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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 20.02.2010, 18:25   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard Zeitenlieder

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Ein jeder Tag und jedes Jahr
sind Schritte nur in einem Gang
zum Ende hin - und jeder war,
genau bemessen und gleich lang,
beständig im Sekundenschlag.

Das kleine Mädchen wurde Frau,
der wilde Knabe bald ein Mann,
doch anders stellt sich die Beschau
der Lebensjahre rückwärts an:
Zu schnell ging jeder Sonnentag.

Der Großpapa, das Enkelkind
sind über Sommer schon im Streit!
Was einem nur Momente sind,
verlängert sich zur Ewigkeit
für den, der voller Tatendrang,

die Zukunft nicht erwarten kann.
Gelassen gehen Stund um Stund,
der Enkel wird ein alter Mann
und fragt sich nach dem Zeitenbund
im kurzen Lebensabgesang.
.
.
.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 22.02.2010, 21:22   #2
Chavali
ADäquat
 
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Liebe Dana,

dein Gedicht über die Zeit, die sich fortbewegt und doch irgendwie stehenbleibt und in der sich die Ereignisse
und das Leben immer wieder wiederholen, gefällt mir sehr gut.

Einzig der Titel passt nicht so recht im Plural, wäre der Singular ZEITENLIED nicht passender?
Denn hier geht es ja immer nur um das EINE: Das Lied der Zeit...oder?
Was meinst du?

Sehr gern und interessiert gelesen!

Liebe Grüße,
Chavali
__________________
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 25.02.2010, 09:42   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
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Ein jeder Tag und jedes Jahr
sind Schritte nur in einem Gang
zum Ende hin - und jeder war,
genau bemessen und gleich lang,
beständig im Sekundenschlag.

Das kleine Mädchen wurde Frau, Stilistisch und metrisch schöner.
der wilde Knabe bald ein Mann,
doch anders stellt sich die Beschau
der Lebensjahre rückwärts an: Besser Doppelpunkt hier.
Zu schnell ging jeder Sonnentag.

Der Großpapa, das Enkelkind Leichter verständlich lesbar.
sind über Sommer schon im Streit! Bessere Struktur.
Was einem nur Momente sind,
verlängert sich zur Ewigkeit Schöner Deutsch.
für den, der voller Tatendrang Besser verständlich, klarer. In diesem Fall kein Komma.

die Zukunft nicht erwarten kann.
Gelassen gehen Stund um Stund,
der Enkel wird ein alter Mann
und deutet seines Lebens Schwund Alternativvorschlag.
im kurzen Lebensabgesang.
.
.
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Hi, Dana!

Ich habe meine Vorschläge der Verdeutlichung wegen gleich in dein Zitat eingeflochten. Nimm hin, was dir brauchbar erscheint!
Insgesamt gerne gelesen.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (25.02.2010 um 09:44 Uhr)
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Alt 03.03.2010, 10:53   #4
ruhelos
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hallo dana,

die Relativität der Zeitenlänge hast du treffend und ansprechend verdichtet. Ich stimme deinen Äußerungen voll und ganz zu. Für ein Kind kann schon eine Stunde eine Ewigkeit sein, doch je älter man wird, desto schneller scheint die Zeit einem davonzulaufen. Gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
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Alt 17.03.2010, 19:47   #5
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber Black Raziel,
sehr schön deine Betrachtung. Was geht eigentlich? Die Zeit oder die Inhalte?
Ich musste breit grinsen:

Zitat:
Zitat von Black Raziel
Aber ich weiß irgendwie trotzdem nicht so recht, was ich sonst noch zu deinem Werk sagen soll. Es gibt keine großen Metaphern im übertragenen Sinn, sondern die Ebene des Textes ist relativ niedrig angesetzt. Was natürlich nicht als negativer Kritikpunkt zu verstehen ist, sondern nur so, dass ich nicht wüsste, was ich dazu sagen soll, ohne die Aussage deines tollen Gedichts zu wiederholen.
Es stimmt. Es ist einfach so.
Trotzdem freue ich mich sehr, denn das schöne Lob sickert fein durch.

Liebe Chavali,

irgendwie habe ich mich mit der Zeit, die sich fortbewegt und stehen bleibt auch mit meinen Antworten 'reinmanövriert. Das Sein ist wie Ebbe und Flut.
Zeitenlieder möchte ich gerne lassen, denn sie wiederholen sich mit den Generationen und sind jedes Mal ein bisschen anders - zumindest behaupten es die "Alten" immer.

Lieber eKy,
vielen Dank - deine Vorschläge überzeugen. Ich pieke mir die Rosinen 'raus.

Liebe ruhelos,
wie wahr aus der Sicht des Kindes. Ich erinnere mich noch an frühere Sommerferien (bei uns damals 2 Monate). Ich habe jedes Jahr geweint, weil ich glaubte, ich käme nie, nie wieder zur Schule.

Euch allen liebe Grüße und lieben Dank,
Dana
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Alt 17.03.2010, 22:32   #6
ginTon
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liebe dana,,

dieses Werk gefällt mir richtig gut...die Eingangsstrophe ist sehr gut
geschrieben und gefällt mir besonders gut, sie zieht sich im Grunde
genommen durch das ganze Werk...

Ein jeder Tag und jedes Jahr
sind Schritte nur in einem Gang
zum Ende hin - und jeder war,
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absolut super diese Strophe, die anderen nehmen sich da net viel, ins-
gesamt ein super Werk,, gefällt mir...liebe Grüße gin
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 18.03.2010, 12:15   #7
Erich Kykal
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Hi, Dana!

S3Z4: KEIN Komma hier nach "Ewigkeit", da der Gliedsatz in Z5 nahtlos weitergeht.

(Ich weiß, ich bin pingelig! Stimmt. In solchen Sachen kann ich einfach nicht aus meiner (Lehrer)haut!)

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 18.03.2010, 16:35   #8
Dana
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Ja, ja - lieber eKy
Ich schäme mich fast, denn das hätte auch eine Schulsekretärinhaut fühlen müssen.
Trotzdem danke
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(Frederike Frei)
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Alt 19.03.2010, 08:04   #9
Erich Kykal
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Ähh...

"Schulsekretärinnenhaut"!

(Bitte nicht hauen!!!!)

LG, eKy
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