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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 24.11.2013, 12:18   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!

Es ist ein Dilemma der Macht: Die Menschen folgen keinem, der so ist wie sie - sie wollen ein Vorbild, eine Ikone, einen Wunschgedanken, dem sie huldigen können!
Mächtige dürfen nicht menschlich sein. Der Präsident darf keine Affären haben oder sich scheiden lassen, der Papst darf praktisch keinerlei menschliche Bedürfnisse mehr haben, denn ihr nach außen projiziertes Charakterbild muss den hohen Anforderungen jederzeit genügen.

Dann ist da noch die Verstellung des Bösen: In der lächelnden Maske des Guten lullt es den Argwohn ein, um seine Ziele zu erreichen: Der Megamogul, der alle anderen Konzerne fressen will, der Diktator, der die Welt erobern möchte, der Seelsorger, der dem süßen blonden Ministranten an die Wäsche möchte...

Ich dachte mir: Wenn sie alle quasi allein sind, ohne Öffentlichkeit, fallen diese Masken, egal, welchem Zweck sie dienten - dann kommt zum Vorschein, was darunter ist: Lust, Gier, Hass, Zorn...ganz wie bei allen anderen auch!
Der Präsident lässt sich von der Praktikantin verwöhnen, oder - wie seinerzeit Kennedy - vögelt sich durch alle Gesellschaftsschichten, der Diktator spielt mit Puppen und huldigt seiner Domina, und der Seelsorger geißelt sich schluchzend für seine Sünden, bloß um dieselben in der Woche darauf erneut zu begehen!

Und natürlich ist da ja noch die Dunkelheit in jedem einzelnen, in uns allen, die wir tapfer weglächeln, wie um uns selbst zu überzeugen, dass sie nicht lockt! Aber damit muss jeder wohl selbst fertig werden!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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