27.08.2017, 02:19 | #321 |
TENEBRAE
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Ungeschlacht!
Mit "Not um/ -rot um" foltert das Faktotum
die Nerven aller, welche Sprache fühlen - der derbe Narr will nur sein Mütchen kühlen und zeigt sein lyrisches Niveau: Das Skrotum! Viel tiefer kann man menschlich nicht mehr sinken, dies mag als schwacher Trost dem Leser gelten - es fruchtet nicht, den Phrasenknilch zu schelten und gegen seine Zoten anzustinken! Begibt der Geist sich erst auf diese Stufe, was unterscheidet ihn dann noch vom Tiere, das Unflat speit mit jedem Unkenrufe, darin sich kalte Eifersucht bewährte? Der wahrhaft Edle gönnt ihm das Geschmiere und ignoriert die Absicht, die es nährte.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
27.08.2017, 14:44 | #322 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beeindruckt von der Masse an Ideen,
die heiter meinem Sprachgenie entsprießt, hast du die Eifersucht, die dich verdrießt, in Verslein eingekleidet - hier zu sehen. Doch, Freund, es will solch Argwohn dir nicht stehen. Ich will, dass du das Leben auch genießt, das dir entweicht, wenn du mit Versen schießt, die über Kunstverstand und Leichen gehen. So unterirdisch und in Kot verscharrt verpufft dein minderwertiges Gebilde, denn dies entspricht nicht eines Kykals Art. Viel mehr skizziert er feine Wortgefilde, erblühend warm und reich und sinnlich zart. So schädigt er sich selber. Ich bleib milde.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. |
27.08.2017, 15:08 | #323 |
TENEBRAE
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Terrapin dem Allergrößten
Wie könnte, armer Kritzler ich, mich messen
mit solchem Genius allwie dem deinen!? Du bist ja so mit deiner Kunst im Reinen - mich armen Sterblichen umfängt Vergessen, wenn deine Verse diese Welt durchstrahlen in tausend Jahren noch wie heiße Lichter! Du aller Poesie Verwalter wie auch Richter, wer bin ich, arme Leuchte meiner Qualen, vor deiner Größe, ihrer Gloriole entrückter Weisheit vielerlei Natur? O überschütte mich aus der Phiole vergöttlichter und reiner Energien mit einem Tropfen deines Segens nur und lass mich still in deinem Glanze knien!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
28.08.2017, 12:26 | #324 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Steh auf! Erhebe dich, du feister Tor!
Die Geste deiner Beugung macht verpflichtbar! und bleibt in meinem Reiche weithin sichtbar - für solch Gefolge hab ich stets ein Ohr. Du, Greis, der seine Kräfte lang verlor und dessen Worte plump, doch halbwegs dichtbar... berichte Falderwald: der Streit sei schlichtbar, wenn er zu Boden fällt, wie du zuvor. Ich, Landesherr und Pharao, ich schätz es... Bestimmer allen Wortes und Gesetzes... ich schätz es, wenn ein Feind mich hasst und lobt... ich schätz es, wenn den Schmeichlern Strafverschärfung und Folter droht - ich schätz es, wenn ihr tobt, die Resistenz zu kühln in Unterwerfung.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (28.08.2017 um 12:48 Uhr) |
28.08.2017, 13:05 | #325 |
TENEBRAE
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Proleterrapin
Mir ziemt die Ironie - das Gegenüber,
das Antwort gibt, vermeide solche Ränke - man könnte glauben, dass es wirklich denke, dies wäre wohlverdient und es mir über! Die Zuflucht, meine Fülle zu verspotten, beweist, wie sehr's an Geistesgröße mangelt, wo Plattheit sich von Zot zu Zote hangelt - ein solcher Sinn lässt innerlich verrotten! Für einen Falderwald kann ich nicht sprechen, doch wärst du mit uns beiden überfordert, da gegen mich bereits dein Reimen eiert! So manches, was du schreibst, ist ein Verbrechen, bemüht aus seichter Seele herbeordert: Ein nackter Schwanz, der seine Blöße feiert!
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28.08.2017, 14:01 | #326 |
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Die Wiesen und die Tale rings erklarten,
die Lüfte waren selbst von Stille rein, ich ging so meines Weges durch den Hain, durch Honigduft der Blüten, jenen zarten. Die Stadtfassaden zierten stolz Standarten und huldigten dem Gott, nur mir allein, Soldaten salutierten hinterdrein, nichts ließ mich auf den Freigang weiter warten. Ja dies Sonett trägt manchen Beiklang wohl, und auch ist mancher Überschuss entrichtbar, und all mein Tun und Säumen bleibt frivol, mein Ruhn und Träumen zeigt sich als verzichtbar, was nützt mir noch mein Dichtermonopol an Vorsprung eines Blinzelns weit im Lichtjahr? alternative Verse: mein Ruhn und Träumen zeigt sich als verzichtbar, war nicht des Ruhmes Fülle leer und hohl an Umfang eines Augenblicks im Lichtjahr
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28.08.2017, 14:21 | #327 |
TENEBRAE
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Terrapompös
Recht "füllosophisch" muten diese Zeilen
dem Leser an, als wolltest du beweisen: Dein Geist weiß immer tiefer noch zu reisen, im deutlich Intellektuelleren zu weilen als andere, die hier dein Sein belächeln. Doch jede Füllung unterstreicht die Leere, die sie verbirgt in überhöhter Schwere, und lässt das so bemühte Zeugnis schwächeln! Wer Größe spielt und sich nicht selbst genügen und zügeln kann, muss seine Schatten jagen! Die hohlen Worte, die sich leichthin fügen, bemänteln nur, dass unter ihrer Hülle die Seele Pause hat und nichts zu sagen, was andern Regung bieten kann und Fülle.
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28.08.2017, 15:05 | #328 |
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Blutegel Kykal dürste nur und sauge!
der reichlich Blut mir aus den Röhren zieht, bekräftigst du dich an mir - Parasit - der eignen Kräfte Leistung nichts zu tauge. Als ob mich eine Dürre rasch entlauge, vor der das Heiligtum der Musen flieht, doch sirrt durch Mark und Bein im Wust ein Lied und glänzt wie einst ein Stern verirrt im Auge. Ich bin das Meer, aus dem du Siege fischt, ich bin die Flut, die Strand und Wasser mischt, ich bin die Winde, die euch aufwärts reißen. Ich bin die Wasserwirbel weißer Gischt, durch die des Brodems Atem seltsam wischt und dieses Abends Sonnenstrahlen gleißen.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (28.08.2017 um 15:29 Uhr) |
29.08.2017, 12:24 | #329 |
TENEBRAE
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Mir stinkt's!
Du machst tatsächlich sehr viel Wind, Genosse,
doch riecht man leicht, woher er "duftend" weht, als Dilettantenfurz durchs Forum geht: Vom Arsch, den Pegasus, der arme Zosse in Qualen tragen muss, denn seine Zeilen beleidigen die Sprache, falsch bemüht, wenn er die Welt mit Unflat überzieht - kein heiles Auge möchte dran verweilen und keine Nase solche Losung riechen, die jedem Dichter seinen Tag verdirbt! Was immer diese "Kunst" berührt, wird siechen und ohne Hoffnung, die für Schönes wirbt, zum Leiden unversehens sich verkriechen, bis es am Ruche ihrer Schwaden stirbt!
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30.08.2017, 12:20 | #330 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Wahrscheinlich dichtest du und jeder besser,
als ich es mit den schönsten Worten kann, der ich den Thron der Poesie ersann, und lieferte mich selbstverliebt ans Messer. Ich steure blind durch felsiges Gewässer, da jede Art von Ausrichtung zerrann. Was strengte ich mich immer wieder an im Streifzug durch der Lyrik Pulverfässer. Es reichte und genügte dennoch nie, kein Klanggeschmeide schien euch als ergetzbar, ein Stammeln ohne Stil und Strategie. Und was geschrieben steht, das ist zerfetzbar, ein Tumor in dem Leib der Poesie... und ich, ich fühl mich rastlos und ersetzbar.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (08.12.2017 um 09:52 Uhr) |
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