03.12.2015, 15:18 | #1 |
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Von der Feinheit eines militärischen Einsatzes ( Kolumne)
Von der Feinheit eines militärischen Einsatzes ( Kolumne)
„Militärischer Einsatz“- das ist eine nette Formulierung. Linguistisch gesehen kann sie alles bedeuten: Brunnenbohren, Felder planieren und eben in den Krieg ziehen. Flinten-Uschi hat nun ihren ersten großen Auftritt. Sie schickt Bomber - zur Aufklärung natürlich nur, und nur um den Bitten von Frankreich nachzukommen. Da hat sie gar keine Ladehemmung. Wäre es nun Krieg, müssten die Bomber ja Waffen an Bord haben. Der Einsatz ist aber ja nicht gefährlich, so wird es gesagt- denn die Flugzeuge werden in Incirlik stationiert und das ist in der Türkei. Naja, so ein bisschen gefährlich ist es vielleicht, aber nur dann, wenn sie zur Aufklärung über Syrien fliegen. Aber da die ja mit Infrarot jeden Millimeter abtasten, würden sie doch einen Angreifer direkt erkennen… Und dafür. Nur dafür! haben sie so’n kleines schnuckeliges Bömbchen unter den Bauch genäht. Runter fallen sollten die Bomber da nämlich besser nicht, denn sonst kann Mama im Fernsehen live mitschauen, wie ihrem lieben Sven, Kevin oder Marcel der Kopf abgeschlagen wird. Nein, im Krieg sind die nicht! Es ist nur ein militärischer Einsatz. Im Krieg sind die auch deshalb nicht, weil ein Krieg ein strategisches Ziel verfolgen würde. Eine Strategie und ein Ziel hat Deutschland aber nicht, sonst würde man ja einsehen müssen, dass man den IS nicht aus der Luft besiegen kann. Da müsste man dann die Luftaufklärung mit Bodentruppen verbinden. Verstehst du nicht? Pass op: Das ist etwa so, als würde bei einem Championsleaguespiel Müller nach vorn stürmen. Er hat den Ball, ja! - er läuft, sein breiter Mund verzieht sich zum Grinsen, als wolle er den Ball verschlucken, er tritt , er trifft- --und steht im Abseits. Und darum ist es kein Krieg, sondern ein militärischer Einsatz. Flinten-Uschi ist doch ein kluges Mädchen! Sie hat Medizin studiert, ok, ihre Doktorarbeit war teilweise plagiiert, wie man hört oder eben auch nicht mehr hört, aber mein Gott- sie will nur Frankreich helfen. Ob man allerdings die Schuldgefühle, die auftreten, wenn man sich kilometerlange Soldatenfriedhöfe in Frankreich und Deutschland ansieht, damit kompensieren kann, ist fraglich. Aber Uschi versucht es halt. Sie macht es auf die mütterliche Tour. Könnte sie nicht einfach ein paar Pralinchen nach Frankreich schicken, könnten wir nicht flächendeckend noch ein paar Kerzchen auf den Marktplätzen anzünden, um unsere Solidarität zu beweisen?- fragt sich das deutsche Volk. Nein, Uschi macht es richtig. Sie schickt unsere Jungs noch vor Weihnachten in einen militärischen Einsatz. Der Krieg kommt dann erst im Januar….Frohe Weihnachten! |
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