Wirst du?

[plotzn]

Sicher kenn ich jeden Eishai -
ligen, der im Eismeer schwimmt
und behauptet, dass er frei sei,
doch wer weiß schon, ob das stimmt...

Mamerz, Pankraz, Servaz, Boni -
das weckt Bankers Euphorie! -
fatius, die kalte Vroni...
halt!... die Vroni heißt Sophie.

Nenn mich jetzt noch mal Azubi,
Bursche, Lehrling oder Stift,
Stümper, Praktikantenbubi!
Hämmern hilft nur, wenn man trifft.

Herzlich grüßt Dich das Seepferdchen
Stefan

Ich hab nichts mehr zu verplempern
und auch keine andre Wal.
Bald lass ich mich wieder pampern.
Na, dir ist es ja egal.

Soweit hast du es getrieben,
nicht verbleibt mir, was ich weiß.
Hast du etwa abgeschrieben,
dass mein Bildschirm heut so heiß.

Namen kann man sich nicht merken,
ich, wenn's gut geht, ab August.
Dann erst kommen meine Stärken!
Hast du das noch nicht gewusst?

Herzlich grüßt dich Hammurapi.
Bald mit neuem Codex!

[plotzn]

Du Augustus? Du der Starke?
Den September wird es freun!
Denn ab sommerlicher Marke
heißt es wieder früh "Moin, moin!"

Nee, du heißt ja Hammurapi!
Babylonischer Verwirr.
Sprachlich aber bist du Kapi-
tän, sofern ich nicht ganz irr.

Und das nicht nur in der Wanne,
auch auf sinkbereitem Schiff.
Immer Vollgas - volle Kanne
auf das Generalang-Riff.

Herzlich grüßt Dich
Dein Gewissen -
loser Gegenspieler

P.S.: Sei nicht bös, jedoch Dein Codex
geht vorbei an meinem Podex.

Lieber Gegenspieler, da das jetzt ausufert, muss ich jetzt leider ein paar Regeln vorschlagen.
Jeder Verstoß von deiner Seite ist strafbar. Ich gehe straffrei aus.
Regeln:

Zur Weiterfahrt empfehl ich Regeln.
a) keinen Reim auf das Wort segeln.
b) kannst du lang und länger quengeln,
doch meide jeden Satz mit Dengeln.

Mit Hämmern wollt ich dich behumsen.
c) dazu auch kein weitrer Reim.
d) sagte die von Thurn und Taxeln,
gewiss, dann auch kein Ausdruck Schnackseln.

e) baust du Zäune nicht, wenns hagelt,
weil da der Hammer sonst wo nagelt.
f) fangt man Fliegen mit der Mütze.
Halt! f) kann weg, es ist nichts nütze.

Du hast ohnehin zu tun. Tummel dich. Lass nichts verstreichen.
Freilich grüßt Hammer.

[plotzn]

Mein Freund, was jetzt kommt, wird dich nicht sehr erfreuen,
im schlimmsten Fall werd ich es bitter bereuen.
Doch kann ich nicht anders, ich nehm deinen Regeln,
bevor sie noch greifen, den Wind aus den Segeln.

Wer straffrei verbleibt, das entscheidet ein Richter
und nicht ein verkehrsregelwütiger Dichter.
Die Strafe vollzieht auch kein Dichter und Denker,
denn ordnungsgemäß übernimmt das der Henker.

Wenn f) schon nicht greift, dann kann's g) gar nicht geben!
Das ist im g) setz nicht g) regelt? Dann eben:
Wenn f) fektiv keine der Regeln was nützen,
dann kannst du dich nicht mehr vor h) h) h) schützen.

Die Strafe folgt auf dem Fuße!

Bei k) plötzt mir nun aber langsam der -ragen,
Bin ich nicht der h)ammer, dies h)ier zu zerschlagen?
Wenn nicht, geh alleine zurück zu a)m Boss.
Noch sitze ich hier auf dem höheren r)oss.

Allein, um des Friedens, des löblichen, Willen,
mag ich dir die Hofnarrenfreiheit erfüllen.
Denn was ist mir Lyrik und was Poesie?
Ein Hammer ist mehr als ein Mensch oder Vieh.

Er ist quasi Blitzschlag und Donner zugleich!
Nun werde vor Ehrfurcht nicht ängstlich und weich.
Es ist wie es bleibt und es kommt wie es war.
Du drehst dich und fragst nach dem Rest Februar.

Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt. (Mark Twain).
Außer, man hat einen Hammer!
Grüß ihn, wenn er dich trifft.

[plotzn]

Ein Hammer ist Blitzschlag und Donner zugleich?
Du spielst den Thornado, doch werd ich nicht bleich,
auch weil ich das hammerfrei selber vermag:
Ich wurde geblitzt und dann traf mich der Schlag.

Der Brief, der dem folgte, wies mich darauf hin,
dass ich ab jetzt eifriger Punktsammler bin.
Das hat mich spontan zur Erkenntnis gebracht:
Wie blöd, wenn die Regeln ein anderer macht!

Ich schrieb, dass man mich auf dem Bild nicht erkennt,
doch Hofnarrenfreiheit war kein Argument,
der Lappen samt Kohle sind weg und ich bet',
dass nicht auch der Rest unterm Hammer gerät.

Ham 'mer noch mehr auf Lager?

Liebe Grüße,
Stefan

Wer den Schaden hat ...

Nicht viel. Doch du liest sicher zwischen den Zeilen.
Das macht mich vergnügt und es lässt mich verweilen.
Das Fußvolk vergrößert, der Narrenpulk schwächer,
es reißt aus der Hand mir den Hammer samt Becher.

Du gehst also weniger jagen als sammeln.
Dein Dichten wird demnach entgleiten zum Stammeln.
Es fiel mir schon auf, doch nur bei langen Strophen,
ich dachte, er driftet doch nicht ab … zum Alkoven.

Deshalb muss ich gar nicht mehr lang simulieren,
kann mich kurz und knapp aufs Geschäft konzentrieren.
Ich hab mich entschieden. Tu dir den Gefallen.
Ab Montag, da stell ich dich ein als Vasallen.

Ich verspreche auch nicht zu viel.
Herzlich Freihammer.

[plotzn]

Wer Schaden erleidet, den trifft oft der Spott,
das dauert nicht lange, das geht meistens flott.
Du denkst also nach über meine Entmachtung,
willst mich unterwerfen und knechten, doch Achtung!

Was allen Vasallen gemein ist: Gemeinheit!
Da bilden sie eine verschworene Einheit.
Ich werde dich weiter mit Reimwörtern quälen,
so lange bis sie dir entzugsmäßig fehlen.

Du sollst irgendwo zwischen Hoffen und Bangen
dich fürchten vor all meinen Strophen, den langen,
noch mehr, sind sie - ja, dein Geheul ist mir schnurz! -
kurz.

Ich hab es geahnt, du stellst dich jetzo queer.
Wo nimmst du bloß die Selbstgefälligkeit her?
Dein Mut ist erstaunlich, das heißt: dein Gefühl.
Verkennst du die Chance nicht, aus diesem Gewühl,

das man als Umnachtung, als Schizophrenie,
im Fachjargon prägt. Kurz, fragst du nicht, wie
man die Hilfe, die mir angemessen erschien,
verstehn soll, wenn dir jedes Reimwort als Spleen,

als Abgott, als Fetisch, als Götzenbild fehlt?
Ich hab dich bisher stets zu den Größten gezählt,
ich plante das beste, du Wort-Agronom.
Du wolltest es anders: Atom oder Brom!

Grußlos sich auszublenden? Kann ich auch! Besser. Dich!
FH.