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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 18.11.2015, 20:11   #1
Laie
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Standard Bergwanderung

"Gleich himmelan mit frohem Schritte!",
schlägt wolkennah bereits mein Herz.
Bei dir, Natur, in deiner Mitte,
vergesse ich den ärgsten Schmerz!

Zersprungen sind bald Schloss und Riegel
beim ersten frischen Atemzug.
Nimm, Freiheit, mich auf deine Flügel
und mit auf deinen ruhigen Flug.

Drum zieht es mich stets nach den Höhen,
wo Friede in den Lüften liegt;
wo Stille mich nach rauen Wehen
gar doppelt sanft in Freuden wiegt.

So fallen selig meine Blicke
auf weites Land, das mich umgibt;
auf Seen, Wälder und, zum Glücke,
auch auf das Mädchen, das mich liebt.
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Alt 18.11.2015, 21:45   #2
Thomas
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Lieber Laie,

wieder sehr schön. Einzig das "gar" stört mich ein wenig, da es dem Metrum geschuldet erscheint.
Wie wäre es mit:
"wo Stille nach verrauschten Böen
mich doppelt sanft in Freuden wiegt."
statt:
"wo Stille mich nach rauen Wehen
gar doppelt sanft in Freuden wiegt."
Nebebei wäre der Reim auf "Höhen" dann auch noch rein.

Liebe Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 18.11.2015, 22:37   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, laie!

Gut gedichtet! Beschwingt kommen die Verse daher - man spürt förmlich das befreiende Ausschreiten in Richtung luftiger Höhen!

S3Z3 - "Drum zieht es mich stets nach den Höhen," ist sprachmelodisch nicht so rund. Empfehlenswert wäre zumindest, "stets" und "mich" Plätze tauschen zu lassen: "Drum zieht es stets mich nach den Höhen," - und schon klingt es flüssiger.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (19.11.2015 um 17:00 Uhr)
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Alt 19.11.2015, 13:49   #4
Laie
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Hallo ihr beiden,

danke für das erneut positive Feedback

@ Thomas: Die “Wehen“ würde ich, trotz des unreinen Reims, gerne behalten, da sie für mich noch mehr aucg ein schmerzliches Gefühl ausdrücken. Das “gar“ als Kurzform von “sogar“ sollte ausdrücken, dass die Stille die Wehen nicht nur ausgleicht, sondern dann nochmal ebensoviel Freude bringt Hab dennoch vielen Dank für deine Anregungen!

@eKy: Du hast recht, vertauscht klingt es flüssiger. Danke dafür


Gruß,
Laie
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Alt 19.11.2015, 15:30   #5
Thomas
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Lieber Laie,

jetzt verstehe ich erst. Trotzdem klingt mir das gar seltsam und mir scheit es auch so, als gehe gar als Kurzform für sogar gar nicht. Du könntest an der Stelle jedoch leicht "sogar" sagen, müsstest dann nur die folgenden Worte etwas ändern, z.B. "sogar in sanften in Freuden wiegt." oder ähnlich.

Es ist eine Kleinigkeit, die nicht davon ablenken sollte, dass das ein sehr gutes Gedicht ist.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 19.11.2015, 19:48   #6
Dana
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Hallo Laie,

sehr, sehr schön. Einmal das Naturerlebnis an sich und dann die Wirkung.
Ich erfahre immer wieder in "gedrückter" Stimmung eine "Heilung" in der freien Natur. Doch nicht nur dann. Jede Fröhlichkeit wird stärker jedes Glück offenbart sich noch tiefer.
Gefällt mir sehr.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 20.11.2015, 16:51   #7
Laie
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Hallo

@ Thomas: Danke für die Anregungen und das Lob! Ich werde mich nochmal damit befassen

@ Dana: Danke für die lieben Worte Oft kehrt man erst dann wieder in sich zurück, wenn man aus dem Alltäglichen ausbricht. Und wo klappt das besser als in der Natur


Gruß,
Laie
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Alt 06.07.2017, 12:49   #8
Mondmann
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Hallo Laie,


Zitat:
Zitat von Laie Beitrag anzeigen
"Gleich himmelan mit frohem Schritte!",
schlägt wolkennah bereits mein Herz.
Bei dir, Natur, in deiner Mitte,
vergesse ich den ärgsten Schmerz!

Ok, trotz Herz-Schmerz-Reim schön!

Zersprungen sind bald Schloss und Riegel
beim ersten frischen Atemzug.
Nimm, Freiheit, mich auf deine Flügel
und mit auf deinen ruhigen Flug.

Schwach! Vielleicht besser?

Von Leidenschaft die Lust entzügelt,
der Freiheit Atem Zug um Zug,
die Seele stärkend, neu beflügelt,
fern allem Schwermut, Lug und Trug.



Drum zieht es mich stets nach den Höhen,
wo Friede in den Lüften liegt; Nicht immer
wo Stille mich nach rauen Wehen
gar doppelt sanft in Freuden wiegt.

So fallen selig meine Blicke
auf weites Land, das mich umgibt;
auf Seen, Wälder und, zum Glücke,
auch auf das Mädchen, das mich liebt.
Machst du nicht allein die Bergwanderung und schaust vom Berg herab?
Steht sie unten und du schaust durchs Fernglas?
Oder sitzt du oben auf dem Gipfel und holst ein Foto heraus?



Löschen würde ich an deiner Stelle Strophe 3 und 4, die - zumindest mich -
inhaltlich gar nicht überzeugen!

LG M.



NACHTRAG:
Drei Strophen Ich-bezogen,
letzte Zeile letzter Strophe wird das Mädchen in einer Randbemerkung erwähnt.
Ob er sie liebt, ist zu bezweifeln.

Schloss und Riegel (da fällt mir "hinter" ein) deuten für mich auf eine bedrückende problematische Beziehung.
Würde man da nicht eher alleine losziehen?

Bei Gewitter ist es mit dem Frieden in Lüften vorbei!
Die Seele ist etwas Unfassbares, da passt ein beflügeln.

Aber der Freiheit ruhiger Flug? Von Drachenfliegen ist hier nicht die Rede!
Na ja, ich wollte seine Lernfähigkeit und Einsicht testen!

Enttäuscht!
Guten Tag!

Geändert von Mondmann (06.07.2017 um 18:05 Uhr)
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Alt 06.07.2017, 14:10   #9
Laie
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Hallo Mondmann,

fast zwei Jahre ist es schon her, dass ich das hier reingestellt habe... verrückt.

Vielen Dank zunächst einmal für deine Mühe und die Beschäftigung mit meinem Gedicht

Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir meine 2. Strophe besser als dein Vorschlag, der in meinen Augen an keiner Stelle ein richtiger Satz ist. Vielleicht ist das ein Stil, der dir gefällt, mir gefällt er nicht.

Das LI macht die Wanderung nicht alleine, sondern mit der geliebten Person. Und wenn dann beide auf dem Gipfel stehen und in alle Richtungen in das Land hinausblicken, dann fällt der Blick auch mal auf die Person, die neben einem steht. Daher ist die 4. Strophe sogar - zumindest für mich - die wichtigste


Gruß,
Laie

Kurze Antwort zum Nachtrag:

Das Gedicht ist eines meiner ersten und entspricht nicht mehr meinem aktuellen Stil. Es gefällt MIR aber trotzdem immer noch. Und nur weil es nicht deinem Geschmack entspricht, sollte ich mich belehren lassen? Da muss ich schon ein wenig lachen
Und so ganz nebenbei: Wenn mich deine Gedichte beeindrucken würden, ließe ich mir gern was sagen

Gruß,
Laie




Hallo Laie,

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ChavaliMod



.

Geändert von Chavali (07.07.2017 um 11:09 Uhr) Grund: Doppelpost: 2 Beiträge zuammengeführt
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