Gedichte-Eiland

Walther · 29.11.2014, 13:43

Vierzehn Zeilen Klugheit

Ich setze langsam Wort an Wort zu Versen:
Ihr Klang verliert sich leider schon beim Schreiben.
Ob Stifte über leere Blätter reiben,
Ob Drucker lasern: In den Kontroversen

Verlieren sich die Wahrheit und mein Wissen.
Gedanken stocken und die Finger zittern,
Als würden sie die vielen Zweifel wittern,
Die mich oft quälen, mehr als das Gewissen:

Mein Kopf ruht schwer auf meinen beiden Händen.
Die Verse werden langsam doch zu Strophen.
Schön wär es, wenn die großen Philosophen

Die Antwort auf die letzten Fragen fänden!
Mit vierzehn Zeilen Klugheit in Sonetten
Vermochte ich mich nicht mal selbst zu retten.

Erich Kykal · 29.11.2014, 18:38

Hi, Walther!

Bloß nicht! Wenn alle Fragen beantwortet wären, was gäbe es noch zu erstreben? Die Menschheit würde stagnieren und sich selbst zerfleischen oder in Dekadenz verlieren. Okay, macht sie ohnehin - aber dann hätten sie ja nicht mal mehr sogenannte "gute" Gründe dafür, entstanden aus Bildungsmangel und Gefühlskälte...

LG, eKy

Walther · 30.11.2014, 17:28

hi eKy,

man kann die leise ironie also rauslesen.

danke und lg w.

29.11.2014, 13:43	#1
Walther Gelegenheitsdichter Registriert seit: 09.11.2009 Ort: Im Wilden Süden Beiträge: 3.210	Vierzehn Zeilen Klugheit - Sonett Vierzehn Zeilen Klugheit Ich setze langsam Wort an Wort zu Versen: Ihr Klang verliert sich leider schon beim Schreiben. Ob Stifte über leere Blätter reiben, Ob Drucker lasern: In den Kontroversen Verlieren sich die Wahrheit und mein Wissen. Gedanken stocken und die Finger zittern, Als würden sie die vielen Zweifel wittern, Die mich oft quälen, mehr als das Gewissen: Mein Kopf ruht schwer auf meinen beiden Händen. Die Verse werden langsam doch zu Strophen. Schön wär es, wenn die großen Philosophen Die Antwort auf die letzten Fragen fänden! Mit vierzehn Zeilen Klugheit in Sonetten Vermochte ich mich nicht mal selbst zu retten. __________________ Dichtung zu vielen Gelegenheiten - mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (10.12.2014 um 19:30 Uhr)

29.11.2014, 18:38	#2
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi, Walther! Bloß nicht! Wenn alle Fragen beantwortet wären, was gäbe es noch zu erstreben? Die Menschheit würde stagnieren und sich selbst zerfleischen oder in Dekadenz verlieren. Okay, macht sie ohnehin - aber dann hätten sie ja nicht mal mehr sogenannte "gute" Gründe dafür, entstanden aus Bildungsmangel und Gefühlskälte... LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

30.11.2014, 17:28	#3
Walther Gelegenheitsdichter Registriert seit: 09.11.2009 Ort: Im Wilden Süden Beiträge: 3.210	hi eKy, man kann die leise ironie also rauslesen. danke und lg w. __________________ Dichtung zu vielen Gelegenheiten - mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt

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