei mir sonst im ganzen Gedicht nicht vorkommt, nach "erheben" fehlt auch eine Silbe - also, da ist der Rhythmus dann nicht durchgehalten)

Ich nehm jetzt aber doch "erneut" statt "aufs Neu" - da ist offenbar doch ein Hebungsprall zwischen "aufs Neu " und heben, der manchen stört. Ich hör ihn da zwar nicht so stark, aber gut....


LG, larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2013, 10:32   #5
Lisa
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 20.06.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 242
Standard

Wie klingt es so ... ???



Sonne dich, Blume, Prinzessin entvölkerter Beete,
leuchte, versüße der Welt ihren dämmrigen Tag!
Sinnbild des Hoffens und Sehnens, bis alles Erflehte
aus schattigen Gründen Neu sich zu heben vermag

oder

Sonne dich, Blume, Prinzessin entvölkerter Beete,
leuchte, versüße der Welt ihren dämmrigen Tag!
Sinnbild des Hoffens und Sehnens, bis alles Erflehte
aus matten Gründen erneut sich zu heben vermag.

Liebe Grüße Lisa
Lisa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2013, 19:31   #6
marzipania
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Zitat:
Sonne dich, Blume, Prinzessin entvölkerter Beete,
leuchte, versüße der Welt ihren dämmrigen Tag!
Sinnbild des Hoffens und Sehnens, bis alles Erflehte
aus schattigen Gründen erneut sich zu heben vermag.
Nee?
Die schattigen Gründe würde ich gern weiterlesen; das ist eine sehr schöne Formulierung, Larin.
Überhaupt überzeugt dein Gedicht durch feine Sprache.
Dabei will ich es jetzt belassen - es ist ja schon einiges gesagt worden.

LG
marzipania
  Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2013, 21:33   #7
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Larin,

ich hatte schon beim Lesen jenes erhabene, würdige Abschiedsgefühl entwickelt und eine eigene Melodie gefunden.
In diesem Gedicht ist so viel: Spiritualität, Philosophie und Willensstärke.
Über die Metapher Rose (Natur) werden Blühen, Verblühen und Erblühen in Bildern sichtbar. Gerade die Rose strotzt, ob ihrer Beachtung, viel länger der Vergänglichkeit. (Ich habe im Dezember blühende Rosen gesehen und Faldi hat ein Gedicht darüber geschrieben.)
Mich berührt dein Gedicht sehr, nicht "mitleidend", viel mehr wegen der Lebenstauglichkeit oder besser Lebenskraft bis zum letzten Tage.

Hier:

Zitat:
Zitat von a.c.larin
Sonne dich, Blume, liebkose mein welkendes Auge:
Schenke mir Trost, den der Tag nun schon nicht mehr verspricht!
Dass ich, wie du, auch im Einsamsein immer noch tauge
Zeichen zu setzen für Liebe, trotz scheidendem Licht.
Als ob man versteht und nicht in Worten umsetzen kann - so geht es der Lerserin. Es trifft einen Punkt, den man kennt oder kennen lernen wird.
(Das welkende Auge zeigt ein Spiegelbild auf, das man lieber nicht sehen möchte.)

Ein wunderschönes Gedicht. Melancholie, Spiritualität inbegriffen. Sie schließen sich ein und aus, je nach Gefühl.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:11 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg