29.09.2012, 10:52 | #1 |
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Weil du arm bist
Der Friedhof gestern, als wir uns da fanden
am offnen Grab von Jutta, dachten wir still: So ist es nicht, wie es der Herrgott will - die Jutta hat dem Krebs nicht widerstanden. Sie starb den Tod, den wir noch vor uns haben, drauf sind wir kleinen Leute abonniert. Wir sehen doch, wohin die Chose führt, und täglich tief und tiefer wird der Graben. Die prächtige Dreiklassenmedizin tut alles für die Leute mit dem Geld, die werden ganz schnell wiederhergestellt, wir Armen sitzen in der Scheiße drin. Wir wussten unsrer Jutta nichts zu sagen, und einer warf die Rose ihr ins Grab. Wir setzten uns dann ziemlich schnell in Trab. Fragt sich, wie lange wir das noch ertragen. Geändert von Antigone (30.09.2012 um 08:52 Uhr) |
20.11.2012, 20:52 | #2 |
Gelegenheitsdichter
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lb antigone,
in der tat ist in unserem gesundheitssystem einiges im argen, nur so stimmt das nicht. das wird bezahlt. der unterschied liegt im detail. z.b., wenn es um die dosis insulin geht, die nicht nur ausreicht, sondern wohlbefinden garantiert. wenn das gebiß kaputt geht, die richtige und nicht die günstigste lösung verordnet und bezahlt wird. wenn die therapiestunden beim psychiater und beim physiotherapeuten budgetiert werden usw. usf. wir müssen darauf achten, daß es nicht noch schlimmer kommt. das ist wahr. aber gedichte wie dieses schießen übers ziel hinaus und werden zu unbegründeter polemik. man muß die sache an der richtigen stelle aufspießen, da, wo es richtig wehtut. lg w.
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22.11.2012, 08:28 | #3 |
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Weil du arm bist
Lieber Walther,
dass dieses Gedicht über das Ziel hinausschießen würde, das scheint dir nur so, es ist eben alles eine Frage der Information. Vielleicht ist die Drei-Klassen-Medizin noch nicht ganz da, wo sie mal enden soll, aber wir sind tüchtig auf dem Wege dorthin, genauer müsste man wohl sagen: Zweieinhalb-Klassen-Medizin. Ich berufe mich in diesem Gedicht auf einen tatsächlichen Vorfall. Diese Frau könnte heute, hätte sie die richtige medizinische Behandlung bekommen, die heute möglich ist, noch leben. Und es ist, wie ich erfahren habe, nicht der einzige Fall. Der gute Bundesbürger glaubt gar nicht, was alles so in seiner Welt geschieht, und hält, was er nicht glaubt, für eine Tatarenmeldung, bestenfalls für einen Einzelfall. Danke aber dein Feedback. Lieben Gruß Antigone |
02.12.2012, 18:36 | #4 |
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lb. antigone,
es gibt immer wieder fälle, in denen eine öffentliche kasse eine behandlungsform ablehnt, das gilt aber auch für private versicherungen. die mehrklassenmedizin beginnt da, wo der kassenpatient beim arzt kranker zweiter klasse ist. letztere ist die regel, ersteres - noch - eher die ausnahme. lg w.
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