10.12.2014, 18:46 | #1 |
Von Raben umkreist
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.053
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Begehren
Wenn ich aus meinem Fenster schau
und dich in Nachbars Garten seh, dann fühl ich mich im Magen flau, und meine Lust schnellt in die Höh. Ich sehne mich nach deiner Haut, sie ist so jungfräulich und rein, und bist du mir erst anvertraut, dann sollst du mir zu Diensten sein. Du weißt vom Leben noch nicht viel, bist scheu und weichst mir ständig aus. Wir werden eins, das ist mein Ziel, ich wart auf dich im Gartenhaus. Schon bald liegst du entblößt vor mir, verführerisch im Lichterglanz. Auch meine Freunde sind schon hier, du knusprigzarte Weihnachtsgans.
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Alle meine Texte: © Sidgrani "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner« |
11.12.2014, 11:26 | #2 |
ADäquat
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Sid, du Schelm!!!!!
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. © auf alle meine Texte
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11.12.2014, 13:11 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 30.08.2010
Beiträge: 181
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Hi Sidgrani,
ich dachte zuerst bei "jungfräulich": der ist aber altmodisch Bei einer Gans natürlich selbstverständlich - wer will schon eine Gans, die schon mal jemand hatte *würg* Wirlich sehr gelungen mit der Pointe am Ende und exzellent verdichtet. Nur dies hier: sie ist so jungfräulich und rein, empfinde ich als kleinen Stolperer, ev. magst du es umstellen: sie ist jungfräulich und so rein, ... nur ein Voschlag. Wirklich gern gelesen. Beste Grüße vedenA
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Mein Buch "Leitersprossen" ISBN-10: 3853060501 ISBN-13: 978-3853060506 - oder per PN ! |
12.12.2014, 12:27 | #4 |
Kiwifrüchtchen
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Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
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Lieber Sid,
KÖSTLICH! Deine Begierden hierzu kann ich bestens nachvollziehen. Und es hat auch nicht den Anschein, als ob das arme Ding vom Leben noch recht viel mehr zu wissen bekommt. Du scheinst Deine Jagdstrategie schon ausgetüftelt zu haben. Stalking vom Gartenhaus aus.... tztztztz Aber sieh nur zu, dass Du sie bald erwischst, denn nächstes Weihnachten ist sie bestimmt nimmer so zart. Gut abgelacht, Du Schelm! Bei der Gelegenheit möcht ich Dich dran erinnern, dass noch eine Auflösung zu einem Deiner rätselhaften Dingser aussteht. Du erklärtest damals, dass Du 'zu diesem Zeitpunkt' nichts weiter dazu zu sagen hättest. Nun, das ist jetzt schon Monate!!! her! Ist der Zeitpunkt denn dann irgendwann in naher Zukunft zu erwarten? Es ging um einen Kreisverkehr!!! Sehr gern gelesen und besenft. LG von Lai
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal |
12.12.2014, 13:03 | #5 |
Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Hi Sid,
Du Schwerenöter! Hast mich wieder schön zappeln lassen. Dass es nie so ist, wie man vermuten würde, kenne ich ja schon. Aber auf die Gans wär ich nicht gekommen. Na, dann lass Dich bloß nicht erwischen! Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich |
14.12.2014, 11:33 | #6 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Sid!
Trefflich gescherzt! Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Einzig die Zeile mit den Freunden in der letzten Strophe erscheint mir etwas fremdkörperlich. Verbringt man den Heiligabend klischeekonform nicht mit der Familie? Ein Abend unter Freunden passt für mich nicht so recht ins Weihnachtsbild. Sehr gern gelesen und geschmunzelt! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
16.12.2014, 21:55 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
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Sehr köstlich gedichtet. Doch schließe ich mich Erichs Einwand zu den Freunden am Weihnachtsabend an. Passt einfach nicht.
Das sollte aber mit wenigen Schritten behoben sein. Solches lese ich gerne wieder. Gruß, Terrapin. |
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