13.04.2017, 22:13 | #281 |
Lyrische Emotion
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--> Terrapinchen
Was kommt denn da aus seinem Bau gekrochen? Kein Osterhase und auch kein Kaninchen, nein, da schau her, es ist das Terrapinchen, der arme Hund sucht einen Suppenknochen. Nach seines langen Winterschlafes Wochen bewirft er uns mit faulen Mandarinchen. Ich frage insgeheim mich, welches Bienchen hat diesen derben Taugenichts gestochen? Ich trank ja schon von vielen Elixieren, auch redete ich wie mit Engelszungen, doch lassen wir dich selbst mal resümieren: "Hält rohe Sprachgewalt dich fest umschlungen, dann soll die Schlichtheit deine Sätze zieren." Ich muss schon sagen, das ist dir gelungen.
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
13.04.2017, 23:00 | #282 |
TENEBRAE
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Falderwimmerl
Mein Rühren in der Scheiße war Satire,
die deinen Stil dir deutlich machen sollte, mit dem du protzend hier verkehrst. Ich wollte nicht wildern im dir eigenen Reviere! Da ich mich nie in solchem Dreck verliere, war ungeübt, zu deutlich das Geprollte, das mir fäkalisch von der Feder rollte: nur FAST so schlimm ist dein Herumgeschmiere! Die klare Unterscheidung von "erotisch" und "ordinär" hast du noch nicht begriffen, auch zwischen "überlegen" und "despotisch" hast du die Unterscheidung nie gefunden. Dein stumpfes Wüten eitert ungeschliffen aus deiner Sprache unverheilten Wunden.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
14.04.2017, 18:14 | #283 |
Lyrische Emotion
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--> mein Über-Ich
In welchen eingebildeten Gefilden verliert dein Geist sich, willst du mich belehren, dich über meine Verse wohl beschweren, weil deine nur das Nonplusultra bilden? Ich übersehe das mit einem milden Gegrinse, denn ich muss mich gar nicht wehren. Du wirst nicht Recht behalten, dein Begehren verpufft am Geiste eines jungen Wilden. Die Gegenwart ist immer die Moderne, der Zeitgeist ändert sich und bleibt Gespiele der von der Muse angehauchten Sterne. Es ist nicht die Moral, auf die ich ziele, dafür hab ich dich, lieber Freund, zu gerne, doch du bestimmst nicht über meine Stile.
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14.04.2017, 21:31 | #284 |
TENEBRAE
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Im Falderwinkel
"...weil deine nur das Nonplusultra bilden" -
du sagst es selbst, und nicht im Konjunktiv! Merkt auf, ihr wachen Leser: Blicket tief in die Versagensangst des "jungen Wilden"! Du Zierde überkommner Dichtergilden, sich welk gebärdend, wie entlarvend schlief in deinem Plustern, das nach Zuspruch rief, der eigne Zweifel hinter grimmen Schilden! In Wahrheit bist du einer von den Zarten, dem etwas in der Jugend schrecklich schief gegangen ist, darob er sich beweisen und ständig großtun muss. Jedoch dem Harten entgleiten seine Zügel - lern aktiv Erlösung graben und dich selbst bereisen.
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15.04.2017, 19:10 | #285 |
Lyrische Emotion
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--> Psychoanalyserich
Das Publikum vermag sich wohl zu denken, was Wahrheit oder was Satire ist, hier wirken meine Verse, dort dein Mist, was glaubst du wohl, wem wird es Glauben schenken? Du Neunmalkluger kommst mit ungelenken Sonetten als moralischer Jurist mit eingeschränkter Weltsicht und du bist dabei, dein Image ziemlich abzusenken. In meiner Jugend war ich sicher reifer als du es jemals warst, mein Schnuckelhase, darum verstehe ich auch deinen Eifer. Mir wachsen heute Haare auf(s) der Nase, doch scheint es, du bist nur ein Regenpfeifer*, der feststeckt in der ödipalen Phase. (*Vor allem auf sumpfigen Wiesen, Hochmooren, an Flussufern lebender, kleiner, gedrungener Vogel, der im Flug oft melodisch pfeift)
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15.04.2017, 19:37 | #286 |
TENEBRAE
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Falderwelle
Versuchst du es jetzt gar auf meiner Welle?
Du denkst und redest dabei solchen Stuss wie einst der Schnuckelhase Ödipus! Ich wusste doch, du bist nicht wirklich helle! Die Argumente rudern auf der Stelle, wo blasse Bildungsferne und Verdruss die Anker warfen im Gedankenfluss, der bald versiegen wird - so ohne Quelle! In deiner Jugend warst du sicher klüger als mancher, der dich einen Loser nannte. Bei mir ist das bis heute so der Fall! Was dich betrifft, mein kleiner Selbstbetrüger, der sich so offensichtlich schräg verrannte - du machst dich langsam lyrisch - bleib am Ball!
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15.04.2017, 20:57 | #287 |
Lyrische Emotion
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--> Spiegeleierich
Tja, ich versteckte schon die Ostereier, da hattest du sie nicht einmal entdeckt, du bist doch heut' noch völlig unbefleckt, am besten trägst du einen Jungfernschleier. Dein besserwisserisches Rumgeleier hat alle andren außer mir verschreckt, kein Wunder, denn dein psychischer Defekt erlaubt dir nur die Selbstgestaltungsfeier. Wo liegt dein Minderwertigkeitskomplex begründet, sprich, was schluckst du für Substanzen, wie lange hattest du schon keinen Sex? Du bist so fertig, geh doch Blümchen pflanzen, das mildert deinen wilden Wutreflex, anonsten musst du mit dem Teufel tanzen.
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15.04.2017, 22:19 | #288 |
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--> Intermezzo: Er + Ich
Er ist zwar schnell doch trifft sein stumpfer Degen mich selten ernsthaft, denn ich bin gewitzter als er, ich weiche aus und überspitzter agiert mein sprachlich runder Fluss dagegen. Er hält sich tapfer und er ist verwegen, verhält sich aber wie ein überhitzter Reaktor vor dem Super-GAU, jetzt schwitzt er und ist dabei noch nicht einmal verlegen. Ich sehe schon, er wird vor Frust gleich platzen, denn schon dringt Rauch aus seiner Ohrenpfeife, aus seinem Rachen tönt ein fettes Schmatzen. Ich binde schon mal eine Trauerschleife und werde mich derweil am Hintern kratzen, mich frommt es nicht bei meiner Dichterreife.
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15.04.2017, 23:28 | #289 |
TENEBRAE
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Falderwut
Gleich zwei auf einmal - ward ein Nerv getroffen?
Der Hieb auf meine Sexualität verrät: du bist noch in der Pubertät - dank Reifemangel bleibt ihr Ende offen! Der zweite Text lässt Besseres erhoffen, jedoch zum derben Ende hin gerät auch dieser aus den Fugen - denn dort bläht erneut dein Ego sich wie stockbesoffen. Was deiner Dichterreife frommt, mein Bester, das können alle hier tagtäglich lesen: Die Arroganz fegt mit dem gröbsten Besen, verwandelt alles in ein Moor der Häme, bis ich bei der Lektüre fremd mich schäme, denn die "gewitzte Kunst" ist nur Geläster.
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16.04.2017, 19:01 | #290 |
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--> Polterich
Aus allem und aus jedem lernt der Kluge, denn er erweitert ständig seinen Geist, beim Durchschnitt des Normalen kommt zumeist Erfahrung, später Einsicht dann zum Zuge. Du siehst, die Zeit vergeht hier wie im Fluge, sehr traurig, wie dir die Vernunft entgleist, beim Intellekt, der dich hier flink umkreist, begibst du dich in meine Zentrifuge. Der wilde Raubtier- und der Blümchendichter sind beide ein Bestandteil der Natur, es gibt die Zarten und die Bösewichter. Wie sage ich es dir jetzt mit Kultur? Als Blümchendichter und als Laienrichter mutierst du hier zur Idealfigur.
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