Gedichte-Eiland

Erich Kykal · 31.05.2013, 14:13

Kein Windhauch schafft dem welken Raum Gebärde,
die Tropfen sintern grade in den Grund
und raunen aus der Regenrinnen Mund
ihr gluckerndes Bekenntnis in die Erde.

Es scheint, als ob es niemals anders werde.
Der trübe Himmel küsst die Hügel wund
und kein Erhellen tut ein Ende kund -
zu groß erscheint der Wolken graue Herde.

Man sitzt bei sich und ordnet die Gedanken,
denn keinen davon zieht es heut hinaus.
Man trennt die guten, weisen von den kranken

und stellt ein Fünkchen Hoffnung in die Fenster,
dass bald die Sonne vor dem stillen Haus
den Regen schweigen lässt und die Gespenster.

***Chavali*** · 31.05.2013, 14:47

Hi Erich,

gerade wollte ich auch einen Regentag bedichten, da sah ich diesen schönen nachdenklichen Text von dir.
Nun bleibt mir das Wort vorerst ungeschrieben, denn es würde wahrscheinlich fad wirken

Ok, dein Gedicht gefällt mir wie immer sehr gut, vor allem auch, weil du es meisterhaft verstehst,
Natur und Philosophie zu verbinden!

Lieben Gruß,
Chavali

Erich Kykal · 31.05.2013, 15:08

Hi, Chavi!

Zitat:

Zitat von Chavali

Hi Erich,
gerade wollte ich auch einen Regentag bedichten, da sah ich diesen schönen nachdenklichen Text von dir.
Nun bleibt mir das Wort vorerst ungeschrieben, denn es würde wahrscheinlich fad wirken

Oh, das tut mir leid - sei versichert, das wollte ich nicht! Jemand anderem die Kreativität zu verschrecken ist nicht mal das allerletzte, was in meiner Absicht liegt!
Bitte schreibe deinen Regentag! (Fad sind die ja alle, oder?

)

Vielen Dank für deinen Zuspruch zu meiner Arbeit, die angesichts der herrschenden Großwetterlage nahe lag, ja beinah obligatorisch erscheint!

LG, eKy

***Dana*** · 04.06.2013, 22:06

Lieber eKy,

ich finde Chavali hat dir ein Kompliment gemacht, dem ich mich nur anschließen kann.
Beim Lesen deiner in Wort und Vers gefassten Poesie lässt man die eigenen Ergüsse lieber sein, und das ist gut so.

Nicht nur treffend, sondern ergreifend schön - so dass man sich fragen muss, wie trist das Leben ohne jene Dichtung wäre. Der Regentag ist notwendig dafür.

Ich habe so manchen Regentag so erlebt, doch über deine Dichtung wird er mir zum Feiertag.

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal · 05.06.2013, 15:52

HI, Dana!

Schade, dass wir hier keinen Verbeugungssmiley haben - hier hätte er gepasst!

Oder wie wir in Österreich (zumindest in Wien, das ja laut Wienern der allerwichtigste Teil davon ist...

) sagen:

"G'schamster Diener, gnä' Frau!"

Vielen Dank für soviel enthusiastischen Zuspruch! Ich freue mich drüber!

LG, eKy

31.05.2013, 14:13	#1
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Regentag Kein Windhauch schafft dem welken Raum Gebärde, die Tropfen sintern grade in den Grund und raunen aus der Regenrinnen Mund ihr gluckerndes Bekenntnis in die Erde. Es scheint, als ob es niemals anders werde. Der trübe Himmel küsst die Hügel wund und kein Erhellen tut ein Ende kund - zu groß erscheint der Wolken graue Herde. Man sitzt bei sich und ordnet die Gedanken, denn keinen davon zieht es heut hinaus. Man trennt die guten, weisen von den kranken und stellt ein Fünkchen Hoffnung in die Fenster, dass bald die Sonne vor dem stillen Haus den Regen schweigen lässt und die Gespenster. __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

31.05.2013, 14:47	#2
*Chavali* ADäquat Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Mitteldeutschland Beiträge: 13.004	Hi Erich, gerade wollte ich auch einen Regentag bedichten, da sah ich diesen schönen nachdenklichen Text von dir. Nun bleibt mir das Wort vorerst ungeschrieben, denn es würde wahrscheinlich fad wirken Ok, dein Gedicht gefällt mir wie immer sehr gut, vor allem auch, weil du es meisterhaft verstehst, Natur und Philosophie zu verbinden! Lieben Gruß, Chavali __________________ . Meine Gedichte *--- Meine Blumen-Mini-Sammlung ---* Trauergedichte © auf alle meine Texte *Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz* *

04.06.2013, 22:06	#4
*Dana* Slawische Seele Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Inselstadt Ratzeburg Beiträge: 5.637	Lieber eKy, ich finde Chavali hat dir ein Kompliment gemacht, dem ich mich nur anschließen kann. Beim Lesen deiner in Wort und Vers gefassten Poesie lässt man die eigenen Ergüsse lieber sein, und das ist gut so. Nicht nur treffend, sondern ergreifend schön - so dass man sich fragen muss, wie trist das Leben ohne jene Dichtung wäre. Der Regentag ist notwendig dafür. Ich habe so manchen Regentag so erlebt, doch über deine Dichtung wird er mir zum Feiertag. Liebe Grüße Dana __________________ Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen, ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei)

05.06.2013, 15:52	#5
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	HI, Dana! Schade, dass wir hier keinen Verbeugungssmiley haben - hier hätte er gepasst! Oder wie wir in Österreich (zumindest in Wien, das ja laut Wienern der allerwichtigste Teil davon ist...) sagen: "G'schamster Diener, gnä' Frau!" Vielen Dank für soviel enthusiastischen Zuspruch! Ich freue mich drüber! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

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