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Alt 03.04.2016, 17:49   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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HI, Aufwind!

In S2Z3 fehlt ein "du" nach dem "Und", oder du tauschst das "Und" am Zeilenbeginn durch ein "Du" aus.

Der Verzicht auf (fast) alle Satzzeichen und diese unselige Marotte, alle Zeilen groß zu beginnen, macht den Text nicht eben leichter lesbar.
Nicht alles ist gleich schon Lyrik, bloß weil man die Zeilen groß beginnt und eigentlich recht simpel formulierte Prosa abteilt und in Strophenform untereinander schreibt.

Dem Text entnehme ich mal frech, dass du entweder ein recht emotionaler oder ein recht junger Mensch bist - für am Leben und an der Dichtkunst Gereifte kommen deine Zeilen doch ein wenig arg pathetisch daher.
Dieser schmetternde Aufruf wirkt doch recht heroisch-schmalzig, erinnert an frühere Zeitalter: "Dulce et decorum est pro patria mori!"

Um wieviel "süßer und ehrenvoller" es aber wäre, für seine Ideen/Lieben/Kultur zu LEBEN, und wieviel mehr Mut dies oft erfordert, davon singen diese Heldenlieder nie! Sowas kann man Selbstmordattentätern aber auch nicht erzählen, wenn man will, dass sie sich im Namen ihrer ungnädigen Götter und zum politischen Nutzen der Aufhetzer in die Luft jagen!

Das ist übrigens der einzig sinnvolle Deutungsansatz, der mir hierzu einfällt:
Dass dies eine sarkastische Persiflage jener Kräfte ist, die junge Muslime dazu aufrufen, für "Allah" zu kämpfen (was das dortige Äquivalent zu "Freiheit" darstellt) oder gleich geplant zu sterben!
Derlei manipulative Rhetorik mag in den bildungsfernen Regionen und Kreisen noch eher verfangen, in denen solch stupide oder perfide Menschenfänger noch willige Opfer/Täter finden!

LG, eKy


PS: Kleiner Tipp: Wenn man jemanden länger kennt und seine Motivation und Geisteshaltung schon einigermaßen gut einschätzen kann, wird eine Persiflage oder Satire durchaus richtig interpretiert werden. Als Einstandswerk - so es denn eine ist - birgt sie die Gefahr, dass man dem Unbekannten zutraut, derlei in vollem Ernst zu schreiben, da man noch keinerlei Handhabe hat, ihn einzuschätzen. Zum Kennenlernen also eher weniger geeignet, zumindest ohne erklärenden Beitext.

Solltest du den obigen Text allerdings tatsächlich bierernst meinen - vergiss mein Postskriptum!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (03.04.2016 um 22:41 Uhr)
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