Es geht ein Wehen

[Archimedes]

animiert von cyparis' "Wenn"

Spürst du den leichten Hauch,
der dich so lind umweht,
den Klang in deinem Bauch,
als wenn er nie vergeht?

Riechst du den zarten Schmelz
verströmen sich im Land?
Selbst jener kalte Fels
reicht wärmend dir die Hand.

Schmeckst du den leisen Odem,
der dich so tief berührt,
als hätt er sich von Hohem
ins schöne Tal geführt?

Fühlst du die schiere Lust,
Vernunft zu widerstehen,
treibt es dich unbewusst,
ihr ewig nachzugehen?

Geh raus in einen Garten,
verbringe jetzt die Zeit.
Dort nur bei deinem Warten
fühlst du dich so befreit.

[Klatschmohn]

Lieber Archi,
da hast Du recht, raus in den Garten, den Park, den Wald, natürlich nur, wenn es nicht so dunkel ist wie jetzt und Du spürst all das Werden und Wachsen um Dich herum. gerade jetzt spürt man das Wirken der Natur ganz besonders.
Fühlst du die schiere Lust,
Vernunft zu widerstehen,
treibt es dich unbewusst,
ihr ewig nachzugehen
Übrigens ist das mein Lieblingsvers.
Schön hast Du das bedichtet.
Liebe Grüße sendet Dir,
Klatschmohn

[Leier]

Lieber Archimedes,


das ehrt mich ungemein, daß Du Dich von einem meiner Gedicht hast anregen lassen!
Jetzt werde ich auf meine alten Tage noch eitel!


Ein sehr stimmungsvolles, zartes Ahnungsgedicht (in dem mir lediglich das allzu "somatische" nicht so zusagt).
Die mittlere Strophe gefällt mir am bestem, weil hier endlich einmal wieder der schöne Ausdruck Odem zu lesen ist und meine Seele sich angerührt fühlt.

Zieh weiter solche Kreise!

Lieben Gruß
von
cyparis

[ruhelos]

hallo Archimedes,

dein "Wehen-Gedicht" im Kreuzreim gefällt mir gut. Es liest sich wie ein Frühlingslied. Der Leser wird von der fröhlichen Stimmung mitgerissen. EineVerbindung zu cyparis "Wenn-Gedicht" hätte ich nicht erkannt.
Wie ich gerade festgestellt habe, sprichst du von cyparis Dann-Gedicht. Ein wirklich ganz besonderes Gedicht. jetzt verstehe ich dich. Allein in der 1. Strophe scheint mir die letzte Zeile vom Satzbau her verdreht.

den Ton in deinem Bauch
durch Mark und Bein er geht.

Ansonsten gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos

[Chavali]

Hallo Archi,

was die erwachende und erblühende Natur doch für poetischen Texte heraufbeschwören kann -
und das jedes Jahr und immer wieder.
Und immer wieder anders. Was hat unsere Sprache doch für Möglichkeiten!

Ebenso wie ruhelos empfinde ich allerdings, dass die letzte Zeile von S1 arg verdreht ist.
Daran solltest du noch feilen, denn sie stört die Lesemelodie.

Lieben Gruß,
Chavali

[Dana]

Lieber Archi,
hier macht es auch Freude zu sehen, wie sich die Inselbewohner gegenseitig inspirieren.
Die Frühlingsbegeisterung flutet das Eiland, davon kann man nicht genug bekommen.
Deine Kreise sind bei mir gut angekommen.
Aber:
Ich schäme mich fast meiner Assoziation.
An der ersten Strophe würde ich noch feilen. Ich mache keinen Vorschlag, werfe nur eine Idee ein.


Spürst du den leichten Hauch,
der dich so lind umweht,
den Ton in deinem Bauch,
durch Mark und Bein er geht?

Fühlst du den leichten Hauch,
der dich so lind umweht?
Die Freude aus dem Bauch,
wie sie den Sinn verdreht. (nur so)


Geh raus in einen Garten,
verbringe deine die Zeit
dort mitten im Erwarten
und fühle dich befreit. (nur so)

Habe mich gern auf deine Frühlingsgefühle eingelassen.

Liebe Grüße
Dana

[Archimedes]

Hallo ihr Lieben, welch eine unerwartete Resonanz!

Liebe Klatschmohn

da hast Du recht, raus in den Garten, den Park, den Wald, natürlich nur, wenn es nicht so dunkel ist wie jetzt und Du spürst all das Werden und Wachsen um Dich herum. gerade jetzt spürt man das Wirken der Natur ganz besonders.

Genau so habe ich es gemeint.

Liebe cyparis,

Ein sehr stimmungsvolles, zartes Ahnungsgedicht (in dem mir lediglich das allzu "somatische" nicht so zusagt).

Das musst du mir erklären. Ist nicht zartes Ahnungsgedicht und somatisch ein Gegensatz, oder meinst du psychosomatisch? Ansonsten musst du nicht eitel werden, aber stolz kannst du schon sein.

Liebe ruhelos, an der bemängelten Zeile habe ich auch lange gesessen. Ich werde noch mal in mich gehen.

Liebe chavali,

Was hat unsere Sprache doch für Möglichkeiten!

Ich glaube unsere Sprache ist die geeignetste für Lyrik und Poesie.

Liebe Dana,

Ich schäme mich fast meiner Assoziation.

Das habe ich nicht verstanden, bitte erläutern. Ebenso habe ich das (nur so) nicht verstanden. Gerade in unser deutschen Sprache geht es doch immer auch anders. Deine Vorschläge werde ich überdenken.

Ich danke euch allen für den ernormen Zuspruch. Die Frühlingsgefühle scheinen doch viele zu berühren.
Gruß Archimedes ...der mit seinen Kreisen schwelgt

[Dana]

Lieber Archi,
das "nur so" soll nur heißen, dass ich meine Veränderungen einfüge, aber nicht darauf pochen will, das Gelbe vom Ei vorgeschlagen zu haben.

Menno, nun zwingst du mich meine beschämende Assoziation zu erklären.
Beim Ton im Bauch musste ich (bestimmt nur ich) an Unwohlsein bis Blähungen denken, die so gar nicht lyrisch anheimeln.)
Vergiss es wieder, bitte.

Liebe Grüße
Dana

[Salamander]

Zitat von Archimedes

[SIZE="1"]
...
den Ton in deinem Bauch,
durch Mark und Bein er geht?...

Das ist sicher das Summen oder das Lied, daß man
in solchen Momenten, scheinbar ohne eigenes Zutun,
manchmal anstimmt.

[Archimedes]

Liebe Dana, lieber Salmander

Gibt der Bauch nen Ton,
fliegt er schnell davon.
Kriegt der Bauch nen Ton,
hat er was davon.

Ich kann in kein Heavy-Metal-Konzert gehen. Die lauten, tiefen Töne gehen mir dermaßen auf den Bauch, dass ich nach 10 Minuten heftige Bauchschmerzen habe. Nun habe ich das Gegenteil gemeint: Klinge lieblich und sacht aber doch intensiv, so durchdringt das Wohlgefühl den Bauch.

Gruß Archimedes ...der mit dem kreisrunden Bauchgefühl