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Am Lagerfeuer Smalltalk und ungezwungene Gespräche

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Alt 29.03.2009, 00:46   #31
Dana
Slawische Seele
 
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larin:
Alles ist dir gegeben, nichts wird erreicht.
Du kannst alles vermissen und wirst dennoch nichts verloren haben.


Interessante Aussagen. Nach dem ersten Lesen formuliert man gleich Gedanken und stoppt - weil der Aussagesinn sich verändert, je länger man hinschaut.

Alles ist dir gegeben, nichts wird erreicht.

Wir Menschen sollen uns nicht mit falschem Stolz schmücken, wenn wir etwas erreicht haben. Es war uns bereits gegeben.
Eine sehr weiser Satz, der, wenn er denn so verstanden sein will, viel Positives im Miteinander bedeuten würde.
Kein Neid, keine aufgeblasenen Tüchtigkeiten. Jeder hat und ist das, was ihm gegeben ist. Ich gehe noch einen Schritt weiter: Wir haben uns vorher bereits entschieden, was wir leben wollen. Es geht einzig um Erfahrungen.



Du kannst alles vermissen und wirst dennoch nichts verloren haben.


Hier kann ich nicht schnell losschreiben.
Vermissen kann man nur etwas, was man nicht hat. Etwas, was man nicht hat, kann man nicht verlieren.
Das natürlich nur, wenn wir nicht materielle Habseligkeiten meinen, wie Portmone, Handtasch etc.
Ähm, oder doch nicht? Wenn ich meine Handtsche vermisse, dann nur deshalb, weil sie nicht mehr da ist. Wirklich verloren habe ich eigentlich nichts, ob ich nun mit der Handtasche lebe oder ohne sie.
Wenn ich Klugheit bei mir vermisse, dann deshalb, weil ich sie bei anderen erlebe. Verloren habe ich sie nicht.

Bin sehr auf andere Sichtweisen gespannt.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 02.04.2009, 11:35   #32
Ibiado
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Alles ist dir gegeben, nichts wird erreicht.
Tröstlich, wenn ich mich abgestrampelt habe, etwas zu erreichen, und erkenne, dass die Strampelei nichts gebracht hat, aber mein Leben dennoch reich ist an Glück, Zufriedenheit und Liebe. Wir kriegen viel mehr geschenkt, als wir uns erarbeiten können. Und die Fähigkeit, mit Mühe, Fleiß und Willenskraft zum Erfolg zu kommen, ist auch ein Geschenk. Aber ich werde nie aufhören zu strampeln!

Du kannst alles vermissen und wirst dennoch nichts verloren haben.
Ich vermisse vieles, was ich nie richtig besaß, also auch nicht verlieren konnte. Hab aber schon manches verloren, was ich jetzt sehr vermisse. Ich glaube, der Satz weist auf Unverlierbares hin. Er will wohl sagen, dass Dinge, die man verlieren kann, nicht wert sind, ihnen nachzutrauern. Vielleicht auch: Nichts, was wirklich wesentlich ist, kann ganz verloren gehen.

Wilhelm Busch in „Immerfort“:
Ja, selbst ein leises Flüsterwörtchen
Klingt fort bis an den jüngsten Tag.

Ich selbst bin aber noch nicht so weit. Glaube an Unverlierbarkeit kann trösten. Mein Schmerz über Verlorenes besteht aber.

Beide Sätze sehe ich in der Nähe von Zen-Weisheit.
Ibiado
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Alt 03.04.2009, 13:41   #33
Seeglitzern
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...und? Kants "freier Wille" wird ignoriert? Nett. Corina
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Alt 29.04.2009, 22:47   #34
a.c.larin
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hallo, wo seid ihr?

na, hier siehts aber ziemlich verwaist und verlassen aus : feuer ausgegangen, leere dosen, geköpfte bierflaschen , pappdeckel , mit ketchup verschmiert - hat die letzte denksportaufgabe so einen brummschädel verursacht?
wochenlanges schweigen....!

na, ich werd mal ein schäuferl nachlegen:
ich versteh das mit dem "alles vermissen- nichts verloren haben" so:
ein baum im winter vermisst scheinbar alles , er steht da und ist nur noch das blanke gerüst seiner selbst - und dennoch hat er nichts verloren , denn sobald der nächste frühling kommt.......

auch diesem faden geht nichts verloren, obwohl wochenlang funkstille hier war....

es kistert schon wieder ganz leise, das feuerchen....
kommt gucken!
larin
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Alt 29.04.2009, 23:21   #35
Dana
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Hallo, ich habe das KISTERN gehört und bin ein wenig geblieben. Habe etwas Treibholz nachgelegt. Da ich immer einen gelben Sack griffbetreit trage, ist auch schon sämtlicher Unrat geräumt.
Nun ist es richtig gemütlich hier - ich kann warten.
LG
Dana
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Alt 30.04.2009, 16:02   #36
a.c.larin
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liebe dana,
aber hoffentlich warten wir nicht mehr so lange, bei soviel GEKISTERE (sitzen wir eigentlich auf umgedrehten bierkisten?) muss sich das doch langsam herumsprechen.....PARTY!

die gelben müllsäcke waren praktisch - ich habe seit neuestem auch so eine handtasche...

da fällt mir grad ein alter spruch ein:
der magen einer sau,
die tasche einer frau,
der inhalt einer worscht,
bleibt ewig unerforscht...

es kistert schon wieder ... ich leg nach...

larin
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Alt 07.05.2009, 00:16   #37
Dana
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Liebe larin,
laß uns erstmal wieder gehen - wir warten schon so lange.
Ich glaube unser Lagerfeuer ist zu romantisch und gar altmodisch.
Die haben hier eine neue Kneipe, "Zum Tschet" oder so. Dort geht man hin und redet drauf los.
Ja, ja - nun betrauern wir die gute alte Zeit.
Man sieht sich.
Liebe Grüße
Dana
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Alt 09.05.2009, 23:16   #38
a.c.larin
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ach dana,
was im chat der mensch so quasselt,
schnell verdampft - nur feuer prasselt!
rauch wird auch zum himmel steigen,
lass uns weiter zeichen zeigen!
hier steht's für die ewigkeit:
was und kränkt und was uns freut!

kommt die antwort auch nicht rasch:
was hier bleibt, ist niemals lasch!
pythia hütet ihre glut,
vor der zeit, vorm übermut,
launen kommen, launen gehn,
was bestehn wird, wird bestehn!

bringe leben ins marode
und verfalle nie der mode!
larin
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Alt 11.05.2009, 03:14   #39
Ibiado
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Hi Ladies, jetzt hab ich genug zugeschaut und zugehört, wie sich die Damen auf ihren Sitzgelegenheiten so ins Feuer schauend ihre Gedanken machen, während es den meisten Eiländern an sämtlichen Backen vorbeigeht, was es mit den tiefsinnigen Fragen auf sich hat, alles gegeben - nichts erreicht, alles vermissen - nichts verloren. Und der freie Wille - zumal der von Herrn Kant - lockt wohl auch kein Schweinderl mehr. Nun, dann schauma amal, worauf wir sitzen. Bierkästen? Mitnichten! Uralte Steingebilde, kantig, aber bequem. Ich hock auf dem Panzer einer Schildkröte, die vor tausend Jahren hier umeinandergekrochen ist und zweihundert Jahre alt wurde. Und ich hör, dass Inhalte gefragt sind und erforscht sein wollen. Die Tasche einer Frau, der Inhalt einer Worscht - es gibt viel zu erforschen. Packen wir's an.
Da war diese Geschichte vom Flaschengeist, der von einem schlichten Menschen männlichen Geschlechts aus der tausendjährigen Kerkerhaft befreit seine Dankbarkeit kundtat: Äußere zwei Wünsche, und ich werde dir einen davon erfüllen. Der brave Mann wünschte sich zunächst eine Autobahn quer über den Ozean, von Hamburg bis New York. Der Geist stöhnte: So mächtig bin ich nicht, dass ich alles fertig bringe. Du verlangst doch sehr viel von mir. Wir wollen sehen. Nenn deinen zweiten Wunsch.
Der brave Mann sprach: Ich will die Frauen verstehen.
Möchtest du an der Autobahn lieber Laternen oder blühende Bäume als Sonderausstattung? antwortete der Flaschengeist.
Diese Geschichte will uns auf Worschtinhalte hinweisen, die sich jeglichem Forscherdrang hartnäckig entziehen.
Nun schau ich ins knisternde Lagerfeuer und setze meine Erfahrung gegen das, was uns diese Flaschengeistgeschichte weismachen will:
Sind es nicht gerade die Männer, die sich immer wieder aufreiben im Bemühen, die Frauen zu verstehen, während bei den Fauen eher die Einstellung vorherrscht, alle Männer seien gleich und es lohne sich gar nicht, sich viele Gedanken zu machen, wie sie ticken? Ich behaupte, viele Männer, so auch ich, können Frauen sehr gut verstehen, sich einfühlen und sogar mit ihren Launen und schlechten Gefühlen so konstruktiv umgehen, dass es immer wieder zum Happyend kommt. Und es gibt nicht weniger von Frauen unverstandene Männer, wie es von Männern unverstandene Frauen gibt. Sowohl Männer als auch Frauen besitzen die Fähigkeit, sich in den anderen oder die andere einzufühlen. Und diese Fähigkeit ist bei beiden Geschlechtern ungleich verteilt. Manche Frauen verstehen die Männer, manche nicht. Manche Männer verstehen die Frauen, manche nicht. Bei Menschen beiderlei Geschlechts gibt es oft schreckliche Unverständlichkeiten - aber das macht gerade den Reiz für uns Nachdenkliche, zum Poetischen Neigende aus. Forschen wir! Drücken wir unsere Erkenntnisse aus in Poesie und Prosa! Doch lasst uns immer genau hinschauen, welchen Menschen im Einzelnen wir vor uns haben. Nie alle in einen Topf!
Das sagte mir heute das Knistern des Lagerfeuers. Sagt auch was dazu.
Ibiado
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Alt 11.05.2009, 20:50   #40
a.c.larin
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lieber ibiado,
mit großer freude sehe ich, dass sich doch ein vertreter der männlichen zunft hier eingefunden hat, vorerst einmal : BRAVO ! und WILLKOMMEN!

ich höre da, dass du dir mal dein herz ausschütten musstest über so verallgemeinerungen, wie "typisch mann" und "typisch frau" - was ja wirklich, bei näherer betrachtung - einfach zum erbrechen ist.
"alle männer" können gar nicht gleich sein ( wenn man mal von einer gewissen anatomie und der dazugehörigen funktion absieht - aber : oho! auch da gibts doch deutliche unterschiede...!), weil jeder mensch einen eigenen werdegang, eine eigene geschichte , ein eigenes, spezielles lebensthema hat, an dem er (wenn auch nur un- ,halb- oder vorbewusst) immer weiterschreibt, weiterlernt...

dieses ewige "männer können nicht ..." und "frauen können nicht..." bringt ja wirklich niemanden weiter - also bei mir rennst du damit offene türen ein.
es kann auch nicht jeder jeden verstehen - ich hättte mit einem inuit-mann schon allein wegen der sprache erhebliche schwierigkeiten und dann wahrscheinlich auch noch kulturell.....
auch zu gewissen lebensabschnitten harmonieren mal die einen , mal die anderen besser , wenn das verständnis länger anhalten soll ist halt auch immer wieder sowas wie "arbeit" angesagt: miteinander reden , miteinander reden...

natürlich hat jeder von uns erheblichen katzen - oder katerjammer, wenn mal was deutlich schiefgegangen ist, aber deswegen schon alle männer / alle frauen auf den müll werfen ......?

hab ich nie getan, nie geglaubt, nie predigen wollen...
den selbst erlittenen verwundungen muss man anders auf die spur kommen , als über anklagen. ich glaube überhaupt, dass die meisten in der kommunikation entstandenen "unfälle" ohne jedwede böse absicht, durch missverständnis, weitergetragene altlasten , überforderung und / oder ureife entstehen....
wer sichs einfach macht, sagt halt, "die männer" oder "die frauen" sind alle....!
wer mehr drauf hat, beginnt, über sich selber nachzudenken - dort liegt nämlich der knackpunkt jedweder veränderung....


so , jetzt flackerts aber mal wieder so richtig !
mal schauen, wohin die funken noch fliegen....

larin
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