15.01.2015, 01:10 | #1 |
Neuer Eiland-Dichter
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Beiträge: 20
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Flugstunde
Flugstunde Hoch über der Erde stehe ich eigentlich habe ich Höhenangst heute habe ich sie wohl zu Hause gelassen der Wind bläst kalt zerrt an mir plötzlich überfallen Fantasien mich von all denen die hier schon standen mit letzten Gedanken atme ihre Verzweiflung denke an Dich so viele Jahre vergangen Auch Deine Seele hat hier fliegen gelernt -und ich kann es bis heute nicht verstehen - - -
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15.01.2015, 08:30 | #2 |
Gast
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hallo ann
diese rhythmischen hopser in deinem text springen mir dermassen fröhlich ins auge, dass sie die eigentlich zugrunde liegende melancholie als leicht und schwerelos erscheinen lassen, was, wenn man das bild des angstlosen fliegens dazunimmt, wohl auch deine absicht war. das spiel mit diesen "schluckauf"-stellen kommt mir so schön und passend vor, dass ich in der zweiten strophe eine vermisst habe. kann aber sein, dass dort keine fröhlichkeit sein darf, weil ja da der wind so kalt bläst. gruss wolo |
15.01.2015, 20:37 | #3 |
Neuer Eiland-Dichter
Registriert seit: 12.01.2015
Beiträge: 20
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Hallo Wolo,
Danke für Deinen Besuch bei mir und den Kommentar. Es war ein Experiment, das ich hier versuchte. Mit Leichtigkeit hat der Inhalt eigentlich nur zu tun, wenn man meinen Ausgangsgedanken kennt - im Schluss ist er erkennbar - jedenfalls dachte ich das. Und, dass es unter der Rubrik 'Finstere Nacht' (Trauer in diesem Fall) steht... Hier hat Jemandes Seele das Fliegen durch dessen Sprung in die Tiefe gelernt. Dadurch, dass die Zeilen voller Brüche sind, liest es sich -wie ich finde- sehr zäh, wodurch ich das Zögerliche und Schwere vor der endgültigen Entscheidung subtil hervorheben wollte. Wie lange mag er dort gestanden haben, sein Leben Revue passieren lassen haben, keinen anderen Weg als den lebensbeendenden mehr gesehen haben bevor er in die Tiefe sprang... Ob ich damit die dichterische Freiheit übertreten habe oder ein Versmaß nicht eingehalten - das weiß ich alles nicht - dafür seid Ihr die Experten und ich lese gern, was Ihr dazu zu schreiben habt. Scheinbar ist mir mein Anliegen nicht gelungen :/ Lieben Gruß zu Dir von Ann
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16.01.2015, 11:41 | #4 |
Gast
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du sagst es: "scheinbar".
ich finde, das gedicht ist dir sehr wohl gelungen. eine irgendwie geartete schwere würde doch nicht zur frage passen: wo ist meine höhenangst geblieben? dein text braucht doch keinerlei metrum. er swingt aus sich selbst. entschuldige, wenn ich das so sehe. für dich kann das gleiche währenddessen eine düstere reminiszenz sein. nur: warum dann "fliegen lernen" / "höhenangst vergessen"? das sind metaphern, die in eine zukunftsgewandte richtung zeigen. dazu noch die formale leichtigkeit deiner verse, der swing... alternative: das lyrische ich fühlt sich selber vom suizid angezogen, nur auch dann: er wird nicht als "sturz" oder "angst vor dem abgrund" dargestellt, sondern als das gegenteil. ein bild ist gelungen, wenn verschiedene menschen davor stehen bleiben und es schön finden, obwohl sie darin verschiedenes sehen. gruss wolo |
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