01.12.2011, 11:07 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lob des Nebels
Im Nebel sieht man nicht die Wamme,
weshalb ich ihn auch nie verdamme! Er hüllt die Runzeln, sanft und fein, in milchigweiße Schatten ein. Will man im Licht dich nicht betrachten? Bei Nebel wird man nach dir schmachten - wie nach Suleika mit dem Schleier! Drum klage nicht - und gönn dir Freier! Der Nebel tut uns allen gut, er hindert nicht an innrer Glut. Drum: Augen zu! Im Dämmerschein, lässt sichs doch herrlich kuschlig sein.....
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
01.12.2011, 11:28 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Guten Morgen, larin,
gestern Abend war es hier in Stuttgart (und die ganze Nacht über auch) sehr neblig. Die Luft war so feucht, dass sich eine richtige "Feuchtigkeitsschicht" auf den Fensterscheiben und dem Balkongeländer bildete - was mich darauf bringt, dass man Nebel auch in dieser Hinsicht, sozusagen als "Feuchtigkeitsspender", betrachten kann. Das "glättet" ja auch. Dein Gedicht enthält wie immer feinen Humor. Stimmt schon, wenn ich die Brille abnehme, sieht alles ein bisschen verschwommen aus, das macht die Konturen viel, viel weicher. Und das "Schönheitsmittel" gibt es auch noch gratis! Mir gefällt die freche zweite Strophe am besten. Ich musste unwillkürlich beim Lesen grinsen ... Lediglich mit dem Inhalt von Strophe 3 komme ich "nicht ganz mit", denn ich finde, "Augen zu" passt nicht ganz. "Augen zusammenkneifen" schon eher. Der "Dämmerschein" ist wieder richtig, denn dämmeriges Licht (z. B. von Kerzen) "kaschiert" auch sehr schön. Und, stimmt genau: Zum kuscheligen Beisammensein braucht es kein helles Licht, eher im Gegenteil. Gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße schickt die von kuscheligen Vorstellungen angetane Stimme
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01.12.2011, 19:30 | #3 | |
Lyrische Träumerin
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Zitat:
Ich ahne nur, was eine Wamme ist, (ich denke mal eine Wampe, ein dicker Bauch?) Liebe larin, warum kommst du mit den wirklich guten Ratschlägen so spät. Das Nebelwetter ist im Dezember wahrscheinlich schon wieder vorbei. Die zweite Strophe ist ein bisschen frech und das gefällt mir. Es ist gar nicht so verkehrt, wenn man nicht alles sieht. Das kann gerade bei Nebeltagen ein kuscheliger Abend werden. Mit viel Spaß gelesen! Liebe Grüsse in deinen Abend sendet dir Lena)
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~ Mit lieben Gedanken ~ ©auf alle meine Werke ............ Marion Baccarra
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01.12.2011, 22:10 | #4 |
Slawische Seele
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Liebe Larin,
nun ist es nicht mehr neblig und die nackte Wahrheit holt uns wieder ein. Für mich ist das lyr. Ich eine wahre Lebenskünstlerin, die es versteht, aus der Not eine Tugend zu machen. Augenzwinker, Humor und kesse Frechheit sind hier wunderbar vereint. Dabei ist man nicht ausschließlich auf Nebeltage angewiesen. Wir haben regelmäßig Nächte - wobei diese, durchwacht, nicht gerade glätten. Da ist alles ebenmäßig grau, wie eine schöne Katze. Nur einkaufen würde ich in der Dunkelheit nicht. (Die Geschäfte sind ja lang genug auf.) Wenn man nämlich als schöne graue Katze einen Supermarkt betritt, verwandelt man sich in ein ausgeleuchtetes Gespenst. So betrachtet, bleiben uns doch nur jene wunderbaren, milchigweißen Nebeltage. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
02.12.2011, 10:00 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo stimme derzeit, hallo lena und dana,
ich lese hier eine illustre damenrunde, die sich ebenfalls gerne der verschleierung hingibt! da fühle ich mich gut aufgehoben! "wamme" bezeichnet hierorts die herabhängende, faltige haut am rinderhals (und es ist auch eine fleischsorte). klingt ähnlich wie "wampe" - aber so bös wollen wir unser "kleines bäuchlein" doch nicht bezeichnen, oder? jedenfalls taucht uns der nebel in ein sehr frauenfreundliches licht. supermarktneon? igitt! man sollte sich nicht aller illusionen berauben.... es hat ja vielleicht auch was gutes, dass wir im alter ein wenig taub und blind werden: da müssen wir das, was wir nicht mitkriegen wollen, einfach nicht mehr mitkriegen! träumen wir lieber weiter! das hält am leben! lg, larin
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19.02.2012, 10:24 | #6 |
Mal lachend - mal traurig
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Ort: Da wo Napoleon noch nie kämpfte
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Hallo Larin
absolut herrlich sind deine Zeilen. Und was das allerschönste ist: Der Nebel macht keinen schweren Kopf, wegen dem schön trinken. Da schick ich doch liebe Grüße der Knacki
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Ich bin ein Niemand. Niemand ist perfekt. Also bin ich perfekt. Geändert von Panzerknacker (20.02.2012 um 10:12 Uhr) |
23.02.2012, 21:37 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo knacki,
also wer sich was schön trinken muss, kann ganz leicht einen schweren , vernebelten kopf kriegen! aber ich trink jetzt auf dich ein schlückchen: prost kancki! lg, larin
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