31.12.2010, 15:17 | #1 |
TENEBRAE
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Natur, du mein Lied
Oh Natur, du unermessliche Erfahrung!
Wo sich gewohnte Dunkelheiten lichten, da, wie von unerträglichen Gewichten endlich befreit und neu von jeder Seite, durch deine Bilder ich als Pilger schreite, bist du mir einzig Halt und Offenbarung! Du bist's, der ich mich selig anvertraue! Gleich Gläubigen beim Lesen einer Messe, und wie der Stahl sich härtet in der Esse, so will ich im Beschauen deiner Gärten mir einen reinen Glauben an dich härten, auf dass er tiefer deine Wunder schaue!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (13.01.2011 um 18:31 Uhr) |
10.01.2011, 19:50 | #2 | ||
Gelegenheitsdichter
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Lb. Erich,
den letzten Vers Zitat:
Ebenso den ersten Vers: Zitat:
LG W.
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mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
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13.01.2011, 09:32 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Walther!
Lieb von dir, mir das zu erklären, aber du weißt, ich bin ein Klangmensch und kein Xe-zähler. Wenn eine Zeile bei mir zu lang ist, dann, weil es sich beim Vortrag so richtig "anhört", und nicht, weil ich irgendwas gezählt hätte. Ich finde, dass manche Überhänge die wirkung eines Textes sogar befördern, hier z.B. besonders die letzte längere Zeile. Mit deiner Korrektur würde es einfach zu flach klingen, zu wenig betont, als Ende zu "beliebig". Finde ich eben, nix für ungut. Du hast bestimmt mit allem recht,was du anführst, und ich bin auch sicherlich nicht der Beschlagene, dich zu hinterfragen, aber ich dichte eben nach anderen Präliminarien als du, und wenn manche mich darob belächeln, weil ich mich nicht immer an den "Buchstaben des Gesetzes" halte - sei's drum. Dennoch vielen Dank für deine Mühe! Ich will auch hier nicht den Unbelehrbaren mimen, aber versuche, es mal aus meiner Sicht zu lesen... LG, eKy
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13.01.2011, 13:16 | #4 | |
Gelegenheitsdichter
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Lb. Erich,
das ist Zitat:
Gehe bitte davon aus, daß ich deklamiert habe, weil ich sehr wohl weiß, daß Lyrik nicht leise vor sich hin gelesen werden sollte, sie ist für den Vortrag gemacht, das ist ihre Grundnatur, da kommt sie her. Dennoch: Es klingt so falsch, wie es ist. Weil es eben nicht swingt, wenn es nicht im Takt ist. Oder fändest Du einen Wiener Walzer gut, bei dem jeder 8. Takt falsch ist? Im Übrigen bin ich ein anerkannt guter Vorleser und Redner. Ich weiß also wirklich, wovon ich hier spreche. Nein, lieber Erich, Du bist (und bleibst leider) auf dem falschen Dampfer. Das ist wirklich sehr bedauerlich, aber ab sofort nicht mehr mein, sondern einzig und allein Dein, Problem, weil ich nämlich bei intransingenten Autoren schlicht das Kritisieren einstelle (und damit auch das Lesen). Denn ich mag es eben nun einmal nicht, Gedichte zu lesen, die absolut nicht klingen und mir dann noch sagen zu lassen, andernfalls Gedichte klängen dann "beliebig". Das ist, sorry dafür, schwere Kost. Wie gesagt, sehr schade. Da verschwendet jemand sein vorhandenes Talent. Und das ist viel zu traurig, als daß man sich damit beschweren sollte. Fröhlich lebt man nämlich länger. Nix für ungut und lieber Gruß Dein W.
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13.01.2011, 19:04 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, Walther!
Schade, dass du offenbar gekränkt bist - das lag nun wirklich nicht in meiner Absicht ( und erzähl mir nicht, es sei alles ganz anders - von wegen Energieverschwendung - ich erkenne es, wenn ich jemanden offensichtlich vor den Kopf gestossen habe!) Es tut mir aufrichtig leid, wenn ich mich falsch ausgedrückt habe - mir fehlen eben die "Fachvokabeln". Ich habe es bei der letzten Zeile nun doch mal mit einem kürzeren Wort versucht. Mit der zu langen Zeile hattest du ja recht, aber das hatte ich auch nie bestritten. Ich fand eben, dass gerade die Überlänge am Ende der Conclusio noch zusätzlich Gewicht zu einem kräftigen Abschluss verleiht. Ich bilde mir ein, ein gutes Ohr zu haben, das mich befähigt, ebenfalls ein guter Leser zu sein, und ich hatte ehrlich gesagt mit der von dir so monierten Überlänge zum Schluss kein Problem. Ich sah sie mehr als Akzent! Aber gut, es sei! Ich denke, mit "tiefer" kann ich leben ( obwohl ich gern ein Wort gehabt hätte, das sich intensiver auf die Härte, die Festigkeit des "reinen Glaubens" in der Zeile darüber bezieht, von dem ja zuletzt die Rede ist. Mir will da derzeit aber nix Passenderes einfallen.) Bei der ersten Zeile (Wo du meinst, mit dem "oh" wäre sie zu lang) kann ich dir aber nicht folgen. Vielleicht zähle ich falsch - wie gesagt, ich kann's nicht - aber mir will scheinen, die ist genau richtig MIT dem "oh" vorneweg. Ich wäre also froh, wenn du wenigstens damit leben könntest, ohne mich gleich in den Kübel zu schmeissen, nur weil ich nicht so will wie du. Ich spreche dir ja keineswegs deine Kompetenz ab - zumindest habe ich grundsätzlich nicht die Absicht - oder versuche, dich zu sabotieren oder zu ärgern. Ich bin eben so arrogant zu glauben, dass ich meinem Ohr vertrauen kann, und meinem "Gespür". Wenn ich deshalb allenthalben mal einen Patzer setze - davon geht auch nicht gleich die Welt unter, oder? Denke bitte nicht immer gleich in solchen "ganz oder gar nicht" - Kategorien, das ist eines denkenden Menschen unwürdig. Schau, ich denke von dir ja ähnlich: Talent - sogar großes! - ist vorhanden, aber er (also du) hört einfach zu wenig auf meine "tollen" Ratschläge! Was mich besonders "zwiebelte": Die Bearbeitung von "Winter am Strom", deinem "Eisschollengedicht", das mit den zuckenden Möven - hat mich viel Dichterschweiß gekostet, weil ich mir ob der allgemeinen Qualität deiner Zeilen viel Mühe gegeben habe, dem gerecht zu werden, und vor allem die letzte Zeile, die ich dir statt des "Rotzes usw." vorschlug, fand ich extrem gelungen und dem Stil dieses schönen Werkes viel angemessener. Wie war ich enttäuscht, deine leichthin formulierte Rechtfertigung zu lesen, mit der du mein schönes Konstrukt letztlich abgeschmettert hast, scheinbar ohne tiefere Einsicht in alles, was ich in diesen Zeilen fand, ohne Gefühl für die feinen Nuancen und Andeutungen in meiner Version. ABER ich schwieg, ich nahm es hin. Warum? Weil es DEIN Gedicht ist und du das Recht hast, es auf deine Weise zu sehen. Was ich tat, konnte nie mehr als ein "Vorschlag" zur Güte sein, und ich akzeptierte deine Entscheidung, wenn auch mit Wehmut. Aber ich würde dir das nie unter die Nase reiben, so als MÜSSTE ich alles besser wissen. Und selbst wenn - ich würde deshalb nie beleidigt sein (oder tun) und einfach aufhören, dich zu lesen, nur weil du nicht so willst wie ich! Aber gut, entscheide, wie du magst. Das letze, was ich will, ist, dass du deine Energie an mich "verschwendest". Ich sage nur: Wenn meine Aussagen tatsächlich "nicht angemessen" waren, so war es deine heftige Rektion aber zumindest nicht minder. Vielleicht hilft es, wenn ich einmal mehr beteuere, dass es nie in meiner Absicht lag, dich kleiner zu machen. Aber ich mache mich nun mal auch nicht gern kleiner und vertrete eisern meine Ansichten, wenn sie mir besser erscheinen. Wenn du das persönlich nimmst, tut's mir leid, sehr sogar. Aber ich habe ein Recht auf meine "Versionen", genau wie du auf die deinen. Schreibt erstaunt eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (14.01.2011 um 11:51 Uhr) |
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