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14.07.2012, 12:31 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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vielen dank für das "kaum einer"!
wie viel in kg muss ich denn auf die waage bringen, damit du mich als eine person wahrnimmst? sag bloß, du langweilst dich mit mir......? auch schluchz! larin
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14.07.2012, 12:54 | #2 |
TENEBRAE
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Das machst du zufleiß, oder?
Aber weil du ein Mädel bist, will ich es gern erklären: "Kaum einer" bezieht sich auf die gesamte Menge der Kommentatoren hier - da bist du Gute, du treue Seele ja schon mit drin! Ätschibätschi, ausgeschmiert! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
15.07.2012, 08:17 | #3 | |
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Zitat:
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19.07.2012, 11:38 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hi erich,
da bin ich mal wieder... 44 - DIE GEBURT DER VENUS (Sandro Botticelli, 1486) http://www.paintinghere.com/painting...Venus_871.html So unberührt entsteigt, weiß wie Damast, sie ihrem Ozean, so sehr Erscheinung, dass man beschämt verwirft, was sich an Meinung dran sammelte und doch ihr Bild nicht fasst. Und stünde sie allein in ihrem Rahmen, es machte merklich keinen Unterschied, da alle Welt doch nur die Mitte sieht und ihr Versprechen an die Zeit: Den Samen, der Ewigkeit dem Endlichen verheißt, drin wir versinken mit dem Gang der Jahre, und nur in diesem goldnen Schwung der Haare lebt jene Sehnsucht, die uns tief berührt. So bleibt der Zauber, den man um sie spürt, die eine Gunst, die uns der Tod erweist. wunderbar in szene gesetzt, hier kann ich kaum wo einhaken! einzig das gedoppelte "so" im ersten quartett hat mich überlegen lassen. nach einigem lesen komm ich aber doch auf den schluss: was anderes passt hier einfach nicht! ich würde davor aber einen gedankenstrich setzen - man braucht nämlich eine merkliche pause beim lesen, um platz zu haben für den neuen gedanken, der darauf folgt. So unberührt entsteigt, weiß wie Damast, sie ihrem Ozean - so sehr Erscheinung,..... aus demselben grund wäre mir auch ein punkt lieber nach "Gang der Jahre". aus dem darauffolgenden "und" könnte dann ein "denn" werden. drin wir versinken mit dem Gang der Jahre . Denn nur in diesem goldnen Schwung der Haare.... wie immer bei deinen gedichten: sprachlich hochstehend, engmaschig verdichtet und verflochten! und grad fällt mir rade noch was ein- es könnte auch heißen: So ungerührt entsteigt, weiß wie Damast...... na, jetzt hast du wieder was zum begrübeln! lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (19.07.2012 um 11:41 Uhr) |
19.07.2012, 16:40 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, larin!
Das "unberührt" soll ja auch auf ihre Unschuld - zu diesem Zeitpunkt ihrer Geburt - hinweisen. Das "ungerührt" klingt eher, als wäre sie emotional unbeteiligt. Die beiden "so" stören mich nicht - sie bedingen einander eher, wie in einer Aufzählung. Mit dem Punkt hinter "Gang der Jahre" hast du grundsätzlich recht, indes, der Konsonantenprall "denn-nur" schlüge mir an nämlicher Stelle eine deutliche Kerbe in den Fluss der Sprachmelodie. Was das angeht, bin ich relativ wenig kompromisswillig. Auch finde ich es insgesamt angenehmer, wenn der Satz dort weitergeführt wird, frag mich nicht wieso... Sorry, diesmal nix für mich dabei (obwohl die Tipps gut und richtig sind - da schlägt eher der persönliche Gusto zu). Dennoch danke für die Mühen! Ich weiß das zu schätzen! LG, eKy
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19.07.2012, 18:00 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Für mich sieht diese Venus auch ein bisschen ungerührt aus - wie alle diese antiken Statuetten - aber ich weiß schon: Du wolltest das Jungfräuliche hervorheben.
Diesmal also kein Treffer? Na gut, ich versuchs weiter...... Unerschrocken, larin
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24.07.2012, 22:05 | #7 |
TENEBRAE
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Hi, Leutz!
Es gibt wieder Neues hier - aber nicht mehr lang! Noch 4 Sonette, dann ist Sense. Mit Sonett Nr. 50 wird der Zyklus enden. LG, eKy
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30.07.2012, 07:35 | #8 |
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so - noch mal ran an die arbeit!
46 - WALDPFAD MIT FARNEN (Isaak Levitan, 1895) http://www.museumsyndicate.com/item.php?item=3641 Und wär nur eins der abertausend Grüne in diesem Walde mein, nur mein allein - ich malte wieder diesem Bild es ein, darin es fehlte dieser großen Bühne der schönsten Augenblicke meines Seins. Wie war ich dort zu Hause alle Tage, fernab der Menschen Ungemach und Plage, und war wie alle Grüne - und doch keins. Zutiefst erlebtes, tröstliches Verträumen geborgter Zeit in diesem kühlen Raum des Dämmerschattenspiels von hohen Bäumen. Wie geh ich auf in dieser Offenbarung: Ist es noch Wirklichkeit, ist es schon Traum? Verlass mich nie, oh köstliche Erfahrung! hab nur wenig zu bemeckern - höchstens auf ein paar kleinigkeiten hinzuweisen, z.b. in str. 1: Und wär nur eins der abertausend Grüne in diesem Walde mein, nur mein allein - ich malte wieder diesem Bild es ein, darin es fehlte dieser großen Bühne da könnte eines von beiden vielleicht ein "jenes" werden? und die interpunktion an folgender stelle lässt mich auch ein wenig grübeln: ..... Wie war ich dort zu Hause alle Tage, fernab der Menschen Ungemach und Plage, und war wie alle Grüne - und doch keins____ (Wär da nicht ein Rufezeichen angebrachter? Andererseits steht das folgende terzett ohne Verb da - deshlab plädiere ich doch eher für einen Doppelpunkt, dafür das Rufezeichen ganz am Ende des Sinnbogens: Wie war ich dort zu Hause alle Tage, fernab der Menschen Ungemach und Plage, und war wie alle Grüne - und doch keins: Zutiefst erlebtes, tröstliches Verträumen geborgter Zeit in diesem kühlen Raum des Dämmerschattenspiels von hohen Bäumen! das wärs aber dann schon. weitere "haare in der suppe" kann ich nicht finden - deine gedichte sind dazu einfach zu gediegen konzipiert. nur noch ein wort zum bild: mir persönlich ist das viel zu einheitsgrün! da ist mir ja ein teller spinat noch lieber! aber als sprechvorlage für eliza doolittle könnte es ja gepasst habe: es grünt so grün..... nun musst du dich ein wenig gedulden - denn ich fahre (nein, nicht in grüne, sondern): ins blaue! lg, larin
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04.10.2015, 20:43 | #9 |
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ein wundervoll poetischer Zyklus, lieber Erich, wo jedes Werk eigentlich eine eigene Bühne, sprich Einstellung bräuchte.
deine Sonette fließen, sie wirken harmonisch und nicht gekünstelt, auch wenn sie gerne poetische Bilder tragen. in der Tat erinnert es an Rilke, was man mir bei meinen auch schon sagte. ( nicht bei Kränzen)darum verwundert es nicht, dass deine Werke voll auf meiner Wellenlänge liegen. ich nehme mir mal das Werk mit Monet und dem Seerosenteich heraus, weil ich auch das Bild sehr mag. Vornehmlich habe ich auch hier auf die Kadenzen geachtet, an denen ich ja lernen wollte. 9 - SEEROSENTEICH UND BRÜCKE (Claude Monet, 1899) ---> zum Bild Es reicht der weißen Brücke schlanker Bogen w von Grün zu Grün, das wirkt wie ungezügelt, w und gleich der Brücke sich im Teiche spiegelt, w wo er sich nicht mit noch mehr Grün bezogen. w Sag, was verbindest du, so luftig schwebend? w Das Oben mit dem Unten, fern und nah? m Die Welt mit dem, was dein Erbauer sah?m Vielleicht auch nichts, dich allen Sinns enthebend? w Ein Werk aus Menschenhand, das einzig nur m im Parke sich dazu bekennt, da alles w sonst nur erscheinen will wie ehrliche Natur.m So bist du wirklicher im Fall des Falles,w und ziehst im Bilde eine zarte Spur m von Wahrheit durch die Welt des Widerhalles.w Ich sehe hier auch bei dir keine durchgängige Regelmässigkeit der Kadenzen. Irgendwie kommt mir das wie meines vor Korrigier mich bitte, sollte ich es falsch sehen. Nicht, dass ich es schlimm fände, doch da es bei mir anmerktest... Auch in den Terzetten ist keine Regelmässigkeit der Kadenz im Sinne von Gleichförmigkeit. es sind zwar je 3, aber nicht im selben Muster.mwm/wmw was ich gut finde, ist, dass hier die Terzette auch wirklich 3 fach reimen. Darum bemühe ich mich beim franz. Sonett immer. Bei Kränzen ist es eigentlich schwer möglich, darum nimmt man da ja engl. Sonette. Vielleicht reden wir auch irgendwie aneinander vorbei? Jedenfalls Glückwunsch zu diesem tollen Zyklus, Kadenz hin oder her LG und Schmunzeln von Agneta |
05.10.2015, 18:00 | #10 |
TENEBRAE
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Hi, Agneta!
Diesen Sonettzyklus habe ich damals als allerersten gemacht, als ich anfing, Sonette zu schreiben. Ich ging ziemlich blauäugig an die Sache heran, achtete - wie du feststelltest - noch nicht auf Kadenzen und reimte auch nicht umfassend in den Quartetten (ABAB statt ABBA). Etwa in der Mitte (nach gut 20 Sonetten) machte ich mich erst schlau - und stellte fest, dass ich einiges noch nicht gewusst hatte. Der Rest folgte dann den "französischen" Regeln. Auf die Kadenzen achtete ich erst später, das hatte ich da auch noch irgendwie verpasst. Mittlerweile ignoriere ich zuweilen das Gebot weiblicher Kadenzen bewusst. Damit es nicht so auffiel, mischte ich die Sonette für die Buchausgabe und behauptete, ich hätte das Reimschema - modern und rebellisch - absichtlich variiert. Heute kann ich drüber lächeln - jaja, die kleinen Eitelkeiten! Wie gesagt, auch ich schätze die Abwechslung und experimentiere, ich habe ein paar vierhebige Sonette, ein paar sechshebige auch, wenn ich mich recht erinnere, welche mit nur männlichen Kadenzen, welche mit Kreuzreim, welche mit Paarreim am Schluss (für Puristen eine Todsünde!) und solche, die mit nur 2 oder drei Reimen auskommen (auf die bin ich immer besonders stolz!). Die meisten (wenn man das Gesamtwerk all meiner Sonette betrachtet) aber halten sich an die klassischen Vorgaben. Ich wollte mit meinen Kommis zu deiner Kette ja auch keine Doktrin etablieren, mir schien nur, dass du gewisse Datails noch nicht wissen könntest, also sprach ich sie an. Ob du es künftig so machen willst oder nicht, ist deine Sache allein und ficht mich nicht an. Vielen Dank für die lobenden Worte! LG, eKy
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