07.04.2019, 08:52 | #1 |
Schüttelgreis
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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Waldspaziergang
Es ging ein Mann durch einen Buchenhain
und fand im Laub versteckt ein Huchenbein. Versteinert war’s und feinstens ziseliert, so wie der Schmuck, der Gattin Liese ziert. Ein Fund, denkt er, den man auf Dauer preist! Doch da entgegnet ihm ein Bauer dreist, er schüttle leicht in diesem Buchenhaine von jedem Buchenbaum solch Huchenbeine.
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Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes!
Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn! |
07.04.2019, 19:14 | #2 |
Flötist
Registriert seit: 14.11.2014
Ort: Mittelhessen
Beiträge: 198
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Hallo Friedhelm!
Was in aller Welt ist denn ein Huchenbein? Ich kenne nur Huckebein (W. Busch). Ich bitte um Aufklärung! Ansonsten sehr geschmunzelt. LG, Sanssouci |
07.04.2019, 21:00 | #3 | |
Schüttelgreis
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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Zitat:
das ist ganz einfach. Der Huchen ist ein Fisch, der vor allem in der Donau vorkommt. Vor einigen Millionen von Jahren lebte er noch an Land, wovon Versteinerungen zeugen (besagte Huchenbeine). Als seine Beine im Laufe der Evolution kürzer wurden, ging er für immer ins Wasser. So hat es mir einmal ein Paläontologe erzählt. LG Friedhelm
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08.04.2019, 12:41 | #4 |
Schüttelgreis
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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Fortsetzung:
Vor kurzem fand in Buchen Hein vor seinem Haus ein Huchenbein. Oho, fragt drauf der Hein, es klär, wo kommst du denn, mein Kleines her? Vom Wald dort, von den Buchen halt, da kommen noch mehr Huchen bald, wolln bei dir Urlaub buchen, Hein, und weiter schwärmt das Huchenbein: Du bäckst so köstlich Kuchen, Heiner, das kann von unsern Huchen keiner. Zwar zahlen nicht wir Huchen bar, doch kostbar ist ein Buchenhaar. Wer’s in der Hand von Buchen hält, der hört auch, wenn ein Huchen bellt. Da lacht der Hein: Euch Huchenkindern vom Kuchen wächst ein Kuchenhintern. So wurde Hein vom Buchenhecker zum heißgeliebten Huchenbäcker. Und jedes Jahr in Buchenhall schwingt’s Tanzbein man beim Huchenball.
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09.04.2019, 18:57 | #5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Friedhelm!
Das erste Gedicht gefällt mir am besten, auch wenn die Fortsetzung nicht schlecht ist. Der Huchen ist meines Wissens ein Donaufisch - haben die Beine, oder doch nur Gräten? Oder nennt man einen (abfallenden) Teil von Buchen tatsächlich "Huchenbein"? So oder so ein amüsanter Lesegenuss! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
10.04.2019, 18:25 | #6 | |
Schüttelgreis
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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Zitat:
das "Huchenbein" ist eine Erfindung von mir. Ich habe ja eine Neigung zu Nonsens-Gedichten, daraus resultieren dann solche Wortschöpfungen. LG Friedhelm
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