23.03.2016, 20:26 | #131 |
TENEBRAE
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Hi, Faldi!
Interessant, dein Link: Dasselbe Motiv, dieselbe Technik - und doch: Ein anderes Bild! Ich weiß nicht, ob Monet das Motiv mehrmals gemalt hat, aber falls nicht, haben wir es hier mit einer Kopie zu tun. Mich lockten das südliche Flair dieser Vegetation und die Art der Darstellung, die mich hier ganz leicht an van Gogh erinnert. Vielen Dank für deine Gedanken! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
25.03.2016, 21:40 | #132 |
Slawische Seele
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Lieber eKy,
inzwischen ist es viel mehr als ein Sonett-Band. Hier wird "geredet", bewundert und interessiert gemacht. Du hast wirklich geschaffen. Eines interessiert mich besonders und ich weiß nicht, ob schon jemand nachgefragt hat. Schaust Du Dir die Bilder an und lässt Deine Gedanken fließen oder hast Du Dich vorab auch informiert, was der Maler ausdrücken wollte? Das hier und jetzt in Kürze. Zu den mich faszinierenden Bildern und Sonetten komme ich noch einmal. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
25.03.2016, 21:49 | #133 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Im Grunde lasse ich nur die Bilder auf mich wirken und bin guten Mutes, die Intention des Malers richtig zu erfassen. Falls nicht, so erfährt das Gemälde zumindest eine andere, vielleicht neue Deutung. Auch nicht so übel. Bei manchen Künstlern weiß ich natürlich als Zeichenlehrer und am Rande Kunstinteressierter über deren Ideen dahinter Bescheid, und zuweilen fließt das mit ein, zB. bei van Gogh. Vielen Dank für's Reinschauen und wiederkommen Wollen! LG, eKy
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28.03.2016, 12:38 | #134 |
/ Bil-ly /
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Beiträge: 435
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Lieber Eky,
Ich habe wieder einmal nachgelesen. Erstaunlich in welch gleichbleibend hoher Qualität du schreibst! Wieder ein paar Eindrücke: 70) betonte Auftakte: interessant! Auch die Betrachtung; das Kreuz musste ich erst suchen. Die Schwestern haben keine Gesichtszüge - oder? 73) gefällt mir besonders gut! Das "blähen der Segel" irrierte mich irgendwie - passt zwar klanglich wunderbar, aber vielleicht wäre doch "bauschen" oder ähnliches irgendwie "unverfänglicher". 86) ganz erstaunlich, was du da siehst! 88) das Gedicht wird diesem Grauen, dass aus dem Bild spricht gerecht: toll: "Wer andere verwundet wird zur Wunde" 89) toll: "schattengraudurchschossen" 90) auch hier finde ich die transportierte Stimmung wunderbar. Besonders gefällt mir: "Geschnitzt aus schmalen Licht ..." 94) Ja, bestimmte Dinge bleiben manchen im Leben versagt - aber vielleicht bleiben einem dadurch einfach nur andere Sorgen und Schmerzen erspart. Das letzte Terzett macht mich betroffen: Diese Resignation und das schnell wieder verdrängen der Wehmut; das LI ist geübt darin, sich nicht darauf einzulassen, wenn etwas schmerzt. Ich frage mich, ob dieses Sich-von-sich-selbst-distanzieren-können der Segen oder der Fluch des Älterwerdens ist? Und bei 100 soll das tatsächlich schon aufhören, ein bisschen geht schon noch! Lieben Gruß charis Geändert von charis (28.03.2016 um 12:55 Uhr) |
28.03.2016, 14:22 | #135 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Hi, Charis!
Danke für deine Überlegungen und das Lob! Ja, hundert - ehrlich gesagt suche ich jetzt schon händeringend nach Bildern, die noch etwas in mir auslösen! Wenn man keine spezifischen Namen hat, im Internet schwer zu finden! Das mit der gleichbleibenden Qualität erachte ich als selbstverständlich - aber ich habe durchaus meine persönlichen Favoriten und halte manches für weniger gelungen. Andere sehen das oft ganz anders ... Aber natürlich gefallen sie mir alle! Sonst stünden sie nicht hier. LG, eKy
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30.03.2016, 11:52 | #136 |
Gast
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Hallo eKy,
"In meiner Pause hier", ich bin ja sonst immer deinen Gedichten den Nummern gefolgt, hab ich es nicht mehr geschafft nicht zu lesen. Ich habe geluschert, und jetzt weiß ich, daß hier noch viele Perlen auf mich warten. 64) Junge mit Hund (Edouard Manet, 1861) Das Bild, zeigt einen Jungen mit einem Hund. Beide schauen sich tief in die Augen. Der gemeinsame Blick verschmilzt zu Liebe, der Hund fragt den Jungen: Hast du ein Leckerli für mich?! Ich weiß, weil ich einen Hund besitze, das es nicht NUR um das Leckerli geht. Das Sonett, ja! Du beschreibst die Liebe der Beiden! Ich mag das Gedicht. Feines Teil. Beides zusammen, bereichert sich. Das Sonett ohne das Bild ist sehr aussagekräftig, die Liebe zwischen Hund und Mensch ist auf den ersten Blick zu erkennen. Es ist ein schnörkelloses Gedicht, daß die Einfachen Dinge des lebens beschreibt. 65) Rote Rehe II (Franz Marc, 1912) Das Bild, kenne ich. Es zeigt rote Rehe, die in kraftvollen Farben gemalt wurden. Das Grün der Landschaft ist satt und der blauweisse Himmel gibt dem Gemälde Kraft. Das Bild gefällt mir. Das Sonett, fühlt sich in die Denkweise von Rehen hinein. Es ist ein bezauberndes Tiergedicht. Bezaubernd muß nicht kitschig sein, es beschreibt die Realität der Wildtiere, die ständig auf der Hut sein müssen, denn der Jäger schießt sie ab. Du beschreibst die Rehe beim Äsen, wie sie in die Landschaft eingebettet sind und welche Gefahren dort lauern. Es ist nicht hur Sonnenschein da.... Beides zusammen, mag ich, da mir das Bild und und das Sonett gefallen. Deine Tiergedichte finde ich sowieso alle klasse, weil sie so herzlich und realistisch sind. Liebe Grüße sy Bis bald... Geändert von juli (30.03.2016 um 22:17 Uhr) |
30.03.2016, 15:31 | #137 |
TENEBRAE
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Hi, Sy!
Den Tieren fühle ich mich verwandt: Den Menschen ausgeliefert und gezwungen, mit ihnen auszukommen! Im Hundebild erkannte ich in den Blicken dasselbe, was mich mit meinen Katzen verbindet - der Rest war einfach. Immer wieder auf's Neue sei bedankt für deine Geduld und Akribie, mit der du wirklich JEDES Werk hier beschreibst und ihm nachfühlst! Wie gesagt, nicht viele nehmen derlei auf sich! Aber sei getrost: Das Ende ist in Sicht! Heute habe ich das einhundertste und mithin letzte Sonett in diesem Faden geschrieben! Mehr wird es also nicht mehr werden ... Dankbare Grüße, eKy
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01.04.2016, 12:01 | #138 |
Gast
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Lieber eKy,
Heute scheint hier die Sonne, sie hat Kraft und der frühling kommt endlich. Sorry, der Wetterbericht mußte sein, weil ich den Winter jetzt nicht mehr leiden kann. Ich sehe schon, ein Pissarro, so nun ein Klick, dann das Bild 66) Landschaft mit Bauernhäusern (Camillo Pissarro) Das Bild, die Landschaft sieht nach Urlaub aus. Das Licht ist wie im Sommer, die Wolken sehen nach Schönwetterwolken aus,und in der Ferne am Horizont ist das Meer. Ich kenne das Bild nicht, aber ich tippe auf eine französische Landschaft. Sie ist hügelig, der Mann am linken Rande mit dem Strohhut, und die Frau, sie ist sehr klein, passen in die Landschaft. Ich merke, ich brauche Urlaub. Die Ferne lockt! *Wo ist der Sonnensmiley*? Dein Sonett, versteh ich so, daß der Blick in das sommerliche Bild, Freude schaffen soll. Du beschreibst die Schönheit des Sommers, und die Lust am Leben. Ich weiß nicht was die "Bundeslade" da soll. Was meinst du damit? Beides zusammen, erinnert an die schönen Seiten des Lebens. Leben und Leben lassen, den Tag und die Sonne genießen! 67) Haus in der Provence (Paul Cézanne, 1885) Das Bild, zeigt ein gelbes ( senffarbenes) Haus in einer grünen mit Steinen durchsetzten Landschaft. Der Himmel ist blaugrau, es deuten dich Wolken an. Es ist eine wilde Landschaft, klettern müßte man hier. Man kann auch die Abgeschiedenheit genießen. Steine erzählen von der Erdgeschichte, das Haus gibt die Geborgenheit und die Ruhe. Dein Sonett, beschreibt die "Trutzburg", das Haus. Es ist eine Festung, die von den Menschen geschaffen wurde, um in dieser kargen Landschaft zu wohnen. Dazu gehört eine Portion Schaffenskraft, Durchhaltevermögen und Liebe zu diesem Fleckchen Erde. Dein Gedicht ist schnörkelos, fast schlicht für deine Verhältnisse, aber es fokossiert den Blick auf das Wesentliche: Das Haus! Beides zusammen, berichtet von dem Willen des Menschen, in einer Landschaft zu wohnen, in der es nicht bequem ist. Hier haben andere Vorlieben den Vorzug: Es geht darum ein Haus zu bauen, das in dieser Landschaft hält, und das auch über die Jahrzehnte weiterlebt. 68) Im Moulin Rouge (Henri de Toulouse-Lautrec, 1895) Das Bild, man sieht eine Kneipengemeinschaft. Der Alkohol steht auf den Tisch, die Nasen der Menschen werden zusammengesteckt, und es wird über Dinge des Lebens geredet, die sonst nicht auf den Tisch kommen. Der Alkohol hat die Zungen und die Festigkeit des Denkens gelockert. Es ist eine verschworene Gemeinschaft. Im Hintergrund sind Frauen und Männer zu erkennen, ihre körperhaltungen sind so, als würden sie zu Hause sein. Hier trifft sich Derjenige, der über die grenzen der Allgemeinheit schauen und fühlen will. Dein Sonett, beschreibt die Lebenshaltungen der "Kneipengänger", auch ohne dieses Bild, ist dein Gedicht für besondere Orte und deren Besucher gültig. Du klagst nicht an und entertest nicht. Es ist einfach, wie es ist. Besonders stark finde ich diese beiden S. Ein stilles Einverständnis mit der Leere, die diese Leben zeichnet, siegelt ihre versonnenen und abgenutzten Mienen, als würde eine ungenannte Schwere die Züge schließen, die wie tote Tiere verschweigen sollen, welchem Geist sie dienen. Dazu läßt sich nichts sagen, es ist eine Milieustudie, ungeschönt, doch ich weiß, das hier die Menschenseelen brach liegen und ertränkt werden. Ich will mich hier nicht als Alkoholfeindlich outen, nein gegen einen guten Tropfen habe ich nichts, oder ein leckeres Bier. Beides zusammen, ich finde dein Gedicht besser als das Bild. Weil dein Gedicht auch in unserer Zeit Gültigkeit hat. Du hast schon dein 100 Gedicht geschrieben. Hut ab! Welch ein Schaffensdrang! Genieße jetzt deine Pause, der Frühling kommt bald. Liebe Grüße sy |
01.04.2016, 16:10 | #139 |
TENEBRAE
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Hi, Sy!
66) In der Ferne sieht man nicht das Meer, sondern einen fernen Hügelkamm, dessen Grün ob der Ferne schon ins Blau geht - einen so gekrümmten und hohen Horizont hätte man damals nicht gewagt. "Bundeslade" heißt der Kasten, in dem das "auserwählte Volk Gottes" die Schrifttafeln von Moses verwahrte (Siehe "Indiana Jones 1"). Es war das Allerheiligste des Volkes, machte unbesiegbar. Dementsprechend heißt "etwas zu seiner Bundeslade zu machen", dass man es als heiliges Gut ins Gedächtnis tut. 68) Hier verstehe ich dieses Wort nicht: "Du klagst nicht an und entertest nicht." Erneut vielen lieben Dank für deine profunden Gedanken zu meinen Werken! Du hast recht - die Pause habe ich mir jetzt verdient! Ich hätte natürlich immer weitermachen können, aber mir gingen schon die "beeindruckenden" Bilder aus, und zum Ende hin hat es nicht mehr so richtig Spass gemacht, wenn ich ehrlich bin. LG, eKy
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01.04.2016, 22:48 | #140 |
Lyrische Emotion
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Nr. 8
Servus Erich,
du bist ja wahnsinnig. Die 100 sind voll, dann hat der Platz ja doch gereicht. Und ich bin erst bei Nr. 8... Ich habe mir das Bild angeschaut und es gefällt mir auch recht gut. Allerdings vermag ich mich in diese Szene nicht ganz so enthusiastisch hineinzuversetzen, wie du es mit deinem Sonett vermochtest. Wenn ich mir vorstelle, ich könnte ganz einfach mit einer Zeitmaschine in diese Zeit zurückkehren und dann dort durch diesen Garten gehen, dann käme ich mir doch schon irgendwie verloren vor, denn so viel Betrieb ist da ja auch nicht. Das soll aber jetzt keineswegs deinen Text schmälern, doch es gibt eben Bilder, die sprechen mich mehr an und andere weniger. Aber zum Schluss bin auf jeden Fall wieder ganz mit dir auf einer Linie, weil dein Sonett dann doch noch die Kurve kriegt und das Erzählte relativiert. Jeder lebt eben zu seiner Zeit und ist darin gefangen. Alles andere bleibt der Fantasie überlassen, die ja auch durch solche Gemälde angeregt wird. In der letzten Zeile hast du "kaum entrinnen" geschrieben. Das lässt eine Möglichkeit offen, den Klauen der Zeit doch entrinnen zu können. Müsste das nicht besser dort "nie entrinnen" heißen? Sehr schönes Sonett, dass ich gern gelesen und kommentiert habe... Liebe Güße Bis bald Falderwald
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