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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Romantiker,
deine Antwort auf Erichs ausführlichen Kommentar empfinde ich als sehr unzureichend und sogar etwas arrogant. Wenn du ausdrücklich "Sonett" über einen Text schreibst, dann kann man verlangen, dass du in der Lage bist zu erklären, was du unter dem Begriff verstehst, d.h. was ein "Sonett" ist, was kein "Sonett" ist, und warum das so ist. Selbstständig denken und in sich hineinhören sind Selbstverständlichkeiten für jeden einigermaßen ernsthaften Menschen, das bewahrt jedoch nicht davor, den größten Unsinn zu reden. Genau deswegen ist die Beschäftigung mit den alten Formen und mit genialen Dichtern so wichtig und erhellend. Dass geniale Dichter diese Formen so tief durchdringen, dass sie diese verbessern (das ist etwas anderes als verändern!) und mit ihnen "spielen", bzw. "spielend arbeiten" ist eine herrliche Erfahrung, die ich jedem gönne. "Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht." Oscar Wilde "Wer denke er denkt, denk nicht immer richtig!" Onkel Otto Viele Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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#2 |
Holger
Registriert seit: 01.08.2016
Ort: Jerxheim
Beiträge: 70
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Hallo Thomas,
eigentlich bin ich diese Art von Diskussionen leid, dennoch einige Worte zur Richtigstellung: Die "herrliche Erfahrung" die Du ganz richtig anführst, hatte wohl auch Rainer Maria Rilke, als er eines der größten Werke deutscher Dichtung schuf, die ausdrücklich die "Sonette an Orpheus" von ihm genannt wurden. - Sicherlich kennst Du diese wunderbare Literatur; hätte nun (rein hypothetisch^) der Dichter einige dieser Sonnetts hier im Forum als "Sonett" vorgestellt, wären wohl einige über das Genie hergefallen. - Als Verbesserung der Form wäre das kaum anerkannt worden. Und so lassen sich bei großen Dichtern unzählige "Fehler" nachweisen. - Vielleicht ist dann und wann ein wenig Demut beim Kritiker angebracht, nicht wahr ? Und so plädiere ich dafür, das Werk jeweils als Ganzes zu betrachten und es nicht auf das Reglement zu beschränken, denn damit läuft man Gefahr, das Gedicht selbst zu töten, auch wenn das Ansinnen lediglich eine Verbesserung anstebt. - Im übrigen hatte ich ja schon direkt und indirekt klar gemacht, dass ich dieses Forum nicht als Schreibwerkstatt betrachte. - Andere mögen das Gegenteil im Sinn haben. - Schön wäre es, wenn man sich gegenseitig im Sinne seiner Intention respektiert, denn es ist doch für alle Platz, oder ? - Ich bitte also zu akzeptieren, dass ich mich nicht für die Form meiner Gedichte rechtfertigen werde. - Meine Dichtung ist von Literaturwissenschaftlern als Kunst anerkannt worden und Kunst muss sich eben, wie Du weißt, niemals rechtfertigen. Herzlichst, Holger
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„ . . . wenn uns das Lärmen der Tage erschöpft, tun sich leise träumend Land und Himmel auf, – Wiesen werden zu sanften Brüdern.“ |
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Hi Romantiker (Holger)!
Ich bin nicht stur auf Metrum geeicht, aber wenn man es ignoriert, sollte es beim Vortrag wenigstens nicht auffallen. Die Unwucht deiner "anerkannt künstlerischen" Zeilen schafft dies nicht. Das ist keine so von dir propagierte "harmonische Wortmelodie", es holpert einfach an manchen Stellen, hat mal zuviel, mal zu wenig. Klingt durch die vielen Senkungspralle auch nicht wirklich, wirkt dadurch eher pathetisch als kontemplativ und emotional. Zumindest hier ist dir deine Intention nicht geglückt, wie ich finde. Warum du dich so strikt jeder Einsicht verweigerst, ist mir unklar - Hybris oder Mangel an lyrischem Gespür (von deiner oder meiner Seite - oder beiden?)? Das ist nun mal mein Eindruck von diesem Werk, sorry. Ich werde dich künftig nicht mehr mit meinen Ansichten belästigen. Zuletzt: Bessere wenigstens oben dieses unsägliche "herzschere" endlich aus - es ist unerträglich, wie gleichgültig du mit deinen Texten umgehst! Wie ein Ladeninhaber, der den Müll in seiner besten Auslage nicht wegräumt ... ![]() Alles Gute weiterhin, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (07.08.2016 um 17:51 Uhr) |
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#4 |
Holger
Registriert seit: 01.08.2016
Ort: Jerxheim
Beiträge: 70
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Lieber Erich: Frieden zwischen uns beiden, okay?
![]() Alles Gute! Holger
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#5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Romantiker,
ich habe verstanden und werde mich in Zukunft in der gebotenen "Demut" dem von "Literaturwissenschaftlern als Kunst" anerkannten nähern, entschuldige, dass ich eine Frage gestellt habe, in der wohl irrigen Annahme, dass ein "literaturwissenschaftlich anerkannter" Fachmann sagen können müsste, was er unter "Sonett" versteht. Grüße bitte in Vorbeigehen auch Herr Rilke von mir und sage ihm, dass ich seine Werke schätze. Er wird sich sicher freuen, dass er mit dir nun einen kongenialen Partner hat. Liebe Grüße Thomas
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#6 |
Holger
Registriert seit: 01.08.2016
Ort: Jerxheim
Beiträge: 70
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Hallo Thomas,
Du machst Dich gern lustig, selbst über das besagte Zitat von Oscar Wilde, welches ja nicht nur das eigenständige Denken betont, sondern auch die Toleranz gegnüber Andersdenkenden; wahrlich ein Aphorismus, über den man sich zynisch äußern kann, genau wie über faktenuntermauerte Ausführungen. - Gratuliere zur Entblößung Deines Charakters, Holger
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#7 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
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Hi Romantiker!
Sorry, wenn ich nochmal störe, aber deine Änderung ist NOCH falscher: Beachte bitte die Satzkonstruktion nach dem Komma in der Vorzeile: entrückt, verborgen an Hängen, die diesen dunklen Räumen schenken uns ferne Erbauung ? Das "die" bezieht sich auf die "Blumen der Hoffnung". Diese also schenken den dunklen Räumen ferne Erbauung - das "uns" passt da überhaupt nicht dazu! Ein anderes Adjektiv als "herzschwere" wäre denkbar. LG, eKy
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#8 |
Holger
Registriert seit: 01.08.2016
Ort: Jerxheim
Beiträge: 70
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Guten Morgen Erich,
jetzt wird´s ein wenig kompliziert: Das uns habe ich deshalb kursiv geschrieben, weil es vom Sinn her folgendes meint: Die Blumen, welche den dunklen Räumen Erbauung schenken, sind uns fern, wie auch die besagten Räume selbst. - Anders ausgedrückt: Die Erbauung, welche die Blumen, die ja Bestandteil der Räume sind, also den Räumen mehr als nahe sind, wiederum den Räumen schenken, ist uns, die auf Erden sind, fern. Der vierte Vers bezieht also durch die beiden Worte "uns ferne" den Menschn mit ein; würden die Worte weggelassen, wären allein die Räume, welche die Erbauung (die uns fern ist) erfahren, gemeint. - Diese Formulierung drückt ein Getrenntsein des Menschen in körperlicher Form von der Ewigkeit aus. - Dennoch sind diese Blumen, wie im letzten Vers beschrieben, immer für uns da, weil sie ein Dasein beschreiben, welches über die körperliche Existenz hinausreicht, das Reich unserer Seele. - Die Formulierung "uns ferne Erbauung" ist also zu einer zentralen Botschaft des Gedichtes geworden. Herzliche Grüße, Holger
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#9 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Hi Romantiker!
Aha. Du hast recht: Kompliziert ... LG, eKy
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#10 |
Holger
Registriert seit: 01.08.2016
Ort: Jerxheim
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Guten Morgen Erich.
Ja, leider etwas kompliziert. - Natürlich hätte ich die beiden Worte "uns fern" auch in Klammern setzen können - das wäre dann deutlicher. - Ich habe aber die kursive Lösung bevorzugt. - Mit besten Grüßen, Holger
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