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Alt 09.01.2016, 16:52   #11
Chavali
ADäquat
 
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Servus, Erich,

um zu wissen, ob du ein neues Meisterwerk bedichtet hast, muss man den Faden nochmals anklicken - wie damals.
Das vergisst man leicht und wer das nicht weiß, muss auf den Genuss verzichten, ein neues Sonett zu einem
berühmten Gemälde zu lesen.

Vielleicht solltest du doch lieber alle einzeln einstellen?

Die Dame in grüner Jacke ist ein farbenfrohes Bild, das Nachdenklichkeit, Ruhe, aber auch Optimismus vermittelt.
Dein Text dazu passt wie immer wunderbar, keine Frage.
Der antike Touch gehört dazu, denn schließlich sind die Gestalten aus dem vorigen Jahrhundert
Leider ist der Maler jung gestorben - was hätte er für die Nachwelt noch alles hinterlassen können....


Das Bild Adam und Eva (Adam and Eve) kann ich nicht öffnen.
Das Gedicht gefällt mir, nur kann ich den Bezug zum Bild eben nicht herstellen.



LG Chavali
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Alt 09.01.2016, 20:08   #12
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Seltsam - ich habe keine Probleme mit dem Bild von Beckmann. Das Problem muss bei dir liegen.

Ich füge einen anderen Link ein. Versuch es später noch einmal.

Vielen Dank für deinen Lesefleiß!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 10.01.2016, 12:09   #13
charis
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Lieber Eky,

Ganz toll dein Eintauchen und Sehen; ich freue mich auf weitere.

Dame in grüner Jacke (August Macke, 1913) http://www.meisterwerke-online.de/au...ener-jacke.jpg

Gefällt mir bisher am besten, weil hier Bild und Sonettform so harmonisch zusammenwirken - aber das ist nur ein rein persönliches Empfinden.

Mir würde eine Einzeleinstellung auch mehr zusagen, damit jedes für sich wirken kann.

Lieben Gruß
charis
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Alt 10.01.2016, 12:42   #14
Chavali
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Servus, Erich,

Adam und Eva kann ich jetzt sehen - aber es ist ein schreckliches Bild, wenn auch tatsächlich beeindruckend.
Du hast diese jämmerlichen Gestalten in deinem Gedicht gut beschrieben und ihre Ausweglosigkeit in pssende Worte gefasst.

---

Sehr schön die Zypressen von GOGH. Ist eines meiner Lieblingsbilder.
Dein Text dazu gefällt mir, besonders die beiden Quartetts.
Im ersten Terzett missfällt mir der Ausdruck Pinsel - das ist wenig poetisch


Schmunzelnde Grüße!
Chavali
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Alt 10.01.2016, 13:22   #15
Erich Kykal
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Hi, Charis!

Ich habe darüber nachgedacht, ob ich die Sonette einzeln einstellen soll, aber ich habe sie lieber alle beisammen, wenn sie denn auch zusammen gehören für ein späteres Buch.
Außerdem kennt man diese Marotte von mir ja schon aus dem alten "Lieblingsbilder(zyklus)", wo es auch so war - und heute ist es einer der meistbesuchten Fäden im Forum!
Mag sein, dass ich im Augenblick weniger Echo kriege, aber auf lange Sicht werden es so mehr lesen, weil sie sich nicht erst alle Sonette mühselig aus dem Archiv zusammensuchen müssen.


Hi, Chavi!

Woran du schon wieder denkst bei "Pinsel"! - Schäm dich!

Aber ernsthaft - welche andere Bezeichnung für dieses unabkömmliche Malerutensil hätte ich denn da einsetzen sollen? Und bei der richtigen Vorstellung dazu ist das Wort an sich auch gar nicht so unlyrisch! - Dem Reinen ist alles rein!


Vielen Dank für euer beider Lob und Ausdauer!


LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (10.01.2016 um 14:10 Uhr)
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Alt 10.01.2016, 13:31   #16
Chavali
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Zitat:
Zitat von Erich
Hi, Cypi!
*lach* war sie etwa der gleichen Meinung an anderer Stelle, Erich?


Was Pinsel betrifft - nimm doch den spanischen Ausdruck

bei synonyme steht:

Das wär doch mal was

LG

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Alt 10.01.2016, 14:15   #17
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Peinlich! Bitte entschuldige den Verschreiber!

Fängt eben auch mit "C" an ...

Man sollte sich beim Schreiben eben nicht mit seinem Pinsel beschäftigen ...

Lachende Grüße, eKy
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Alt 10.01.2016, 20:11   #18
Agneta
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Lieber Erich,

nahtlos schließen diese Meisterwerke an deinen vorigen Zyklus an . Jetzt komm ich endlich dazu , mich ihnen in Ruhe zu widmen.
Am besten gefällt mir das Bild der Frau, demzufolge auch das Werk dazu.
Offenbar inspirieren Bilder unglaublich und schaffen dem Dichtenden Autoren, der die Stimmung in den Bildern aufnimmt, geniale Worte.
Das Bild des Friedhofes ist auch gut umgesetzt, fallen einem doch direkt die frohen Farben auf.
Die anderen Bilder haben eine auf mich schon fast dämonische Wirkung. Auch die Pferdehufe erinnern mich an den Teufel. Auch die beiden Koniferen wirken auf mich irgendwie dämonisch verzerrt. ich nannte sowas früher immer Zerrbilder. Sie wirken unglaublich düster in ihren Stimmungen. Nicht meins also.
Deine Werke dazu sind jedoch gut geschrieben. Die beiden Menschen mag ich mir auch nicht besonders gerne ansehen- du nanntest es "rachitisch"... dein Werk dazu abstrahiert sich stark und gefällt mir dennoch.

Ich wundere mich nur darüber, dass man Bilder fremder Maler in ein Buch einbinden darf. Muss man da eine Genehmigung einholen?
Insgesamt wieder ein Genuss, diesen Werken zu folgen.

LG von Agneta
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Alt 10.01.2016, 22:17   #19
Erich Kykal
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Hi, Agneta!

Vielen Dank für deinen Zuspruch!

Bei den Bildern kommt es darauf an, wie lang der Maler schon tot ist. Nach achtzig Jahren werden die Werke Allgemeingut und dürfen mit Quellenangabe gratis genutzt werden. Der "Lieblingsbilder(zyklus)" wurde ja von mir bereits 2012, zusammen mit 15 Katzensonetten, als Buch herausgebracht, unter dem Titel "Seltsame Sonette"
Bei einigen Künstlern gibt es allerdings Sonderregelungen, da muss man sich im Vorfeld erkundigen. Wie bei Künstlern, die noch leben oder noch nicht lang genug verschieden sind, muss man für den Abdruck dann bezahlen. Die Summe variiert mit dem Bekanntheitsgrad des Künstlers.

Zu meinem Glück haben meine bevorzugten Maler schon fast alle lang genug den Löffel abgegeben!

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (10.01.2016 um 22:19 Uhr)
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Alt 11.01.2016, 15:53   #20
juli
Gast
 
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Standard Hallo eKy :)

Windbraut ( Max Ernst 1927 )

ich bin nicht so der Analytiker, ich versuche es trotzdem.


Das Bildnis ist verstörend, mit aggressiven Tendenzen, das Rot, die klaren, krassen Formen. Es ist ein aufwühlendes Bild, voller Kraft.

Dein Sonett: du beschreibst das Bild mit einer Kraft, die in den ersten 2 S. das Verstörende, Kraftvolle beschreibt. In den letzten 2 S. wendest du deinen Blick, dem Sanfteren zu. Der Sturm/ die Windbraut wird milder, und endet versöhnlicher.

Beides zusammen ist gekonnt, lyrisch unnachahmlich ein Erich Kykal. Dieses Medium bietet sich für solche Projekte perfekt an, da ich gleich das Bild und deinen Text sehen kann.

Der Krieg

Das Bildnis ist ein kämpfender mit einer beilähnlichen Waffe, sehr marsialisch, bedrohlich und das in Schwarz Weiß. Die Konturen sind entgegengesetzt, und wirken um so mehr. Es ist nicht so mein Fall.

Dein Sonett ist, weil es ein ungemütliches Thema aufnimmt, schmerzvoll. Es beschreibt den Schlachtenwahn, das Brachiale und die Ohnmacht der Herzen eines einzelnen Menschen. Es gibt keinen Sieg, sondern nur Krieg!

Beides zusammen harmoniert, auch wenn es mir nicht gefällt. Dennoch muß man ja den Abgründen des Menschendaseins anschauen.


Adam und Eva ( Max Beckmann, 1917)

Das Bildnis zeigt Adam und Eva. Die Kontraste sind scharf. Sie stehe da nackt und bloß, jede Schönfärberei fehlt, das Bild ist eine Essenz. Nur die Blume im Hintergrund zeigt einen gelben Ton.

Dein Sonett ist für mich schwer zu durchschauen. Einerseits hält es sich an das Bild, an die harten Konturen. Du beschreibst das Entzauberte, das Schenken des Apfels, und die Sünde, die die Menschen ereilen wird. Vielleicht weiß ich auch einfach zu wenig von der Bibel. Aber auch:
Die gute Schlange, die das Denken lehrte,
erklärt zum Sinnbild er für das Verkehrte.
Sie wird die Büßer nie befreien können!

was ist damit gemeint. Es hinterläßt mich nachdenklich, und ich werde noch etwas in Büchern und im Internet stöbern.

Beides zusammen ist harmonisch, aber für mich auch verwirrend. Das liegt vielleicht auch am Thema, denn ich bin nicht so christlich.


Dame in grüner Jacke ( August Macke, 1913)

Das Bildnis ist sehr farbenfroh, und die Dame im Vordergrund, mit der grünen Jacke fällt mir sofort auf. Sie wirkt nachdenklich, und guckt zum Boden, so als wenn sie in sich schaut. Die anderen Menschen im Hintergrund sind Pärchen und mit sich selbst beschäftigt. Das Bild gefällt mir, weil ich Grün mag.

Dein Sonett beschreibt das Bild sehr genau. Mir gefällt dein Blick auf sie, und ihre innere Einkehr. Das Sonett gefällt mir bisher am besten.

In stiller Niederschau bereist sie leise

des eignen Blutes angestaute Bäche,
als wüchse sie im dauernden Verzichte
in etwas Reineres auf ihre Weise.


wunderschön!

Beides zusammen ist sehr harmonisch, es lädt zum Mitdenken ein. Zum Insichkehren und zum Spazierengehen. Es wirkt hoffnungsvoll und lebensbejahend.


Zypressen ( Vincent van Gogh, 1889)

Das Bildnis zeigt ein im Vordergrund stehende Zypresse. Der Himmel und der Baum und das Gras sind mit kreisenden Pinselstrichen gemalt. Es zeigt eine wilde natürliche Ernergie, Kraft und einen unbändigen Willen Natur körperlich zu empfinden.

Dein Sonett beschreibt die Leidenschaft, mit der der Maler dieses Bild gelebt hat. Die "Flammengarben" finde ich besonders gelungen. Auch dieses Sonett mag ich sehr.

Beides
, wie soll ich anders sagen.... ich kann gar nicht anders: es harmoniert vortrefflich. Ich kann mich in den Dichter, wie auch in das Bild hineinfinden.

Arabischer Friedhof ( Wassily Kandinsky, 1909)

Das Bildnis zeigt einen farbenfrohen Friedhof. Die Konturen verwischen. Es sind aber Menschen zu erkennen, die den Friedhof besuchen, um dort Zeit zu verbringen. Im Gedenken an die Angehörigen.

Dein Sonett nimmt die Gedanken uaf, die einem kommen, wenn man auf einem Friedhof ist. Da du hier einen arabischen Friedhof beschreibst, ist es außergewöhnlich, denn der Glaube unterscheidet sich von unserer christlich geprägten Gesellschaft. Du wählst Worte, die das menschliche aller Glaubensrichtungen beschreiben. Das Farbenfrohe wirkt auf das Gemüt ein. Es ist keine Düsternis da, sondern das positve im Leben gehört auch mit zu Tod, so auch mit zur letzten Ruhestätte.

Beides zusammen, wirkt mutmachend, denn der Tod ist ja noch für Viele der Sensenmann, das Ende allen Lebens oder gar ein Schlußstrich. Du hast dieses farbenfrohe Bild gewählt, eine fremde Kultur und Worte gefunden, die mich mitwandern lassen. Sehr gerne gelesen

Lieber eKy,

Ich hoffe mit meinen kurzen Zeilen etwas zu deinem Projekt beizutragen, und werde diesen Faden mit Spannung verfolgen. Du bist sehr kreativ ich werde immer belohnt, wenn ich mich deinen Gedichten widme. Einige Bilder kannte ich gar nicht, aber ich bin ein neugieriger Mensch, und bereit mich auf Neuigkeiten einzulassen.

LIebe Grüße sy


Geändert von juli (12.01.2016 um 21:25 Uhr)
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