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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 05.12.2014, 16:38   #1
Chavali
ADäquat
 
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Standard Eine Entscheidung

Dass ich mein Leben neben dir verbringe,
erwartest du mit Selbstverständlichkeiten.
Du kaufst schon, ohne dass ich's will, die Ringe;
mir scheint, du findest dich in Eitelkeiten.
Mir fehlen bei dir wesentliche Dinge.
Die Rose wird mir keine Lust bereiten!
Ich winde mich aus dieser engen Schlinge,
erspare mir die ehelichen Pleiten.
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (07.12.2014 um 11:22 Uhr)
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Alt 05.12.2014, 19:49   #2
ginTon
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Standard

Hi chavilein,

also je öfter ich das Gedicht lese, desto mehr erinnert es mich an kleine Beziehungs- oder Ehediktatoren, die auf ihrem Thron sitzen und alle anderen müssen sich dem Willen des-/derjenigen beugen. Das Gedicht lässt inhaltlich natürlich viel offen, aber man könnte sich vorstellen, dass sich der wahre Charakter des Partners erst nach und nach herausgestellt hat und erst als der entscheidende Moment im Raum steht, also sein Leben mit dem-/derjenigen zu teilen, das Gegenüber aufwacht.

Zitat:
Dass ich mein Leben neben dir verbringe,
erwartest du mit Selbstverständlichkeiten.
Du kaufst schon, ohne dass ichs will, die Ringe;
mir scheint, es sind die deinen Eitelkeiten.
In der letzten Zeile könnte man auch schreiben: geschuldet deiner eigenen Eitelkeiten, da "mir" in der nächsten Zeile wiederholt wird...Natürlich ist der Text inhaltlich ein wenig überspitzt, aber am Ende geht es darum, dass jemand Zukunftspläne macht ohne den Partner/in zu involvieren.

Zitat:
Mir fehlen bei dir wesentliche Dinge.
Die Rose wird mir keine Lust bereiten!
Ich winde mich aus dieser engen Schlinge
und beuge vor den Liebes-Ehe-Pleiten.
Die zweite Zeile verstehe ich in dem Kontext nicht, könnte für Geschenke stehen, die eher einem Zweck als dem Gefühl dienen. In der dritten Zeile würde ich eher zu "Ich winde mich aus der zu engen Schlinge" tendieren. Die letzte Zeile ist auch umständlich formuliert, in meinen Augen. Besser wäre: und beuge mich nicht mehr den Liebespleiten o.ä

insgesamt sicher ein nachdenklicher Text, der gerade in der heutigen Zeit doch sehr aktuell ist, möglicherweise ein grund warum es so viele Singles gibt.

gerne mit beschäftigt ...liebe Grüße ginnie
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 05.12.2014, 20:15   #3
Dana
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Liebe Chavali,

aus "Sicherheitsgründen" eines Laien, verwende ich hier keine Fachausdrücke.
Ihr Sommervögel wisst es besser.)

Beim Lesen ist mir eher ein leichter "Grinser" gekommen. Ich sehe den Text weniger nachdenklich - viel mehr ein selbstbewusstes lyr. Ich, das gut beobachtet und/oder erfahren ist.
Das lyr. Ich hat keine Eile und erwartet eine gut durchdachte und besprochene Entscheidung.

Mir würden Selbstverständlichkeit und Eitelkeit besser gefallen, weiß aber nicht, ob diese Gedichtform das erlaubt.

Gern gelesen,
liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 05.12.2014, 21:30   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavi!

Der Plural von "Selbstverständlichkeit" in Z2 hat auch inhaltlich Konsequenzen:

Der Singular beschreibt das Erwarten näher, der Plural aber sagt aus, dass hier eben gewisse "Selbstverständlichkeiten" eine Rolle spielen, die aber nicht näher erwähnt werden, was den Leser verwirrt zurücklässt. Was für Selbstverständlichkeiten sollten wohl nötig sein, damit jemand etwas erwarten kann???

In Z3 würde ich "ich's" mit Apostroph schreiben, da ein "es" involviert ist.

Z4 ist seltsam formuliert: "mir scheint, es sind die deinen Eitelkeiten" - normalerweise würde man sagen: "...es sind deine Eitelkeiten".
Altern.: "mir scheint, du findest dich in Eitelkeiten."

Die letzte Zeile ist inversiv. Altern.: (Komma am Ende der Vorzeile) "erspare mir die ehelichen Pleiten."


Abgesehen davon ein gutes Gedicht, deine Siziliane (Liane aus Sizi?)!

Gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (05.12.2014 um 21:36 Uhr)
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Alt 06.12.2014, 12:09   #5
Chavali
ADäquat
 
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Hi ginnie,
Zitat:
also je öfter ich das Gedicht lese, desto mehr erinnert es mich an kleine Beziehungs- oder Ehediktatoren,
die auf ihrem Thron sitzen und alle anderen müssen sich dem Willen des-/derjenigen beugen.
ja, sowas gibt es wohl, aber ganz so krass ist es in diesem Falle nicht gemeint.
Die Zeile mit den Eitelkeiten - ja, die ist noch nicht gelungen. Muss ich wohl noch wenig feilen.
Deine Vorschlge für weiteres überdenke ich, ok?
Zitat:
Die zweite Zeile verstehe ich in dem Kontext nicht,
Du meinst die mit den Rosen - es ist eine Metapher, genau, für Geschenke oder ähnliches

Danke dir!



Liebe Dana,
Zitat:
Beim Lesen ist mir eher ein leichter "Grinser" gekommen.
Ich sehe den Text weniger nachdenklich - viel mehr ein selbstbewusstes lyr. Ich, das gut beobachtet und/oder erfahren ist.
hey, wie cool! Genau deshalb hab ich den Text auch in diese Rubrik gestellt *freu*
Zitat:
Mir würden Selbstverständlichkeit und Eitelkeit besser gefallen, weiß aber nicht, ob diese Gedichtform das erlaubt.
Mit dem Plural bei beiden Begriffen bin ich wohl ein wenig übers Ziel hinausgeschossen
Ich schaue mal, was ich noch verändern kann.

Danke auch an dich!



Servus, Erich,

auch du besprichst die o.g. Worte und Begrifflichkeiten. Damit hast du natürlich recht, wenn es aber auch erlaubt sein sollte,
kleine Ecken und Kanten einzubauen - da ja die Beziehung auch nicht unproblematisch ist (oder war)

Deine Vorschläge zur Änderung derselben - also für die pluralistischen Wortgebilde und nicht für die Beziehung -
gefallen mir recht gut.
Auf jeden Fall kommt da noch was von mir
Zitat:
Abgesehen davon ein gutes Gedicht, deine Siziliane
Hab Dank dafür!



Euch allen liebe Grüße!
Chavali
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Alt 23.12.2014, 07:22   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Chavi,

eine solche Entscheidung sollte immer gut überlegt sein, zumal die andere Seite ja anscheinend auch eine solche getroffen hat.
Dumm gelaufen, wenn dann diese Entscheidungen nicht miteinander harmonieren oder aber vorher kein gemeinsamer Konsenz erzielt wurde.

Gitte sang zwar "Ich will alles" aber bei manchen geht das eben nicht so schnell und bevor man dann eine so weitreichende Entschedung trifft, sollte man das auch ganz genau für sich abwägen.

Dein Protagonist hat genau dieses getan und ist zu einem anderen Schluss gelangt.
Das ist sein gutes Recht, denn letztlich entscheidet man nur für sich selbst, auch wenn dies Konsequenzen für andere haben kann.
Doch opfern sollte man sich auch nicht, auf jeden Fall nicht für eine Beziehung.
Sie wird sich anpassen oder scheitern, denn nichts ist statisch.

Zum Formalen:

Die Eitelkeiten im Plural stören mich hier weniger, die Selbstverständlichkeiten sind da schon ungewöhnlicher.

Ich weiß ja nicht, ob dir das gefällt:

Dass ich mein Leben neben dir verbringe,
erwartest du von mir für alle Zeiten,
du kaufst schon, ohne dass ich will, die Ringe,
mir scheint, du findest dich in Eitelkeiten.
Mir fehlen bei dir wesentliche Dinge.
Die Rose wird mir keine Lust bereiten!
Ich winde mich aus dieser engen Schlinge,
erspare mir die ehelichen Pleiten.

Die Aussage dieser Zeile ist zwar jetzt leicht verändert und ich weiß genau, was du mit "Selbstverständlichkeiten" ausdrücken wolltest, aber ich meine, dass das funktioniert, denn durch das Verb "erwartest" fließt diese Erwartungshaltung ja schon direkt am Anfang in die Zeile ein und muss somit nicht am Ende noch verstärkt werden.
Und für "alle Zeiten" steht dann synonym für "in guten wie in schlechten Zeiten", die Frage bei der Eheschließung, die ja hier auch angesprochen wird.
Außerdem kannst du dann getrost in der nächsten Zeile das "ich's" durch "ich" ersetzen, das macht dann sogar extrem Sinn an dieser Stelle.
Ich habe auch mal die Zeichensetzung zur Anschauung leicht verändert.

Deine Siziliane hat mir gut gefallen...


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 18.01.2015, 17:24   #7
Chavali
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Moin Faldi,

nun wird es aber Zeit für eine Antwort

Eine Entscheidung ist immer nur soweit zu betrachten, wann, wo, wie und unter welchen Umständen
sie gefallen ist.
Eine Entscheidung, die gestern noch richtig war, kann heute schon wieder falsch sein, weil sich die
Bedingungen geändert haben.

Deshalb ist das alles so eine Sache

Zitat:
Ich weiß ja nicht, ob dir das gefällt:
Deine Vorschläge gilt es zu bedenken; was ich auch tun werde.

Zitat:
Deine Siziliane hat mir gut gefallen..
Danke!
Das freut mich!

Lieben Gruß,
Chavi





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