01.07.2013, 00:02 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Gotteserlebnis
Ich denk mit Schrecken dran zurück,
bekomm noch oft den Tunnelblick, besonders nachts im Traume! Es war im Simplon, oder nicht? Die Schwerkraft presste mein Gesicht, mir platzte fast die Pflaume! Wir rasten auf die Mitte zu. Ich wusste das, doch nicht wozu! Geschah's aus Lust, aus Laune? Die Watte flog mir aus dem Ohr und abwärts zog's mich nieder, ich hörte Gott und Höllenchor, mir fuhr's durch alle Glieder: "Der Tunnel presst die Köpfe aus, verschlingt sie alle, saugt sie aus, getrocknet kleben sie dann stumm, im göttlichen Herbarium." Geändert von Carlino (20.07.2013 um 10:01 Uhr) |
01.07.2013, 14:19 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Au weia Carolino,
da scheint etwas wirklich schlecht gelaufen zu sein. Aber wenn man es sich so überlegt, dann ist Herbarium nicht so ganz schlecht, im Vergleich zum Verdauungstrakt von Würmern. In der ersten Strophe frage ich mich, wie man im Traum an etwas denken kann? Vielleicht als erste Zeile: Mit Schrecken blicke ich zurück, da Träume visuelle Erlebnisse sind, wäre blicken vielleicht beser? Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
01.07.2013, 16:17 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Thomas,
ja schlecht und Gott beobachtet sein Experiment "Mensch" als Hobbywissenschaftler! Wenn Du genau liest, merkst Du, dass das Ich in der ersten Strophe nicht im Traume denkt. Den Tunnelblick bekommt er allerdings auch und besonders nachts im Traume. Vielen lieben Dank fürs Lesen und Kommentieren, Gruß aus Samothraki Carlino |
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