Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Kolosseum

Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 07.01.2020, 22:18   #401
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Terrapopel mischt den Laden auf

Die Lüfte schneiden harsch und es wird Nacht
im weiten Land, in dem nun alles ruht.
Am Ende wird doch jedes Wirken gut.
Wozu man sich denn noch Gedanken macht.

Es glimmt vom Horizont in stiller Pracht
der Wintersonne Golddunst letzte Glut
auf unser Haupt und den verschenkten Mut,
und schweigend hält das Licht der Sterne Wacht.

Doch fordert jeder Kampf und Streit Tribut
von Jenen, wo solch Feuer sich entfacht -
man schafft da besser nichts mit derlei Brut.

Ich selber hab nichts böses mir gedacht...
auf dem dermaßen Feindlichkeit beruht
und bin in Leichenteilen aufgewacht.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (11.02.2020 um 16:29 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2020, 23:17   #402
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Terrapin allein

Erloschnes Licht

Der Dichter haust zerstört in Unterhose
vor einem Wust Papier im Kerzenlicht,
als seine Muse sich vor Traurigkeit erbricht.
Versagt, war wieder mal die Diagnose.

Die Worte, die er wählt, rückt er in Pose;
so dass es in den Därmen wühlt und sticht,
doch interessiert das alles wirklich nicht,
denn die Gedanken stützen sich nur lose.

Er baute sich aus Worten und aus Stein,
aus schlanken Säulen und aus Marmorquadern
ein Heim um für die Seinen da zu sein.

Allein der Menschenwille formt ein Hadern,
und sieht, was er erkennt, noch lang nicht ein...
in schwarzen Flocken tropft es aus den Adern.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (31.01.2020 um 00:14 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2020, 23:40   #403
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard

Der Heimatdichter und der Zotenreißer,
die Koniferen unsrer Lyrikzunft
in schlichtverdeutlichter Zusammenkunft...
da zeigt man sich den schweren Worten leiser.

Der Wadenbeißer und der Hosenscheißer
sind die Adoleszenz in ihrer Brunft,
man merkt, es schrumpft der Törichten Vernunft
und morgen schon sind ihre Stimmen heiser.

Von solch Hormonimpulsen gibt es nichts
als einen lyrisch-dichterischen Jetlag
im Schatten manch melodischen Gewichts...

So steht und singt gemeinsam unser Ratpak
die Verse des missratenen Gedichts
im Weiß des Lichts als siffig-dunkler Fettfleck.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (06.02.2020 um 22:15 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2020, 23:15   #404
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Brackgewässerte Huren

Allein zu sein ist wohl des Dichters Bürde,
die er zu tragen hat, zu allen Zeiten,
wann Schicksalsschwere ihn und Glück begleiten;
die Blicke klagen, dass nichts ändern würde.

Des Einstudierten rigorose Hürde
bewältigt man im großen, großen Streiten,
sich selbst erinnernd der Vergangenheiten
entfächert sich ein Schauspiel ohne Würde.

Den Östereicher und sein Unvermögen,
die Worte klar nach ihrem Sinn zu setzen,
und diese Ratzeburger Fragebögen...

erwischt an übervollen Futtertrögen,
gedacht die Welt und selbst sich zu zersetzen,
berücksichtigt/bewerkstelligt mein Herz nun doch zu mögen.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2020, 23:48   #405
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard

Denn einsam kriecht der Dichter
vor aufgeklärtem Himmel,
denn nur das Sterngewimmel
schickt seine stillen Lichter,

und Wolkenpalisade
folgt blassem Wolkenschleier.
Die Dinge werden freier,
ob mit, ob ohne Gnade.

Er lauscht dem Atem feiner
Momente, die nie trafen,
wonach da irgendeiner

sucht, ohne je zu schlafen,
denn es wird ungemeiner,
sich Lügen selbst zu strafen.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (31.01.2020 um 00:03 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2020, 23:52   #406
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Die Erfolgsorientierung der eigenen Muse betreffend

Der Größte stets zu sein erdrückt mit Schwere
mir das Gemüt und Herz. Es leckt die Angst
von der du wie ich selber immer sangst -
so kraftlos kommt kein Lichtblick in die quere.

Mein Bild, das Zentrum mächtiger Altäre,
ist Zeugnis des, wozu du mich doch zwangst...
und fraglich-legitime Mythen rankst
im Dünengürtel hingestreuter Leere.

Herr Erich und Miss Faldi sind so da
und prophezeihen sich den Dingen nah,
das heißt korrupt, brutal und vermutlich

noch drastischer, den argen Worten nach,
wann denn ein Sturzbach in die Tiefe brach
beschreie ich es schlicht als vorsintflutlich.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (07.02.2020 um 00:53 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.02.2020, 23:34   #407
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard

Ach, Ratzeburg, ein Örtchen so beschaulich,
wann rings die Uferpromenade ruht.
Die Weiber stark behaart und resolut,
die Kerle trinken Sekt und winken fraulich.

Und leider klingt es hart und nicht erbaulich
Herr Faldi, deine Reime sind kaum gut
genug für östereicher Lumpenbrut,
doch halt ich diese Nachricht sehr vertraulich.

Du strahlst in dunkler Nacht den hellen Geist,
der über Horizont und Dämmrung klettert
und schneller, als man ihn noch sieht, zergleißt.

Was habe Silben ich hinabgewettert,
dass alles Blut und jeder Halm vereist,
nur hat kein Sturmwind dich zerschmettert.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2020, 00:31   #408
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard

Ein loser Schwarm von Motten
der um die Lichter schwirrt,
verdammt dahin zu trotten,
vom Sein und Sinn verwirrt...

es ziemt sich nicht zu spotten,
da jegliche Couleur sich irrt
und Teil hat an Komplotten,
und sich nicht ändern wird.

Der Wille, das man Hasse,
ist nur das Spiegelbild,
der namenlosen Masse

der keine Sehnsucht stillt
egal aus welcher Klasse
er letztenendes quillt.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (13.02.2020 um 00:14 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2020, 00:11   #409
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard

Ihr Bürger, wehrt euch! gegen miserable
Gedichte rüpelhafter Terrapins
es lehrt euch seit des plumpen Anbeginns
der Silbentäuschung kaum das Komfortable.

Beehrt euch sonst das schriftlich Formidable?
So, Bürger, wehrt euch! Frei des Sinns
treibt dieser todessehnsüchtige Prinz
sein Spiel und weiß um jede Variable.

Ich weiß ja selbst nicht wie es weiter soll...
Ihr wehrt euch nicht, wenn ich betroffen huste,
ihr Bürger schert euch nicht um euren Groll.

Nur gut, das ich da zu Vergessen wusste,
ihr habt mit Jamben eure Münder voll,
als ob es heuer noch nicht enden musste.




Ihr Bürger, wehrt euch! gegen miserable
Gedichte rüpelhafter Terrapins
er ist, und das verzehrt euch wohl, ein Hinz
und Kunz und reicht euch nicht das Komfortable.

Beehrt euch sonst das schriftlich Formidable?
So, Bürger, wehrt euch! Frei des Sinns
treibt dieser todessehnsüchtige Prinz
sein Spiel und weiß um jede Variable.

Ich weiß ja selbst nicht wie es weiter soll...
Ihr wehrt euch nicht, wenn ich betroffen huste,
ihr Bürger schert euch nicht um euren Groll.

Nur gut, das ich da zu Vergessen wusste,
ihr habt mit Blüten eure Hände voll,
als ob es heuer noch nicht enden musste.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (26.02.2020 um 00:38 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.02.2020, 01:30   #410
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Terrapinscher

Und stille ist es ganz in Wald und Aue,
im satten Ährenfeld und Blütenhängen
wo sich die glühnden Doldenranken drängen,
die selbst im kühnsten Traum ich nicht mehr schaue.

In feiner Bläue streift dies ungenaue
Beschweigen Berg und Tal mit seinen Fängen;
Allgegenwärtig streunt es aus in Klängen
in Wiesen, Heideland und Augenbraue.

bis einst ein Narr die seltne Ruhe stört...
es wird so sein, es war schon immer so
es will da einer, das man ihn auch hört.

denn tief im Schweigen glüht es lichterloh
dass sich die leise Stimme bald empört
aus einem allen fremden Irgendwo.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 6 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 6)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Im Falderwald Falderwald Werkverzeichnis der Autor(inn)en 0 18.02.2009 00:17


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:27 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg