09.11.2010, 20:38 | #191 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Nichts von beidem! Denn hier geht es
einzig um den Faktor Lust, welcher besser nicht und schlechter mit den Jahren wird. Du musst eine Mittelage finden: Die Versöhnung Es und Ich. Die Gewissensnöte binden, sind oft falsch und hinderlich! Liebe, Leidenschaft, Begehren sind dem Menschen immanent - wozu engstirnig verwehren, was man klug vereinen könnt? Deine Flöte weiß zu spielen - also spiele auch mit ihr! Lass dich ein aufs Spüren, Fühlen! Sinnlich kommt das Glück zu dir...... |
11.11.2010, 12:35 | #192 |
TENEBRAE
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Mittellage
Immer diese Kompromisse!
Mittellage! Meiner Treu! Dabei fehlt mir das gewisse "Löwenfeeling" - sprach der Leu! Brüllen will ich, Beute jagen, zum Vergnügen, für den Magen, und die Mähne mir nicht schneiden! Wer in "Mittellagen" nistet, ist in Geist und Herz "befristet"! Ich bin lieber unbescheiden!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
11.11.2010, 17:39 | #193 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ah – der Herr wird vehementer,
zeigt sich wild und als Exzenter! Schmachtet sanft nur, wenn er lyrisch, doch des nachts wird er satyrisch! Möchte reißen, Beute machen, all die groben, wilden Sachen, die er tags die anderen zeiht. Wer ist Jekyll, wer ist Hyde? Geht im Lichte er im Joch, rächt er dies im Finstern doch! In den Abgründen der Seele wartet Moloch, dass er quäle. In den Winkeln eines Bades lauert er, wie Faun und Hades, züchtet fröhlich Größenwahn. Da sag ich nur: Mein lieber Schwan! |
12.11.2010, 11:39 | #194 |
TENEBRAE
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Lirum-Larin-Löffelstiel...
Zum "Schwan" schrieb Rilke Wunderzeilen!
Lass deinen Blick mal dort verweilen, bevor du dieses schöne Tier in Kontext stellst mit wem wie mir! (Ich weiß, das ist nicht gut gedichtet, doch gibt das Metrum sonst nicht Ruh! Bevor dein Urteil mich vernichtet, geb ich es lieber selber zu!)
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
23.11.2010, 19:52 | #195 |
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Gewisslich kenn ich Rilkes Schwan!
Der hat es mir sehr angetan. Doch gibt es ja auch andre Schwäne, die leben solche Lebenspläne: Der Schwan ( von a.c.larin) Biegen,Wiegen, Elegantes in der ach so weißen Weste! Stolzer Adel, Weltgewandtes, holst von jedem Tisch das Beste! Schnatterschnabel, fein geworden, warst ein graues Entchen eben, kannst viel Schönes nun verheißen und von der Verheißung leben! Bist ein Gast auf jedem Feste- ach, die Welt ist nicht gewitzt: Sieht nur deine weiße Weste, während du nach unten trittst.... |
24.11.2010, 17:17 | #196 |
TENEBRAE
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Noch'n Schwan!
So elegant und sicher er durch Fluten schneidet,
so denkbar unbeholfen watschelt er an Land. Einmal genießt das Auge, einmal leidet es, je nachdem, wo sich der Schwan befand. So hat ein jedes seinen Ausgleich auf der Erde, und alles findet endlich seinen Widerpart! Der du kein Schwan bist, führe nicht Beschwerde: Der Gang aufs Trockene bleibt dir erspart!
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25.11.2010, 11:09 | #197 |
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Mein lieber Schwan, da bleibt kein Auge trocken!
Was wir das Schwänisches im Reim verbocken - es wunderte Herrn Schwan wahrscheinlich sehr. Doch er kommt, wie er ist, im Federkleide, teils Daune, teils so schimmernd weiß wie Seide, ganz arglos übern See daher. Dann lauscht er uns, mit schräger Zweifelsmiene: "Was die zwei schnattern, find ich intressant - obschon es mir im Grunde klüger schiene, sie hielten Stücke Brot in ihrer Hand! Die füllten mir tatsächlich doch den Magen. Was brauch ich denn Gereimtes oder Kunst? Der Dichtung mögt ihr Narren leidlich danke sagen - doch meinem Hunger hilft das keinen Dunst!!!" |
03.12.2010, 14:27 | #198 |
TENEBRAE
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Gedichtmittel
So lebt ein jeder das, woran er Nahrung findet!
Den Schwan erfreust du leichthin mit den Krumen, die du ihm munter zuwirfst! Er verschwindet, streust du ihm Verse hin wie der Geliebten Blumen! Doch uns, die wir uns solchen Drangs entraffen, weil unser Leib stets Nahrung findet ohne Not - gebricht es nicht an einem wunderbaren Schaffen, das uns wie zarter Zauber aus der Feder loht! So kleiden selig wir, was immer uns bewegte, in hohe Worte, die wir dankbar niederschreiben! Der Leser dankt's, und was sich in ihm regte, ermuntert unser Tun zu immer neuem Treiben!
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14.12.2010, 21:07 | #199 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Will denn keiner mit dir fechten,
mit dir reimen, raten, rechten - außer mir? Das ist ja spärlich! Monotones wird gefährlich! Drehn wir uns schon bald im Kreise oder trippeln wir nur leise immer auf der gleichen Stelle? Kriegt der Bode hier 'ne Delle von den immer gleichen Leuten? Könnten wir, wie Schlangen, häuten uns, wärs intressant! Darauf wart ich jetzt gespannt. Denn die metamophe Hose wär bestimmt ganz meine Chose! Diese fänd ich sehr charmant. Und drum warte ich gespannt, ob wir uns vielleicht noch ändern - wenigstens so an den Rändern.... Wär ein Fortschirtt zu erkennen, könnte man das "Lernen" nennen. Doch ich fürchte fast, wir alten Esel können nicht entfalten neue Kraft und Potential. Schlimmes Karma ! Wie fatal...... |
15.12.2010, 11:33 | #200 |
TENEBRAE
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Ach, wie recht hast du damit!
Mancher, der mit uns hier stritt, traut sich wohl nicht länger mehr vor mein großes Reimgewehr! Gar zu schmerzlich war der Schuss, den ich setzte zum Verdruss aller, deren Reim nicht rollte - nicht so, wie ich es gern wollte! Du allein, und deine Zeilen, sind so gut, dass zu verweilen hier du groß genug erscheinst! Lass die Feigen sich nicht trauen! Es macht Spass, wenn wir uns hauen, solang du was andres meinst!
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