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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 19.10.2015, 12:01   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard Lilith

Lilith

Sie thront in ihrer Herrlichkeit,
umgeben von Begehrlichkeit
der männlichen Vasallen,
die alle ihr verfallen.

Die mächtige Magie
der Flamme ihrer Schenkel schafft
die attraktive Kraft,
die sie zur Herrin macht.

Jedoch in Tränen sah ich sie
allein in tiefer Nacht,
als sie, vom Wahn besessen,
das eigne Kind gefressen.
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 02.11.2015, 21:02   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Hallo Thomas,

das ist ein sehr schönes Gedicht, doch ich musste mich vorher ein wenig über "Lilith" informieren.

Wie es scheint, hast du hier aus mehreren Mythologien, Sagen und vielleicht sogar auch aus Goethes Faust geschöpft und dies zu diesem kurzen Text verdichtet.

Es beschreibt die (Selbst)Herrlichkeit einer "Edelhure", die sich durch die Kraft ihrer "Liebe" anscheinend viel Macht verschaffen konnte, denn ihre Gefolgsleute sind ihr in Hörigkeit verfallen und folgen ihr bedingungslos.
Wahrscheinlich werden die Gefühle dabei unterdrückt, sie wären wohl nur hinderlich, denn es ist lediglich ein Spiel um die Macht für sie.
Jedoch zeigt auch diese Frau Gefühle, als sie, aus welchen Gründen auch immer, ihre eigenes Kind im Wahn aufgefressen hat.
Es sind jedoch nur die negativen Gefühle, die sich dort ihre Bahn brechen.

Das kommt schon einem Gleichnis nahe, weil es zeigt, dass niemand seinen Gefühlen entfliehen kann.

Lilith wird auch als Succubus gehandelt, ein weiblicher Dämon, der in der Nacht in Menschenhäuser eindringt, um Kinder zu ermorden.

Das hat mir in diesem Sinne gut gefallen.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 12.04.2016, 19:16   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Falderwald,

bitte entschuldige die späte Antwort, dein Kommentar ist mir leider (wie andere auch) durch die Lappen gegangen.

Ja, es ist eine interessante Frau, die erste Frau vor Eva, die mit Adam gleichberechtigt sein wollte. Damals hat sich das Problem nicht lösen lassen und Lilith kommte deshalb wohl nur zum unglücklichen Dämon werden. Interessant ist die Frage, ob sie nicht nach so vielen Eva-Jahrhunderten wieder daraus erlöst werden kann.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

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