Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Bei Vollmond

Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 28.05.2014, 17:41   #1
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Damals

Damals

Geklonte, seid Ihr nun bereit dem Leben zu begegnen?
Das rosa Menschenfleisch von früher habt ihr eingebaut.
Die letzte Schuppe welkt dahin wie greises Sauerkraut,
Verluste sind stets möglich, denn die Körperzellen regnen.

Wir Schemen laufen aus, und niemand will uns wirklich segnen,
gefühltes Nichts, das Tier im Menschen ist schon abgebaut.
Geraubt wird Luchs zum luchsen, Schlangen für die schöne Haut,
wir Klonschimären werden diesem Spiel mit Federhaar entgegnen.

Ja mischt die Löwengene schleunigest unter das Geklonte,
die Zähne wollen nicht mehr reißen, das ist jammerschade.
Doch einst war ich ein echter Mensch und liebte grüne Jade.
Zerzellt! Verfall! Ich fühl nicht mehr wer damals mich bewohnte.
  Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2014, 20:14   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe sy,

was für ein tolles Werk!
Wenn das Realität werden sollte - was nicht mal von der Hand zu weisen ist -
dann gute Nacht, Erde; gute Nacht, Welt.
Wir selbst werden es nicht mehr erleben, aber da ist beileibe kein Trost.

Mit wahnwitzigen (im positivenn Sinne) Worten hast du dieses Szenario beschrieben.
Davor kann ich nur meinen Hut ziehen!

Zitat:
greises Sauerkraut
das entbehrt allerdings nicht einer gewissen Komik auf tragische Weise.
Zitat:
Geraubt wird Luchs zum luchsen, Schlangen für die schöne Haut,
Hier wird auf die Zerstörung der Erde explizit hingewiesen.
Und so könnte ich noch mehr Besipiele heraus picken, sy.

Ganz fabelhaft gemacht!
Sehr gern gelesen und gestaunt!

Liebe Grüße,
Chavi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2014, 21:35   #3
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Chavali

Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen

was für ein tolles Werk!
Wenn das Realität werden sollte - was nicht mal von der Hand zu weisen ist -
dann gute Nacht, Erde; gute Nacht, Welt.
Wir selbst werden es nicht mehr erleben, aber da ist beileibe kein Trost.
Ich habe dieses Gedicht deshalb geschrieben, weil wir Menschen vor Nichts halt machen. Die Natur wird so gebraucht wie wir Menschen es so wollen. Genmais ist ja schon die Regel Unsere Spezies macht vor nichts halt.

Diese Rubrik gibt mir die Möglichkeit zu übertreiben. Ich hoffe es ist noch verständlich genug.

greises Sauerkraut ja, dennoch will ich mich nicht davon trennen...Ich werde auch immer eigensinniger...und ja der Klon, der dort spricht, das paßt schon


Danke für Dein Lob! Und das Du mir geschrieben hast.

*Freu*

Liebe Grüße
sy
  Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2014, 22:21   #4
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Syranie,

noch posten wir es unter "Phantastisches", noch dürfen oder sollen wir glauben, dass es nicht dazu kommt. Doch können wir wirklich sicher sein? Wird man uns überhaupt informieren?

Die Natur (zu der wir auch gehören) hat sich entwickelt, hervorgebracht, zerstört, verändert, angepasst und immer einen Neuanfang gewagt.
Der Mensch hat die Möglichkeit bekommen, zu verstehen, sie zu nutzen - bis zu dem Tage, wo er begann sie zu beherrschen und auszunützen.
Die Natur wird sich nicht rächen. Sie wird immer sein. Sie wird sich entwickeln, hervorbringen, zerstören, anpassen und immer einen Neuanfang wagen ....

Ein phantastisches Gedicht, das zur Besinnung aufruft. Wieder sind es Dichter und Denker, die mahnen.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2014, 19:50   #5
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe Dana

Ja Du hast recht, die Natur wird das alles schon regeln, sie wird sich immer und immer wieder neu erschaffen, es wird halt Anders sein.


Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
noch posten wir es unter "Phantastisches", noch dürfen oder sollen wir glauben, dass es nicht dazu kommt. Doch können wir wirklich sicher sein? Wird man uns überhaupt informieren?
Wer weiß das schon, was es jetzt schon wirklich gibt? Ich glaube nicht das die Bevölkerung über alles informiert wird.

Danke das Du mir geschrieben hast, auch dafür, das Du Dir Gedanken gemachst hast, denn das Gedicht sollte ja dazu auffordern.


Liebe Grüße
sy
  Mit Zitat antworten
Alt 03.06.2014, 18:49   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
Standard

Moin Syranie,

das klingt so ein bisschen nach einer modernen Dr. Frankenstein-Mär.

Hat er noch in alten Zeiten Leichen gefleddert und sie wieder zusammengesetzt, kann man heute teilweise schon im genetischen Labor bestimmte Lebensformen erschaffen bzw. klonen.

Was wird morgen möglich sein? Das ist die Frage.
Und, was noch wichtiger ist, wie sieht es bei solchen Wesen dann mit der Persönlichkeit aus?

In deinem Text wird ja davon ausgegangen, dass Menschen geklont wurden. Jedem dieser Klone wurden bestimmte Eigenschaften mitgegeben.
Diese Klone scheinen von der Persönlichkeit "ihres Wirtes" nichts oder nicht sehr viel mitbekommen zu haben.
Sie wurden so gezüchtet, wie der Wirt es vielleicht haben wollte, in der Hoffnung nach seinem Tod quasi im Klon weiterleben zu können.
Nun aber stellt sich heraus, dass sie eine völlig eigene Persönlichkeit besitzen und mit ihrem Dasein nicht mehr zufrieden sind.
Die Aggression scheint ihnen verloren gegangen und bei dem ihnen angezüchteten Schönen vermissen sie die Raubtiergene.
Die hätten sie nämlich nötig, weil sie letztendlich von niemandem wirklich als Menschen anerkannt werden, es sind ja nur Klone.
Und somit scheint eine Revolution in Gange zu kommen.

Interessante Story, muss ich schon sagen. Und auch sehr fantastisch...


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2014, 22:02   #7
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Falderwald

Zitat:
Zitat von Falderwald Beitrag anzeigen

das klingt so ein bisschen nach einer modernen Dr. Frankenstein-Mär.

Die Idee war, das der Mensch nur noch ein Klon ist, und das er mit Allem was die Wissenschaft so kann herumexperimentiert, Tiergene werden mit eingebaut.

Hat er noch in alten Zeiten Leichen gefleddert und sie wieder zusammengesetzt, kann man heute teilweise schon im genetischen Labor bestimmte Lebensformen erschaffen bzw. klonen.

Was wird morgen möglich sein? Das ist die Frage.
Und, was noch wichtiger ist, wie sieht es bei solchen Wesen dann mit der Persönlichkeit aus?

Wie werden diese Wesen denken ? Ich habe versucht es zu beschreiben. das hier kann nur eine kleine Szene sein. Ich habe dieses Wesen sprechen lassen

In deinem Text wird ja davon ausgegangen, dass Menschen geklont wurden. Jedem dieser Klone wurden bestimmte Eigenschaften mitgegeben.
Diese Klone scheinen von der Persönlichkeit "ihres Wirtes" nichts oder nicht sehr viel mitbekommen zu haben.
Sie wurden so gezüchtet, wie der Wirt es vielleicht haben wollte, in der Hoffnung nach seinem Tod quasi im Klon weiterleben zu können.
Nun aber stellt sich heraus, dass sie eine völlig eigene Persönlichkeit besitzen und mit ihrem Dasein nicht mehr zufrieden sind.
Die Aggression scheint ihnen verloren gegangen und bei dem ihnen angezüchteten Schönen vermissen sie die Raubtiergene.
Die hätten sie nämlich nötig, weil sie letztendlich von niemandem wirklich als Menschen anerkannt werden, es sind ja nur Klone.
Und somit scheint eine Revolution in Gange zu kommen.

Ich bin froh, das Du erkannt hast, was ich meinte Diese Tiermenschenklone wollen sich selbst "verbessern", nun wollen sie mit Tiergenen Luchs, Schlange und Löwe dazugewinnen. Ob es nun besser wird für diese Wesen habe ich offen gelassen. Etwas Verzweiflung sollten die letzten 2 Zeilen ausdrücken.

Interessante Story, muss ich schon sagen. Und auch sehr fantastisch...

Ja es ist phantastisch, doch ich bin der Meinung, das der Mensch sich gegen seine eigene Natur stellen wird, denn unsere Spezies ist zu neugierig .
Danke das Du Dich mit diesem Gedicht beschäftigt hast. Deine Interpretation stimmt 100%. Ich bedanke mich auch für den langen Text.

Liebe Grüße
  Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Weihnachten - damals wie heute wüstenvogel Auf der Suche nach Spiritualität 2 13.12.2011 22:16
damals, als der schnee fiel Mike_S Liebesträume 2 11.05.2010 17:09


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:47 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg