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Alt 03.08.2009, 09:18   #11
a.c.larin
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Krank!

Als ich mich endlich wieder hinter dem Holzstoß hervorwagte, war es bereits dunkel. Der Hof lag still da - ein Glück für mich, denn irgendwie fiel mir das Gehen ziemlich schwer. Was war mit meiner Pfote los? Ich schleppte mich das kleine Stück bis zu unserem Hauseingang und kroch vorsichtig durch die Katzenklappe. In der Küche war kein Licht mehr an - da schliefen wohl schon alle. Egal, ich wollte sowieso keinen sehen. Nicht einmal fressen wollte ich.
Irgendwie schaffte ich es , trotz schmerzender Pfote auf die Bank zu springen und dann rollte ich mich nur noch zusammen und war auch schon hinüber ins Reich der (Alp-)Träume.....Doch auch diese Nacht verging....

" Mami, was ist mit Samuel los? Guck mal, der rührt sich heute überhaupt nicht
und sein Fell sieht auch irgendwie komisch aus......! " War das Nina? Sehr verschwommen drang irgendetwas in mein Bewusstsein, doch es war mir ziemlich egal.....He, nein , nicht hochnehmen, bitte! Auaaa, die Pfote tut aber verdammt weh! Nina, nicht, lass das, es geht schon , wirklich, ich hab doch nur ein bisschen.....
Nun hörte ich auch Frauchchens Stimme dicht an meinem Ohr: "He, Samuel, Alterchen, was issn mit dir los? Wer hat dich denn so übel zugerichtet?"
Frauchen streichelte mich vorsichtig und setzte mich behutsam wieder auf die Bank zurück. "Uh, die Pfote sieht aber nicht gut aus - hm, die Nase fühlt sich auch warm an. Denke, da werden wir wohl Hilfe brauchen.....Nina, holst du mir mal das Telefonbuch..."
Ach lasst nur, das wird schon wieder, danke, Frauchen...... muss nur ein bisschen liegen bleiben....schlafen, Pfote lecken, schlafen....

"Hallo, Dokor Winter? Ja, Lehmann hier. Unsere Katze ist krank. Fiebert, glaube ich. Und die rechte Vorderpfote sieht auch irgendwie komisch aus.
Ja, erst seit heute morgen. Nein, ich weiß nicht..... Hat sich wahrscheinlich in der Nacht wo rumgetrieben... Ja gut, in einer halben Stunde. Danke, ja, wir kommen gleich....."

Rumgetrieben? Ich und rumgetrieben? Nö, also wirklich, ich könnte dir ja was erzählen, wenn ich dir bloß was erzählen könnte! Aber heute nicht, bin einfach zu erschöpft....

Hörte kurz die Kellertüre aufgehen und dann Frauchchens Schritte, wie sie sich , abwärts gehend, entfernten. Normalerweise hätte ich die Gelegenheit sofort genützt, um eine kleine Expedition in die unteren Reviere zu starten, aber diesmal war mir einfach nach gar nichts zumute. Mir war heiß, mir war kalt, mir war übel..... Ach, schlafen, nur schlafen und ausruhen, das wollte ich so gerne....
Frauchens Schritte kamen plötzlich wieder näher und dann ging alles sehr, sehr schnell! Mit einem mal war ich wo drin! Hilfe, wo habt ihr mich da reingesteckt? War das eine Tasche? Ein Korb? Der Boden unter mir begann zu schaukeln. Oh Schreck, jetzt trugen sie mich auch noch fort! Warum?
MIAUfmachen! Rauslassen! Au verdammt, diese dumme Pfote, Frauchen, was tust du mir an! Hilfe! Hört ihr mich denn nicht?
Plötzlich brummte etwas ganz laut. Der Behälter , in dem ich mich befand, stand zwar ruhig, aber irgendwie setzte der Raum um mich doch in Bewegung. Dazu dieses bedrohliche Brummgeräusch. Frauchen war dicht neben mir, das spürte ich, sie tat irgendwas mit ihren Pfoten, schien aber nicht sonderlich besorgt zu sein......
Eine Weile verging, dann hielt der Raum plötzlich an und das Brummgeräusch erstarb. Frauchchen packte mich und mein Gefängnis und ging eine Straße entlang - aber wohin, bitte, wohin?
Ich hatte Angst wie nie zuvor - und konnte doch nur ein mickriges jaulendes Gejammer hervorbringen. Dann waren wir plötzlich wieder in einem Haus und Frauchen stellte mich ab. Mein Herz machte eine Hüpfer - durfte ich jetzt vielleicht hier raus? Menschen! Warum können sie eine kranke Katze nicht einfach in Ruhe lassen?
Ich schnupperte vorsichtig durch das geflochtene Türchen - hier roch es irgendwie eigenartig. Hm, was war das denn? Katze.....Häschen....Maus?
Und da, noch was ..... oh , nein! HUND! Ganz eindeutig. HUND!!! Frau, Frau - schnell weg hier! Da gibts wo einen Hund , ganz in der Nähe!

Schon hörte ich ein leises Knurren und eine dicke, schwarze Hundenase schob sich vor das Fenster meines Gefängnisses. Der Angstschweiß brach mir aus allen Poren und meine Nackenhaare sträubten sich trotz meines ganzen Katzenjammers.
"Weg da, Purzel!" hörte ich eine Männerstimme sagen. Purzel? War das etwa Purzels Nase gewesen? Wie kann man so einen Stinker nur Purzel nennen?
Brrrr! Na Hauptsache, sein Herrchen holte ihn da von mr weg.
Das schien ja heute ein echt schlimmer Tag zu werden.....

Gleich darauf begann mein Behälter wieder zu schwanken und schaukelte , mit mir in seinem Inneren, in einen anderen Raum. Frauchen begrüßte jemanden sehr freundlich. Nanu? Noch mehr Leute von ihrem Menschenrudel? Und während ich mich noch über die fremde Stimme wunderte, ging auch schon das kleine Türchen auf und zarte, kräftige Hände hoben mich aus meinem Gefängnis heraus..........

"Na, wen haben wir denn da? " fragte jemand in freundlichem Tonfall. "Wo ist denn das schlimme Pfoti, mein Süßer?"
Schlimmes Pfoti? Das wirst du mal hübsch in Ruhe lassen, wenn ich drum bitten darf! Au, verdammt, nimm doch die gute Pfote dran , aua, die da tut mir ja höllisch weh - und überhaupt mag ich jetzt keine Schmeicheleien hören! Lass mich los, mir fällt grad ein, ich muss ganz dringend nach Hauuuuuse.....!
"Fieber hast du also auch, na gut, das messen wir dann mal..." hörte ich die einschmeichelnde Stimme zu mir sagen. Schleimerin! Und was willst du messen bei mir ? Und wie, bitte? He, Moment mal, was steckst du mir da hinten rein, nö, also , ich glaubs ja nicht , hat man sowas schon erlebt? Ist mir DAS peinlich! VORNE kannst du mir vielleicht mal was reinstecken : LECKLERLIS! Nichts Anderes! Aber von hintenrum - ich passe....!!!

Doch so sehr ich mich in ihren Händen auch drehte und wendete: Wie sich herausstellte , war Frau Winter die Tierärztin und als solche wild entschlossen, mich auch ohne mein Einverständnis zu behandeln. Und Frauchen sah einfach nur zu oder half ihr bei dem, was sie mit mir vorhatte! Sie hielt mich fest, als diese Tierarzt-Frau irgendeine braune, scharf riechende Flüssigkeit zwischen meine beiden Zehen tropfte, mit einem Stäbchen dort höllisch herumbohrte und zuletzt noch eine widerliche, weiße Paste draufschmierte! Sie hielt mich fest, als sie mir einen trichterförmigen Kragen um den Hals legte ("Damit er nicht dran leckt und sich neu infiziert." ) Was , ich soll nicht lecken? Seid ihr des Wahnsinns, Leute? Wie soll meine Pfote wieder heil werden, wenn ich nicht täglich dran lecken kann? Sie packte mich noch energischer, als die Tierärztin meinte: "Ich spritze ihm noch ein Antibiotikum, und ab morgen geben sie ihm zweimal täglich die Tabletten."
Doktor Winter war wirklich zu allem entschlossen. Hilfe, Hilfe, heimtückische Attacke von hinten, aua, wie das piekst....! Ich will jetzt nach Hauseee....! Endlich ließen sie mich los und ich verkroch mich sofort wieder in meinem Korb. Alle meine Pfoten waren schweißnass vor Angst und die wehe Pfote brannte mir immer noch von dem braunen Zeugs, das die Tierärztin draufgetan hatte.....Womit hatte ich das bloß verdient....?
So ein Jammer ! So ein schlimmer Jammer! Ich ärmster Kater von überhaupt, wie sollte ich mich in dem Aufzug jemals wieder bei Minka oder der Dreifärbigen blicken lassen können ?
Auf dem Heimweg versuchte Frauchen , beruhigend auf mich einzureden, aber für mich war das Ding gelaufen, und zwar endgültig! Zu allem Überdruss wollten sie mich daheim auch nicht mehr aus dem Haus lassen - und durch die Katzenklappe passte ich nun nicht mehr hindurch! Das sperrige Ding , das ich um den Hals trug, war einfach zu groß....
Jetzt auch noch Hausarrest! Was hatte ich denn verbrochen?

Wenn ich bloß gewusst hätte, dass Laserkanonen solche Katstrophen herauf beschwören...!
Werd mich das nächste Mal davor noch mehr davor in Acht nehmen müssen - sollte es jemals ein nächsten Mal geben! Ach, traurig und kurz ist so ein Katzenleben.....!
Meine Stimmung war mehr als nur dunkelgrau an diesem Abend, und das blieb auch noch die folgenden paar Tage so....


Wird fortgesetzt!
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Geändert von a.c.larin (03.08.2009 um 19:15 Uhr)
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Alt 04.08.2009, 15:48   #12
a.c.larin
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Jagdverhalten

Es steht noch nicht genau fest, ob Fliegen sechs oder acht Beine haben, deshalb muss man sie scharf beobachten. Sind aber verdammt schnell, die Biester, muss schon sagen... Hab nach Tagen der Jagd erst zwei von ihnen erwischt. Fette Burschen! Schmeckten nur nicht besonders, fraß sie aber trotzdem - aus Langeweile.
Frauchen stellt sich noch ungeschickter an beim Fliegenfangen. Mit den Pfoten allein schafft sie es gar nicht, sie nimmt dazu immer ein Hilfsmittel: So eine Art Pfotenverlängerer. Damit fuchtelt sie dann wie wild in der Gegend herum, und meist lacht sich die Fliege eins. Manchmal hat aber auch mein Frauchen Glück, und dann kann sie so ein Brummvieh an der Fensterscheibe zermatschen. Fressen will sie es aber nie. Schade drum. Reine Verschwendung.
Herrchen belächelt Frauchen nur milde und übt sich siegessicher im Fliegenfangen mit der Pfote. Er lauert dann mit dem Kopf knapp über der Tischkante - so wie ich - guckt wirklich sehr konzentriertund angriffslustig.... Da! Die Fliege nähert sich, nichtsahnend - und schon: wapp, Zugriff!
Auf diese Weise hat er letzten Samstag (Helmstätts grillten wieder, darum weiß ich das) die grüne Blumenvase samt Inhalt tadellos erledigt! Fiel mit Riesenradau und Überschwemmung vom Tisch und ging auch gleich zu Bruch! Frauchen hat den ganzen Nachmittag nichts mehr mit Herrchen geredet.
Wenns um ihre Blumenvasen geht, versteht sie einfach keinen Spaß!
Herrchen war danach ziemlich kleinlaut und hätte sicher gerne die Ohren angelegt - wenn er das könnte!
Dabei wollte er sie noch trösten:" Mäuseschwänzchen (Seht ihr, er hat sie zum Fressen gern!), das war ein Unfall, wirklich....!" Doch Mäuseschwänzchen verdrehte nur verärgert die Augen und zog sich in ihr Futterproduktionszentrum zurück. Ein Grund mehr für Herrchen, auch mich kameradschaftlich zu verwarnen: "Vergreif dich ja nicht an ihren Blumenvasen, Freundchen. Die zieht dir sonst das Fell über die Ohren!" Habs verstanden, Kumpel, danke, werd mich hier nicht mehr wegrühren vom Fensterbrett. Es steht sowieso noch nicht fest, ob Fliegen eigentlich sechs oder acht Beine haben......
Fliegen, Spinnen und Mücken sind übrigens die einzigen Tiere, die von Menschen in ihren Wohnhöhlen gejagt werden ( ohne sie anschließend zu verzehren ). Wenn sie Fressbares fangen wollen, so verlassen sie dazu meist ihr Haus. Was ihr Jagdglück anlangt, sind Menschen sehr selbstsicher, denn sie nehmen immer auch Behälter mit, in denen dann die Jagdbeute verstaut wird.(und die ist oft überreichlich, ich kanns euch sagen!)
In den meisten Fällen hilft ein Lauftier mit, die Beute heimzubringen. Von unseren Lauftieren erzähle ich euch aber ein andermal - dem einen bin ich nämlich immer noch persönlich böse und gehe ihm aus dem Wege, weil es sich an der Tierarzt-Verschwörung gegen mich beteiligt hat!

Ah ja, diese Tierarzt-Geschichte, die sollte ich doch auch noch rasch zu Ende bringen, nicht wahr? Ich verdrängs gerne , war ja nicht so toll...
Ich kam also heim, hatte einen dämlichen Kragen am Hals und dazu noch Ausgangssperre bekommen! Musste mich jedes Mal aufs Katzenklo hocken, wenns mir pressierte - aber , wie bitte, soll man nachher alles ordnungsgemäß und sauber verscharren, wenn einem so ein sperriges Ding die Sicht nimmt?
Schon mal drüber nachgedacht, he? Von richtiger Fellreingung will ich gar nicht erst reden! Und meine wehe Pfote? Deren Behandlung musste ich nun ganz und gar meinem Frauchen überlassen!
Sie befolgte haarklein die Anweisungen der Tierärztin, schob mir zweimal täglich ein bitteres, kleines weißes Ding ins Maul (War jedes Mal ein Kampf, wie um Leben und Ehre! Und wenn ich sie nicht so sehr lieben würde, hätte ihr Gesicht jetzt ein Gitterkratzmuster wie Dobrowolnys Maschendrahtzaun, ich kanns euch sagen....), sie badete bei jeder Gelegenheit meine wehe Pfote in einer grünlichen Flüssigkeit und schmierte mir immer wieder diese klebrige, weiße Paste zwischen meine Zehen....
Na ja, alles in allem muss ich zugeben: Geholfen hat es schließlich schon. Ist wieder eine prima Pfote geworden, kann nicht klagen. Seit heute früh bin ich auch den Kragen los - somit steht der Hof- und Gartenbenützung nichts mehr im Wege! Außderdem hatten die Kinder in den letzten Tagen absolutes Katzenverbot bekommen (Einfach ein Segen - warum kann das nicht immer so sein?). Bekam auch wieder etliche Lecker-Schälchen zum Aufmuntern und Trösten. Mein Frauchen! Sie ist einfach die Beste. Wollte sie in ihren guten Absichten keinesfalls enttäuschen und hinkte noch drei Tage länger als unbedingt nötig, um herauszufinden, welche Geschmackssorten an Lecker-Schälchen sie noch für mich auftreiben würde.... Arm Dreinschauen und dankbar Schnurren im Service inbegriffen!

Wenns nicht gerade um Fliegen geht, ist Frauchen also eine geschickte Jägerin! Fast täglich schleppt sie Unmengen an Futter und anderem Zeug für ihr Menschrudel heran. Ohne ihr eigenes Lauftier wäre sie wahrscheinlich ziemlich aufgeschmissen.
Was sie allerdings so alles fängt, erfreut nicht unbedingt mein Katerherz. Menschen fressen ja die unmöglichsten Sachen: Angefangen bei Blättern, Früchten und Wurzeln von Pflanzen über Fleisch und Wurst (was ich sehr vernünftig finde) , verzehren sie auch Eier, Milch und Käse (na ja, das geht wenigstens) und allerhand süße und salzige Leckerlis in Schachteln , Säckchen und Dosen.
Das meiste Zeug fressen sie auch gar nicht roh, sondern machen zuerst an ihrer Wohnhöhlen - Feuerstelle damit rum: Sie pressen Früchte aus, machen Blätter und Fleisch klein, heiß, kalt , vermischen das eine mit dem anderen, werfen es in heißes Wasser....Frauchen hat große Kunstfertigkeit darin entwickelt, ihr Rudel gut zu füttern. Das muss wohl auch so sein. So wies aussieht, haben ja alle Menschen ganz unglaublich schlechte Zähne, denn sie zerteilen ihr Futter kaum mit dem Gebiss allein. Auch dafür müssen sie Hilfsmittel bemühen, die Ärmsten! Ach, wie unbeholfen sie doch sind! Man muss sie einfach liebhaben.

Das beste aber ist: Meine Menschen fangen auch Futter für mich! Es befindet sich ebenso in Dosen, Schälchen und kleinen Säckchen - und niemals würde sich ein Menschenkind erdreisten, mir etwas wegzufressen! Da sind sie doch sehr zuvorkommend und höflich, alle! Leider kann ich diese Behälter nicht alleine öffnen, aber ich weiß genau, wo im Haus sie aufbewahrt werden: Kellerstiege! Ein magischer Ort - mit rätselhafter Anziehungskraft auf mich.

Bin immer erleichtert und froh, wenn Frauchen von der Jagd kommt und die Vorräte neu befüllt werden. Andächtig stehe ich dann vor der Kellertüre ( und Herrchen und die Kinder stehen vor der Naschlade) - ein friedliches und einträchtiges Bild, wie es sich für ein gut funktionierendes Rudel schickt!

Auf diese Weise lässt es sich jetzt schon sehr entspannt auf dem Fensterbrett liegen und die Fliegen beobachten.
Weiß eigentlich jemand von euch, ob Fliegen sechs oder acht Beine haben?
Ach, sind das fixe, kleine Biester.......!


Wird fortgesetzt!
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Geändert von a.c.larin (04.08.2009 um 16:26 Uhr)
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Alt 06.08.2009, 09:32   #13
a.c.larin
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Menschen und ihre Lauftiere
Herrchen ist heute ziemlich sauer. Sein Lauftier hat nämlich "den Geist aufgegeben" ( was immer das bedeutet). Nun hängt er schon seit dem frühen Morgen über der weit geöffneten Schnauze seines Lauftieres und versucht herauszufinden, woran es denn liegen könnte. Er flucht dabei leise vor sich hin und bekommt ganz dreckige Pfoten. Das Lauftier aber sperrt geduldig sein Maul auf und lässt widerstandlos alles mit sich geschehen - selbst wenn Herrchen Teile von ihm herausnimmt! Eigenartig. Wenn das die Tierärztin mit mir gemacht hätte....Brrrr! Will gar nicht dran denken! Krieg sofort eine dicke Gänsehaut!
Lauftiere kriegen niemals Gänsehaut, sie fürchten sich nicht, freuen sich nicht, werden niemals böse und warten immer geduldig vor dem Haus, bis ein Mensch kommt und in ihren Bauch klettert. Erst dann kommt Leben in sie:
Sie beginnen lautstark zu brummen, hinten rauszustinken und sich zu bewegen! Alleine und ohne Menschen scheinen sie einfach keine Lust zu haben, irgendetwas zu unternehmen. ( Könnte mir nie passieren, wirklich nicht!)
Lauftiere haben eigentlich keine richtigen Beine - ich weiß nicht, ob ihr euch das vorstellen könnt - sie haben vier so runde Dinger an ihrem Bauch, die sich drehen können. Damit bewegen sie sich vorwärts und rückwärts. Irgendwie bewirken die Menschen, dass das Lauftier genau dorthin läuft, wo sie es hinhaben wollen. Die meisten erwachsenen Menschen können das. Nur der Sohn von der Frau Mittermaier kann das nicht (sagt Herrchen), der ist zu doof.

Da Lauftiere offenbar sehr folgsam sind, nehmen es die Menschen auch gerne zur Jagd mit. Das Lauftier trägt dann die gesamte Beute in seinem großen Bauch heim oder auch, festgebunden, oben auf dem Kopf. (Was sie oben auf dem Kopf tragen, ist aber meistens nichts Fressbares! Wozu die Menschen manchmal auch Bretter, Kisten und Stangen jagen, ist mir ein Rätsel! Na ja, - das Jagen macht ihnen wahrscheinlich Spaß.) Wie gesagt - nur die erwachsenen Menschen jagen mit ihren Lauftieren: Herrchen hat eines und Frauchen hat eines ( etwas kleiner als das von Herrchen ), Nina und Tommy dürfen aber auch immer wieder mal mitkommen.
Frauchens Lauftier dürfte in letzter Zeit sehr hungrig gewesen sein! Hörte gestern Herrchen sagen: "Martha, dein Kübel (so nennt er ihr Lauftier) frisst eindeutig zu viel! Wir sollten ihn demnächst mal abstoßen." Armes Lauftier! Ob das Gestoße ihm helfen wird, nicht mehr so viel Appetit zu haben? Kann ich mir nicht vorstellen! Menschen haben manchmal sehr seltsame Ideen! Hoffentlich fällt ihnen niemals ein, ich könnte zu viel gefressen haben! Schauderhafter Gedanke! Wenn die mich dann alle abstoßen.....
Das Allerseltsamste daran ist: Ich habe noch nie einem Lauftier beim Fressen zugesehen! Fleisch fressen sie nicht. Pflanzen aber auch nicht. Eigentlich fressen sie nie was Richtiges - vielleicht leben sie ja von der Luft? Dann alllerdings verstehe ich die Menschen, wenn sie sich Sorgen machen - Luft brauchen wir schließlich alle......
Zum Glück fressen Lauftiere aber auch keine Menschen, obwohl die ja ständig in ihrem Bauch herumklettern! (Entweder schmecken sie ihnen nicht - oder die Menschen sind einfach ungenießbar. Ist auch besser so! Ich wäre echt sauer, wenn mir das Lauftier mein Frauchen wegfuttern würde!)
Wovon sich Lauftiere also nun wirklich ernähren , kann ich einfach nicht sagen, aber irgendetwas muss es ja sein, sonst könnten sie hinten nicht so entsetzlich rausstinken! Lauftiere sind schreckliche Stinker - sobald sie sich bewegen, geht das Gequalme und Gestinke schon los! ( Ich meine, ab und zu einmal kann einem schon was auskommen, aber die? Die stinken eigentlich immer, bei jeder Bewegung! Puh!) Häufchen machen sie aber nie. Zum Glück! Wer weiß, wie die wohl erst riechen würden?

Wenn die Lauftiere ruhig stehen, tun sie niemandem etwas zuleide. Sollten sie aber in Bewegung geraten, dann ist immer Vorsicht geboten! Lauftiere passen einfach nicht auf, wo sie hinlatschen! Wenn du also nicht verdammt aufpasst,
rumpeln sie völlig gleichgültig über dich drüber! Man sollte ihnen also besser nicht in die Quere kommen, besonders nicht da hinten, bei der großen Straße, denn dort rasen sie vorbei, wie die Irren! Minka wollte mal zur Mäusejagd auf die Felder laufen, da hätte sie um ein Haar eins von diesen rasenden Lauftieren erwischt. Hatte viel Glück damals, die Süße. Konnte gerade noch entkommen. Ins Feld rennen die Lauftiere aber nie. Fast nie. Ab und zu landet nämlich doch eines dort - und das ärgert dann die Menschen.

Lauftiere haben eine sehr glatte, glänzende Haut und gar kein Fell darauf!
Trotzdem scheinen sie nie zu frieren. Im Gegenteil: Nach jedem kleinen Laufausflug wird ihre Schnauze ganz warm! Im Winter oder an kühlen Tagen kann man sich herrlich den eigenen Bauch dran wärmen! (Wie gesagt: Wenn sie mal stehen, sind die Lauftier überaus geduldig!) Damit die glatte Haut schön glänzt, muss sie natürlich gut gepflegt werden. Die Menschen sagen : Polieren. Erst wird gewaschen, dann poliert. Die Haut soll auch keine Kratzer bekommen oder sich verbiegen. Menschen sind nämlich sehr stolz auf ihre Lauftiere und lassen ihnen viel Aufmerksamkeit angedeihen! Herrchen wäscht sein Lauftier jeden Samstag. Außen wie innen. Weil auch er keine besonders geschickte Zunge hat, verwendet er dazu allerhand Hilfsmittel. Eines davon hat vorne einen langen Rüssel, mit dem es Luft einsaugt. Macht unheimlichen Krach, das Ding! Das stört vielleicht beim Vormittagsschlaf! Bin immer froh, wenn er damit fertig ist.
Manche Lauftiere bekommen auch ein eigenes Häuschen, in dem sie warten dürfen, bis die Menschen mit ihnen fortlaufen wollen. Herrchen hat vorigen Sommer für sein Lauftier so etwas gebaut: vier Stützen und ein Dach schützen jetzt seine Haut vor Sonne und Regen. Vor blöden Nachbarn kann man es aber nicht schützen, meint Herrchen. Vielleicht ärgert er sich noch, weil Frau Mittermaiers Sohn eines Abends mit seinem Lauftier um die Ecke gezischt kam ( da war unser Lauftierhäuschen erst drei Wochen alt) und - rumms! - den einen Stützpfeiler leicht abknickte. Sein Lauftier hatte aber nur eine kleine Schramme vorne an der Schnauze, Karl (so heißt Frau Mittermaiers Sohn) bekam eine Beule am Kopf und Herrchen wieder Beschäftigung fürs nächste Wochenende. Das Lauftier unterm Dach aber stand da, als ginge es die ganze Sache gar nichts an! Ein cooler Bursche, wirklich!

Und nun ist also Herrchens Lauftier selber krank! Herrchen leidet darunter am allermeisten. "Ich werde noch wahnsinnig," stöhnt er bei jeder Gelegenheit.
Schon eigenartig. Die Lauftiere sind krank - und die Menschen haben Schmerzen! Weiß allerdings jetzt, was dem "blauen Flitzer" ( so nennt Herrchen sein Lauftier) fehlt: Er hat "Marderverbiss" ( sagt Herrchen).
Aha. Schlimme Sache, das. Da hätte das Lauftier vielleicht als erster zubeißen sollen. Mir dürfte der blöde Marder ja nicht so kommen, dieser Schuft, dieser schlitzohrige...
Ob das Lauftier jetzt auch so einen Kragen um den Hals tragen muss, wie ich damals mit meiner wehen Pfote? In Frauchens Bett soll es aber nicht schlafen dürfen - das ist mein Platz für Notfälle! Herrchen hat sich jedenfalls heute Frauchens Lauftier ausgeliehen ("Ich muss mal ein paar Ersatzeile besorgen."). Vielleicht bekommt das Lauftier ja jetzt ein paar spitze Zähnchen ins Maul, damit es sich verteidigen kann, wenn sich wieder ein Marder an ihm zu schaffen machen willl...?

Hach, bin ich froh, dass wenigstens ich jetzt wieder heil und ganz bin!
Da fällt mir grad ein: Was macht eigentlich die Dreifärbige vom Hollerbusch? Der sollte ich doch endlich wieder mal einen Besuch abstatten......
Also, bis später, Leute, bin beschäftigt!


Wird fortgsetzt!
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Alt 08.08.2009, 11:25   #14
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Neue Aufregung
Minka macht heute wieder ein ganz besonderes Theater auf dem Fensterbrett! Hallo, Süße, was gibts denn so Dringendes? So hab ich dich ja noch gar nie gesehen! Was, du willst, das ich gleich rauskomme? Sofort und auf der Stelle? Na gut - dann warte mal ein bisschen auf mich vor der Katzenklappe, bin noch nicht ganz fertig mit Frühstück vertilgen. Werd mich aber sehr beeilen...
Wahnsinn - macht die heute vielleicht Stress! Wird doch nicht etwa Zoff mit Simba gehabt haben? Na, mir solls Recht sein! Kommt mir gerade gelegen. Hab ohnehin noch eine Rechnung mit ihm offen...

Tagchen, meine Teuerste, siehst ja wieder mal hinreißend aus heute, geradezu einschmeichelnd.... Wie - ich soll kein solches Gesülze machen um diese Tageszeit...? Später vielleicht...? Ja also, wo brennts denn jetzt eigentlich? He - warte auf mich, frisch gefrühstückt trabt sichs nicht so schnell....Jetzt läuft die doch glatt zu sich nach Hause, meine Güte! Was soll da schon wieder groß passiert sein? Seufz. Da muss ich doch sicher gleich den schwer Interessierten mimen, sonst ist die bestimmt wieder den ganzen Tag lang zickig!

Uh, Donnerwetter, was ist denn hier bei euch los? Minka, wo ist plötzlich euer halber Garten hingekommen? Die schöne, grüne Wiese? Und was soll da dieses Riesenloch mittendrin? Will dein Herrchen etwa sooooo ein Riesenhaufi machen? Da kann er ja noch die ganze Nachbarschaft mit dazu einladen, dass das voll wird.....!
Na, das versteh ich schon, dass du es auch nicht verstehen kannst! Diese rätselhaften Menschen! Immerzu müssen sie rummachen in ihrem Revier! Vielleicht soll das ja dein neues Katzenklo werden , Kistchen de luxe, mit allem PiPaPo....Wie, du hast ohnehin schon eins im Haus und im Freien reicht dir unser Gemüsebeet voll und ganz? Ja, dann...
He, guck mal, die Erde da am Rand der Grube ist ganz schön bröselig und locker, da könnte man doch wirklich mal ein wenig..... (Ist ja nur wegen der Markierung, und außerdem braucht das Frühstück in meinem Bauch dringend mehr Platz...)

Seit wann gehts denn hier so zu, Minka? Ah, seit gestern, verstehe. Und fünf Freunde hat sich dein Herrchen auch noch eingeladen zum Graben. Sogar mit extra Grabetieren! Die habe vorne so einen Rüssel, mit dem sie die ganze Erde hochheben können. Da fehlt jetzt nur noch, dass sie auch den wilden Hasso von vorne an der Ecke dazuholen, das ist ja der Oberbuddelmeister hier im Revier!
Ha, ich habs! Vielleicht wollen sie ja was eingraben. Nö - hab eigentlich keine Ahnung, was das sein könnte. Vielleicht ihre toten Lauftiere? Oder dicke, alte Knochen, die sie dann später mal abnagen, so wie Hasso?

Guck mal, hier wimmelts ja vor lauter Regenwürmern und Käferlein! Wollen wir die mal ein ganz klein bisschen ärgern? Ist doch niedlich, wie die sich kringeln, wenn man sie mit der Pfote anstupst! Ob man die wohl fressen kann? Wäre fast einen Versuch wert... Minka, du alte Spielverderberin! Man wird doch noch ein bisschen Spaß haben dürfen! Und warum schreit dein Herrchen auf einmal "Scheißkater" zu mir herüber? Wie ungehobelt. Nur weil er mit seine dicken Überpfoten in mein Haufi getreten ist, muss er doch nicht so ein Theater machen! Kann der nicht gucken, wo er hinlatscht? Das lernt doch ein richtiger Kater schon als ganz junger!
Mann - ihr seid ja sowas von pingelig hier! Pah - dann geh ich besser wieder! Lass michs wissen, wenn sich hier was Interessantes ereignet bei deinem Riesenkatzenklo! ( oder was immer das werden soll)
Ich mach jetzt erst mal eine Runde Hofinspektion!

Und heute Abend, mein Herzblatt, heute Abend treffen wir uns hinter den schwarzen Müllcontainern! Es ist wieder Vollmond, meine Süße, hast du schon vergessen? Bring recht viel gute Laune mit....!


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Geändert von a.c.larin (01.09.2009 um 17:28 Uhr)
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Alt 10.08.2009, 09:15   #15
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Grundlegende Gedanken zur Gartenarbeit
Hm, tja - sieht noch nicht nach Regen aus, obwohl : heute Abend wird es wohl Gewitter geben. Wäre eine angenehme Abkühlung nach der Hitze! Frauchen klagt ohnedies schon über Kopfschmerzen. Und über Kreuzschmerzen klagt sie auch. Daran ist sie aber selber Schuld! Hat den ganzen Vormittag im Garten rumgemacht. Wozu, bei dem herrlichen Wetter? Menschen können einfach nicht die schöne Zeit genießen! Viel zu betriebsam sind sie, viel zu hektisch.....
Schon zeitig am Morgen gings los: Frauchen half zuerst Herrchen beim Hecken schneiden ( Kann man die nicht einfach so wachsen lassen, wie sie wächst? Wenn Fido , der Pudel, der eine Gasse weiter wohnt, die Haare geschnitten bekommt, sieht er immer ganz dämlich aus), dann kroch sie zwischen den Himbeersträuchern hin und her, schimpfte furchtbar über die vielen Mücken, die sie in ihre Arme und Beine stachen (Tja, liebe Leute nehmt euch halt ein Beispiel an uns Pelztieren: UNS kann sowas nicht passieren - auf meiner schönen Ganzkörperfelljacke ist einfach kein Platz für fliegende Blutsauger..) und schließlich sammelte sie die roten Früchte in einem ihrer unzähligen Küchengefäße ein. (Menschen schleppen ständig irgendwas mit Hilfe von irgendwas anderem nach irgendwohin. Wir Katzen machen das ganz anders: Wir fressen, was wir fressen wollen - und den Rest lassen wir, großzügig wie wir sind, liegen!)
Warum führt Frauchen nicht einfach ihr ganzes Rudel in die Büsche und lässt die Rudelmitglieder dort selber fressen? ( Dann hätte sich auch die Anzahl der Mückenstiche gerecht auf alle verteilt!) Aber nein! Sie muss schon wieder für alle denken!
Und nun sieht ihre Haut hubbelig und knubbelig aus - und bei der nächsten Kratzmeisterschaft würde sie sicher einen Preis gewinnen....
Frauchen sagt, sie möchte Himbeermarmelade kochen - das ist so eine eigenartig schmeckende, rote Pampe ( hab sie mal gekostet), die sich die Menschen zum Frühstück auf eine braune Scheibe namens "Brot" schmieren.
Sieht farblich recht hünsch aus - reicht aber geschmacklich kaum an Lachs oder Leberpastete heran! Also, wenn schon Brot, dann bitte Schinkenbrot!
Käsebrot geht auch (aber nur manchmal). Frauchen und ich teilen immer gerecht: den Schinken für mich, das Brot für Frauchen!

Als sie schließlich mit dem Sammeln der Himbeeren fertig war, musste sie unbedingt auch noch Jagd auf das Unkraut im Gemüsegarten machen. Bei den Menschen ist das so: Es gibt Pflanzen, die sie mögen (die heißen dann Obst", "Gemüse" oder "Blumen") und andere Pflanzen, die sie nicht mögen. Die nennen sie "Unkraut". Wo da genau der Unterschied sein soll, kann ich euch nicht sagen - mir sind diese grünen Dinger ja so und so egal. Mit einer einzigen Ausnahme : Wenn sie groß genug sind, dass sie mir Schatten machen oder ein gutes Versteck zum Anschleichen abgeben, dann find ich sie recht brauchbar. Aber zum Fressen gern, so wie das für die Menschen ist, zum Fressen gern hätt ich sowas nie...
Fress bestenfalls manchmal ein paar Streifen Gras, aber nur, damit mir nicht vollends schlecht wird. Es gibt doch nichts Erfrischenderes, als den Inhalt eines verdorbenen Magens wieder herauszuwürgen! Damit Frauchen sofort Bescheid weiß, wie es um meine Gesundheit bestellt ist, tue ich das bevorzugt drinnen im Haus (und halt mich dabei auch immer hübsch ordentlich über den Teppich). Dann kann sie mal gleich laufen und (während sie meine Produktion wegräumt) darüber nachdenken, welches exquisite, zarte, magenschonende Leckerfutter sie gleich für mich jagen gehen muss......
Schaffs doch auch immer wieder, auch etwas hervorzuwürgen, wenn ich mal ganz besonderen Appetit auf Leckerschälchen habe....
Ja, das Leben kann doch wirklich schön sein.....

Ob das die Menschen auch wissen, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.
Frauchen wollte sich also heute Morgen an die Beseitigung des Unkrautes machen. Als Zeichen ihrer besonderen Feindseligkeit zog sie sich rosarote Gummipfoten über die Vorderbeine und schwarze über die hinteren (die Erde im Gemüsebeet sei sonst zu matschig, sagte sie. Na wenn schon - kannst dir doch nachher die Pfoten ablecken, Frauchen!). Sie holte die grüne Biotonne vom Vorplatz und stürzte sich in den Kampf: Gemüse gegen Unkraut. Ein schier aussichtsloses Unterfangen. Frage mich manchmal, ob es nicht praktischer wäre, das Unkraut stehen zu lassen und das Gemüse auszureißen! Wäre viel weniger schwierig. Aber Menschen wollen es ja unbedingt kompliziert haben...

Nach einem Vormittag im Gemüsegarten wurde Frauchen mehr und mehr zum Vierbeiner, das heißt, sie hatte dann plötzlich Probleme, sich vollends wieder aufzurichten (Menschen laufen ja sonst nur auf ihren Hinterbeinen). "Ich habe einen Hexenschus!" jammerte sie. Kann aber definitiv nicht bestätigen, dass jemand auf sie geschossen hätte! (Wer sollte das auch wagen? Und der alte Helmstätt, der manchmal Steine nach mir wirft, war auch nicht in der Nähe.)
Vielleicht war es ja der geheimnisvolle Marder, der auch Herrchens Lauftier auf dem Gewissen hat? Vielleicht hat der ihr ja heimlich zwischen den Himbeersträuchen aufgelauert...? Ich schnupperte sofort den ganzen Garten nach irgendwelchen Duftmarken ab - da roch es zwar ein wenig nach Minka, nach der Dreifärbigen und nach Simba (Unverschämtheit - in MEINEM Garten?), auch einige Igelspuren konnte ich finden, aber es gab keinerlei Anzeichen von Mardern oder gar Hexen (Was sind das eigentich für Viecher?)

Jetzt liegt das arme Frauchen im Wohnzimmer, Herrchen reibt ihr seltsam riechende Paste auf ihren Rücken und ich werde mich wohl bald zu ihr legen müssen, um sie zu trösten. Wenn sie mich streicheln kann, geht es ihr meist schon wieder viel besser! (Außerdem fällt dabei vielleicht auch die eine oder andere Knabberstange für mich an.) Ich hätte ihr ja gleich sagen können, sie solle das ganze Gemüse-Anbauen einfach lassen! Viel zu viel Aufwand - und wozu, bitte, wozu? Fleischbäume sollte sie einsetzen oder Schinkenbüsche! Oder meinetwegen auch Käseblumen! Dann müsste sie lange nicht mehr so oft mit ihrem Lauftier zur Jagd davonlaufen und ich hätte immer was zu futtern, wenn ich mal über Nacht draußen bleiben willl...
Aber auf mich hört ja wieder mal keiner! Nicht mal gefragt werde ich.....
In gewisser Weise sind Menschen schon ziemlich eigensinnig!
Deshalb muss man sie auch rechtzeitig erziehen, um ihnen wenigstens das Allernötigste beizubringen! Aber das, Freunde, ist eine ganz andere Geschichte, die erzähl ich euch beim nächsten Mal.....


Wird fortgesetzt!
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Alt 12.08.2009, 09:27   #16
a.c.larin
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Regenwetterlaunen
Regen! Nass von oben! Schon den dritten Tag jetzt! Nichts als Matsch auf den Pfoten und - selbst wenn man auch nur kurz rausgeht - das Wasser kommt bis an die Haut! Brrrrr! Wie soll da ein vernünftiger Hauskater sein Revier abschreiten? Bin ich ein Fisch, dass ich so durchweicht werden muss?
Hab mich schon mehrmals lautstark bei Frauchen drüber beschwert, aber glaubt ihr, die dreht jetzt endlich mal das Wasser ab? Herrchen reagiert auch nicht. Dabei mauze ich mir schon die halbe Seele aus dem Leibe - und was nützts? Nichts! Gar nichts! Die lachen nur über mich! So eine Unverschämtheit! Dabei sind sie doch sonst nicht so ungeschickt, was die Wasserbeherrschung anlangt.....
Müssen muss ich auch schon bald ganz dringend! Will aber nicht aufs Katzenkistchen gehen. Das ist mir zu klein. Muss mich da immer so hinquetschen, damit nichts daneben geht.... Könnt ihr da nicht irgendwann einmal etwas Größeres für mich hinstellen? Ihr hockt euch ja selber auch immer bequem hin, wenn ihr euer Menschenkistchen benutzen wollt!
Habt sogar zwei davon. Weil Herrchen immer ewig braucht, sagt Frauchen.
Ich weiß, warum: Herrchen nimmt meistens die Zeitung mit dahin! Wie dadurch seine Verdauung besser werden soll, weiß ich aber nicht. Nina hingegen stopft vorher kleine, schwarze Dinger in ihre Ohren und sagt, die brauche sie zur Unterhaltung. Meinem Frauchen gefällt beides nicht. Wenn sie dahinter kommt, knurrt und faucht sie immer ganz böse. "Das ist doch keine Disco und kein Klublokal!" hab ich sie schon öfters sagen hören. "Und wascht euch gefälligst hinterher die Pfoten!"
Ganz richtig, Frauchen - so gehört sich das! Hast nur eines vergessen: Sie sollten sich auch die Stelle ablecken, wo der ganze Mist rauskommt! Ich mach das immer! Siehst du : Habs wieder mal geschafft! Jetzt ordentlich scharren und eingraben - man will ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen.......
Und wenn du dann nach einiger Zeit mal die grauen Körnchen wechseln könntest, wäre ich dir unendlich dankbar! Habs nicht so gerne, wenns dort übel riecht....
Frauchen und ich sind auch in diesem Punkt ganz einer Meinung: Sie beduftet den Menschkistchenraum mit allerhand Blumengerüchen und an der Türe klebt ein Bild von einer blühenden Wiese. Sehr hübsch! Habs mir schon öfter mal angesehen. Herrchens Duftnote kann sie aber nicht übertönen. Er hat halt 'ne echte Katermarke! Die hält auch drei Tage strömenden Regen aus......

Eigentlich versteh ich überhaupt nicht, warum die Menschen den Regen nicht endlich abstellen! Im Raum , wo das Wasser aus der Wand kommt, beherrschen sie es doch perfekt! Auch im Garten können sie es rinnen lassen, wann und wo es ihnen gefällt. Mit dem langen, grünen Mauseschwanz macht Frauchen oft ihre Blumen nass, die Pflanzen in den Töpfen bewässert sie mit dem Ding, das vorne eine löchrige Schnauze hat. Sogar die grüne Wiese darf im Sommer täglich Wasser trinken: Abends stellt Herrchen das graue Spritzdings auf, das in einem kleinen Umkreis rund um sich Regen macht.
Dem kann man aber ganz bequem ausweichen, sodass man nicht nass wird.
Stört mich also überhaupt nicht.

Leider haben wohl kürzlich alle Menschen beschlossen, dass sie jetzt ganz viel Wasser haben wollen (Wozu? Für das Grünzeug etwa, das sie "Gemüse" nennen? Das könnten sie aber wirklich vertrocknen lassen!) Und daher rinnt und plätschert es nun seit Tagen ohne Unterlass und niemand, niemand kommt auf die Idee, damit endlich Schluss zu machen! Brrr! Grässliches Elend!
Wenn das keine Riesenverschwörung gegen uns Katzen ist, dann weiß ich nicht! Die kleine Dreifärbige vom Hollerbusch tut mir jetzt echt Leid! Wo wird die wohl jetzt untergekrochen sein? Muss mir wirklich mal überlegen, wie man den Menschen beibringt, dass "nass von oben" einfach das Letzte ist, was eine richtige Katze brauchen kann!
Bin echt gekränkt und beleidigt heute.....
Niemand kümmert sich um mich.....
Bei nächster Gelegenheit, das verspreche ich euch, düse ich ab und begebe mich in die unterirdischen Räume der Wohnhöhle!
Muss was tun gegen die Langeweile. Spinnenjagen kann ja schließlich auch sehr reizvoll sein....

Wenig später
So, geschafft! Frauchen hat nichts bemerkt! Hat einen Haufen frisch gewaschener Ersatzfelle aus den unteren Räumen geholt - keine Pfote frei - da bin ich schnell zwischen ihren Beinen durchgeflutscht und runter.... Herrlich, schön kühl und dunkel hier! Brauch keine zusätzliche Beleuchtung - sehe hervorragend auch im Finsteren :
Spionageausstattung, bei allen Katzen standardmäßig! Na, wo seid ihr denn , ihr kleinen Krabbllieschen? Onkel Miezekater will euch doch nur mal kurz "Guten Tag" sagen....
Oh, die Tür vom Ersatzfellwaschraum ist auch noch offen......
Muss da unbedingt mal hineingucken...Frauchen geht hier bestimmt täglich ein und aus. Ich weiß, warum: Sie besucht das Plätschertier. Das macht die Ersatzfelle der Menschen sauber. So ein Plätschertier sieht auch ganz eigenartig aus.
Es steht ein wenig erhöht auf einem Sockel, hat eine weiße , glatte Haut ( ähnlich der Haut von Lauftieren ) und vorne eine große, runde Schnauze. Die ist durchsichtig und man kann immer in seinen Bauch hineinsehen. Zähne hat es keine im Maul, weil das Plätschertier eigentlich nichts frisst. Außer hin und wieder mal einen Socken (sagt Frauchen). Socken sind so eine Art Hinterpfotenbedecker. Frauchen ärgert sich immer, wenn wieder mal ein Socken alleine aus dem Bauch des Plätschertieres kommt. Socken sollten nämlich zu zweit sein. Das hinterhältige Plätschertier verspeist aber immer nur einen! Frauchen hat schon einen ganzen Korb voll verwaister Socken oben im Schlafraum stehen. Trotzdem bestraft sie das Plätschertier nie für seine Untaten!
Statt dessen füttert sie es jedes Mal mit weißem Pulver, dass sie ihm oben ( beim seinem Ohr?) einfüllt!
Zu trinken braucht das Plätschtier nichts, weil ihm, sobald Frauchen seinen leeren Bauch angefüllt hat, sofort das Wasser im Maul zusammenläuft. Appetit scheint es also zu haben. Über Zuwendung braucht es sich auch nicht zu beklagen, weil Frauchen es mindestens einmal pro Tag besucht. Damit es nicht weglaufen kann, hängt es mit verschiedenen Haltevorrichtungen an der Wand. Dort hört man auch immer wieder, wie das Wasser rauscht und gluckert. Das Plätschertier hat immer ziemlich viel Schaum im Maul. Es kaut einen halben Tag lang an den schmutzigen Ersatzfellen herum, zuletzt brüllt und zittert es und sein Magen rotiert ganz fürchterlich! Wahrscheinlich ist ihm schlecht, weil es diese Nahrung nicht verdauen kann! Nach einer Weile wird es müde und gibt kein Geräusch mehr von sich. Dann kommt meist auch schon Frauchen und holt die Ersatzfelle wieder aus seinem Magen heraus und dann darf sich das Plätschertier ausruhen - bis zum nächsten Tag.
Die Ersatzfelle hängt Frauchen entweder hier unten zum Trocknen auf oder sie geht damit hinaus in den Garten.
Neben dem Gemüsebeet ist ein kleines Loch in der Wiese, dort kann sie einen silbergrauen Baum hineinstecken, dessen
Äste sich aufklappen lassen! Sehr seltsames Ding. Kleine Dinger, die ihre Schnäbel aufsperren können, halten die Ersatzfelle an den Baumästen fest, und so hängen sie dann herum, bis sie in der Sonne getrocknet sind. Sehr seltsam , das alles.
Hmmm, vielleicht sollte ich mich mal hier umsehen..... Na, alter Wasserpanscher - heute scheint dir mal ein wenig Ruhe vergönnt zu sein! Komm, lass mich mal in deinen Bauch gucken, Nina vermisst einen ihrer Lieblingssocken - den mit den kleinen Kätzchen drauf...Muss dich mal näher in Augenschein nehmen....... Eigenartig siehts hier drin aus!
Dein Magen hat ja unzählige, kleine Löcher! Ja, bist du vielleicht krank? Warte - vielleicht hilft dir ja ein wenig Gesundschnurren - Moment, gleich bin ich drin.... Hmmm, rund wie ein hohler Baumstumpf! Nirgendwo ein anderer Ausgang. Also, wo hier ein Socken verschwinden könnte, weiß ich wirklich nicht....
Wenn mans genau nimmt, ist das hier eigentlich ein sehr gemütliches Plätzchen! Könnte doch glatt eine Runde schlafen da drin. Hier findet mich mit Sicherheit niemand! Absolut störungsfreier Schönheitsschlaf!
Uaaaa, Nichtstun macht ja sooo müde.......!


Wird fortgesetzt!
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Alt 13.08.2009, 18:49   #17
a.c.larin
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Gleicher Tag, am späteren Abend
Freunde, ich sags euch: Freut euch nicht zu früh! Niemals! Was ich dann noch für einen Remmidemmi hatte, das kann sich keiner vorstellen! Dämmerte friedlich vor mich hin - draußen rauschte der Regen und in meinem Magen gurgelte die letzte Mahlzeit vor sich hin....War gerade dabei, friedlich ins Land der Träume zu versinken, als ich noch im Halbschlaf hörte, wie Frauchen sich mit raschen Schritten näherte...Na wenn schon, dachte ich, was soll mir schon groß passieren, wenn sie mich hier findet?

Sie fand mich aber nicht! Statt dessen war ich plötzlich begraben von einem Riesenberg Ersatzfellen! Noch während ich versuchte, herauszufinden, was passiert war, ging es "RUMMS!" und das Maul des Plätschertieres klappte zu! Gefangen! Eingesperrt! Abgeschottet! Aufgefressen! Ich kriegte einen Mordsschreck!

Miauauz! Frauchen, aufmachen! Hier befindet sich noch ein blinder Passagier, der dringend aussteigen muss! Frauchen hörte mich nicht. Statt dessen begann es plötzlich rund um mich zu grollen, klicken und rattern - und dann kam die Flut.....
Miauiauiau! Meine Pfoten standen bereits unter Wasser und ich wühlte mich verzweifelt durch alle möglichen Sachen: von Nina, von Tommy, von Herrchen, aha , Frauchen war auch dabei....
Meine Nase konnte auch jetzt noch mühelos unterscheiden, wem was gehörte - als ob mir das jetzt irgendwas genützt hätte! Schon von leichter Panik irre geworden, trommelte ich wild mit den Pfoten von innen gegen das Maul des Plätschertieres - das Wasser stand mir bereits bis zum Bauch und wärmer geworden war es außerdem....

Miauiauiauiauz! Ich will nicht gewaschen werden! Ich bin ja schon sauber....!

Ich musste bereits verrückt geworden sein, denn plötzlich hatte ich auch noch Schaum vorm Maul! Bäh! Wie schmeckte das denn? Konnte beim Rausgucken gerade noch erkennen, dass Frauchen im Begriff war, den Fellwaschraum zu verlassen, da schrie ich noch einmal aus Leibeskräften: Hilfe! Hilfe! Weltuntergang! Katze in akuter Seenot! Erbitten sofortige Rettung zwecks Lebenserhaltung.......Zumindest HÄTTE ich das gerne gerufen! Wahrscheinlich brachte ich aber doch nur ein sehr jämmerliches "Mijaul!" heraus - allerdings im höchstmöglichen Diskant, denn mittlerweile war das Wasser schon empfindlich heiß geworden....

Doch das Wunder geschah: Frauchen drehte sich mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht um. Da fiel ihr Blick auf mich, der ich schon mit letzter Kraft die Nase über die Wasserkante hielt.....
Wie sie es gemacht hat, das Plätschertier zur Aufgabe seines perfiden Mordkomplotts zu bewegen, weiß ich nicht, aber tatsächlich sank nach einer Weile der Wasserspiegel - sehr zu meiner Erleichterung - und das Plätschertier hielt einerseits seine grollende Klappe und machte sie andererseits auch wieder auf....
Ich war klatschnass, als Frauchen mich rausholte!
Endlich, dachte ich, endlich! Und jetzt nichts wie weg!

Doch auch darin sollte ich mich täuschen.
Frauchen packte mich und trug mich sofort in den Wasserraum im oberen Stock. Was sollte das jetzt wíeder werden?
Mir wurde gleich wieder so komisch. "Nina! Tommy! Könnt ihr mir mal kurz helfen?" Frauchen holte Verstärkung - wozu?
Viel Zeit zum Nachdenken blieb mir auch diesmal nicht. Denn gleich darauf landete ich (schon wieder) im Wasser!
"Wir müssen ihm den Schaum aus dem Fell waschen," erklärte sie den Jungmenschen. "Haltet mir bloß den Kater gut fest!" Und das taten sie: Denn wie ich mich auch drehte und wand: Es gab kein Entkommen! Auch dieses zweite Vollbad musste ich über mich ergehen lassen. Schließlich war mein Fell dann aber doch frei von diesem ekligen Schaumzeugs - das klebte mittlerweile an Nina, Tommy, Frauchen und an sämtlichen Wänden des Waschzimmers!

Ich war mit den Nerven am Ende!
Schließlich rubbelte mich Frauchen mit einem weichen Tuch trocken ( danke, das kann ich wirklich brauchen ) und Tommy blies mir mit einem seltsamen Fauchdings warme Luft übers Fell. Wenn mich der Lärm nicht erneut so in Panik versetzt hätte, wäre ja die Wärme durchaus angenehm gewesen! Ehrlich, ich wollte Tommy wirklich nicht kratzen, aber mir reichte es jetzt, und zwar endgültig!

Nachdem Frauchen Tommys blutende Pfote verklebt hatte, durfte ich , in ein warmes Tuch eingewickelt, endlich an meinem Lieblingsplatz beim Fenster die Schrecken dieses Tages vegessen.
Ja, Nina, schon besser: Streicheln und Leckerlis - das ists, was mein verrutschtes Nervenkostüm jetzt gebrauchen kann......

Draußen regnet es noch immer. Und ich? Ich genieße die Langeweile hier drin! Hätte wirklich gleich rausgehen können, heute. Wäre doch ziemlich egal gewesen. Hab ich euch schon mal gesagt, dass ich diese hinterhältigen, perfiden, rachsüchtigen Plätschertiere überhaupt nicht mag? Unbegreiflich, was sich die Menschen so alles im Haus halten....

Wird fortgesetzt!
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Geändert von a.c.larin (13.08.2009 um 19:36 Uhr)
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Alt 14.08.2009, 08:57   #18
a.c.larin
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Ein paar Worte zur menschlichen Erziehung
Die Sonne lacht, die Sonne lacht, die Vöglein zwitschern Lieder.....
Morgen allerseits! Auch schon so früh unterwegs heute? Ihr könnt euch ruhig zu mir setzen, aber bitte: leise , leise .... es kann nämlich nicht mehr lange dauern....!
Bin echt gut drauf heute. Hab die letzte Nacht auf der Gartenbank zugebracht, konnte daher gleich zeitig in der Früh, beim ersten warmen Sonnenstrahl, eine Expedition ins Kornfeld unternehmen. Prachtvolles Wetter! Ideal für die Mäusejagd! Auf der gefährliche Staße waren noch keinerlei Lauftiere unterwegs ( darauf muss man schon achten), das hieß für mich: Ab zwischen die Halme! Die erste Maus hatte ich gleich. Die war noch richtig veschlafen. Mein Magen aber nicht, haha! Die rutschte runter wie nix! Lecker!
Numero Zwo werden wir auch gleich haben. Hat schon dreimal neugierig aus ihrem Loch geguckt! Irgendwann wird sie der Hunger schon da raustreiben.....
Bis dahin könnte ich euch eigentlich erzählen, wie das so mit der menschlchen Erziehung ist. Menschen müssen nämlich erzogen werden. Nicht nur die Jungtiere. Alle, die ganze Sorte! Katzenhaltende Menschen auf jeden Fall.
Sonst wissen sie doch gar nicht, was sie mit unsereinem anstellen sollen! Hab allen Grund , das zu behaupten: Mein Waschtrauma von letzter Woche steckt mir nämlich immer noch in den Knochen! Mache einen weiten Bogen um alles, was mich auch nur im Entferntesten daran erinnern könnte! Eigentlich schade , denn zur Spinnenjagd in den Keller werde ich wohl nun so bald nicht mehr können... Na ja, zum Glück gibts ja auch noch Mäuse! (Hmm, Mäuse....! Die schmecken ohnehin viel leckerer. Schätzchen, wo bleibst du denn so lange?)
Als ich noch ganz neu in der Kastanienallee war, wollte mir mein Frauchen immerzu ein Halsband umlegen. Ein Halsband! Was für eine Demütigung! Bin ich ein unterwürfiger Hund, dass ich für sowas meinen schlanken Hals hinhalten muss? Und an der Leine würde ich sowieso nie gehen! Widerlich! Zwanghaft! Leider musste ich mich die ersten paar Woche trotzdem damit herumquälen, dann allerdings fand ich die spezielle Lücke im Gartenzaun, wo ich das Ding beim Durchschlüpfen wunderbar abreißen konnte! Sollbruchstelle! Kluge Menschen haben das dort eingebaut.
Ein Wort wie eine ganze Synfonie: Sollbruchstelle! Von diesem Augenblick an entdeckte ich meine Liebe zur Musik - und der Halsbandverbrauch in der Kastanienallee stieg so rasant an ( elf Bänder in drei Wochen),dass Frauchen schließlich ihre widrige Idee endgültig und für immer fallen ließ. Seitdem laufe ich "ohne" herum. Seht ihr: DAS nenne ich Erziehung!
Also bitte, Leute: Immer schön konsequent bleiben! Nur ja nichts durchgehen lassen, was zu bemängeln wäre - sie könnten sich ja daran gewöhnen! Man muss sich schon überlegen, wie man als Katze leben will.....
Beim Futter ist das ebenso. Zu Anfang, wenn man erst kurz in einem Haushalt lebt, sollte man um des lieben Friedens Willen noch alles fressen. Es empfiehlt sich auch aus strategischen Gründen, den Anschein zu wahren, denn schließlich will man doch herausfinden, welche Geschmacksvielfalt beim Füttern die jeweiligen Menschen aufzubieten imstande sind! Es gibt überaus einfallsreiche Menschen - und andere, die sind echte Langweiler! Lasst euch bloß von denen nicht einfangen!
Sobald man sich einen ersten Überblick verschafft hat, was alles möglich wäre, sollte man mit dem Training aber schleunigst beginnen! Man muss seinen Menschen schließlich zeigen, was gefällt und was nicht! Wie man umschmeichelt, so wird gefüttert! Hier könnt ihr ganz nach euren persönlichen Vorlieben und Besonderheiten vorgehen:
lautes Schnurren, Köpfchen geben, Betapsen mit den Pfoten, sanftes Mauzen, Hinterbeinslalom mit zartem Anschmiegen oder einfach nur ein paar vorwurfsvolle Blicke, wenn das Futter nicht eurem Geschmack entsprochen hat, helfen beträchtlich, die Situation rasch zu klären und eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu erzielen! In schwierigen Fällen rate ich zu beleidigtem Davonschreiten ( Schwanz bitte kerzengerade hochstellen, das wirkt vornehm!) Wenn alles nichts nützt: Zum Nachbarn fressen gehen! Glaubt mir, das wirkt! Damit versetzt man ihnen den Todesstoß. Liebesverlust können die Menschen nämlich nicht ertragen! Das macht sie aber auch überaus gelehrig und empfänglich für unsere Ansprüche!
Find ich absolut richtig so. Besonders die Weibchen scheinen ein permanentes, riesiges Zärtlichkeitsdefizit zu haben.
Mit einem bestimmten Maß an Aufmerksamkeit und Zuwendung kann man sie daher leicht motivieren, unseren Wünschen zu entsprechen! Wieso das die Menschenkater noch nicht herausgefunden haben, ist mir ein Rätsel!
Sie sind doch wirklich sooo leicht zu durchschauen.... Also, ich bringe mein Frauchen doch regelmäßig zum Schmelzen - und brauche auch gar keinen Blumenstrauß dazu, so wie Herrchen, wenn er mal was ausgefressen hat.....
Vielleicht sollte er mir ja mal zugucken, wie ich das mache? Aber dafür ist er wohl zu eigensinnig. Katerstolz! Will sich einfach nix sagen lassen. War mir von Anfang an klar. Bei Herrchen wählte ich daher eine andere Vorgehensweise....

Wird fortgesetzt!
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Geändert von a.c.larin (14.08.2009 um 09:42 Uhr)
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Alt 16.08.2009, 09:03   #19
a.c.larin
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Menschliche Erziehung, Teil 2
Muss sagen : Herrchen war schon wirklich ein zäher Brocken! Aber nicht unüberwindbar. Sonst hätte ich wohl kaum in der Kastanienbaumallee Nummer 8 landen können! Die Sache war so : Frauchen war dafür - Herrchen nicht.
Die Kinder fanden mich ohnehin "sooo süüß!" (Jungvolk tut aber nichts zur Sache. Wer in ein Rudel aufgenommen werden will, muss sich immer an das Leittier halten) In dem Fall gab es also zwei Leittiere- und die waren sich, was meine Aufnahme anbetraf - uneins.
Einen Keil zwischen beide hineinzutreiben wäre jedoch strategisch unklug gewesen - sie hätten es mir hinterher zum Vorwurf machen können! Also musste ich differenzierter vorgehen: Einerseits Frauchens Zuneigung umschmeicheln, andererseits Herrchens Ablehnung ignorieren. Gerade mit ihm war ich daher zu Anfang ganz besonders aufmerksam. Da er resigniert feststellen musste, das sein Weibchen an mir einen Narren gefressen hatte, ließ er mich zunächst einmal irgendwie existieren (am Rande seines Bewusstseins).
Grundregel Nummer Eins: Mach dir nie das Männchen zum Nebenbuhler!
Sobald Herrchen in Frauchens Nähe erschien, wurde ich unsichtbar und verkrümelte mich irgendwo im Garten, war er fort , schlich ich mich in Frauchens Nähe, machte schöne, dicke, große Kulleraugen und startete eine Charmeoffensive nach der anderen. Sie schmolz dahin wie Eis in der Sonne - (was nicht anders zu erwarten war )
Herrchen, das wusste ich sofort, brauchte eine Sonderbehandlung.
Also beobachtete ich ihn geraume Zeit bei allen seinen Tätigkeiten:
Wenn er im Garten rumwerkte, lag ich in einigen Schwanzlängen Entfernung und heuchelte enormes Interesse,
wenn er sein Lauftier putzte, nickte ich ihm anerkennend zu und beschnüffelte das Ergebnis mit sichtlichem Wohlgefallen, wenn er im Haus kaputte Gegenstände reparierte, saß ich zwar schweigend, aber mitleidsvoll und trostspendend an seiner Seite......
Ich wartete auf eine Gelegenheit......
Schließlich - inzwischen waren bereits ein paar Wochen vergangen - kam sie:
Mittlerweile war er daran gewöhnt, dass ich ihm häufig bei unangenehmen Tätigkeiten Gesellschaft leistete, deshalb begann er , sich mit mir zu unterhalten: " Na Kater," meinte er einmal unvermittelt, "Das alte Ding da hab ich doch toll wieder hingekriegt, was meinst du?" Ich schmiegte mich sofort an seine Beine und versicherte ihm, dass kaum jemand irgendwann einmal etwas Besseres zustande gebracht hätte - was er mir sofort abnahm - und hüpfte ihm, weil er gerade beim Küchentisch saß - auf seine Oberschenkel, um einen ersten tiefen Blick in seine Augen zu senken..... da war schon irgendetwas ins Schwanken geraten, das Leuchten darin flackerte so komisch, was immer ein untrügliches Zeichen dafür ist....
Von diesem Augenblick an verlegte ich meine Eroberungstaktik in die Nacht. Einen Platz in Frauchens Bett hatte ich mir sowieso bereits ersessen ( zumindest als Mitbenützer), nun robbte ich leise und mit größter Vorsicht Nacht um Nacht ein Stück weiter, auf Herrchens Seite....
Einmal dort angelangt, begann ich mit dem Mentaltraining. Langes, intensives Anstarren kann Menschen ziemlich verwirren. Und wenn sie mal schlafen, merken sie nichts davon! Herrchen schlief zumeist ziemlich tief und fest.
Ich musste zwar immer höllisch aufpassen, dass er sich nicht unvermittelt umdrehte - das wäre meinen Pfoten und meinem Schwanz wohl nicht so gut bekommen, doch im Großen und Ganzen konnte ich all mein Wünschen und Wollen lange Zeit ungehindert auf ihn richten......
Eines Nachts, als ich wieder mal intensiv starrte und ihm :"Du liebst mich! Du liebst mich! Du würdest alles für mich tun!" einflüsterte, wachte er plötzlich auf - und blickte verdutzt in mein Gesicht, das nur wenige Nasenlängen von dem seinen entfernt war. Sein Erstaunen war riesengroß - und meine Wirkung auf ihn in dieser Nacht wohl durchschlagend, denn am nächsten Morgen sagte er beim Frühstück zu seinem Weibchen: "Martha, wenn der Kater hier bleiben soll, müssen wir aber an der Vordertüre eine Katzenklappe anbringen!"
Welch unglaubliche Brillanz des Gedankenganges! Welch sensationelle Logik in der Schlussfolgerung!
Welch absolute Vernunft und Konsequenz in der Umsetzung!

In der Folge bekam Herrchen von Frauchen einen Kuss und von mir zwei, drei Nasenstupser.
Mehr hätte ihn zu sehr geniert, denn schließlich tat er doch, was er tat, in seiner Funktion als Chef des Rudels und nicht etwa, um damit Lob und Anerkennung zu bekommen....
Wir versichterten ihm, dass er der Beste wäre, unübertrefflich, unnachahmlich, durch nichts und niemanden zu ersetzen.....
Am Abend desselben Tages war ich anerkanntes Mitglied der Familie, mit eigenem Ein- und Ausgang, verwendbar nach persönlichem Gutdünken! Ich war überglücklich.......

In den Wochen darauf, besorgte ich meinem neuen Rudel noch den nötigen Feinschliff.....

Wird fortgesetzt!
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Geändert von a.c.larin (14.10.2009 um 23:37 Uhr)
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Alt 17.08.2009, 15:41   #20
a.c.larin
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Rätsel und Geheimnisse
Hab eine interessante Entdeckung gemacht: Die Dreifärbige vom Hollerbusch frisst sich fett! Außerdem dürfte sie einen Namen bekommen haben : Puss-Puss! Find ich zwar blöd, aber bitte- wenn sie es sich gefallen lässt?
Frau Helmstätt hat ihn ihr gegeben. Hab sie unlängst im Garten rufen hören. Neugierig geworden, wer denn da gemeint sei, sprang ich aufs Dach des Gartenschuppens - und da kam doch tatsächlich die Dreifärbige mit hocherhobenem Schwanz und mauzigem Singsang auf sie zugerannt! Na sowas!

"Puss-Puss!" rief Frau Helmstätt - und schon hatte die Pelzige eine Schüssel Milch vor der Nase, die sie sich sofort schmecken ließ. Aha! Ganz eindeutig hatte Puss-Puss das übliche Erziehungsprogramm gestartet. Helmstätts Garten war mittlerweile zu ihrem Revier geworden, und nun dachte sie wohl daran, auch noch in sein Haus zu kommen. Verständlich, wenn man bedenkt, dass es im Winter drinnen um ein Vielfaches gemütlicher ist als draußen. Da kann man schon mal den alten Helmstätt in Kauf nehmen! Denke aber, mit dem wird sie noch ihre liebe Not haben - der steht quasi auf dem Schwererziehbarenstatus - aber eine gewisse Zivilcourage kann man der Dreifärbigen doch nicht in Abdrede stellen, alle Achtung....
Für Frau Helmstätt war die Dreifärbige jedenfalls bereits zur "Puss-Puss" geworden - und als solche schien doch die Milchversorgung vorzüglich zu klappen!

Fast zu gut, wie mir scheint. Puss-Puss hat in letzter Zeit einen derart runden Bauch bekommen, dass ich mich schon frage, wieviele Schüsseln Milch am Tag sie der alten Helmstätt eigentlich entlocken kann.... "Wir Frauen müssen doch zusammenhalten," flüsterte unsere Nachbarin und kraulte dabei Puss-Puss hinter den Ohren. "Überhaupt jetzt, wo deine schwere Zeit bald kommen wird!" Schwere Zeit? Was denn für eine schwere Zeit? Aus meine Sicht hatte Puss-Puss bereits das Schlimmste überstanden. Sobald einmal der Futternachschub sichergestellt ist, kann doch der Rest nur noch ein Kinderspiel sein.......

"Ich werd dir ein schönes Kuschelkistchen herrichten," meinte Frau Helmstätt, während Puss-Puss zärtlichkeitsheischend um ihre Beine herum manövrierte.
"Da hinten, unterm Vordach bei den Werkzeugen, ist ein trockenes, warmes Plätzchen für dich. Da kannst du dann in aller Ruhe....." Puss-Puss warf sich vor ihr auf den Rücken und schnurrte sichtlich zufrieden. Sie war auch eine Könnerin ihres Faches, eindeutig.....

Irgendetwas nagte trotzdem an mir. In aller Ruhe...? Ja, was hatten die beiden denn eigentlich vor? Rätsel über Rätsel. Und der alte Helmstätt durfte offentsichtlich von der ganzen Verschwörung nichts wissen, den Frau Helmstätt legte geheimnisvoll den Finger an ihre Lippen und meinte zu Puss -Puss: "Du musst aber immer hübsch leise sein, meine Liebe."

Lächerlicher Hinweis! Als ob wir Katzen nicht immerzu leise wären, bei allem , was wir gerade tun! Wenn ich mich nicht so mäuschenstille verhalten hätte, drin im Bauch des Plätschertieres - brrrr, am besten gar nicht mehr dran denken.....
Plötzlich betrat der alte Helmstätt die Szene. Er stand auf seiner Terrasse und rief zu seinem Weibchen herüber: "Else, weißt du wo meine schwarzen Socken sind...? Ich kann sie nirgendwo finden!" Welch miserabler Geruchssinn! Sollte sie ihm jetzt wirklich die ganze Schnüffelei abnehmen? "Ksch-Ksch!" presste Frau Helmstätt zwischen halbgeschlossenen Lippen hervor und machte rasch eine unwirsche Handbewegung in Richtung Puss-Puss...
Diese verstand natürlich sofort und düste ab unter die Gartenhecke, wobei ihr Bäuchlein ganz knapp über dem Boden dahinschleifte..... Meine Güte, war die aus der Form gegangen...!

"Ich komme schon, mein Liebling!" zwitscherte Frau Helmstätt, munter wie ein Vögelein am ersten Frühlingsmorgen, was Herr Helmstätt mit einem zufriedenen Grunzen quittierte - und dann verschwanden sie beide im Haus.
Ich beschloss, mich im Gemüsegarten ein wenig zu amüsieren. Dort war gerade eine neue Brut Feuerkäfer geschlüpft und eine Vielzahl rote Punkte krabbelte an mehreren Stellen über all das Grünzeug....Interessantes Durcheinander- das hatte doch eine sehr entspannende Wirkung auf mich...
Puss-Puss würde es sich wohl in der Zwischenzeit in ihrem neuen Versteck gemütlich machen. Gut, dass ich nun auch wusste, wo das war...
Und mit dem beruhigenden Gefühl, Simba mal wieder eine deutliche Nasenlänge voraus zu sein, fielen mir die Augen zu, und ich träumte den tiefen, traumlosen Schlaf aller mit sich und der Welt zufriedenen Hauskater.....

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