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Alt 15.03.2016, 13:21   #121
juli
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Hallo eKy,

Ich werde langsamer, noch langsamer, ich ziehe hier um die Häuser. Aber ich weiß hier warten schöne Gedichte auf mich deswegen: Jetzt gehts los!


56) Dogwood (Albert Bierstadt, 1875)


Das Bild, zeigt eine Waldlichtung, ein Reh ist zu sehen. Ich war schon oft im Wald, und es ist selterer Anblick. Um so Etwas zu sehen, muß man sich in den Wald intregrieren, damit die Natur so sein kann, wie sie ist.

Dein Sonett! Beschreibt die Wirklichkeit in der Natur, ungeschönt. Es ist ein Fressen und Gefressen werden. Leben und Tod hängen nah beieinander, und die Überlebensregeln gelten. Es ist ein ehrliches Sonett, das den Leser nicht schont, es regt zum Nachdenken an. Ein klasse Gedicht!

Beides zusammen, verbindet das Bild, das auf dem ersten Blick idyllisch aussieht, und zum romantisieren verführen könnte. Das Gedicht zeigt die Wirklichkeit auf, und fügt beides zu einem neuen Werk zusammen. Die Wahrheit der Natur wird gezeigt, mit all ihrer Schöpfungskraft, und dem Werden und Vergehen.



57) Felsige Klippe (Asher Durand, 1860)


Das Bild, zeigt einen Felsvorsprung. Er ist massig, wehrhaft und in den Wald eingebunden. Über Jahrtausende sind Regentropfen an dem Stein hinuntergeflossen, und haben sein Gesicht verändert. Wer hat wohl auf diesem Podest gestanden und in die Ferne geschaut? Tiere, Menschen?

Dein Sonett, beschreibt den Felsvorsprung, der in den Wald eingebunden ist poetisch. Mir gefällt auch das Abschweifen in die Märchenwelt. Felsen regen die Phantasie an, weil sie unerschütterlich sind, und nur sehr langsam ihr Gesicht verändern. Du beschreibst die Natur undd die Stille, die dort zu finden ist. Diese Ruhe kann der Mensch mitnehmen und wieder neu in den Tag starten.

Beides zusammen, erinnert daran wie alt die Erde schon ist. Es gibt Orte, wie dieser Steinvorsprung, der die Menschen daran erinnert, wie klein sie sind, und wie kurz die Lebenszeit ist. Der Mensch sollte häufiger nachdenken auf sich selbst besinnen, und nicht so sinnlose Sachen machen.

Beide Sonette beschreiben die Natur, sie erinnern daran, das wir Teil der Natur sind und keine Herrscher! Die Idylle gibt es auch nicht, sondern ein schlichtes Werden und Vergehen.....


Liebe Grüße aus Schleswig - Holstein, beide Gedichte sind eine Augenweide, sy
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Alt 15.03.2016, 15:41   #122
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Sy!

Um Rehe zu sehen, brauche ich nur morgens oder abends aus dem Fenster zu sehen. Zehn Meter hinter meinem Haus beginnt der Wald, mein Grund reicht 15 Meter weit hinein. Oft kommen Rehe, manchmal auch ein Böckchen, um am Waldrand zu äsen - das Gras bei mir ist besonders grün! Zudem gehe ich selten hinters Haus, die Tiere bleiben weitgehend ungestört.


Von solchen Felsen - allerdings aus Granit - sind Mühl- und Waldviertel voll! Eine Zauberwelt für spielende Kinder!


LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 17.03.2016, 18:02   #123
Chavali
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Lieber Erich,

Bild 57 liegt wieder ganz auf meiner Wellenlänge und dein Sonett dazu ist wie immer ein Gedicht

Bild 59 sieht echt bedrohlich aus, aber der Meister hat die wütende Natur wunderbar gemalt und
du hast es fantastisch bedichtet.

60 und 61 mag ich als Bild nicht so gern - eigentlich gar nicht
trotzdem sind deine Gedichte dazu natürlich absolut lesenswert.

Eine schöne Arbeit stellst du uns hier immer wieder vor, dafür mal ein liches *danke*

Lieben Gruß,
Chavi
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.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 17.03.2016, 18:43   #124
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Danke für die Blumen!

Ich wähle die Bilder danach aus, was sie in mir anregen/bewegen. Manchen springt geradezu das Sonett aus den Farben! Bilder, die ich auch sehr schön finde, die mir aber keine Geschichten erzählen, kommen hier nicht vor.

Aber mir gefallen sie alle, die hier bedichteten. Für ein Bild, das mir selbst nicht gefällt, würde ich mir die Mühe nicht machen, zudem wäre das Risiko groß, dass es für den Künstler beleidigend wäre, was ich dazu zu sagen habe ...

LG, eKy
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Alt 20.03.2016, 17:42   #125
Falderwald
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Servus Erich,

das Sonett über die Zypressen hat mich beeindruckt, weil du hier den Dichter direkt ansprichst und seiner Kunst würdig huldigst.

Beim ersten Blick auf dieses Gemälde sieht es recht einfach aus, doch wenn man es vergrößert betrachtet, erkennt man erst richtig, wie der Künstler hier gearbeitet hat.
Jeder Pinselstrich wurde Schicht für Schicht aufgetragen und in der Betrachtung der Details verliert man sich in einem scheinbaren Chaos.

Die Gesamtheit aber ist es, die dieses Bild zu einem wahren und "ewigen" Kunstwerk macht, einfach großartig.

Den Vergleich mit grünen Flammengarben finde ich äußerst gelungen, denn genau wie ein Feuer lodern diese Zypressen gen Himmel.

Und van Gogh hätte es sicherlich als sehr schönes Lob und Ehrung verstanden, wenn ein Dichter ihm Gedichte in den Pinsel legt.

Das ist eine sehr schöne Hommage an diesen Künstler und vor allem an sein beschriebenes Werk.


Arabischer Friedhof hingegen ist ein tief philosophisches Werk, sowohl das Bild als auch das Sonett.

Das Bild ist "grober" gemalt und besticht durch seine leuchtenden Farben, die dennoch eine angemessene Harmonie der dargestellten Szene entwickeln.

Dein Text besticht durch Ruhe und eine Einsicht, die sich alle Gläubigen und Nichtgläubigen zu eigen machen sollten. Dann gäbe es keine Konflikte mehr zwischen verschiedenen Religionen und es herrschte zumindest in dieser Beziehung Frieden auf unserer Welt.
Denn genau das Beschriebene ist es, was alle Menschen eines Tages erwartet. Und was der einzelne glaubt oder nicht, soll ihm überlassen sein, solange er die Weltanschauung der anderen dabei toleriert.


Ich kann dir nur sagen, dass mir beide Sonette und die dazugehörigen Bildwerke auf ihre ganz individuelle Art und Weise gefallen haben.
So erfahre ich nebenbei auch noch ein wenig, über die Kunst der Malerei.


In diesem Sinne gern gelesen und kommentiert, mit dem Versprechen, mich hier auf jeden Fall wieder zu melden.


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 21.03.2016, 11:53   #126
juli
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Lieber eKy,

Hier wird es allmählich Frühling, die Sonne hat Kraft, um die Frühlingsblumen hervor zu locken.

Ich bin gespannt, was mich erwartet.


59) Sturm in den Bergen (Albert Bierstadt, 1870)

Das Bild, ich bin schwer beeindruckt! Ich komme ja aus Schleswig - Holstein, dort kann man so eine beindruckende Landschaft mit Bergen und den düsteren Wolken nicht beobachten. Man sieht ein grünes Tal, in der Ferne durch ein graues fast schwarzes Tunnelwolkengewölbe sieht man einen schneebedeckten Berggipfel. Das Grün des Tales ist satt, die Bäume tiefgrün und es finden sich auch gelbe Wiesen. Dort kommen ein paar Sonnenstrahlen durch. Wie klein ist der Mensch, im Angesicht der Natur! Wie schön ist es zu leben im Angesicht von Naturkräften, die wir Menschen nicht beeinflußen können. Mir gefällt dieses Bild.

Dein Sonett, mahnt daran, wie klein wir sind. Und wie beeindruckend der Berg ist, im Auge des Unwetters. Jetzt kenne ich auch das Matterhorn. Dein Gedicht unterstreicht das schöne Bild! Klasse!

Beides zusammen, bereichert sich. Und für mich als Norddeutsche wird noch klar: das ist das Matterhorn.



60) Zwei Akrobaten mit Hund (Pablo Picasso, 1905)


Das Bild, ist überwiegend hellblau, türkis.Ich she einen Jungen an seiner Seite schmiegt sich ein Hund, und einen Harlekin. Beide Menschen gucken in die Ferne, ich finde sie gucken mehr in sich hinein. Die Blicke wirken ein wenig leer. Nur der Hund sucht Körperkontakt. Der Größere scheint die Verantwortung für den Kleineren zu haben.

Dein Sonett, beschreibt das Schicksal von Zirkussmenschen, die von Ort zu Ort zeihen. Sie besitzen scheinbar das Glück dieser Erde, die Freiheit überall und Nirgends zu sein. Es ist ein zweischneidiges Schwert. Die Menschen gehören zu keinem Ort, deswegen wird über die Fahrenden schlecht geredet wie: Das ist doch nichts Halbes und nichts Ganzes. Dein Gedicht fordert zum nachdenken auf über Freiheit, Kunst, Reiselust, Abenteuer und Naturverbundenheit.

Beides zusammen: dein Sonett gibt meinem Denken ein Schubbs in eine Richtung. Zuvor erschienen mir die beiden Zirkusmenschen eher leer und nichtssagend. Deine Worte sind beeindruckend!



61) Totenbett (Edvard Munch, 1895)


Das Bild, zeigt ungeschönt, wie es ist auf einem Totenbett zu liegen. Die Farbe Schwarz dominiert, und dazu die Brau und Rottöne, sie bilden einen scharfen Kontrast. Es ist eine Szene der Trauer und Hilflosigkeit. Worte spielen hier keine Rolle. Das Schweigen füllt den Raum aus. Der Tote schweigt ja für immer.

Das Sonett, ist auch ohne das Bild ergreifend, tief philosophisch und nachdenklich. Es rührt einem richtig das Herz um. Denn die Endlichkeit überrascht jeden einmal, und der Respekt vor dem Tod ist groß. Ein Leben gibt es ja nur einmal, und die Frage: was wäre wenn - ich noch gelebt hätte ? Kann man sich ja als Toter nicht mehr stellen. Ein tiefgründiges, zu Herzen gehendes Sonett!

Beides zusammen, diesmal muß ich dir sagen: das auch ohne das Bild, dein Sonett herausragend ist. Sehr lyrisch und poetisch!

Auch bei diesen drei Sonetten kann ich sagen: Es ist beeindruckend, welche Worte du findest und sie in die Form gießt. Ich sage das gerne.

Liebe Grüße sy
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Alt 21.03.2016, 18:21   #127
Erich Kykal
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Hi, Faldi!

Van Gogh wollte mit dem grünen Gewusel auf die innere Unrast und Fiebrigkeit hinweisen, die ihn in seinen letzten Jahren antrieb und - möchte man sagen - verbrannte! So gesehen kommt das Feuerartige nicht von ungefähr.
Wir sehen diese Gemälde heute als große Naturkulisse, ihm war es wohl eher trockene Sommerglut und innerer Brand. Dennoch wurde so Großes geschaffen!

Kandinsky kannte ich dem Namen nach. Erst bei der Suche im Netz nach neuen Bildern für die Sonette, fand ich ihn sozusagen. Die starken Farben und Kontraste, die dennoch insgesamt harmonieren, haben mich beeindruckt.


Hi, Sy!

Bierstadt ist einer der bekanntesten Landschaftsmaler des 19. Jhdts, hier und in Amerika, wo er auch viele Naturkulissen malte. Er war kein reiner Naturalist, sondern gefiel sich darin, das Geschaute im Bilde noch zu überhöhen, wie es für die Romantiker damals üblich war.

Picasso gefällt mir nur in der Frühphase wirklich gut, die blaue und die rosa Periode, als er meist Zirkusleute malte. Seine Figuren atmen eine fast greifbare Distanz und Schwermut, einen Lebensernst, der die plumpe Oberflächlichkeit ihrer bunten Kostüme konterkariert.

Zu Munch kann man stehen, wie man will. Ich persönlich halte ihn,was reines Handwerk betrifft, für bestenfalls Mittelmaß. Die Farben wirken allzu erdig, unrein und verwaschen, so als hätte er nie den Pinsel gereinigt. Seinen Bildern fehlt oft Tiefe, und er macht perspektivische und anatomische Schnitzer, die ungewollt passiert wirken, nicht wie ein Stilmittel. zB ist der Schatten des Mädchens im Bild "Pubertät" (kommt später) eigentlich nur eine formlose "Blase".
Dennoch wohnt seinen Darstellungen - bei aller Naivität in der Ausführung - mitunter eine Kraft inne, die man so nicht vermuten würde. Interessanterweise halte ich von seinem berühmtesten Werk ("Der Schrei") recht wenig - vielleicht habe ich es zu oft gesehen, aber es gefiel mir schon beim ersten Mal nicht, da ich es sah, sagte mir nichts als: Boah, das sind aber viele Streifen! eigentlich besteht alles aus Streifen! (Ich war 12)


Euch beiden vielen Dank für eure Gedanken zu Bildwerk und Wortwerk!

LG, eKy
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Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2016, 11:38   #128
juli
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Lieber Erich,

Nach Munch, muß ich doch mal gucken, welches Bild danach kommt.



62) Bauernhaus in der Normandie (Berthe Morisot, 1865)

Das Bild, zeigt einen Waldausschnitt. Der Himmel ist klein und fast weiß. Das Grün ist tiefgrün bis fast Schwarz, also starke Kontraste. Das Gras ist strohig, und deutet darauf hin, daß es Sommer ist. Der Regen fehlt. In einer Lichtung liegt fast versteckt ein helles Haus. Wer mag da wohl wohnen? Auf jeden Fall hat der Mensch, der dort wohnt Natur pur um sich herum. Das Haus liegt in Frankreich, vielleicht ist das Licht deswegen anders.....

Das Sonett, beschreibt die Gedanken eines Betrachters. Das Haus zieht den Blick auf sich, und regt die Gedanken an. Es ranken Geschichten um das Haus. Mir fällt "Ganghofer" ein, aber das ist ja wohl ein Drama. Das muß es ja nicht unbedingt sein. Der Alltag und eine Familengeschichte sind spannend genug.

Beides zusammen, erinnert an Geborgenheit in einem Haus, und der Menschlichkeit, die dieses Haus mit Leben füllt, oder gefüllt hat.




63) Kinder (Valentin Serov, 1899)


Das Bild, zeigt zwei kleine Kinder, die so um die 5 - 6 Jahre jung sind. Beide sind gleich gekleidet, ein weisses Hemd und eine kurze blaue Hose. Sie stehen auf einer Anhöhe, und schauen aufs Meer. Jedenfall der Junge in dem Vordergrund, der Hintere schaut den Maler direkt an. Beide scheinen auf urlaubsreise zu sein. Das Bild erinnert mich daran, daß meine Eltern mich mit nach Hamburg genommen haben, und ich an der Binnenalster stehe, und aufs Wasser gucke. In der Nähe gab es ein Cafe, und nach dem Spazieregehen, gab es immer Kuchen mit Brause, auch eine immer gerne gewählte Kombination.

Dein Sonett, erinnert an die Erziehungsmethoden um 1899, meine Oma ist so groß geworden. Ich weiß sie ist sehr alt, aber ich bin ja ein Nachkömmling. Kinder mußten damsl funktionieren. Sie wurden wie kleine Erwachsene behandelt. Eine freie Meinung wurde nicht geduldet. Mein Opa hat immer gesagt:" Wer schnell ißt, der arbeitet auch schnell!" damit meinte er mich. Ich esse immer noch schnell. Dein Sonett erinnert daran, das Kindsein nicht immer so frei sein bedeutet wie es jetzt ist. Jetzt ist schon fast das Gewenteil der Fall, die Kinder brauchen mehr Struktur. Aber ich schweife ab.....

Beides zusammen, lenkt den Blick ins Nachdenkliche, über Generationen hinweg praktizierte Erziehung, und wie die sich gewandelt hat. Darauf muß man erst mal kommen, so ein Sonett zu schreiben.

Sehr gerne gelesen, auch wenn ich etwas abschweife, es ist ja nur deswegen, weil mich die Gedichte dazu anregen....

Liebe Grüße sy
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Alt 23.03.2016, 17:28   #129
Erich Kykal
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Hi, Sy!

62) An diesem Bild gefielen mir besonders die leicht verblassten, weißgrünen Farbtöne, die den fortgeschrittenen Sommer kennzeichnen.

63) Serov's Bild ist relativ bekannt. Ich dachte bei den adretten Matrosenanzügen daran, wie man Kinder früher wie Modepüppchen ausstaffiert und "Gassi" geführt hat, um mit dem so sichtbaren Wohlstand anzugeben. Die Kinder hatten zu gehorchen und zu funktionieren - gesehen, aber nie gehört, wie die Rede ging. Erst mit dem Fortgang des 20. Jhdts änderte sich dies langsam, und erst nach dem 2.WK wurde eine Kindheit in begüterten Kreisen - wenn man Glück hatte - lockerer und "kindgerecht"er.
Von den Armen und der Arbeiterklasse schweigen wir lieber: Bis weit ins 19. Jhdt hinein war Kinderarbeit von bis zu 10 Stunden täglich allgemein verbreitet! Ausbeutung und Gewalt waren dort alltäglich und es gab kaum ein Entkommen! Viele, schon in jüngsten Jahren in Bergbau und Fabriken verschlissen und/oder vergiftet, wurden kaum älter als 30! (Dennoch nannte man sich "das zivilisierte Abendland"!)


LG, eKy
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Alt 23.03.2016, 19:33   #130
Falderwald
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Standard Nr. 7

Servus Erich,

wie du siehst, habe ich jetzt im Titel angefangen, die Sonette und die Bilder zu numerieren, das ist nur, damit ich nicht immer suchen muss.

Bordighera ist ein kleines Städtchen an der italienischen Riviera.

Den Moment, den Monet hier eingefangen hat, empfinde ich als erhabend.
Genau wie er schauen die Bäume nach Bordighera, ihre Stämme sind wie sich windende Schlangen gemalt, die sich alle in diese Richtung wenden, um das zu sehen, was der Maler dort einfangen will.
Ein tolles Gemälde. Ich hätte da noch einen Link zu einem etwas größeren und angenehmeren Bild --> klick mich

Ich finde auch, dass das Sonett seine Wirkung erzielt, denn hier beschreibt ein Protagonist aus seiner Sicht die Eindrücke, welche das Bild auf ihn gemacht hat und kommt prinzipiell zum gleichen Schluss, dass der Maler sich quasi in die Natur hineinversetzt und aus ihrer Perspektive heraus die Stadt in seinem Bild eingefangen hat.
Der Betrachter ist quasi mit in diesem Szenario gefangen und erfährt auf visuellem Wege verschiedene Sinneseindrücke.
Wie in einem Traum eben, aber dennoch erfahrend.

Das hat mir gut gefallen...


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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