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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 15.08.2011, 18:51   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard Blaue Blumen

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Blaue Blumen


Verborgen in den alten Texten rankt
sich um die blaue Blume eine Sage,
die, wenn ein treues Herz zu ihr gelangt,
ihm Glück verheißt für alle Lebenstage.

Romantisch und von Mythen reich geschmückt
besingen zarte Weisen einen Garten,
in welchem, dem realen Sein entrückt,
die blauen Blumen auf ein Zeichen warten.

Erlebte Träume treiben durch die Zeit,
wo die Gedanken voller Sehnsucht glühen,
bis daß ein warmer Lichtstrahl sie befreit,
um endlich ohne Fesseln aufzublühen.

Herausgefallen aus der Dimension
vertrauter Sinne sind sie nicht zu fassen,
denn diese Sphären wollen Illusion
und Wirklichkeiten dieser Welt verlassen.

Ein jeder schaue nach dem rechten Weg
zum Garten, wo die blauen Blumen stehen;
es fehlt ihm manchmal nur ein schmaler Steg,
um mit dem Herzen seine Spur zu sehen.


Falderwald
. .. .

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__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (11.09.2011 um 20:27 Uhr) Grund: Nach Vorschlag
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Alt 17.08.2011, 13:18   #2
ginTon
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hi faldi,,

da es sich ja bei den "blauen Blumen" um ein romantisches Symbol handelt, hast
du deinen Text auch in einer romantischen Weise vorgestellt. das ganze Werk
ist in einer Form von Erzählung dargelegt, die sehr an die Form der Ballade
erinnert. insgesamt ist es sehr gut geschrieben...

grübeln muss ich jetzt über den gewählten Plural im nachhinein:

Zitat:
Ein jeder schaue nach dem rechten Weg
zum Garten, wo die blauen Blumen stehen;
es fehlt ihm manchmal nur ein schmaler Steg,
um mit dem Herzen seine Spur zu sehen.
war es nicht immer nur eine "blaue blume"? es geht ja auch um eine blaue Blume im übertragenen Sinne, warum hast du die Mehrzahl gewählt?

LG gin
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Schtjel Sam Abys Mje Uchiel!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 18.08.2011, 16:06   #3
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 1.836
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Hallo, Faldi,

ich bin artig und habe abgewartet, ob noch jemand vor mir kommentieren möchte - da ich ja anscheinend nichts mehr übrig zu lassen pflege ...
Ich nehme es mit Humor.

Was ich vor allem festhalten möchte: Du besitzt eine wirkliche Begabung für Balladen, das "schimmert" vor allem in deinen romantischen Gedichten durch, selbst wenn sie (im direkten Sinne) nicht immer welche sind.

Dein Werk ist diesmal sehr leicht verständlich, deshalb bedarf es meinerseits wohl keiner weiteren Interpretation, lediglich bei einer Stelle möchte ich nachfragen:

Zitat:
denn diese Sphären wollen Illusion
und Wirklichkeit auf dieser Welt verlassen.
Es geht nicht um einen Fehler, nein. Aber mir ist nicht ganz klar, ob "diese Sphären" nun "Illusion und Wirklichkeit" verlassen wollen oder ob "diese Sphären Illusion wollen" und die "Wirklichkeit auf dieser Welt verlassen". Oder beides?

Im Gegensatz zu ginTon vermute ich, dass du den Plural "blaue Blumen" gewählt hast, um zu versinnbildlichen, dass jeder Dichter seine eigene blaue Blume in diesem Garten finden kann. Liege ich richtig?

Ich jedenfalls hoffe sehr, "meine" eines Tages zu finden.

Sehr gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme

P.S.: Die Alliterationen sind sehr schön, und sehr "unaufällig gekonnt".
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Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


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Alt 28.08.2011, 00:30   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo Günter,

ich freue mich, wenn es gelungen ist, mit diesem Text eine romantische Stimmung zu erzeugen, denn die Romantik ist ja tief mit und in der Lyrik verwurzelt.
Dem alten Mythos um die blaue Blume kann man immer wieder mal ein Thema widmen.
Ein Traumbild zum Eintauchen in die Welt von Peter Pan?
Das fasse ich als ein schönes Kompliment auf, für daß ich mich bedanke...


Moin gin,

ich bedanke mich für die netten Worte und freue mich, daß der Text auch bei dir gut angekommen ist. Wie ich schon in meiner vorherigen Antwort sagte, ist das Gedicht ganz klar der Romantik und ihrem Symbol, der blauen Blume gewidmet.
Du fragst, warum ich in der letzten Strophe den Plural gewählt habe?
Nun, Stimme hat schon einen Teil deiner Frage beantwortet und ich möchte noch hinzufügen, daß ja schon die zweite Strophe vom Garten der blauen Blumen berichtet. Da diese auch schon im Titel genannt werden, ist es m. E. nur konsequent, das auch so weiter zu führen.
Nur in der ersten Strophe ist vom "Mythos um die blaue Blume" die Rede, das halte ich für eigenständig...


Hi Stimme,

ja, du nimmst immer alles gut auseinander, so daß danach nur noch Scherben aufzusammeln bleiben...
Nein, Spaß, wir nehmen das mit Humor.

ginTon sprach auch schon von einer Ballade, ich muss ehrlich gestehen, daß ich hier beim Schreiben der Zeilen darüber gar nicht nachgedacht habe.
Wenn er nun als eine Art Ballade gesehen wird, freut mich das auch, obwohl die meisten klassischen Balladen meist länger waren.
Aber es gibt ja auch ein paar kurze...

Bei der von dir erwähnten Stelle meinte ich eigentlich, daß diese Sphären "Illusion und Wirklichkeit" verlassen wollen. Wenn das nicht klar rübergekommen ist, habe ich an der Stelle ein Problem.
Ich will mal kurz erläutern, wie ich mir das vorgestellt habe.

Dafür müssen wir aber zunächst in die dritte Strophe:

Zitat:
Erlebte Träume treiben in der Zeit,
wo die Gedanken in der Sehnsucht glühen,
bis daß ein warmer Lichtstrahl sie befreit,
um endlich ohne Fesseln aufzublühen.
Jede blaue Blume symbolisiert den Traum eines Menschen für seine persönliche Glückseligkeit.
Da dieser Text eine romantische Ausrichtung hat, könnte man z. B. die Liebe oder aber die Beschäftigung mit dem eigenen Intellekt für diese Glückseligkeit hier zugrunde legen.
Alle Träume sind bildhaft, es existiert eine Vortellung von ihnen, also sind sie erlebt, aber eben noch nicht befreit, sie müssen erst durch einen warmen Lichtstrahl, wie eine (blaue) Blume, zum Blühen gebracht werden.

Zitat:
Herausgefallen aus der Dimension
vertrauter Sinne sind sie nicht zu fassen,
denn diese Sphären wollen Illusion
und Wirklichkeit auf dieser Welt verlassen.
Geschieht dies, dann spielt sich etwas auf einer rein geistigen Ebene ab, das aus allen bekannten Dimensionen herausfällt und mit unseren Sinnen nicht mehr zu fassen ist, denn wie sollte man dies auch beschreiben, es besitzt weder Zeit noch Raum und somit auch keine Grenzen.
Doch das Glück ist spürbar, wie eine Illusion, eine Sinnestäuschung und dennoch nicht wirklich, da empirisch nicht nachvollziehbar, so daß diese (höheren) Sphären über aller Illusion und Wirklichkeit schweben, denn es sind die Empfindungen einer eigenen inneren Welt.

Vielleicht konnte ich das einigermaßen verständlich rüberbringen, es fällt mir manchmal schwer, meine lyrischen Intentionen prosaisch wieder zu geben.

Deiner Erklärung zum Plural der blauen Blumen stimme ich zu, jeder muss seine eigene finden und verweise zur Ergänzung auch auf meine Antwort an ginTon.

Ich glaube, daß man nach seiner eigenen blauen Blume nicht suchen darf.
Wer sucht, der findet oft vor lauter Sucherei sein Ziel nicht, weil das Suchen zu sehr ablenkt.
Der Garten, wo die blauen Blumen blühen, existiert in jedem kleinen Menschenuniversum.
Man muss sich nur an den Weg erinnern...

----------------------------------

Ich bedanke mich ganz herzlich für eure Kommentare und Gedanken...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Alt 02.09.2011, 19:45   #5
Dana
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Lieber Faldi,

für mich ist es eine Ballade, und zwar eine ganz besondere.
Sollte sie an Strophen nicht genug haben, so ergänzt sie sich dem Leser über unendlich viele schöne Bilder.

Noch schöner wird sie über den Kommentar von Stimme und deine Antwort.

Du schaffst wirklich Kunstwerke, die mit verklärtem Blick gelesen werden und beim Kommentar muss man acht geben, nicht allzu verklärt zu schwärmen.
Um etwas Kommentiergerechtes zu sagen, wollte ich eine oder zwei Lieblingsstrophen benennen, aber ich konnte mich nicht entscheiden.

Ein Resümee bleibt: Man sieht nur mit dem Herzen gut, ... (aus "Der kleine Prinz")

Nimm einfach nur ein dickes Lob und Kompliment an und lass uns immer wieder daran teilhaben.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 06.09.2011, 11:47   #6
Erich Kykal
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Hi, Faldi!

Ein schönes, lyrisches Gedicht ohne allzuviele Schnörkel und Füllworte.
Dennoch gelingt es dir, Wirkung aufzubauen. Ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen, die ich gleich mal in dein Zitat füge. Nimm, was dir brauchbar erscheint.

Verborgen in den alten Texten rankt
sich um die blaue Blume eine Sage,
die, wenn ein treues Herz zu ihr gelangt,
ihm Glück verheißt für alle Lebenstage. Das hier ist Geschmacksache, erscheint mir so aber irgendwie runder.

Romantisch und von Mythen reich geschmückt Liest sich so flüssiger.
besingen zarte Weisen einen Garten,
in welchem, dem realen Sein entrückt,
die blauen Blumen auf ein Zeichen warten.

Erlebte Träume treiben durch der Zeit, Vermeidet Wortwh. mit "in" in der nächsten Z., passt so, denke ich, 'n Tick besser ins Metrum.
wo die Gedanken voller Sehnsucht glühen, "in der" Sehnsucht - klingt nich so doll...
bis sie ein warmer Lichertstrahl befreit, Egal wie, vermeide stets "bis daß" - das ätzt!
um endlich ohne Fesseln aufzublühen.

Herausgefallen aus der Dimension
vertrauter Sinne sind sie nicht zu fassen,
denn diese Sphären wollen Illusion
und Wirklichkeiten dieser Welt verlassen. Zeile passt so besser, liest sich runder.

Ein jeder schaue nach dem rechten Weg
zum Garten, wo die blauen Blumen stehen;
es fehlt ihm manchmal nur ein schmaler Steg,
um mit dem Herzen seine Spur zu sehen. Diese Strophe ist meine Lieblingsstelle! Wunderbar gefügt!!


Sehr gern gelesen und beklugscheißert!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2011, 20:24   #7
Falderwald
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Liebe Dana,

ich freue mich, daß dir meine kleine Ballade gefallen konnte.

Du hast recht, nur das Herz sieht wirklich und richtig.

Wenn die Bilder dir den Inhalt anschaulich vermitteln konnten, dann ist der Text gelungen.
Noch besser, daß du keine Strophe besonders hervorheben konntest, denn das sagt mir ja, daß sie dir alle gefallen haben.

Über das Lob und das Kompliment habe ich mich sehr gefreut, vielen Dank dafür. .. .


Hi Erich,

schön, daß dich diese Zeilen auch überzeugen konnten.

Ich danke dir auch für deine Durchsicht und die Vorschläge, die ich allesamt übernehmen werde.

Ein wenig Probleme habe ich nur mit dem "Lichterstrahl", so daß ich über diese Zeile noch einmal nachbrüten werde.

Auf jeden Fall danke ich dir für deine Mühe, sie war nicht vergebens, es klingt jetzt wirklich runder...


Vielen Dank für euer Kommentare und Gedanken zu den blauen Blumen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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