31.01.2015, 14:31 | #1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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Beiträge: 3.210
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Stahlhimmel
Stahlhimmel
Der Himmel ist aus Stahl geschmiedet und Gehämmert. Winterhartes Licht: Es dämmert Am Horizont wie Essenfeuer. Wolken Sind pink-orangen angehaucht. Ganz matt Und müde liegt ein Violett in Fransen, Die flüchtig kahle Äste strähnig kämmen. Ich kehre mich nach außen und nach innen. Die Augen spiegeln alle falschen Farben, Die meine Netzhaut überpinseln, als Ich nach den ersten Sternen greife, die Sich schüchtern blinkend auf das Stahlblau setzen. Bald wird ein Sturm sich durch die kalte Stille, Durch die Idylle fressen, sie verdauen. Ich schlage meinen Kragen hoch. Ich gehe.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (31.01.2015 um 15:40 Uhr) |
31.01.2015, 15:40 | #2 |
TENEBRAE
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Hi, walther!
Gute Form, schöne Sprache, interessante Enjambements - bloß das Fehlen der Reime schmerzt mich doch sehr! Schade! Warum? Es hässlicher machen, damit es vielleicht mehr Aufmerksamkeit erregt? Zu faul gewesen zum mühevollen Reimesuchen? Oder es verunstalten im verzweifelten Versuch, etwas "Neues, Unverbrauchtes, Niedagewesenes" zu kreieren? Alles vergebens: Takt, Rhythmus, Sprachbilder und Sprachmelodie mögen stimmig und ohne Fehl sein - ohne Reim fehlt einfach etwas, so oder so. Zumindest mir ergeht es so. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
31.01.2015, 15:51 | #3 |
Gelegenheitsdichter
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lb eKy,
das sonett war von anfang an ohne reime angelegt. es ist auch kein verzweifelter versuch, etwas neuartiges zu schaffen. vielmehr ist es ein text, der auch sich selbst heraus durch seine in rhythmischer sprache gemalten besonderen bilder und durch verwendung der sonettarchitektur eine ganz eigene stimmung erzeugen soll. dein eintrag zeigt, daß das gelungen ist. auch wenn du den reim schmerzlich vermißt. wenn du den inhalt einmal auf dich wirken läßt, wirst du sicherlich anerkennen, daß der fehlende reim durchaus mit dem inhalt korrespondiert. ich nehme es für mich in anspruch, gelegentlich solche formlyrik zu schreiben, die durchaus auch ungereimt sein kann, solange die melodie und die rhythmik ihren zweck erfüllen. hier tun sie das, meine ich, und du gestehst es mir sogar im grunde zu. danke für deine worte. ich kann sie aus deiner sicht verstehen, aber nicht gutheißen. kunst darf über grenzen gehen, wenn sie das mit gutem grund und handwerklichem geschick tut. nur dieser maßstab ist hier anzusetzen. lg w.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
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31.01.2015, 15:58 | #4 |
TENEBRAE
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Hi, Walther!
Oh, da bin ich ganz bei dir: Kunst darf/soll/muss Grenzen überschreiten! Aber schön finden muss man es nicht immer! Ich verstehe deine Intention, auch wenn ich für mich persönlich am Erfolg des Ergebnisses zweifle. Zugestanden also jederzeit - aber solange die freie Meinungsäußerung gilt, darf man eben auch sagen, wie man's für sich selbst empfindet, so lange man (wie wohl zuweilen gewisse andere hier - da bist aber nicht du gemeint) nicht arrogant, herabwürdigend und gar beleidigend wird in seinen Kommentaren. Meine Intention war das jedenfalls sicherlich nicht. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (31.01.2015 um 16:02 Uhr) |
31.01.2015, 16:27 | #5 |
Gelegenheitsdichter
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lb eKy,
deine position ist verständlich, nachvollziehbar begründet und ehrenhaft. ich vermag sie nur nicht in jedem punkt und in jedem fall zu teilen. du hast mich also nicht herabgewürdigt, sondern nur klar deine meinung gesagt. und das ist immer gerne gewünscht - wenigstens von mir! lg w.
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mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
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