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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 10.08.2017, 16:55   #1
Felix
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Registriert seit: 20.11.2016
Ort: Hilden, NRW
Beiträge: 531
Standard Farbenpracht, wohin man schaut

Die Esche schmückt sich mit Korallenrot,
der Sanddorn prangt mit goldengelben Beeren,
und zwischen fettem Grün des Blätterwerks
erröten Hagebutten - Schwarzdornbüsche
beeilen sich, die Schlehen pflaumenblau
zu färben. Längst vergessen ist das Leuchten
des frühlingshaften weißen Blütenflors.

Ich sehe die Natur in voller Reife,
sie ziert sich eitel selbst mit Farbenprächten,
nur mir, der Schöpfung Krone, ists vergönnt
mit lichtem Grau die Farbpalette zu ergänzen.

Geändert von Felix (10.08.2017 um 21:13 Uhr)
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Alt 10.08.2017, 19:16   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Lieber Felix,

ist das nicht noch ein bisschen früh für so einen Farbenrausch?
Oder denkst du an den letzten Herbstbeginn?
Oder ist bei dir ganz und gar schon so ein Vor-Herbst?

Auf alle Fälle wunderschön zu lesen und farbenrauscherzeugend

Allerdings frage ich mich, warum das Teil in HUMOR steht?
Etwa wegen des grauen Haupthaares, das die Krone der Schöpfung ziert....?

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (10.08.2017 um 19:43 Uhr) Grund: eingefügt
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Alt 10.08.2017, 20:38   #3
Kokochanel
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Beiträge: n/a
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ein augenzwinkernder Blankvers, Felix, wobei der Mensch seine Genzen erkennt, obwohl dir Korallenrot vielleicht auch stehen würde. Wer weiß das schon...
Der Plural von Pracht scheint mit unüblich, ich hake also an Farbenprächten...

Lg von Koko
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Alt 10.08.2017, 20:57   #4
Cheeny
Melody of Time
 
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 361
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Lieber Heinz,

mit deinem wunderschönen, farbenprächtigen Naturbild eines reifen Spätsommers hast du mich voll erwischt. Danke.

Und dazwischen - nicht weniger eitel - der Schöpfung lichtgraue Gestalt - du.

Sehr gerne gelesen
Liara
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Alt 10.08.2017, 21:05   #5
Felix
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Hallo Kokochanel,
das lob ich mir an einem Poesieforum und seinen Poetinnen: Einen Blanlvers zu erkennen. Haken musst Du nicht, ich habe bei einem meiner Lieblingsdichter geklaut:

"Versenken will ich mich, o Herr,
In deines Liedes Prächten;
..."
(das zauberhafte Gedicht bitte nachlesen unter Heines "Hohelied")

Sie auch "Grimms Wörterbuch" und "wissen.de": Prạcht 〈f. 10 oder f. 2, Pl. nur poet.〉 reiche Ausstattung, Schönheit, Prunk; seine ganze P. entfalten; die P. einer Winterlandschaft; es ist eine (wahre) P. 〈übertr.〉 es ist wunderschön, herrlich; in vollen Prächten 〈poet.〉

Mir könnte Korallenrot stehen? Vielleicht trug ich diese Farbe bis zum unvermeidlichen Ergrauen.
Das Erkennen der Grenzen - sicher auch eine Einsicht der "Krone der Schöpfung".
Anlass war die Beobachtung, dass sich als erster leiser Abgesang des Sommers tatsächlich die Schlehen sich blau, die Hagebutten rot, die Eschen korallenfarben und der Schlehdorn goldgelb färben.
Danke für Reinschauen und Kommentieren.
Felix

Liebe Chavali,
die Jahreszeit bringt es halt mit sich: Gleich, wenn ich aus dem Haus gehe, komme ich an einem Rosenbusch vorbei und sehe, wie sich die Hagebutten röten. Ein Stückchen weiter stehen ein paar Schlehdornbüsche (auch Schwarzdorn genannt) und in der Straße zum Parkplatz stehen einige Ebereschen, an denen fette Dolden voller korallenfarbenen Beeren stehen.
Sanddornsträucher stehen auch ein paar herum und deren Beeren sind auch schon goidgelb.
Der eigentliche Farbenrausch kommt ja erst noch, wenn das fette grüne Laub der Bäume sich verfärbt.
Das Ding steht vielleicht irrtümlich unter Humor, aber ich las den Titel der Rubrik anders: Der Tag beginnt mit Spaß...
Wichtig ist mir Dein Lob, dass es wunderschön zu lesen ist.

Liebe Grüße,
Felix

Geändert von Felix (10.08.2017 um 21:26 Uhr)
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Alt 10.08.2017, 22:42   #6
Felix
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Liebe Liara,
es ist mir ein Vergnügen, nein, es ist wie ein innerer Parteitag für mich, Dich einmal voll erwischt zu haben! Danke für dieses zauberhafte Kompliment!
Liebe Grüße,
Felix, der Glückliche
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Alt 11.08.2017, 06:45   #7
Sidgrani
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Hallo Felix,

wer mit offenen Augen durch die Natur geht, kann (uns) viel erzählen, auch in Form von Blankversen. Obwohl diese früher überwiegend in Dramen verwendet wurden, hast du sie in einer "fröhlichen" Rubrik eingestellt. Das passt ja auch gut, die immer bunter werdende Natur lässt uns schließlich auch fröhlich sein. Aus deinem ergrauten Haupthaar machst du am Schluss auch kein Drama, sondern trägst es (im doppelten Sinn) mit Humor.

Schön, hier mal einen Blankvers zu lesen, vielleicht wage ich mich auch einmal daran.

Liebe Grüße
Sidgrani
__________________
Alle meine Texte: © Sidgrani

"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"

»Erich Kästner«
Sidgrani ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2017, 07:19   #8
Felix
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Ort: Hilden, NRW
Beiträge: 531
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Guten Morgen Sidgrani,
Du bist ja noch früher auf den Beinen als ich und schreibst dann so freundliche Zeilen. Vielen Dank für Dein Lob! Was den Blankvers angeht: Ich denke mal, dass er nicht nur in Dramen, sondern lange Zeit die beherrschende Verskunst auch in Gedichten gewesen ist. Ich verwende ihn öfter und freu mich immer, wenn mir jemand schreibt, dass der Endreim überhaupt nicht vermisst wird.
Trau Dich ruhig mal ran!
Liebe Grüße,
Felix
Felix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2017, 08:09   #9
Kokochanel
Gast
 
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Hi Felix,

das mag sein, dass es früher einmal einen Plural gab, heute aber gibt es keinen mehr. Ähnlich wie bei Schmuck. Anders Macht-Mächte.
Eine veraltete Form also, die sich seltsam anhört. Aber wenn es gefällt...
LG von Koko
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Alt 11.08.2017, 09:17   #10
Felix
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Beiträge: 531
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Hallo Kokochanel,
ich werde wohl Heines Hohelied aus meinem Gedichtband raus reißen müssen.
Oder ich bleibe dabei: Anwandlungen von a bisserl Nostalgie versuche ich mit einem Wort zu signalisieren, das auch auf die Vergangenheit hinweist.
Dein "mag sein, dass es früher einmal einen Plural gab..." hört sich so an, als erzähle ich da etwas Zusammengesponnenes. Es "mag" nicht sein, es ist so, dass "Prächten" ein geläufiges Wort für Prachtvolles , Prächtiges war.
Nachzulesen in Grimms Wörterbuch der deutschen Sprache.
Liebe Grüße,
Felix
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