11.01.2016, 16:05 | #21 |
TENEBRAE
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Hi, Sy!
Vielen Dank für den ausführlichen Kommi! Bezüglich Adam und Eva: Ich interpretiere das Bild anders als die Bibel. Für mich ist die Schlange die Stimme der Vernunft, die versucht, die naiven "Gotteskinder" mündig und eigenverantwortlich zu machen. Sie steht für Aufklärung und Humanismus. Der Gott will aber lieber dumme Unterlinge, die ihm täglich huldigen und ihm die metaphorischen Füße küssen, deshalb behauptet er, die Schlange wäre Lüge und Sünde - ein Totschlagargument, das bei buchstabengetreu Gläubigen bis heute vortrefflich verfängt: Bloß nicht selbst denken müssen - nur "glauben", egal, wie längst widerlegt, abstrus oder hirnrissig das jeweilige Welterklärungsmodell sein mag! So wird die Schlange zum Sinnbild des Bösen, und die nun denkenden Menschen verlassen zwar das "Paradies" des tierhaften Existierens, können sich aber von ihrer Gottesfurcht, ihrem Aberglauben nicht lösen und bleiben "sündhafte" Beter: Die Schlange konnte sie nicht ganz von ihrem herrschsüchtigen "Vater" befreien! Es soll so manchen Menschen bis heute ganz ähnlich ergehen ... Scherz am Rande: Anderes Wort für Kontrollfreak? - "Gott"! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (11.01.2016 um 16:07 Uhr) |
16.01.2016, 13:01 | #22 |
ADäquat
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Servus, Erich,
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16.01.2016, 14:47 | #23 |
TENEBRAE
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HI, Chavi!
Das mit dem Datum wäre eine gute Idee, stünde dem nicht mein ausufernder Perfektionismus entgegen: Von den vorderen Sonetten weiß ich das genaue Entstehungsdatum nicht mehr, und ich würde mich nur dann damit wohl fühlen, wenn ich alle Sonette gleichermaßen datieren könnte. Allerdings kann ich sie numerieren, wenn dir das eine Hilfe ist. Vielen Dank für deine lieben Zeilen! Eigentlich beschreibe ich immer nur die erstbesten intuitiven Gedanken, die mich beim Betrachten eines Bildes besuchen kommen. LG, eKy
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17.01.2016, 15:18 | #24 |
ADäquat
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Servus, Erich
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17.01.2016, 16:07 | #25 |
TENEBRAE
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HI, Chavi!
Erneut bedanke ich mich für deine Zeilen, du Treueste der Kommentatorenschaft! Ja, Monsted ist beinahe unbekannt. Er malte zu einer Zeit, als es noch keine Farbfotografie gab, so fand er seine Nische mit diesem exakten romantischen Realismus. Alle seine Arbeiten zeichnen sich durch diese fotografische Genauigkeit aus. Auch von mir geschätzt (später kommen auch noch Sonette zu seinen Bildern) ist der hierzulande unbekannte Frits Thaulow, ein Zeitgenosse von Monsted, auch Niederländer. Er ist der Magier des spiegelnden Wassers! In den "Seltsamen Sonetten" findest du übrigens bereits mein Lieblingsbild von ihm. Sonett 14 ist erst vor einer Stunde entstanden - da warst du aber fix! LG, eKy
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18.01.2016, 13:51 | #26 |
Gast
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Hallo eKy :)
Bordighera ( Claude Monet, 1884 )
Das Bild : es zeigt das Meer und eine Stadt, von oben betrachtet, der Blick ist durch Bäume hindurch. Es hat viele Blau - und Grüntöne. Sie sind sehr intensiv, und mit satten Pinselstrichen auf die Leinwand gemalt. Es erinnert mich an die Farben Italiens, ich war mal in Rom. Dein Sonett: Es ist hoffnungsvoll, lebensfroh und gibt die sommerliche Atmosphäre sehr gut wieder, Es lädt ein dort Urlaub zu machen. Der Sommer lockt und ich weiß gar nicht welche Zeilen ich hervorheben soll, weil alle ein Genuß sind. Beides zusammen, ich wiederhole mich gerne, ist wie aus einem Guß. Man merkt dem Dichter an, das er das Bild liebt. Im Garten von Montmartre (Pierre-Auguste Renoir, 1896) Das Bild, hier ist ein Wald mitten in einer Stadt gemalt. Es sind Spaziergägerinnen zu sehen. Das Bild ist leicht verwaschen, aber Farbenfroh. Der Sommer strahlt, die Sonne steht hoch. Dein Sonett, gibt mir einen anderen Blickwinkel auf dieses Bild. Das leicht melancholische am Ende, gibt nochmals dem Denken eine neue Richtung. jedoch in meinem wirklichen Beginnen enteilt die Zeit, denn sie vergisst mich nie, und ihren Klauen kann man kaum entrinnen. Beides zusammen, fügt sich beim Leser zu einem neuem Kunstwerk zusammen. Es harmoniert, und fordert auf mehr zu lesen. Ein stiller Teich (Peder Mork Monsted, 1890) Das Bild, ich bin begeistert! Ist scharf wie ein Foto, sehr detailgenau und zeigt einen Weiher im Wald. eKy, gab es da schon Kameras? Das ist das schönste Bild von diesen Dreien hier! Ich gehe gerne im Wald spazieren, und es ist ein klarer Blick iun die Natur. Dein Sonett, Du beschreibst hier sehr genau die Natur, die Bilder sind lyrisch wie: beinahe schon dem Irdischen entrungen: Der moosbegrünten, immerkühlen Erde, den nahen Wassern, die ihr Bildnis zeigten, wo lange Zweige sich dem Spiegel neigten - und beides nährte doch ihr Wohl und Werde. was rede ich, das ganze Gedicht ist ein Genuß. Besonders gefallen mir die letzten zwei Zeilen, weil sie zum Nachdenken einlädt. Ein Stückchen Erde hat sich neu gewandet - nur alte Bilder, die ein Gestern tragen. Beides zusammen, auch hier bekomme ich einen anderen Blickwinkel. Zusammen zeigt sich die Genialität und Schlichtheit der Natur, die du mit klarem Blick auf den flecken Wald wunderbar beschreibst. Die Reise zu denen Sonetten macht Freude. Ich schaue mir immer zuerst das Bild an, ohne dein Sonett zu kennen, so habe ich mein Bild vor Augen, und es ist immer interessant, zu lesen welchen Blickwinkel du einnimmst. Ich bleibe am Ball. Liebe Grüße aus dem verschneiten Schleswig - Holstein sy |
18.01.2016, 17:08 | #27 |
TENEBRAE
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Hi, Sy!
Vielen Dank für deine ausführlichen Zeilen! Wie ich in meinem vorherigen Kommi hier schon erwähnte: Ja, Monsted ist beinahe unbekannt. Er malte zu einer Zeit, als es noch keine Farbfotografie gab, so fand er seine Nische mit diesem exakten romantischen Realismus. Alle seine Arbeiten zeichnen sich durch diese fotografische Genauigkeit aus. Hinzuzufügen wäre, dass er möglicherweise Schwarzweißfotografien als Vorlage benutzte, gesichert ist das aber nicht. Wenn du seinen Namen googelst und "Bilder" anklickst, wirst du seine bemerkenswerte Kunstfertigkeit in vollen Zügen genießen können! LG, eKy
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18.01.2016, 19:20 | #28 |
Slawische Seele
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Lieber eKy,
bin jetzt erst da - - aber ich finde mich belohnt. Habe mir erst die Bilder der Reihe nach angeschaut, war bei einigen sehr angetan, bei anderen weniger. Dann bin ich erneut zu jedem Bild "gegangen" und las das dazugehörige Sonett. Es stimmt, was meine Vorgänger gesagt haben. Die Bilder gewinnen über die Sonette an "Intensität" und fordern zum wiederholten Anschauen an. Die Wirkung ist enorm. Man wird regelrecht gefangen und kommt aus dem Staunen (das sich automatisch einstellt) nicht mehr heraus. Ich meine das Staunen für den Poeten, für die Kunst Kunst zu verdichten. Für alle Bilder (auch die, die noch kommen) müsste es eine "Extra-Ausstellung" geben. Dein Buch sollte als "Kunstführer" dienen, das jeden interessierten Besucher verpflichtet, eines zu erwerben. Sonntags, als "Highlight" sollte ein Rezitator die Sonette gekonnt vortragen. Das wäre mal ein "Event" vom Feinsten.:Blume : Noch etwas: Als ich hier eintauchte, beschlich mich als Kommentatorin ganz leise eine "Bangigkeit" ob der Menge und verflüchtigte sich von selbst. Im Gegenteil, es hätte weiter gehen können. Für ein treffliches großes Lob fehlen mir jetzt einfach die Worte. Ich hoffe Du erkennst sie zwischen den Zeilen. Sehr gern gelesen, geschaut und bewundert. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
18.01.2016, 21:46 | #29 |
TENEBRAE
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HI, Dana!
Vielen lieben Dank für das üppige Lob und den freundlich-begeisterten Zuspruch! Es ist interessant: Was mich zumeist vom Dichten abzuhalten scheint, ist ein Mangel an würdiger Thematik, denn hat man ein bestimmtes Thema schon allzu oft bedichtet, verliert es irgendwann an Tiefe des Gefühls - das poetische Organ scheint die Bilder quasi abzunutzen! Nun habe ich einen Weg gefunden, diesen Mangel an "Input" zu kompensieren: Ich suche mir im Internet Bilder, die mir gefallen, und schreibe meine spontanen Gedanken dazu einfach als Sonett nieder! Praktisch. Vom Stil her übe ich keine Vorurteile, allerdings finde ich es recht schwer, über abstrakte Werke Gedichte zu schreiben - sie bieten in der Beliebigkeit ihrer Auslegung keine Geschichten, die tiefe Gefühle ansprechen. Daher gibt es hier zumeist Werke der Landschaftsmalerei - meiner Naturliebe geschuldet -, des Im- wie des Expressionismus, eine persönliche Vorliebe, des Jugendstils nur, soweit es Klimt betrifft, und von van Gogh, der nirgendwo genau einzuordnen ist. Ich hoffe, noch öfter hier von dir solch anheimelnde Labsal des Lobes zu lesen! LG, eKy
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19.01.2016, 12:52 | #30 |
Gast
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Lieber eKy :)
Rotes Haus im Park (August Macke)
Das Bild, da ist mir zu viel Rosa drinne, wäre ich in einer Ausstellung, würde ich daran schnell vorbei gehen, aber der tiefblaue Himmel gefällt mir sehr. Dein Sonett, Oh, wie schön! Du fragst, wer in diesem Haus wohl wohnt! Und mir ist das grüne gar nicht aufgefallen. da kann man mal sehen, wie die selektive Wahrnehmung so ist. Die fragen, ob sich die Tür des hauses wohl öffnet, macht es spannend, der letzte Teil: Wir wissen's nicht, wenn wir im Bild verharren, so lasst uns glauben und die Wege gehen, die uns zu Weisen machen - oder Narren. macht uns nachdenklich. Beides zusammen, läßt mich das Bild mit anderen Augen anschauen. Ein Genuß! Der rote Weinberg in Arles (Vincent van Gogh, 1888) Das Bild, zeigt viele Orangetöne, die Sonne geht auf oder unter, die Menschen sind in Blau gemalt, es sind Kontraste, am Rande sind Bäume am anderen Rand ein Fluß. Die Pinselstriche sind kraftvoll breit, die Farbe lebt auf dem Bild. Dein Sonett, ah so, es ist ein Sonnenuntergang. Du beschreibst das Tagwerk, der Pflücker, die Einfachheit ihres Tuns, und die Unbedarftheit, das Unbekümmerte und baust eine Brücke zur Lyrik. Du sagst, sie werden wohl nie ein gedicht lesen, da sie nicht lesen können, und endest mit: es sind gerechte, jedoch verlorene gerechte, ich vermute mal, weil sie nicht lesen können, und die schönheit der Lyrik nicht zu spüren bekommen. Beides zusammen, fügt sich wie ein Puzzle zusammen, auch hier verschmelzen Dichter und Bild, und es fügt sich zu etwas Besonderem, da es auffordert weiterzudenken. Die weiße Katze (Franz Marc, 1910) Das Bild, es liegt eine weiße Katze, auf einem gelben Kissen und einer roten Decke, sie ist dick und schläft tief. Da ich Katzenliebhaberin bin, sehe ich meinen eigenen kleinen kater, und er hat die gleiche Figur, nur ist er gestreift. Es ist der Schlaf der Gerechten. Wer die kleinen, unabhängigen mutigen Tiere kennt, weiß wie tief sie schlafen können. Meist an einem warmen plätzchen, so wie hier, mit etwas molligem, als Unterlage, beschützt von allen Widrigkeiten der Welt. Dein Sonett, es klingt nach Liebe. Die Worte beschreiben eine tiefe Zuneigung zu diesen schmusigen Tieren. Sie schnurren und beruhigen, und weil es sie gibt, sieht die welt auch ganz anders aus. Ich lese aus diesen zeilen eine tiefe Zuneigung. Beides zusammen, Ist eine Liebeserklärung an die Katze! Das hier ist eine Praline unter deinen Sonetten, weil es so liebevoll geschrieben ist. Du schreibst mit einer Geschwindigkeit, die mich ahnen läßt, wer hier dichtet. Die Qualität ist sehr hoch! Es bleibt ein Genuß. " Rotes Haus am Park war für mich eine überraschung. Liebe Grüße aus dem verschneiten Schleswig - Holstein sy |
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