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Alt 28.11.2014, 20:40   #1
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Ein neuer Morgen ist dem Land geboren...

Ein neuer Morgen ist dem Land geboren,
der keine Hoffnung, keine Ängste lieh.
Die Bäume hat der Herbst längst kahlgeschoren
und dumpfer als dies Heut, vergehn die Tage nie;
im Grau der Müdigkeit schon lang verloren
ruhn Träume, schwer wie Schlummer, auf Marie;
scheint auch betaut vom Halblicht sie zu dösen,
mag ihren Geist ein Traum doch nie erlösen.


Einer großen Dichterin geschrieben.



Gerne nehme ich eine adäquate, fünfhebige Lösung für Vers 4 entgegen.

Geändert von Terrapin (27.12.2014 um 07:20 Uhr)
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Alt 28.11.2014, 21:32   #2
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

- nicht das erste Mal. Hab kommentiert und verklickt!!!

Aus dem Gedächtnis:

Hallo Terrapin,

wer zwei Werke postet und mit dem ersten zutiefst beeindruckt, zwingt den Leser sich sofort auf das nächste zu stürzen.

Zitat:
Zitat von Terrapin
Ein neuer Morgen ist dem Land geboren,
der keine Hoffnung, keine Ängste lieh.
Die Bäume hat der Herbst längst kahlgeschoren
und dumpfer als dies Heut, vergehn die Tage nie;
(ein Tag wie heute ist so dumpf wie nie)
im Grau der Müdigkeit schon lang verloren,
ruhn Träume, schwer wie Schlummer, auf Marie;
und scheint betaut vom Halblicht sie zu dösen,
mag ihren Geist ein Traum doch nie erlösen.
Sehr, sehr schön - aber ich stehe noch zu sehr unter dem Eindruck des wunden Herzens.

Aber:
1. Als neugierige Frau - Verrätst du den Namen der Dichterin?
2. Warum kann ein Traum ihren Geist nicht erlösen?

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2014, 22:29   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hallo Terrapin,

eine schöne Hommage auf eine Dichterin - wer auch immer.
Zitat:
Gerne nehme ich eine adäquate, fünfhebige Lösung für Vers 4 entgegen.
im Grau der Müdigkeit schon lang verloren - das ist dein Vers 4.
Wäre ganz einfach zu beheben:


im bleiern Grau der Müdigkeit schon lang verloren oder

im Grau der tiefen Müdigkeit schon lang verloren


Lieben Gruß,
Chavali

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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 28.11.2014, 22:42   #4
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard

Hallo Dana,

das kenne ich nur zu gut. Da bebt der Puls schlagartig in einem von Zorn getriebenen Takt.

Das andere Werk steht hier doch aber schon ein paar Tage im Forum. Naja, vielleicht... bestimmt übersehen.

Auch das kenne ich, wenn ein Gedicht richtig reinhaut, dann ist das Gemüt gefühlsmäßig für folgende nicht mehr ganz so erregbar.

Ihr Name ist wirklich Marie. Mehr will ich aber nicht verraten, weiß ich auch teils nicht. Ich weiß auch nicht was die gute Dame dazu sagen würde.

Ach die teure hat, wie ich, einen schweren und dennoch unruhigen Geist und ist recht schlaflos unterwegs. Leider.

Dein Vorschlag mag mir nicht so recht munden. Selber fällt mir aber auch nichts gescheites ein. Das braucht wohl noch etwas Dauer. Vielleicht lasse ich es auch so stehen. So sehr stört mich der Alexandriner gar nicht in der Strophe, auch wenn ich sonst gerne in der Form bleibe. Mal schaun was kommt.
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2014, 22:46   #5
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Zitat:
Zitat von Black Raziel
So, ich weiß nicht, warum sich Chavali den bereits fünfhebigen fünften Vers vorgenommen hat.
huuuch ich weiß auch nicht...verzählt - im doppelten Sinne??
peinlich...bitte um Vergebung

dann schau ich mal nach dem echten 4.Vers
Zitat:
Zitat von Terrapin
und dumpfer als dies Heut, vergehn die Tage nie;
wie wäre es mit:

so dumpf wie dieses Heute vergehn die Tage nie

hmmm...ist auch sechshebig.... trotzdem besser als die originale Zeile


LG Ch
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Geändert von Chavali (28.11.2014 um 22:57 Uhr)
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Alt 28.11.2014, 22:53   #6
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 469
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Chavali und Black Raziel,

ihr beiden habt gepostet als ich wohl gerade danas Kommentar geantwortet habe, weswegen ich euch hier und jetzt Raum geben will.

Chavali, da hast du dich scheinbar ein bissel vertan und bist im Versgewühle verrutscht. Passiert. Dennoch Danke.

Alexander, Danke für die Vorschläge und das Lob. Ich will schauen, was sich noch so finden lässt und derweil erstmal grübeln.

Danke euch beiden, Terrapin.
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Alt 29.11.2014, 15:25   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Terry!

Ein neuer Morgen ist dem Land geboren,
der keine Hoffnung, keine Ängste lieh.
Die Bäume hat der Herbst längst kahlgeschoren
und dumpfer als dies Heut, vergehn die Tage nie;
im Grau der Müdigkeit schon lang verloren,
ruhn Träume, schwer wie Schlummer, auf Marie;
und scheint betaut vom Halblicht sie zu dösen,
mag ihren Geist ein Traum doch nie erlösen.


Z3 - "Herbst längst" ist sprachmelodisch ungünstig - jede Menge Maulbewegung und Zischlaute.
Schöner: "Der Herbst hat lang die Bäume kahlgeschoren" - das liest sich viel flüssiger.

Z4 - Wie du sagtest, um einen Heber zu lang. Altern.: (Komma am Ende von Z3)"im nackten Hag vergehn die Tage nie." Statt Hag ginge auch "Hain" oder "Wald". Das wäre auch ein schönes Weiterspinnen des "kahlgeschoren"-Bildes aus der Vorzeile. Am Ende von Z4 würde ich einen Punkt setzen.

Z5 - Kein Komma nach "verloren".

Z7 - Klarer: "scheint auch betaut von Halblicht sie zu dösen,"

Z8 - Die Zeile ist etwas umständlich formuliert. Klarer: "mag(will) doch kein Träumen ihren Geist erlösen."


Die 2. Version würde ich verwerfen - da sind sogar 2 Zeilen zu lang.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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