09.04.2015, 08:17 | #1 |
Gast
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Schwarzfahrerfleisch
Hast d u schon einmal Nashornfleisch gegessen?
Will wetten, dass dir d i e Erfahrung fehlt! Es i s t nicht, was du denkst, von wegen wessen ich das erwähne. Nein: Es wird erzählt, dass Samstag nacht im U-Bahn-Schacht ein echtes Nashorn ward gesichtet, nachdem es von der Drehkreuzwacht gar übel zugerichtet! So fies! Die Drehkreuzwacht hat dichtgemacht, weil Nashorn, klar! hat weder Geld noch Ticket. Sie hat das schwere Tier nur ausgelacht und mit dem Gitter weiter zugedrücket, bis Nashorn unter all dem Pressen in Stücken war und sehr entseelt. Die U-Bahn hält nun Fleisch feil, dessen Tier zu Tod gequält! |
23.12.2015, 01:37 | #2 | |
Kiwifrüchtchen
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Beiträge: 945
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Kia ora wolo,
du präsentierst hier ein Werk, das in meinem Hirn einen kleinen, klaren, sowie kompakten Kurzfilm abspult. Zitat:
Mir hatten sich 2 erschlossen, von denen sich eine sofort so in den Vordergrund gedrängt hat, dass ich die 2. verwarf und auch nach keiner weiteren zu suchen brauchte. D.h. für mich ist es klar, dass du hier eine "alle gegen einen" Situation schilderst. Die Wache gibt ihr gemeinsames Bestes, den Einen draußen zu halten. Nicht nur das, der Eine wird emotional (dein "entseelt") lachend in Stücke gerissen. Dem folgt gegenseitiges Schulterklopfen bei der Verteilung des Fleisches. Mit der Kategorie Humor legst du bewusst eine falsche Fährte. Der oberflächliche Leser kann sich in jedem Fall über einen lyrisch sehr gelungenen Text freuen und vllt auch schmunzeln über das witzige und ungewöhnliche Bild eines Nashornes, das in die U-Bahn will. Dass das Werk mehr ist als nur ein Text, und die Crux zwar das "Ungewöhnlich" ist, aber auf ganz andere Weise, als anfangs vermutet, erfährt der Leser, sobald er sich darauf "einlässt". Für mich macht alles perfekt Sinn, ob ich deine Intention erfasst habe? Ich muss wohl abwarten, ob du es mir verrätst. Ein grammatikalisches Problem hab ich mit: von wegen wessen.... ich kann beim besten Willen nicht sagen, warum, bzw WIE es stehen müsse, aber mir erscheint es so nicht richtig. Auch meine ich, dass Samstag Nacht groß geschrieben gehört. Dichtgemacht würd auch ich zusammengeschrieben haben, aber seit der Rechtschreibreform, die ich nie die Gelegenheit hatte, zu erlernen, könnte es durchaus sein, dass man jetzt "dicht gemacht" schreibt. Oder beides richtig ist. Ein äußerst interessantes Werk, mit dem ich mich sehr gerne beschäftigt habe, weil auch umgekehrt. Loben muss ich auch, obs dir und mir passt oder nicht: Die Ausarbeitung ist Klasse. Es ist nichts dem Reim, dem Metrum, dem Inhalt geschuldet, die Worte sind strategisch clever gewählt und platziert. Alles ist gesagt, nirgendwo klingt es bemüht. Ich er- und anerkenne aber die aufgewandte Sorgfalt, die sich mit einem ausgezeichneten Text bezahlt macht. Gruß von Lai
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23.12.2015, 07:26 | #3 |
Gast
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Hallo Lailany
So wird der Blödler zum Propheten. Gut, dass es zufällig ein Nashorn war und kein Eisbär. (Oder wäre dann Klima...?) "von wegen wessen" war, als ich jung war, eine Blödelei. Als der Genitiv noch eine Regel war, die man in Thurland genauso kannte wie in Churland. Und gegen Regeln muss man ja auch immer mal wieder verstoßen, damit was abgeht, nicht wahr. Deine restlichen Hinweise schau ich mir an. Ich danke dafür und für dein überraschendes feedback insgesamt. Gruß wolo |
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