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Alt 12.02.2012, 10:08   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard Das Herz des Poeten

Das Herz des Poeten

Hören Sie, ich habe,
die Uhren angehalten,
stille wie im Grabe,
so sollten diese alten
Räume nunmehr sein.
Doch nein,

deutlich dringt ein Pochen,
es kommt vom Bücherbord,
pocht und pocht seit Wochen
und geht nicht wieder fort.
Mir ist auch der Band
bekannt!

Sehen Sie, dort hinten,
das Buch, die goldnen Lettern
rhythmisch sich verwinden
auf längst vergilbten Blättern?
Ruhig soll es sein,
doch nein,

deutlich pochen Worte!
Das Herz des Dichters klingt
Pochen von der Sorte,
dem neues Lied entspringt.
Hören Sie die Weise?
Leise! –

Leise…

Inspiriert durch ein Gedicht mit gleichem Titel, welches 'Stimme der Zeit' unter den Distelchen im 'Virtuellen Schiller Salon' geschrieben hat – und durch noch etwas ganz anderes.

Geändert von Thomas (13.02.2012 um 12:57 Uhr)
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Alt 13.02.2012, 09:21   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Lieber Thomas,

das Herz eines Poeten schlägt öfter mal flatterig und aufgeregt
Eine gute Idee, das so in dieser unruhigen, klopfenden Form in Worte zu fassen.
Vielleicht ist er in einer Bibliothek, in der alte und uralte Bücher zu ihm sprechen
und er seine Fantasie spielen lässt.

Und auch den neueren Dichtungen scheint er nicht abgeneigt zu sein.
Ein Poet, der im Alten und im Neuen Poesie findet und sich arrangiert.

Kann sein, dass ich mit meiner Interpretation vollkommen daneben liege,
aber so sehe ich deinen Text, lieber Thomas.


Hat mir gefallen - gern gelesen!

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2012, 13:30   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Liebe Chavali,

es freut mich, dass dich das Gedicht angesprochen hat. Es ist schön, wie unmittelbar du das pochende Herz empfindest und dir sogar einen lebendigen Dichter, der seine Fantasie spielen lässt, vorstellst. Das ist durchaus passend. Es könnte aber auch sein, dass das Herz des (vielleicht schon längst gestorbenen) Poeten in den Zeilen des Buchs weiterschlägt, und dadurch, für jemanden der so ernsthaft zuhört, wie die im Gedicht sprechende Person, aus Altem etwas Neues (Lied) entsteht. Ich bin davon überzeugt, das Poesie unabhängig von Zeitgeist und modernem Geschmack unsterblich ist.

Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Wobei natürlich nicht alles Poesie ist, was sich selbst so nennt, es muss schon 'schöne Kunst' (den Begriff verwunde ich im Sinne Friedrich Schillers) sein. Dieser Zusatz erscheint mir nötig, damit ich nicht zu naiv klinge.
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