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13.09.2016, 20:18 | #1 |
TENEBRAE
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Nr.3 b) an F.Wald
Hans Huckebein lässt grüßen!
Was quoll denn dir da aus der Dichterzeile, das gar so seltsam und versponnen ist? Ojemineh, vergeblich ist die List, denn du beziehst in jeder Hinsicht Keile! Ein Rabe bin ich also, willst du sagen? Gerupftes Federvieh, das kaum passabel noch hupfen kann? Pass auf, den alten Schnabel, den reiß ich auf und kotz dir in den Kragen! Nur allzu gern werd ich dein Auge hacken, und meine Krallen ritzen deine Backen! Gar schmerzlich werd ich deine Nase zwacken! Sobald du schreist, pick ich dir in die Zunge, und wenn du endlich niedersinkst, mein Junge, bleib oben ich und krächz aus voller Lunge!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (14.09.2016 um 18:26 Uhr) |
13.09.2016, 20:27 | #2 |
TENEBRAE
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---> Stachel
Schon wieder schlampst du, trauriger Genosse!
Den neuen Satz beginnt man eben groß! (S4Z2) Ich sehe klar: Es ist zur Zeit nichts los mit dir, dein Dichten wird zur Posse! Gemeinplatz an Gemeinplatz ohne Faden - so wirst du keinen Lyrikgott besiegen! Schwirr lieber ab, du kleiner Herr der Fliegen, denn so wirst du dir eher selber schaden. Erzähl mir lieber nicht, wovon du glaubtest, es könnte mich in fernster Form erbosen! Bedauerlich die Zeit, die du mir raubtest mit solch vergeblich dümmlichen Allüren. Aus deinem Mist erblühen keine Rosen, und deinen Stachel kann ich auch nicht spüren.
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13.09.2016, 21:30 | #3 |
Lyrische Emotion
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--> Dornröschen
Ich sehe den Zitronenfalter schon mit bloßen Flügeln die Zitronen falten, als ob sein Flügelschlag Naturgewalten entfesseln könne wie nur ein Zyklon. Sag, Falter, hast du just am roten Mohn für eine Dröhnung Nektar angehalten, um das Zitronenfalten zu gestalten, und wirkt bei dir jetzt irgendein Hormon? Du kannst ja nicht einmal auf icken reimen, dein Versgeschlecht erzeugt nur müde Kinder, geh auf die Weide, bei den Zicken schleimen. Vielleicht beindruckst du ja prüde Inder, doch mich in schwachen Augenblicken leimen, dazu benötigst du wohl rüde Rinder.
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
14.09.2016, 09:38 | #4 |
Lyrische Emotion
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--> Kokochanel
Ach lebten wir doch nur im Orient, ich könnte dich für ein Kamel verkaufen, dann müsst' ich nicht mehr durch die Wüste laufen und striche dich aus meinem Testament. Doch leider leben wir im Okzident, da bleibt mir lediglich, dich schön zu saufen, für Stuten, die sich gern mit Hengsten raufen, bezahlt hier nämlich niemand einen Cent. Im Glücksgefühl harmonischer Emphasen sind meine Träume jede Nacht erfüllt von Wüstenschiffen, Dünen und Oasen. Jedoch am Tag wird jeder Traum zerknüllt! Dann steht ein Trampeltier auf meinem Rasen, das furzend kackt und dabei lauthals brüllt.
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14.09.2016, 17:38 | #5 |
TENEBRAE
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Nr.4 a) an F.Wald
Der alte Wald, aus dem der Falder schwebte,
bevor er – sehr zu seiner eignen Scham - dem wahren Dichtergott zu nahe kam, war einer wohl, in dem er sehr gut lebte! Kein Tierchen dort, das nicht vor Huld erbebte, so wurde träge er und lendenlahm, und alles passte gut in seinen Kram und war, was er verlangte und erstrebte. Doch nunmehr flattert er in praller Sonne (wie ihm das Leuchten meiner Kraft erscheint)! Der Verse Gegenwind war keine Wonne, den er bekam, als er mein Sinnen störte (dem irrig er sich gleichbedeutend meint) und hirschengleich in meine Richtung röhrte.
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14.09.2016, 20:42 | #6 |
Lyrische Emotion
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Nr.4 b) an Erich
Ich sage: Schuster, bleib bei deinen Leisten! Als Alpendichter harre deiner Almen, wo bunte Kühe mit den Zähnen malmen und schon so viele Parvenüs vergreisten. Die Sterne, die um deinen Geist einst kreisten, sind abgeleuchtet und bereits am Qualmen, mach Pause, einen Urlaub unter Palmen, so machen es mit Burn-out doch die meisten. Dein metrisches Skelett ist schon am Knacken, drum ruh dich aus in einer Hängematte, ich helfe dir sogar beim Koffer packen. Leg ab, du abgetakelte Fregatte, nimm diese harten Schläge in den Nacken, und häng dich auf an deiner Wortkrawatte.
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14.09.2016, 20:43 | #7 |
Lyrische Emotion
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--> Stachelröschen
Sieh an, sieh an, Dornröschen ist verschwunden! Ist es in einen tiefen Schlaf getaucht, weil es schon jetzt vom Kampf Erholung braucht, hat es die Niederlagen nicht verwunden? So geht das schon seit vierundzwanzig Stunden! Es scheint, der aberlyrischen Durchlaucht verzweifelte Versuche sind verraucht, sie hat wohl ihre Meister hier gefunden. Kein Wunder, so ein flügellahmer Käfer ist leichte Beute für die Karnivoren, da spielt man prophylaktisch dann den Schläfer. Denn mein Sonett ist hart wie eine Kachel, die kann so ein Dornröschen nicht durchbohren, vor allem nicht mit seinem kleinen Stachel.
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10.09.2016, 23:02 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Zaunkönig
Zaunkönig
Wie herrlich, wenn zwei Troubadoure dichten, um einen edlen Wettstreit auszufechten und sich, inmitten der mehr schlecht als rechten Poeten, gegenseitig aufzurichten! Wie wacker sie die Verseschwerter richten, die Mähnen ihrer Rosse kunstvoll flechten, das Metrum tapfer schlagen mit Gemächten und derart jede Silbe sorgsam wichten! Ach, könnte ich doch auch so wacker streiten, in solch sonett-gefeilten Zeilensprüngen die eigne dichterische Lanze zeigen, und so auch meinen Dichterruhm verbreiten, so nett, sonor, sonar wie diese singen! Doch fühle ich, ich muss ergeben schweigen.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (11.09.2016 um 07:42 Uhr) |
27.02.2017, 06:14 | #9 |
Furzeulenlyriker
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Beiträge: 190
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Nicht schlecht, die Herren. Aber keine Eule,
die schamlos furzt, ward je von euch bedichtet. Wohl habt ihr viel Geschreibsel aufgeschichtet, zersplittert auch so manche stumpfe Keule: Es blieb ja doch ein ärmliches Geheule, belanglos hier und von der Zeit gerichtet, und im Vorbeiflug schroff von dem vernichtet, der in den Abgrund sah der tiefsten Fäule des Eulenfurzes! Diesen zu erheben zum Wesen dessen, was im Weltenbeben nicht anders weht als wir und ohne Schauern, das ist, wie's aussieht, euch noch nicht gegeben. Es läßt sich ja zur Not auch ohne leben; allein der Meister sieht es mit Bedauern. Geändert von Schamansky (27.02.2017 um 06:29 Uhr) |
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