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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 01.03.2010, 12:08   #1
Sandy Mohn
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.02.2009
Beiträge: 56
Standard Erinnerung

Ein Bild der Liebe
wurde gemalt
mit sanften Strichen
auf weißem Papier.

Es war so leicht,
anmutig schön,
erzählte den Anfang
von dir und mir.

Mit vielen Farben
ausgeschmückt,
zu schillernd, zu bunt
und viel zu grell.

Wir haben uns nicht
die Zeit genommen
und wollten alles
auf einmal - zu schnell.

Vergangenes ändern
kann ich nicht mehr;
an Schönes erinnern
behalte ich mir.

Vielleicht gibt es einmal
ein neues Bild
mit sanften Farben
auf weißem Papier.


.
__________________
Wie angenehm ließe es sich unter uns leben, wenn die äußere Haltung immer die Beschaffenheit des Herzens widerspiegeln würde.
Jean-Jacques Rousseau, (1712 - 1778), französisch-schweizerischer Moralphilosoph, Dichter und Musiker

Geändert von Sandy Mohn (03.03.2010 um 08:36 Uhr)
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Alt 01.03.2010, 21:56   #2
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.569
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Standard

hallo liebe sandy,,

denne will ich mal gleich auf das nächste Werk in dieser Rubrik eingehen, also deines
und gebe zu das es mich inhaltlich sehr anspricht...die Liebe zu dem
Partner als malerisch darzustellen finde ich immer sehr schön..die erste Strophe
ist als ein Beginn dargestellt und sie gefällt mir sehr gut...

Ein Bild der Liebe,
es wurde gemalt,
mit sanften Strichen
auf weißem Papier.


dann folgt die zweite Strophe, wobei ich hier jedoch eine klitzekleine Kritik an-
zubringen hätte..ich finde Liebe ist eigentlich zeitlos und sollte es auch bleiben, des-
wegen finde ich das man auch anstatt "es war so schön".."es ist sehr schön"
schreiben könnte...
was dir im Grunde auch die Wiederholung des Wortes "so" zur dritten Strophe erspar-
en würde,,

die letzten Strophen finde ich sehr schön und gut geschrieben..insgesamt gefällt mir
das Werk sehr gut...

liebe Grüße gin
__________________
© Bilder by ginton

Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 01.03.2010, 22:56   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Sandy Mohn,

in deinem Gedicht sehe ich die Erinnerung an eine junge Liebe, die alles wollte. Alles auf einmal und viel zu schnell.
Sie ist nicht vergangen, denn beide haben durch diese Liebe neue Werte erfahren. Das lyr. Ich besitzt die Fähigkeit das Schöne zu bewahren und weiß (hofft), dass es einen Neuanfang geben wird.
Diese Liebe ist immer noch stark, weil sie keine Verletzungen durch Streit, Wut oder Hass erfahren hat. Sie hat eine große Chance neu entdeckt zu werden.
Die Metapher eines Bildes mit viel zu viel Farbe gefällt mir gut. Der Wille ein neues Bild sanfter aber intensiver und bleibender zu malen, trägt die Hoffnung.
Das war Lob.

Sprachlich bin ich nicht überall überzeugt. Das grelle Bild verliert an lyrischem Klang (nicht durch fehlende Reime) durch Worte wie "zurückdrehen und Zeichnung".

Ich schreibe es mal nach "Danaart" und kann dich damit vielleicht zu Änderungen hier und da inspirieren - einverstanden?

Ein Bild der Liebe
wurde gemalt
mit sanften Strichen
auf weißem Papier.

Es war so leicht,
anmutig schön,
erzählte den Anfang
von dir und mir.

Mit vielen Farben
ausgeschmückt,
zu schillernd, zu bunt
und viel zu grell.

Wir haben uns nicht
die Zeit genommen
und wollten alles
auf einmal - zu schnell.

Vergangenes ändern
kann ich nicht mehr;
an Schönes erinnern
behalte ich mir.

Vielleicht gibt es einmal
ein neues Bild
mit sanften Farben
auf weißem Papier.



Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 03.03.2010, 08:54   #4
Sandy Mohn
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.02.2009
Beiträge: 56
Standard

Lieber Gin,

es freut mich, dass dir dieses kleine Werk von mir gefällt.

Zitat:
.ich finde Liebe ist eigentlich zeitlos und sollte es auch bleiben, des-
wegen finde ich das man auch anstatt "es war so schön".."es ist sehr schön"
schreiben könnte...
Das stimmt natürlich. Doch in diesem Augenblick war die Liebe ja eigentlich vorbei und deshalb " war es sehr schön ". Es blieb jedoch die Hoffnung!

Danke dir für`Lesen meiner Zeilen.



Liebe Dana,

du hast ganz genau erfasst, was ich mit diesen Zeilen sagen wollte.
Man sollte sich immer Zeit nehmen für die Liebe und alles behutsam angehen.
Wenn man zuviel auf einmal will, dann kann etwas so Zartes und Neues auch sehr schnell zerbrechen.

Deine Einwendungen gegenüber den Worten " zurückdrehen und Zeichnung " sehe ich als richtig an und haben mich überzeugt. Sie passten nicht in dieses " sanfte Bild ".

Die " Danaart " des Gedichtes hat mir so gut gefallen, dass ich es sehr gerne übernommen habe. Ich sehe, dass ich hier noch eine Menge lernen kann.

Ganz lieben Dank für das Beschäftigen mit meinen Zeilen.


Einen lieben Gruß an euch beide von Sandy



.
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Jean-Jacques Rousseau, (1712 - 1778), französisch-schweizerischer Moralphilosoph, Dichter und Musiker

Geändert von Sandy Mohn (03.03.2010 um 09:08 Uhr)
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Alt 03.03.2010, 11:30   #5
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe Sandy,

ich kenne das Original nicht, aber ich glaube schon, dass die 'Danaart' hier einiges positiv bewirkt hat.

Mir gefällt das sehr gut und nun bleibt mir gar nichts mehr für eine Kritik
Aber auch ein Lob dazulassen wird dir gefallen, denke ich.

Und was die Interpretation angeht, da könnte ich mich auch nur wiederholen.

Sehr gern gelesen!


Liebe Grüße,
Chavali

EDIT

Mir fiel grad ein, dass ich zu diesem Thema auch schon mal einen Text schrieb


LG Ch.
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (03.03.2010 um 14:47 Uhr)
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.03.2010, 14:10   #6
Quicksilver
lebendig
 
Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 350
Standard

Hallo Sandy,

die übergreifende Metapher kann ich nur als gut gewählt empfinden, erinnert sie mich doch stark an mein gemaltes Zukunftsbild

Du hast hier einen Rückblick auf einen zu schnellen Start geworfen. Inhaltlich kann ich mich nicht komplett anschließen, denn ich denke, in einer Beziehung gibt es kein "zu früh" und kein "zu spät". Für mich gibt es nur ein "passt derzeit" und ein "passt derzeit nicht". Aber das nur am Rande. Vielleicht passt es irgendwann wieder und ihr malt wirklich ein neues Bild, jedoch kann dies nicht wieder auf weißem Papier, sondern nur auf alter Grundierung geschehen, denn ihr könnt die Vergangenheit nicht ungeschehen machen.

Sprachlich können mich freie Verse in Gedichtform selten begeistern, ganz im Gegensatz zur Prosa. Dort würde ich diese Verse noch mehr schätzen. Das ist aber nur meine persönliche Empfindung. Verstehe meine Worte bitte überwiegend als Lob

Lieben Gruß
von
Quicksilver
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Alt 07.03.2010, 18:05   #7
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard

Hallo Sandy

als ich dein Gedicht las fiel mir sofort die sinnbildliche Story des zuerst leeren Blattes auf, das sich mit Farbe füllt.
Ich kenne die Urversion nicht, Dana hat dir schon ein paar Tips gegeben und ich möchte nur noch etwas ergänzen.
Du unterbrichst leider diese Metapher in den Abschnitten 4 und 5 ...

Wir haben uns nicht
die Zeit genommen
und wollten alles
auf einmal - zu schnell.

Vergangenes ändern
kann ich nicht mehr;
an Schönes erinnern
behalte ich mir.


und wirst für mich zu allgemein - und auch unpassend.!

Warum bleibst du nicht auch in diesen Strophen bildlich bei dem Blatt Papier?

Was ich meine, nur als Beispiel:

Die Zeichnungen
wurden zu hastig gemalt,
die Perspektiven
hingeschludert.

Übermalen macht
nichts besser,
denn die frohen Farbkleckse
möchte ich schon beibehalten.


so oder ähnlich wäre das Gedicht eine stiltreue Sache, find ich, denn das eingangs aufgegriffene poetische Bild wird "malerisch" weitergeführt.


Blaugold
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Alt 12.03.2010, 14:49   #8
ruhelos
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Beiträge: 574
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hallo Sandy,

ein ansprechendes Gedicht hast du hier verfasst, obwohl für mich kein Metrikmuster erkennbar ist, reimt sich die letzteZeile der 1. Str. mit der letzten Zeile der 2. Str. Strophe 3 Zeile 4 mit Str. 4 Zeile 4. und die Strophen 5 und 6 reimen sich in der letzten Zeile wieder mit den Strophen 1 und 2. So wird das Gedicht abgerundet. Str. 1, 2 und 6 gefallen mir besonders.. Die Strophen 3 - 5 klingen nicht mehr so rund. Strophe 6 wiederum findet mein Gefallen.

Auch stimme ich Blaugold zu. Es wäre noch ansprechender, wenn der Vergleich mit dem Malen eines Bildes sich durch alle Strophen ziehen würde. Diese Bezugnahme fehlt in Str. 4 und 5.

Ich habe ein wenig nachgedacht. Vielleicht kannst du mit meinen Vorschlägen etwas anfangen.

Mit vielen Farben
ausgeschmückt,
zu schillernd, zu bunt (müsste hier nicht eine Umschreibung hin wie: entstand ein Bildß)
und viel zu grell.

Str. 4

Wir malten in Hast
bei Tag und Nacht,
das ganze Bild
viel zu schnell.

5. Str.

Gemalt ist gemalt,
es lässt sich nicht radieren,
die schönsten Striche
bewahr ich mir.

Ich weiß, die Vorschläge sind nicht ganz ausgereift. Sie sollen nur als Anregung dienen, aber so bleibt zumindest das Reimmuster erhalten und der Vergleich mit dem Bild zieht sich durch das ganze Werk, welches ich gern gelesen habe.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)

Geändert von ruhelos (12.03.2010 um 15:20 Uhr)
ruhelos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.03.2010, 22:13   #9
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard

Liebe Sandy,

als ich dein Gedicht las, konnte ich das gut nachempfinden, denn ich habe gerade einen aktuellen Bezug dazu. Also nicht ich persönlich, aber ich kenne jemand, der mir sehr nahe steht und gerade dieselben, Fehler will ich nicht sagen, aber vielleicht Erfahrungen macht.

Leider kann man einen solchen Text nur schreiben, wenn man solche Erfahrungen bereits hinter sich und verarbeitet hat, also mit etwas Abstand zu der Angelegenheit steht.

Der Text erscheint sehr authentisch.
Jedoch würde ich mich Blaugolds Vorschlag anschließen, denn die gewählte Metapher, das Blatt Papier, geht tatsächlich in der Mitte etwas unter.

Strophe 4 ist m.E. der Schwachpunkt des Textes. Natürlich ist das stringent, aber das schöne Bild geht etwas unter, wirkt ein wenig zu nüchtern und analysierend.

Wenn du das noch umsetzt und im gleichen Zuge S5 mit überarbeitest, dann hast du wirklich einen tollen Text, denn die anderen Strophen stehen m. E. wie eine Eins.

Ich lasse dir jetzt bewusst keine Vorschläge hier, da bei Änderungen eines solchen Ausmaßes sonst das Eigenständige des Autors verloren geht.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.03.2010, 09:58   #10
Sandy Mohn
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.02.2009
Beiträge: 56
Standard

Liebe Chavali,

dir danke ich zuerst einmal für dein Lob, worüber ich mich natürlich sehr gefreut habe.


Hallo Quicksilver,

auch über deine Worte habe ich mich gefreut.

Zitat:
Vielleicht passt es irgendwann wieder und ihr malt wirklich ein neues Bild, jedoch kann dies nicht wieder auf weißem Papier, sondern nur auf alter Grundierung geschehen, denn ihr könnt die Vergangenheit nicht ungeschehen machen.
Da gebe ich dir recht. Doch das LyI lässt hierbei ja offen, ob ein neues Bild mit der vergangenen Liebe oder mit einer neuen Liebe gemalt werden wird. Die Hoffnung war zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich da, doch konnte sie es ja nicht wissen.



Hallo ruhelos, Blaugold und Falderwald,


möchte mich auch bei euch für das Lesen meiner Zeilen bedanken.
Habe viel darüber nachgedacht und werde mich sicher noch einmal in Ruhe mit euren Ideen und Vorschlägen beschäftigen.
Komme dann noch einmal darauf zurück.


Ganz liebe Grüße an euch alle von Sandy
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Wie angenehm ließe es sich unter uns leben, wenn die äußere Haltung immer die Beschaffenheit des Herzens widerspiegeln würde.
Jean-Jacques Rousseau, (1712 - 1778), französisch-schweizerischer Moralphilosoph, Dichter und Musiker
Sandy Mohn ist offline   Mit Zitat antworten
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