10.06.2015, 12:15 | #11 |
TENEBRAE
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Hi, Stachel!
Nix zu entschuldigen! Für die Zukunft: Du kannst übrigens ungewollte Kommis ganz löschen, solange noch niemand geantwortet hat. Dazu geh auf "Ändern", dann hast du unten rechts die Tilgung als vorletzte Option. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
11.06.2015, 09:34 | #12 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Erich,
danke für den Hinweis mit der Löschoption! Ich hoffe, ich werde sie nicht zu oft nutzen müssen. Zitat:
Es waren nur ein paar Gedanken. Ich hatte dich ja im anderen Thread nach deinen "Prämissen" für deine Sonette gefragt. Das tat ich natürlich nicht gänzlich ohne "Hintergedanken": Ich möchte gerne ein klein wenig durch deine Brille schauen können. Meine eigene Brille trage ich ja ohnehin und sie hat leider an den Seiten diese kleinen, meist sinnvollen, aber auch manchmal nervigen Dinger, diese ... na, wie hießen sie noch gleich ... Scheuklappen, genau. Wie ich sehen konnte, habe ich das Thema eines deiner Augenmerke recht gut getroffen. So freut es mich besonders, dass du dich mit meinen kleinen Details sehr nett auseinander gesetzt hast. Freundliche Grüße vom Stachel |
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11.06.2015, 22:15 | #13 |
TENEBRAE
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Hi, Stachel!
Mein absoluter Lieblingsdichter und mein ewig unereichtes Vorbild: Rilke! Auch er legt in seinen Sonetten (wie in seiner Lyrik überhaupt) größten Wert auf klingende, flüssige Sprache, lange Sätze bei klarem Verlauf und lyrische Sprachbilder. Dem ordnet er viele der Sonettregeln unter. Ich versuche es genauso zu halten. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (12.06.2015 um 21:20 Uhr) |
11.06.2015, 23:43 | #14 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Erich,
die langen Sätze sind mir bei dir und bei Rilke aufgefallen. Leider finde ich mich bislang nicht gut in Rilkes Gedichte hinein. Der Panther ist zwar ein großer Favorit von mir, aber damit erschöpft es sich fast. Mein Freundschaft-Sonett ist vom Satz-Aufbau her einigermaßen "typisch" für mich. Das hängt vor allem mit den behandelten Themen zusammen. Ich schreibe zur Zeit kaum Natur- oder Dinggedichte. Meine Sätze oder Halbsätze enden meist mit dem Vers, weil ich thematisch keine fließende Stimmung erzeugen möchte. Dafür stelle ich alles mögliche und unmögliche mit der übrigen Form an: Rhythmusvariationen, andere Hebungszahl, andere Versfüße, etc. Da bin ich wieder komplett bei Rilke, denn der hat ebenfalls nahezu alles mit Sonetten ausprobiert. Insofern nutze ich ihn sehr gerne, wie ja auch in jenem Thread zu sehen, als "Anwalt" für Formenvariabilität. Freundliche Grüße vom Stachel |
12.06.2015, 21:29 | #15 |
TENEBRAE
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Hi, Stachel!
Bei Rilke - mag er ausprobiert haben, was er will - kommt es immer auf die Melodie der Sprache an. Keiner spinnt aus dem groben Werg des Deutschen solche Seide wie er! Wenn man ihn liest, muss man sein Lied hören, tief drinnen - es ist wahrlich wie ein Zauber! Ihn darf man nicht auf handwerklicher Basis angehen! Seine lyrische Sprache kennt kaum Ecken und Kanten, sie will gefühlt werden, nicht analysiert und seziert! Man muss sich ganz an sie verschenken! Sie ist wie ein Bach im Walde, weich und klingend, bestenfalls mal fröhlich plätschernd, aber immer mit dem heiligen Ernst wahrer Natur im Hintergrund wie ein Rauschen in den Wipfeln - DAS ist Rilke! Egal, was er beschreibt, begreift, erhebt - seine Worte fließen mit seiner Seele. Das ist die wahre, die wirkliche Kunst. Ich empfehle dir, sein lyrisches Gesamtwerk zu kaufen: "Rainer Maria Rilke - Die Gedichte", Insel Verlag. Kostet nur um die 15 Euro oder weniger. Das Buch war jahrelang quasi mein Pendant zu einer Bibel! Selbst heute brauche ich nur einige wenige Seiten zu lesen - schon kommen mir die Tränen, und das allein schon durch die pure Schönheit seiner Sprache! Meine Lieblinge, abgesehen vom "Panther": Die Gazelle, Der Schwan, Einsamkeit, Römische Föntäne,... ach, die Liste würde zu lang! Aber sie beinhaltet viel aus den Sammlungen "Mir zur Feier", "Das Buch der Bilder", "Neue Gedichte" und "Der neuen Gedichte anderer Teil" sowie "Sonette an Orpheus", da vor allem das allerletzte des 2. Teils. Auch vieles aus den "Stundenbuch" ist sehr schön, aber das atmet eine tiefe Gläubigkeit - damit habe ich rein inhaltlich so meine Probleme! Kurzum - Rilke ist mein lyrisches Alpha und Omega! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (21.04.2016 um 22:21 Uhr) |
17.06.2015, 11:26 | #16 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Erich,
ich finde es toll, wie du von Rilke schwärmst. Ich habe mir vor zwei Monaten das Buch "Gesammelte Gedichte" (aus dem Inselverlag, erschienen 1962) aus der Bücherei ausgeliehen und schon mehrfach verlängert. Viele Gedichte sprechen mich aber leider nicht an. Die Gazelle ist ein prima Beispiel. Ich habe sie schon mehr als 10 mal gelesen, mit Ruhe, unter verschiedenen Blickwinkeln, aber ich scheitere schon am Verständnis der ersten Strophe. Ab Mitte der zweiten geht es einigermaßen verständlich weiter. Aber: Welcher Reim kommt und geht in der Gazelle und warum vergleicht er das Geweih mit Laub und Leier? Ich vermag im Klang allein noch keine Kunst zu erkennen. Das liegt sicher am persönlichen Geschmack. Ich fürchte, da brauche ich Nachhilfe. Aber du sagst es bereits: Man muss sich tief in seine "Musik" hineinfühlen. Vielleicht sind die dafür notwendigen Antennen nicht jedem gegeben. Der Panther ist für mich deshalb so genial, weil er nicht nur inhaltlich klar verständlich ist (Den Untertitel hätte ich nicht gebraucht.) und klar abgegrenzte Sätze hat, die mit den Versen im Einklang stehen, sondern auch weil er interessante Formelemente sehr gezielt nutzt, z.B. die fehlende Hebung im letzten Vers oder die vom Binnenreim unterstützte Wiederholung von "Stäbe" in S1, um nur zwei zu nennen. Vielleicht finde ich noch einen Weg in die Tiefen seiner Lyrik. Ich werde es jedenfalls weiter versuchen. Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Die Welt ist bunt und jeder hat einen anderen Stil. Freundliche Grüße vom Stachel |
17.06.2015, 16:35 | #17 |
TENEBRAE
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Hi, Stachel!
Die Gazelle Gazella Dorcas Verzauberte: wie kann der Einklang zweier erwählter Worte je den Reim erreichen, der in dir kommt und geht, wie auf ein Zeichen. Aus deiner Stirne steigen Laub und Leier, Die erwählten Worte sind "Gazella Dorcas", der lateinische Fachbegriff der von Rilke bedichteten Gazellenart. Mit "Verzauberte:" spricht er diese direkt an. https://de.wikipedia.org/wiki/Dorkasgazelle Mit dem "Reim, der in der Gazelle geht wie auf ein Zeichen", ist wohl die Grazie dieses Tiers beschrieben, das geheimnisvolle Schöne, das bezaubert wie ein Gleichklang, da alles an ihr Harmonie ist wie dieser. Laub und Leier sind die Zeichen der Dichterwürde. Rilke vergleicht das Tier also mit der Poesie an sich. und alles Deine geht schon im Vergleich durch Liebeslieder, deren Worte, weich wie Rosenblätter, dem, der nicht mehr liest, sich auf die Augen legen, die er schließt: Alles, was das Tier ausmacht, wurde schon in Liebesliedern beschrieben, die einem, der das Buch beiseite legt, um zu träumen, die Lider weich und zärtlich wie Rosenblätter schließen. um dich zu sehen: hingetragen, als wäre mit Sprüngen jeder Lauf geladen und schösse nur nicht ab, solang der Hals Und im Traum sieht der Schläfer dann sie, die Gazelle, lauschend, schwerelos wirkend, voll gespannter Energie den Kopf wendend. das Haupt ins Horchen hält: wie wenn beim Baden im Wald die Badende sich unterbricht: den Waldsee im gewendeten Gesicht. Er vergleicht das Tier mit einer nackten Schönen im Waldteich, die vielleicht ein Ästlein knacken hörte und sich nun halb ängstlich, halb schamhaft umsieht: Bereit zur Flucht. Und die Lichtreflektionen des Wassers spieglen sich in ihren großen dunklen Augen ... Hier noch ein im Internet recherchierter Artikel darüber: Zeichensprache: »Die Gazelle« Die »Neuen Gedichte« (1907), zu denen »Die Gazelle gehört«, stehen in engem Zusammenhang mit den »Briefen über Cézanne« (1907); die Sachlichkeit, die Rilke in Cézannes Gemälden erkennt, habe er sprachlich in den »Neuen Gedichten« zu erreichen gesucht. Andersartig, als sich die Schwingungen im Universum entfalten, kommen sie uns durch unsere Sinneswahrnehmungen zu Bewusstsein, so Rilke in dem Essay »Moderne Lyrik« (1898). Der Zeichencharakter der sinnlichen Wahrnehmung ist für ihn nun keineswegs ein Anlass, sie als chimärisch, illusorisch, ohne entsprechende Wirklichkeit einzustufen, im Gegenteil: Dass die Sinnesempfindungen Zeichencharakter besitzen, entfesselt für Rilke die künstlerische Aufgabe, nämlich die Zeichen und Äquivalente für die verborgenen Seiten der Wirklichkeit zu finden, sie dadurch sichtbar zu machen. Analog dazu ist das Verhältnis von dichterischer Sprache und Gegenstand in der Oktave des Sonettes auf die Gazelle zu verstehen. Zwar behaupten die ersten beiden Zeilen, dass die sprachlichen Umschreibungen die Anmut und Grazie der Gazelle nicht einfangen können, dass der sprachliche Reim den Reim, den Rhythmus, nach dem sie sich bewege, nicht erreicht. Doch in der Flucht von Metaphern und Vergleichen, in welche sich die Umrisse des Tieres auflösen, vollzieht sich eine poetische Übersetzung. Seine Konturen verschwimmen: »Aus seiner Stirne steigen Laub und Leier«. »Laub und Leier« fungieren als Metaphern; die Hörner der Gazelle werden mit den Emblemen des Dichters verglichen. Dass die poetischen Bilder und Zeichen – »Reim«, »Laub und Leier« – niemals die Ebene des Indirekten verlassen können, ist von Anfang an signalisiert; aber die metaphorische Sprache eröffnet einen neuen Bezug zu dem, wofür hier Äquivalente und Gleichnisse gefunden wurden. Und wofür wurden sie gefunden? Für die Anmut und Grazie der Gazelle, sagten wir. Das zweite Quartett behauptet die vollkommene Übersetzung des Tieres in Sprache, in Vergleiche, und bringt eine neue Dimension ins Spiel: »und alles Deine geht schon im Vergleich / durch Liebeslieder, deren Worte, weich / wie Rosenblätter«. Liebeslieder: Unmittelbar kann Sprache das Tier nicht abbilden, aber sie kann eine Metaphorik für die Ebene finden, auf der die Beobachtung des Tieres zum Ausdruck einer Liebe zum Dasein wird. Innerhalb des Bereichs der gereimten, vergleichenden und metaphorischen Sprache vollzieht sich im Übergang zum Sextett die Wende zum Sehen: »um dich zu sehen«, mit diesem Neuansatz beginnt das erste Terzett. »hingetragen, als / wäre mit Sprüngen jeder Lauf geladen / und schösse nur nicht ab, solang der Hals / das Haupt ins Horchen hält«: Überaus treffend ist hier eine Gazelle auf dem Sprung dargestellt, horchend, ob Gefahr im Verzug ist – niemand wird sich der visualisierenden Evokationskraft dieser Zeilen verschließen können. Die angespannte Dynamik des Tieres auf dem Sprung kontrastiert zudem dem geradezu Pretiösen der vorangegangenen Vergleiche. Gleichwohl sind Oktave und erstes Terzett genau miteinander verbunden. Das Schließen der Bücher (»dem, der nicht mehr liest«) geht einher mit dem Schließen der Augen – das anschauliche Bild der Gazelle ist ein »Innen-Bild«, ein Gesicht, eine Vision. In ihm sind die sprachlichen Vergleiche aufgehoben; dies scheint die Wendung von den Liebesliedern, die sich auf die Augen legen, anzudeuten. Das zweite Terzett bringt eine Synthese. Die Reihung der Vergleiche hebt wieder an (»wie wenn beim Baden«), der Vergleich birgt eine erotische Komponente. Unmittelbarkeit wird in diesem Terzett nunmehr auf der Ebene der Veranschaulichung abgewehrt. Wie sich der Kontur des Tieres auflöst (Z 1-4), wie die Grenzen zwischen Innen- und Außenwelt verfließen (Z 7-9), so wechselt am Ende die Perspektive auf verwirrende Weise. Wie sieht die Badende im abschließenden Vergleich den Waldsee? Blickt sie, mit einem Nachbild des Waldsees im Auge, in den Himmel? Bedeutungsvoll läuft die Flucht der Vergleiche und Bildsplitter auf eine ›Umkehrung‹ zu, welche die Lokalisation des anvisierten Gegenstandes unmöglich macht: »den Waldsee im gewendeten Gesicht«. In den »Briefen über Cézanne« erläutert Rilke die »Ansätze zur Sachlichkeit« in den »Neuen Gedichten« (wobei er »Die Gazelle« explizit erwähnt) anhand der Malweise Cézannes: »Man malte: ich liebe dieses hier; statt zu malen: hier ist es.« Den Weg von dem Aussprechen der Liebe (zum Dasein) hin zu dem Moment, in dem sie restlos eingegangen ist in die Darstellung, zeichnet »Die Gazelle« nach. Monika Fick Ich hoffe, das hilft dir weiter! Kleiner Tipp: In diesem Fall reichte es, die Stichworte "laub und leier" zu googeln! Übrigens: Mit vielen seiner Texte gehe ich nicht konform, zB was das Religiöse angeht. Das hält mich aber nicht davon ab, den wundersollen Stil zu würdigen, in dem sie verfasst sind. Zumindest verstehe ich alles! Sehr selten finde ich eine Stelle, wo ich mir denke: also DAS hätt ICH besser hingekriegt! LG, eKy
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23.06.2015, 14:55 | #18 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Zitat:
herzlichen Dank für deine ausführliche Beschäftigung mit der Gazelle. Mein Unvermögen liegt nicht in der Benutzung einer Suchmaschine sondern in der Erfassung der Bilder. Rilke hat in meinen Augen ein paar wirklich gute Gedichte geschrieben, aber mit vielen, so auch mit der Gazelle, geht es mir wie mit moderner, sehr abstrakter Kunst: Sie sagt mir nichts. Sie erreicht mich nicht intellektuell (will sie ja auch nicht) und emotional ärgert sie mich allenfalls (will sie vielleicht sogar: irgendwie "berühren", egal wie). Die Interpretationen, die ich im Netz finde, machen es aber nicht besser. Ich lese daraus neben einigen sicher richtigen Gedanken auch viel Geschwafel und Nebelgestocher, teilweise auch logische Widersprüche. Der Vergleich einer Gazelle mit einem Gedicht und den Insignien der Dichtkunst ist nicht mal ausgesprochen abstrakt, sondern einfach nur nicht nachvollziebar. Ich finde es wunderbar, dass du für Rilke so schwärmen kannst und er dir so viel gibt. Es macht mich ein wenig neidisch, denn es würde meinen Horizont erheblich erweitern, wenn ich in der Lage wäre, das nachzuvollziehen. Mein derzeitiger Stand ist allerdings: Rilke und ich passen nicht zusammen. Aber da hat er wohl kein Alleinstellungsmerkmal. Ich gebe aber nicht auf, das wäre zu einfach. Die Elegien warten noch und daneben ein paar Prosatexte. Doch jetzt sind erst einmal andere Dichter dran. Freundliche Grüße vom Stachel |
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15.07.2015, 10:50 | #19 |
TENEBRAE
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Hi, Stachel!
Logik ist - bei aller Wertschätzung auch durch mich - nur eine dünne Tünche über der äonenalten Tiefe menschlicher Gefühle! Rilke ist ein echter Gefühlsdichter, seine Texte müssen nicht logisch erklärbar sein (obwohl sie es - zumindest für mich - zumeist durchaus sind!), sie sprechen tiefere Schichten des Wiedererkennens in uns an. Deine Termini "Geschwafel und Nebelgestocher" tut mir weh, ich kann Rilke nicht so sehen. Und sein Vergleich eines edlen, grazilen und eleganten Geschöpfes mit ebensolcher Dichtkunst ist für mich geradezu genial! Seinen Elegien und Prosatexten allerdings kann hinwiederum ich nichts abgewinnen! Für mich muss Lyrik eben gereimt sein! Ich hoffe, du findest irgendwann den richtigen "Draht" zu seinen Werken. LG, eKy
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15.07.2015, 22:03 | #20 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo eKy,
das "Geschwafel" musst du dir nicht zu Herzen nehmen, denn es galt nicht deinem geschätzten Rilke sonden den Interpretationen zu seinen Werken, die sich mir ebenfalls nicht in Gänze erschließen. Sie vermögen ihn mir nicht näher zu bringen. Was das Reimen angeht, bin ich wiederum ganz bei dir. Ab und an schreibe ich auch mal etwas in ungereimter und unrhythmisierter Form, aber es ist bislang sehr selten (abgesehen von Prosa, versteht sich ) Was den "Draht" angeht, so gebe ich noch nicht auf, aber lege erstmal auf Eis. Andere Projekte warten. :-) Freundliche Grüße vom Stachel |
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