01.12.2014, 09:04 | #1 |
Eiland-Dichter
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 33
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Aus den blauen Wasserfeldern
gehe ich in den fremden Herbst
in das Tote das nicht modert die Kette deiner Schritte: Staub frisch und scharf noch meine Gedanken zu nah - an den Tiefen entzündet sich ein Echo hastig versunkener Worte nicht bewegen - atmen Augen schließen – atmen aus fliehenden Blättern meiner Haut steigen unsere Zeichen in die Weite - blickentfernt öffnen sich Wolken – heraus bricht ein Meer sterbender Sekunden Sommerblut fließt aus Bäumen die nackt sind wie ich und Schweigen – der Winter kommt nichts kann uns wärmen – nichts kann meiner wunderschönen Liebe heranschleichende Kälte aus dem Herzen flüstern uns fangen oder kleiden C. Zaubersee |
03.12.2014, 19:15 | #2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
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Hallo Zaubersee,
zunächst ein Geständnis: Ich habe ein ganz eigenes "Problem" mit Schriften ohne Punkt und Komma und ein "eigensinniges" mit moderner Lyrik. Verstehe es nicht als "negative Kritik". Ich kann mich in dein Werk gut einlesen und mir fehlen auch nicht die Reime. (Ich habe sehr viele Besprechungen dazu gelesen und im Radio gehört, ich weiß, dass Lyrik sich nicht gerade im Umbruch befindet, aber andere Wege erkundet - mein Herz hängt am Klangvollen, Alten und Vertrauten.) Darum schreibe ich mein Verständnis hier für mich um und kommentiere danach, ok? Aus den blauen Wasserfeldern steige ich in den fremden Herbst; in das Tote, das nicht modert. In die Kette deiner Schritte: Staub, frisch und scharf noch; meine Gedanken zu nah. An den Tiefen entzündet sich ein Echo hastig versunkener Worte. Nicht bewegen - atmen. Augen schließen – atmen. Aus fliehenden Blättern meiner Haut steigen unsere Zeichen in die Weite. Blickentfernt öffnen sich Wolken, heraus bricht ein Meer sterbender Sekunden. Sommerblut fließt aus Bäumen, die nackt sind wie ich und schweigen – der Winter ist da. Nichts kann uns wärmen – nichts kann meiner wunderschönen Liebe heranschleichende Kälte aus dem Herzen flüstern, uns fangen oder kleiden. Das lyr. Ich verdichtet eine tiefe Traurigkeit, lässt aber offen, ob diese Liebe ein Ende durch Tod oder Entscheidung fand. Die Klärung ist nicht wichtig, das Leben und Nachleben beschreiben, was sie lyrisch zu bieten haben. So eingelesen gefällt es mir wirklich gut - ob ich die Inspiration getroffen haben, weiß ich nicht. Die blauen Wasserfelder, ob See, Himmel oder Tränen haben mir sehr gefallen. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
03.12.2014, 22:48 | #3 |
ADäquat
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Beiträge: 13.003
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Hallo Zaubersee,
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05.12.2014, 01:13 | #4 | ||||
Eiland-Dichter
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Hallo Dana,
vielen Dank für Deine Beschäftigung mit meinem Text; Dein Geständnis; ich konnte schon ein wenig aus den meist geposteten Gedichten hier entnehmen, dass ich nun in einem Forum bin, das sich gerne mit festen und unterschiedlichen und interessanten Gedichtformen beschäftigt, und auch die Leidenschaft dafür kann ich gut spüren.Meine Vorliebe zu schreiben sind in erster Linie Prosa-Lyriktexte, sowie Texte aus freien Rhythmen.Und ab und zu liebe ich es auch zu reimen und ein Metrum zu erstellen. Ich kann ohne Probleme stehen lassen, dass Deine Vorliebe eine andere ist. Um so mehr freue ich mich, dass Du dich so freundlich mit meinem Text beschäftigt hast. :-) Insgesamt bin ich gespannt auf meinen Aufenthalt hier. Es könnte spannend werden. Zu lernen gibt es hier allemal eine Menge. Nun zu meinem Text. Ich texte gerne ohne Punkt und Komma weil ich dann die einzelnen Zeilen besser ineinander fließen lassen kann und weil die Zeilen eine Trennung ohnehin vorgeben; außerdem stört es mein optisches Empfinden. Da es um Verdichtung geht, habe ich so die Chance, wenn ich dann doch ein Satzeichen verwenden möchte, eine besondere Stelle wirklich hervorzuheben. Aus den blauen Wasserfeldern Zitat:
Zitat:
Zitat:
Bleibt blickentfernt so wie ich es schrieb, öffnen sich auch die Wolken blickentfernt, mit den wertvollen Sekunden dieser Liebe, um das Lyr. Ich mit dem Sterben zu überschütten. An diesen Stellen kann auch verständlich gemacht werden, warum eine konsequente Zeichensetzung dieses Spiel stören würde. Zitat:
Der Winter kommt, denn das Lyr.Ich friert schon jetzt, im Herbst, und fürchtet sich sehr vor der( gnadenlosen) heranschleichenden Kälte des Winters. Wenn der Winter schon da wäre, gäbe es diesen Prozess der Angst vor dem endgültigen Sterben der Liebe nicht.Der ja die Grundaussage meines Textes ist. Ich hoffe ich konnte zumindest meine Intention klären und auch vermitteln, dass jedes Wort durchdacht und sorgfältig ausgewählt ist. Was nicht bedeutet, dass ich nicht auch an Textarbeit interessiert wäre; im Gegenteil, ich bin daran gewöhnt nach ca. 12 Jahren Forenarbeit und habe viel dadurch gelernt. Deine Interpretation ist sehr nah an meinem Gedachten; :-) So, das wars erstmal für jetzt, ich grüße Dich herzlich in die Ratzeburger Nacht Zaubersee Hallo Chavali, auch Dir möchte ich ganz herzlich für die Beschäftigung mit meinem Text danken; das Wichtigste habe ich schon zu Danas Kommentar geschrieben, meine (lange) Antwort beinhaltet eigentlich alles, was ich auch Dir schreiben würde. Dein Kürzen, Du ahntest es schon, trifft meine Aussage nicht mehr so, dass es sich für mich noch richtig anfühlt.Aber Deinen Versuch schätze ich Liebe Grüße aus einer Nacht Zaubersee Geändert von Chavali (06.12.2014 um 10:13 Uhr) Grund: Doppelpost |
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05.12.2014, 19:23 | #5 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Zaubersee,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich finde diese Art "Klärung" sehr wichtig. Es geht ja in einem Forum nicht darum, andere mit eigener Sicht zu überzeugen. Ich freue mich darüber, deiner Intention nahe zu sein und weiß jetzt mehr über deine Schreibart. In diesem Sinne weiterhin auf guten Austausch. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) Geändert von Chavali (06.12.2014 um 10:11 Uhr) |
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