30.10.2016, 09:46 | #1 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Lebensherbst
Ist nicht der Herbst, den uns die Himmel zeigen,
das kühle Grau, der Farben stumpfes Blassen der Schatten, den wir uns geschehen lassen, wenn alle Lebenslichter sich verschweigen, damit die Hoffnung auf den nächsten Reigen der Jahreszeiten, die wir traulich fassen, den Winter, den die schönen Dinge hassen, erträglich mache, bis die Säfte steigen? So fahre denn, des Sterbens früher Bote, ins Lied des Lebens, bis die letzte Note verklungen scheint und für die Welt verloren, bis neu erblüht, was wir verloren dachten, und die Gedanken, die uns frieren machten, ins Licht erhoben sind und neu geboren.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
30.10.2016, 17:15 | #2 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
der Lebensherbst ist da und wir können uns hoffentlich noch oft zu den echten und schönen Jahreszeiten hinüber hangeln. Das Positive daran ist, dass man eine neue Wahrnehmung entwickelt hat zur Freude daran. Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, wo es nicht schnell genug ging mit den Jahren. Und wieder ein schönes, weiches Sonett. Trotz Herbsthauch und Melancholie blitzt darin ein Sonnenstrahl für Hoffnung durch. Sehr gern gelesen. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
30.10.2016, 18:24 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Dana!
Wenn man einfach die Aussschmückungen weglässt: Ist nicht der Herbst --- der Schatten, den wir uns geschehen lassen, --- damit die Hoffnung auf den nächsten Reigen --- den Winter --- erträglich mache? Der Kernsatz sozusagen. Ergibt er irgendwie Sinn für dich? Zur Zeit bin ich, wie ich es empfinde, nicht wirklich gut bestrahlt, was die Dichtkunst betrifft. Für mich wirken meine Arbeiten im Moment eher konstruiert, sprachlich vielleicht zu komplex verschachtelt ... Vielen Dank für dein positives Feedback! LG, eKy
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31.10.2016, 14:26 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Guten Morgen, Erich,
ja, das ist der Kernsatz. der Mensch lebt mit dem Wechsel und gedeiht in ihm, auf Licht folgt Schatten, auf Kälte Wärme. In diesen Kreislauf sind wir hineingeboren. Gefällt mir gut, dein Sonett. Lg von Koko |
31.10.2016, 18:52 | #5 |
TENEBRAE
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Hi Koko!
Danke für die Blumen! Damit soll es dann wieder mal gut sein mit den Herbstgedichten! Wirklich wahr - jedes Jahr dieselbe Seuche! LG, eKy
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