18.02.2009, 01:53 | #21 |
Lyrische Emotion
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Eines
Eines
Ich fahre auf der Autobahn und fresse jeden Meter, die Straße ist mir untertan, ich bin kein Leisetreter. Doch grämt mich eines immer mehr, es macht mich traurig tränenschwer. Ich höre stetig den Asphalt, dies’ monotone Rauschen, ich fühle diese Allgewalt und möcht’ mit niemand tauschen. Doch eines hätte ich noch gern, denn dieses eine ist so fern. Und vor mir dieser Idiot, fährt wieder ohne Blinker, doch ich bin Profi, trotz der Not fahr’ ich vorbei und zwinker’. Nur eines treibt mich aus der Spur, ach, eines sag, wo bist du nur? Der Tachometer macht bald schlapp, Vorbeiflug aller Schilder, dabei geht mir manch einer ab, nur eines wär’ noch wilder. Ich liebe eines ungemein, und dieses, das bist du allein. Nur du allein Nur du Du … und ich für dich Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
18.02.2009, 01:54 | #22 |
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Wenn ich könnte
Wenn ich könnte
Könnt’ ich die Liebe erklären, tät’ jeder Respekt mir gewähren, mein Name erstrahlte im Licht, doch wenn ich es könnte, dann tät’ ich es nicht. Könnt’ ich das Leben verstehen, ganz weit in die Zukunft rein sehen, und ändern vergangene Zeit, dann wäre ich dazu bestimmt nicht bereit. Könnt’ ich ins Himmelreich schauen, vielleicht gar dem Teufel vertrauen, erzählen was folgt auf den Tod, erteilt’ ich mir selbst wohl ein Redeverbot. Könnt’ ich das Böse besiegen, das Gute in Sicherheit wiegen, behielt’ ich’s für mich ganz allein, kann Gutes doch ohne das Böse nicht sein. Könnt’ ich mal tief in dich blicken, so würd’ ich vielleicht dran ersticken, zu seh’n, was es mir so beschert, doch wäre mir das die Versuchung wohl wert. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 01:56 | #23 |
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Der Priester und der Dichter
Der Priester und der Dichter
Ein Priester weilte jüngst zu Gaste und sah die Schrift, die ich verfaßte er kam dadurch ins Staunen gleich, sprach: deine Kunst ist segensreich. Er fragte mich weshalb ich schriebe, von Frauen, Männern, Hass und Liebe, von Schicksal und Gerechtigkeit und manchmal von Durchtriebenheit. Ich schreib, was ich zu sagen habe, und nutzen kann ich diese Gabe als das mir eigne Podium, die Worte sind mein Medium. Er suchte in den Schriften weiter, schien tief betroffen, manchmal heiter, und bat mich, daß ich ihm erzähl’, warum ich stets nur Reime wähl’. Ich dichte um des Dichtens Willen, mal laut zumeist jedoch im Stillen. Ach ja, und was ich noch vergaß, das Wortestellen macht mir Spaß. Die Politik aufs Korn ich nähme, Verachtung zeigend und mit Häme, doch finde er bei all dem Spott, kein einzig’ Wort vom lieben Gott. Ich denk an all die armen Wesen, und auch an die, die auserlesen sich horten können jeden Schatz, da ist für Gott nur wenig Platz. Sein Blick, ich wollt' ihn gerne missen, schien ein Appell an mein Gewissen, die Sünde schwer in diesem Wort begangen, wie ein Göttermord. Gelobet sei der Herr, allmächtig, dabei hob er den Kopf bedächtig zum weiten Himmelszelt empor, als sänge dort der Englein Chor. Dort oben siehst du nur die Sterne, ich hab auch dich als Priester gerne; mein Sein bewahrt die Eleganz mit unbeschwerter Toleranz. Wie ich denn Gut und Böse trenne, zu was ich mich denn nun bekenne, denn durch den kirchlichen Boykott erstarkt der teuflische Komplott. Die Kirche braucht niemand zum Beten; die Rufe derer, die hier flehten, verhallten dort stets ungehört, das ist, was mich daran so stört. Den Glauben müsse man bewahren, den Himmlischen zu offenbaren in seiner großen Allgewalt nur dazu wär’ er hier bestallt. Ich glaube an das Recht zu leben, und habe es nie aufgegeben, zu ächten jeden Angriffskrieg; wer Liebe sät verdient den Sieg. Kein Gott, kein Teufel ist erschienen um je ein Unrecht hier zu sühnen; nie waren Gut und Böse Feind, im Menschen sie sich stets vereint. Er meinte, dass er nicht verstehe. Ich sei ein Freigeist, wie er sehe, nicht handelnd nach dem Gottgebot ob ich nicht fürchtete den Tod. Sollt’ ein Gericht mich dort erwarten in jenem himmlisch schönen Garten, so wäre mir davor nicht bang, bei diesem, meinem Lebensgang. Ich kenn den Weg zu meinen Füßen, und meine Fehler muß ich büßen, doch nie gemordet und geraubt, erschien’ ich dort mit stolzem Haupt. Da schien der Priester zu verstehen, und wandte sich abrupt zum Gehen; ich gab ihm Liebe mit und Licht und wußte, er vergißt mich nicht. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 01:57 | #24 |
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Die Sache mit der Moral
Die Sache mit der Moral
Wer glaubt denn noch, daß die Moral das Höchste sei im Leben? Manch einer frönt dem Ideal nach Geld und Ruhm zu streben. Die Seele hart, mit kaltem Herz und gierigen Gedanken, sind Stolz und Ehre im Kommerz Begriffe, die versanken. Den Modeblick geradeaus auf's eig'ne Ziel gerichtet, sind sie dem Anstand stets voraus und nur sich selbst verpflichtet. Doch ist das wohl der Menschen Art seit Anbeginn der Zeiten, denn seit der Mensch sich selbst gewahrt, gibt es auch Schwierigkeiten. Was Gut, was Böse ist, das kann Moral nicht definieren. Ein jeder muß, was selbst begann, alleine inszenieren. Drum ist die Frage nach Moral, nach Herkunft, wie auch Glauben, für sich genommen ganz egal, weil alle sich berauben. Tatsächlich ist der Sinn skurril, dem niemand kann entrinnen, denn alles ist ein übles Spiel, das kaum noch zu gewinnen. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 01:58 | #25 |
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Zu den Nomaden
Zu den Nomaden
Ich ahne dich, weiß nicht warum, schon klopfst du sacht an meine Türe; ich will noch nicht und ebendrum tu ich, als ob ich dich nicht spüre. Doch andrerseits ist mir nicht bang, schloss längst schon einen tiefen Frieden, mit dir mein Freund, darum empfang’ ich dich nun doch entspannt hienieden. Du trittst herein und lenkst den Schritt zu mir, ich trete dir entgegen; nur aufrecht geh’ ich mit dir mit, allein schon meiner Würde wegen. Gewähre mir noch den Moment all jenen Treuen zu gedenken, die bis zur Stund’ mir permanent Vertrauen, Liebe, Freundschaft schenken. Schon spüre ich den sanften Zug an meiner Seele Silberfaden, auf, auf zum fernen Himmelsflug, ich werde wieder zum Nomaden. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 01:59 | #26 |
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*Metaphysis*
*Metaphysis*
Der letzte Vorhang ist gefallen im Traum-Theater des Obskuren, die Elegie der Nachtigallen verhallt im Mythos der Lemuren. Am späten Abend der Äonen, wenn müde Sterne kollabieren, verwirbelt Licht in Rotationen, weil Urgewalten triumphieren. Materie und Nichts gelangen im Abgrund der Unendlichkeiten, aus der sie letztlich doch entsprangen, zu alt vertrauten Herrlichkeiten. Und dieses Spiel, so wild chaotisch ist nur ein Herzschlag aus den Räumen, in denen jeder Geist - biotisch beginnt in Phantasie zu träumen. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 02:00 | #27 |
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Neulich, am Bahnhof
Neulich, am Bahnhof
Dort liegt er am Boden, Gefühle zerstört, doch hört er die anderen flüstern. Verachtend die Blicke, die Mienen empört; "Nein so etwas, schaut nur, das ist unerhört". Sie gaffen vor Abscheu ganz lüstern. Er windet sich qualvoll im eigenen Dreck, sie schau'n fasziniert auf sein Leiden. Ach laßt ihn doch liegen, es hat keinen Zweck. Sie steigen pikiert über diesen hinweg, nicht ohne sich daran zu weiden. Ich stehe daneben, bin sprachlos vor Wut, denn meine Geduld ist am Ende, entsetzt über diese gefühllose Brut, weil niemand sich kümmert und keiner was tut. Ich fühle...und reich ihm zwei Hände. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 02:02 | #28 |
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Die Traumtänzer
Die Traumtänzer
Nur dir mein Lieb' leg ich zu Füßen mein Herz in seiner ganzen Pracht, es hat vor Freude laut gelacht und mir gesagt, ich soll dich grüßen. Nur dir, Geliebte, gilt mein Streben, mein Denken, Fühlen, ganzer Sinn, so daß ich immer bei dir bin, ganz tief, wie ein Gefühlserbeben. Ich spüre dich auf die Distanzen, wie eine Liebesmelodie, denn trennen können sie uns nie; laß uns verträumt im Mondlicht tanzen. Gehüllt ins nackte Kleid der Geigen, auf rosenrotem Blütenlaub, beschienen nur vom Sternenstaub, erzittern wir im Liebesreigen. Verschmelzen Körper und die Seelen, Gefühle über Zeit und Raum, ganz schnell, nur diesen einen Traum, den kann uns Nichts und Niemand stehlen. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 02:03 | #29 |
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Hin zu dir
Hin zu dir
Der Vollmond schien die ganze Nacht, ich schaute hin, rief deinen Namen, wohl wissend, daß mit Lunas Pracht auch meine Rufe zu dir kamen. Der Kreis des Wassers von der Quell' bis hin zum kleinsten Regentropfen, läßt meinen Gruß zu dir ganz schnell, wie Tränen an dein Fenster klopfen. Nun werd' ich noch des Windes Luft mit meiner ganzen Sehnsucht füllen, schon bald spürst du den süßen Duft, wenn Liebesbrisen dich umhüllen. Und alles was mir möglich wär' dir meine Liebe zu beweisen, ich täte es - und noch viel mehr, ich schickte selbst mein Herz auf Reisen. Falderwald . .. .
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18.02.2009, 02:04 | #30 |
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Dahinter geschaut
Dahinter geschaut
Kahle, graue Häuserfronten hinter deren Steinfassaden Lachen, Weinen und auch Stöhnen, sicherlich mit oft obszönen Szenen zwischen Maskeraden sich verwandeln zu abstrakten, fürchterlich entblößten nackten, eingeschränkten Horizonten, bergen alle Emotionen menschlich abgrundtiefer Welten, die in seltsamen Gefühlen und berechnenden Kalkülen auch, und gar nicht mal so selten, destruktiv vernichtend walten, vor die gute Absicht schalten. Mit zerstörten Illusionen. .. . Falderwald . .. .
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