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Feuilleton Essays, Aufsätze, Abhandlungen etc. |
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01.12.2015, 23:39 | #1 |
Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Lieber Thomas,
jetzt tut es mir leid, nicht wenigstens ein kleines Dankeschön für Deine Arbeit hiergelassen zu haben, was ich hiermit nachhole. Es lag einfach an meiner Scheu vor Kurzkommis und der fehlenden Zeit für eine aussagekräftige Rückmeldung. Aus Deinem Aufsatz kann man jedenfalls eine Menge für das eigene Schreiben mitnehmen, und ich empfehle die Lektüre allerwärmstens weiter. LG Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich |
02.12.2015, 00:56 | #2 |
Kiwifrüchtchen
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
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Kia ora Thomas,
auch ich bin jetzt etwas beschämt, noch nicht mal ein Dankeschön deponiert zu haben, obwohl ich es schon am selben Tag las, als du es einstelltest. Las es mit großem Interesse bis zum letzten Wort und hab zwischendurch Vergleiche mit meiner eigenen Dichterei angestellt. Sehr aufschlussreich, gerade für mich als Bauchdichterin, wo genau diese Spontanität das Um und Auf ist. Und wie gut tut es, anhand der Beispieltexte zu erkennen, dass auch die großen Meister ihre Ursprungsfassung später angezweifelt und Veränderungen vorgenommen haben. Ich finde, alle weiteren Versionen zeigen deutlich die Weiterentwicklung und Veredelung der Sprachführung bis hin zur Perfektion, büßen aber die Spontanität der ersten ein. Herzlichen Dank für die Mühe, die du dir gemacht hast mit einem Essay, das jeder Hobbydichter lesen sollte. LG von Lai
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal Geändert von Lailany (03.12.2015 um 07:32 Uhr) |
04.12.2015, 18:04 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Lailany,
auf ein derart langes Ding ist ja auch nicht leicht antworten, danke, dass du es trotzdem getan hast. Mit deiner Bemerkung bezüglich des Bauches hast du sicher Recht, ohne "Bauch" geht es nicht. Das Problem, um das es mir hier geht, ist jedoch nicht der "Bauch", sondern die "Zunge", der es nicht leicht gelingt das Richtige genau auszudrücken. Es ist das, was man mit auf der Zunge liegen meint. Entweder kommt gar nichts heraus, oder etwas, dass knapp daneben liegt. Ich habe dieses auch schon mit "Wie Gedichte entstehen" versucht auszudrücken. Besonders schwierig wird es dadurch, dass die Zunge schnell den Bauch verliert, wenn sie sich bemüht das Richtige genauer zu sagen. Schiller sagt das sehr schön: "Spricht die Seele, so spricht ach! schon die Seele nicht mehr." Diese Spannung auszuhalten (auch über 20 Jahre!) halte ich für wichtig. Der treffende Ausdruck, der dann endlich gefunden wird, erscheint leicht wie der Pinselstrich des chinesischen Meisters. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
04.12.2015, 18:31 | #4 | |
/ Bil-ly /
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
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Zitat:
Auch ich habe deinen Beitrag mit großem Interesse und fasziniert gelesen. Habe allerdings auch kein Dankeschön dagelassen, was ich hiermit nachhole. Das Zitat von Schiller ist sehr treffend. Das Wort ist eben nicht das "Ding". Die Zen-Maler müssen mit dem Gegenstand ihrer Darstellung erst eins werden, bevor sie zu malen beginnen. Es heißt, manche seien jahrelang vor einem Baum gesessen. An diesem Maßstab gemessen, sollte man daher vielleicht nur alle paar Jahre ein Gedicht schreiben. Oder eben ein paar Jahre nur an einem, wie Poe am "Raven". Lieben Gruß charis |
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05.12.2015, 18:36 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber charis,
vielen Dank. Ich selbst habe manchmals den Eindruck, dass ich Gedichte zu schnell veröffentliche. Aber man kann ja nachbesser - meinsten, jedenfalls. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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