14.11.2016, 11:21 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 294
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Traumverwandt
Traumverwandt
Ich erwachte am Abend. Auf dem Balkon liegend sah ich durch die Brüstung. Wie durch ein Schlüsselloch erblickte ich den Mond, als gerade ein Lastwagen mit scheppernder Ladung vorbeifuhr. Es klang nach Schlüsselgeklapper, und ich verlor mich hinter tausend verschlossenen Türen, mit tausend Gängen ohne Ausweg empfand ich die Welt, und musste schluchzen, als ich eine Stimme vernahm: „Jetzt heult er den Mond an.“ Aber warum sollte ich so etwas tun.
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"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne so, als hätten wir alles im Blick." (Fenek) |
15.11.2016, 12:14 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Fenek.
Ich mag Gedichte in denen ein Mond vorkommt und welche eine bestimmte Stimmung transportieren, Hier finde ich das Wechselspiel von Stadt – Alltags - Geräuschen und Natur bewegend. Auch die Tragik. Dass dein Protagonist den Mond anheult, und die damit verbundene Trauer, bewegt. Dein Text ist zwischen Traum und Realität. Den Titel finde ich gut gewählt. Die letzte Zeile: Aber warum sollte ich so etwas tun. Wirft mich wieder auf den Boden der Tatsachen, und nimmt mich in die Realität zurück. Hoffentlich habe ich deine Zeilen richtig gedeutet, auf jeden Fall habe ich sie sehr gerne gelesen. Liebe Grüße sy |
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