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Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag

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Alt 08.08.2016, 23:13   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Islamistisches Frauenbild

Das Weib ist würdig nicht, so sagt der Mann,
der handelt nach dem heiligen Koran,
die Stimme zu erheben in der Welt -
um Freiheit ist es da nicht gut bestellt!

Sie hat zu schweigen und hat zu erdulden,
den Männern Unterwürfigkeit zu schulden,
und wagt sie mehr, wird sie die Peitsche spüren,
man wird sie brechen und zum Henker führen!

So steht es um die Würde in den Landen
der Muselmanen - ihnen kam abhanden,
was Menschlichkeit diktiert dem freien Geiste.
Die Wüste glüht - die Menschen sind Vereiste!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 09.08.2016, 11:06   #2
Erich Kykal
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Hi Wozi!

Nun, nicht alle islamischen Subkulturen leben diesen Wahnsinn heute noch so streng, darum habe ich es in den ersten beiden Zeilen der ersten Str. ja auch spezifiziert: Wer STRENG nach dem Koran und der Scharia lebt, MUSS sich dieserart Frauen gegenüber verhalten - er darf ihnen nicht einmal die Hand schütteln, um sich nicht mit ihrer Unreinheit zu infizieren! Das gilt nicht nur für die ungläubigen "Huren des Westens", sondern auch für alle strenggläubigen Muslimas, denn der Koran lehrt, dass das Weib von Natur aus schmutzig und verderbt sei ... Nach dem Beischlaf mit seinem Besitztum muss der Mann darum reinigende Gebete rezitieren und eine rituelle Waschung zelebrieren, um sich von ihrem unwürdigen Unrat zu säubern. Wie gesagt, streng nach dem Koran ...

Von entwürdigender Kinderfolter wie klitorialer Beschneidung und Vernähung der Schamlippen wollen wir gar nicht erst reden ...

Eine solche Rechtsauffassung und so ein Menschenbild (nicht nur gegenüber der Hälfte der Weltbevölkerung, also allen Frauen, sondern auch gegenüber allen ungläubigen Männern!) soll "Teil von Deutschland" sein? Oder Österreich? >
Gut, in der Bibel steht auch viel menschenverachtender Schmonzes drin, so wie man damals eben dachte - aber wir hatten die Aufklärung, die Trennung von Staat und Kirche und lang genug ein gehobenes Bildungsniveau, dass die fanatischen Bibeltreuen heute zum Glück eine verschwindende Minderheit darstellen, und dass selbst jene, die den Blödsinn noch irgendwie so nebenbei glauben wollen, die Bibel eher "symbolisch" übersetzen (als würde das den Schwachsinn glaubhafter machen, der da drinsteht ...).

In Amerika sind sie noch nicht so weit. Stell die vor, in Europa würde jeder Präsident jede seiner Reden mit Sprüchen wie "Wie vertrauen auf Gott!" oder "Wir erbitten Gottes Segen für...!" oder "Gott segne unser Land!" oder "Gott schütze sie!" einleiten, würzen und abschließen! Der Ami-Präsi MUSS das praktisch tun, um die große Gemeinde seiner Bibeldeppen als Wähler bei der Stange zu halten. Für den Rest drischt er dann die patriotischen Phrasen ... :

Stundenlang könnte ich mich auslassen über all die Hirnlosigkeit in der Welt ... :P (Kotz! Brech! Würg! Spei!)


Zu deiner Frage bezüglich der Frauen selbst:

In strenggläubigen Kulturen sind die Frauen derart von klein auf indoktriniert, dass sie es akzeptieren, ja sogar die eigenen Töchter terrorisieren und quälen im Namen dessen, wozu sie abgerichtet wurden. Bei Nichteinhaltung drohen ihnen drakonischste Strafen und ewige Verdammnis!

Meine zutiefst empfundene Verachtung gehört allerdings jenen Frauen, die in liberalen Ländern mit modernen Bildungssystemen aufwachsen und sich dann TROTZDEM UND AUS FREIEN STÜCKEN dafür entscheiden, strenggläubige Muslimas zu werden!!! Da steht mir nur noch der Mund offen über so viel masochistische Blödheit! Und das sind noch nicht mal immer die hässlichsten, die sich unter den Schleier flüchten, weil sie zu schwach sind, mit ihrem Äußeren fertig zu werden! (Darum werden so viele Frauen in islamischen Ländern bald fett: unter der Burka ist es eh wurscht, wie man aussieht, und man kann den oft verhassten Ehemann so daran hindern, einen allzu oft besteigen zu wollen ... )

Deine Frage setzt den Glauben an eine Solidarität voraus, die so nicht existiert. Bei uns ist es noch nicht SO lang her, dass auch hier die "Weiber" nichts zu melden hatten, ja nicht einmal eine Universität durften sie besuchen und auch nicht allein in die Öffentlichkeit! Auch wenn es seit fast hundert Jahren anders ist - das Selbstbild ändert sich nur langsam.
Zudem solidarisiert man sich als Mann hierzulande ja auch nicht mit all den Männern in islamischen Ländern, die das dumme System ihrer Kultur hinterfragen und dafür inhalftiert und gefoltert werden! Ein bißchen Entrüstungsblabla - und das war's dann. Selbst schuld, der Dödel! Wenn er das Maul gehalten hätte, wär ihm das nicht passiert! - So denken doch die meisten, oder? (Aber wehe, sie fliehen und kommen ausgerechnet zu uns: Oh weh - das wird ja unser Problem! Weg mit dem Gesindel! Jaja, so sind die braven Leutchen ...)
"Fremdes" geht uns nichts an. Warum sollten die Frauen das anders betrachten, nur weil sie Frauen sind?


Gerne mitgelästert! Das entfrustet! (Teufelssmiley gibt's hier leider nicht!)

LG, eKy
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Alt 09.08.2016, 19:06   #3
Dana
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Lieber eKy,

an diesen "Stammtisch" gebe ich eine Runde aus und setze mich dazu.
Ein wunderbares Gedicht und eine gute Besetzung am Stammtisch. Zwei Herren und eine Frau sind sich einig.
Deine Antwort an Wozi (aber auch sein Kommentar) ergänzen das grauenhaft Rätselhafte. Es kann nicht sein und doch ist es so.
Manchmal geht es mir sehr schlecht, wenn diese Tatsachen durch "Blasen" wie Toleranz, Kultur, "Recht" und Respekt für einen Stimmenfang auf Zeit ge- und benutzt werden. Artikel 1 des Grundgesetzes schwebt nur irgendwo.
Der "Fingerzeig" gehört auf viele (alle) Staaten gerichtet!!! Sie verachten, sie sind in Sorge, sie intergrieren (nicht), sie buhlen und wenden ihre Hälse, damit sie dran bleiben. Der Mensch als Mensch ist noch lange nicht dran.
Die Wüste glüht, die Menschen sind vereiste kann treffender nicht sein.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 09.08.2016, 22:27   #4
Erich Kykal
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Hi Dana!

Es ist zuweilen nicht leicht, mit Bedacht zu schimpfen, ohne allzusehr zu verallgemeinern oder zu oberflächlich pauschal zu verurteilen - dann wären wir doch kaum anders als diese gottverzückten Fanatiker, oder?

Manchmal möchte ich mich einfach nur noch in meinem kleinen Nest daheim einrollen und mich davon überzeugen, dass mich all das da draußen eigentlich nichts angeht - wozu sich ereifern, wenn man eh nichts ändern kann, schon gar nicht, ohne jede Menge verbohrter Schädel einzuschlagen!?

An der Unreife, Dummheit und Bildungsferne weiter Teile der Menschheit wird sich nur im Verlaufe von Jahrhunderten etwas ändern, dazu kommen die Fähigkeiten des Menschen, unliebsamsame Einsichten zu ignorieren, auszublenden oder zu verweigern sowie sich in noch so verquere Überzeugungen bis zum nichts mehr hinterfragenden Exzess hineinzusteigern!

Wozu sich also echauffieren! Man ruiniert sich nur die eigenen Nerven ...

Vielen Dank für deine - weiblichen! - Gedanken!

LG, eKy
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Alt 23.08.2016, 18:50   #5
Erich Kykal
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Hi Wozi!

Diesen Artikel fand ich heute in den Yahoo-Nachrichten:

Islam-Expertin argumentiert: Burka ist eine Beleidigung für die Gesellschaft

Seit einigen Wochen wird in der Politik über ein Burka-Verbot in Deutschland diskutiert. Nun schaltet sich die Islam-Expertin Necla Kelek in die Debatte ein und lässt wissen, dass die Vollverschleierung eine Beleidigung für die Gesellschaft sei.

In einem Artikel für die “Bild” erklärt Kelek zunächst, dass die Burka nichts mit dem Koran zu tun haben. Ein Vers im Koran rät Frauen lediglich, sich nachts, wenn sie das Zelt verlassen, zu bedecken, um nicht belästigt zu werden. In einem anderen Vers heißt es, dass Frauen ein Buch über die Brust schlagen soll, wenn sie auf Fremde treffen. “Was die Männer daraus im Namen der Religion gemacht haben, ist uns allen vor Augen”, so die 58-jährige Sozialwissenschaftlerin.

Demnach sei es zu “Trennung der Gesellschaft in Männer und Frauen” gekommen. Während dem Mann die Frau und die Öffentlichkeit gehört, gehöre der Frau die Burka und der Haushalt. In der Öffentlichkeit soll sie nur ein “schwarzes Nichts” sein. “Frauen sollen sich deshalb bedecken, damit sie Männer nicht reizen”, so Kelek.

Manche Frauen würden aber auch glauben, dass sie Allah dienen, wenn sie sich unter einer Burka verstecken. Dabei verlange er es aber gar nicht von ihnen. Ihre Männer fordern diese Vollverschleierung mit ihrer selbst gemachten Ordnung. “Ich bin der Meinung, dass jede Frau das Recht hat, als Mensch wahrgenommen zu werden, und dass auch ihr Gegenüber das Recht hat, zu erkennen, mit wem er es zu tun hat”, so Necla Kelek. “Burka und Co. sind eine Beleidigung für eine Bürger-Gesellschaft. Wer sich versklaven will, kann das zu Hause oder in einem Club tun.”

Wer in Deutschland eine Burka trage, demonstriere eine extremistische Interpretation einer Religion, so Keleks klare Meinung. Deshalb plädiert sie dafür, dass ein Gesetz diese Mädchen und Frauen davor schützen muss, dass sie unfreiwillig in einem “mobilen Gefängnis” leben müssen.


Passt gut hierher!

LG, eKy
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Alt 23.08.2016, 19:35   #6
Wodziwob
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Hi eKy,

und macht Hoffnung. Stimmt, im Koran ist nichts davon zu finden. Kann man nur hoffen, dass ihre Stimme wenigstens bei deutschen Muslimen Gehör finden wird.

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---Link entfernt---

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Liebe Grüße
Wozi

Geändert von Eiland-Moderation (08.01.2017 um 19:30 Uhr) Grund: unerlaubte Fremdverlinkung entfernt
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Alt 06.01.2017, 20:32   #7
Erich Kykal
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Hi Wozi!

Ich befürchte, nicht mal da, denn alle Gläubigen zeichnen sich durch unverrückbare Standpunkte aus, egal, wie liberal sie sich geben mögen: Das einmal als "gottgegeben" und "gottgewollt" Begriffene und Gelernte wird stur beibehalten, weil es ihre Gemeinschaft definiert.
Und nebenbei - welcher Mann, der als "Krone der Schöpfung" erzogen wurde, würde gern und freiwillig auf das verzichten, was er als sein vom heiligen Buch und seinem Kulturkreis bestätigtes Geburtsrecht betrachtet: Bequeme Herrschaft über alles Weibliche!?

LG, eKy
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Alt 07.01.2017, 06:29   #8
Angelika
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Ach, Erich, es ist ja richtig, dass die Stellung der Frau im Islam eher die des Besitztums des Mannes ist, als dass sie als eine selbstständige Persönlichkeit akzeptiert wäre. Mir selbst ist das im Grunde egal, weil ich kein Muslima bin, also auch nicht den martialischen Geboten des Korans unterliege. Es gibt meines Wissens aber in der muslimischen Welt eine stärker werdende Frauenbewegung gegen Unterdrückung in Staat und Familie, und wenn man gegen die Unterdrückung der Frau ist, sollte man sie wenigstens gedanklich unterstützen und sich nicht über die unterdrückten Frauen und das auf den Koran bezogene Frauenbild der Männer mokieren. So sehe ich das.

Ich denke aber, solcherart Gedichte sollte man sich, wenn man sich für darüberstehend hält, einfach enthalten. Nicht, weil ich vielleicht der Ansicht wäre, gegen irgendeinen Glauben dürfe man nichts sagen, sondern einfach aus Gründen der Fairness. Dieselbe Haltung hast du doch auch im Katholizismus, wenn Frauen keine Priester werden dürfen - das hängt doch mit dem patriarchalen Denken jener voraufgeklärerischen Zeit zusammen, als Frauen auch in Europa noch Eigentum des Mannes - übrigens mit allen Rechten des Mannes über die Frau (!) - waren. Dass sich für die Frauengleichberechtigung minimal etwas tat, geschah doch erst nach dem ersten Weltkrieg, und das war 1919, nach der Novemberrevolution. Wir haben keinen Grund, uns da zu erregen, und wenn ich daran denke, dass mir durch den Anschluss der DDR an die BRD die entscheidenden Rechte der Frau wie gleicher Lohn für gleiche Arbeit zum Beispiel genommen wurden, dann sieht es mit der Gleichberechtigung auch im "christlich-jüdisch aufgeklärten Deutschland" nicht besonders gut aus.

Angelika
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Alt 07.01.2017, 14:20   #9
Erich Kykal
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Hi Angelika!

Zitat:
Zitat von Angelika Beitrag anzeigen
Ach, Erich, es ist ja richtig, dass die Stellung der Frau im Islam eher die des Besitztums des Mannes ist, als dass sie als eine selbstständige Persönlichkeit akzeptiert wäre. Mir selbst ist das im Grunde egal, weil ich kein Muslima bin, also auch nicht den martialischen Geboten des Korans unterliege. Es gibt meines Wissens aber in der muslimischen Welt eine stärker werdende Frauenbewegung gegen Unterdrückung in Staat und Familie, und wenn man gegen die Unterdrückung der Frau ist, sollte man sie wenigstens gedanklich unterstützen und sich nicht über die unterdrückten Frauen und das auf den Koran bezogene Frauenbild der Männer mokieren. So sehe ich das.

Ich denke aber, solcherart Gedichte sollte man sich, wenn man sich für darüberstehend hält, einfach enthalten. Nicht, weil ich vielleicht der Ansicht wäre, gegen irgendeinen Glauben dürfe man nichts sagen, sondern einfach aus Gründen der Fairness. Dieselbe Haltung hast du doch auch im Katholizismus, wenn Frauen keine Priester werden dürfen - das hängt doch mit dem patriarchalen Denken jener voraufgeklärerischen Zeit zusammen, als Frauen auch in Europa noch Eigentum des Mannes - übrigens mit allen Rechten des Mannes über die Frau (!) - waren. Dass sich für die Frauengleichberechtigung minimal etwas tat, geschah doch erst nach dem ersten Weltkrieg, und das war 1919, nach der Novemberrevolution. Wir haben keinen Grund, uns da zu erregen, und wenn ich daran denke, dass mir durch den Anschluss der DDR an die BRD die entscheidenden Rechte der Frau wie gleicher Lohn für gleiche Arbeit zum Beispiel genommen wurden, dann sieht es mit der Gleichberechtigung auch im "christlich-jüdisch aufgeklärten Deutschland" nicht besonders gut aus.

Angelika
Wenn du meine Antwort Nr. 2 gelesen hättest, hättest du dir den 2. Teil deines Beitrags erspart. Abgesehen davon, dass ich denke, dass KEINE Religion mit ihren rigiden Moralverfügungen von anno Tobak heute noch in aufgeklärten Gesellschaften Toleranz und "Fairness" verdient hat, besteht immer noch ein haushoher Unterschied zwischen heutigen christlichen und muslimischen Frauen!

Wir säbeln unseren Mädchen nicht die Klitoris ab und vernähen die Scham, wie es in vielen afrikanischen Gegenden trotz Verbot auch heute noch fröhlich praktiziert wird.
Wir stecken sie nicht in schwarze Säcke mit Augenschlitzen und behaupten, es wäre nicht anders möglich, der Geilheit der Männer zu entgehen!
Wir verurteilen sie nach einem Seitensprung nicht zu öffentlicher Hinrichtung, während der Mann bei gleichem Vergehen bestenfalls eine Geldstrafe zu erwarten hat.
Wir befehlen nicht unseren jüngsten Söhnen, antrünnige Schwestern zu ermoden, nur weil sie nicht mehr bereit waren, sich dem Diktat der Männer zu unterwerfen und somit die "Familienehre beschmutzt hatten"!
Wir peitschen sie nicht aus, zwingen sie, immer schweigend drei Schritt hinter uns zu gehen und alle Einkaufstüten zu schleppen, während der Pascha von Gottes Gnaden selbstgefällig vorneweg stolziert.
Wir verbieten ihnen nicht, lesen und schreiben zu lernen oder Auto oder selbst Fahrrad zu fahren, weil dies als "unsittlich" empfunden werde! Wir sperren sie nicht lebenslänglich als kostenlose Sklavin ins Haus und behaupten auch noch, sie damit auf ein Podest der Ehrerbietung zu heben!
Wir verurteilen Frauen, die ihren Vergewaltiger anzeigen, nicht zu jahrelanger Kerkerhaft wegen "Unsittlichkeit in der Öffentlichkeit"!

Und wenn du sagst, dass dir das alles egal sei, weil du eben keine Muslima bist, warum ereiferst du dich im Gegenzug über ein Gedicht, dass diese Missstände anprangert? Oder gefällst du dir einfach nur darin, Leute mit unüberlegter Kritik gegen dich einzunehmen?
Wenn du tatsächlich glaubst, mit "gedanklicher Unterstützung" (Häh, was soll das denn heißen? - Einfach nix sagen und bloß böse kucken, wenn einer öffentlich seine Frau prügelt?) etwas zu erreichen, solltest du besser nachdenken, ehe du sowas aufschreibst!
Nebenbei gesagt habe ich mindestens ebenso viele Gedichte wider die Blödheiten des Christentums in meinem Archiv, falls dir das hilft.

Nun, ich verstehe deinen Denkansatz, aber ich stimme nicht damit überein. Wer, wenn nicht wir Künstler, haben die Aufgabe, anzuecken im Namen der Menschlichkeit, und keine falsch verstandene Toleranz und keine Angst vor möglichen Folgen darf uns daran hindern, unseren Überzeugungen zu folgen!
Über die Form, in der wir das tun, darf durchaus diskutiert werden, allerdings bin ich hier weder ausfallend noch hetzerisch geworden - im Gegenteil, indem ich quasi die Position jener Geisteshaltung einnehme, zeige ich erst ihre ganze überkommene kulturimmanente Arroganz und Unmenschlichkeit. Dafür gibt es keine wie auch immer formulierte Ausrede über "Tradition" oder "Glaube". Das ist einfach nur zutiefst falsch und gehört aus der Welt entfernt.
Schön wäre, wenn die Muslime endlich selbst die Kraft fänden, ihren Glauben zu reformieren und den wahnsinnigen Traditionalisten und Extremisten die Stirn zu bieten. Aber leider versteht sich laut Koran der Islam ja selbst als höchst aggressiv missionierende Weltsicht, die sich, wenn friedlich nicht möglich, mit Feuer und Schwert zu verbreiten habe.
In der Bibel mag ähnlicher Mist stehen, aber hier hat man sich nach Jahrtausenden vergeblichen Schlachtens in Gottes Namen dazu durchgerungen, solche Bibelzitate nicht mehr wörtlich und ernst zu nehmen - oder gleich die ganze verdammte Religion! Der Islam hat diese Lektion noch nicht gelernt, und die heutigen Möglichkeiten an Mobilität und Waffentechnik erlauben es diesen Steinzeitreligiösen, ihren Wahnsinn mittels Terror in die ganze Welt zu tragen.
Oder um ein augenfälliges Beispiel für den gravierenden Unterschied der "Kultur" zu geben: Stell dich bei uns ins hinterletzte Bergdorf, wo alle noch wöchentlich zur Messe gehen, und sag laut: "Ich glaube nicht an Gott und finde Religionen dumm!" Im schlimmsten Fall wird man dich böse anschauen oder auffordern, woanders hinzugehen, wenn es dir dort nicht passt, selbst wenn du das im Petersdom in Rom rufst.
Und nun probier das mal in einer beliebigen islamistischen Region zwischen Gibraltar und Vietnam! Wenn du sehr viel Glück hast, wirst du nur aus dem Dorf geprügelt - aber Glück haben Frauen dort selten, schon mal gar nicht, wenn sie wie du ohne Burka, Kopftuch oder Schleier und alle Abstufungen dazwischen rumlaufen und ungefragt den Mund aufmachen! Allein das wäre schon eine Auspeitschung oder die Todesstrafe wert, je nach Rigidität der örtlichen Mullahs.
Aber öffentlich Allah zu schmähen bringt dich dort auf jeden Fall ins Grab! Vielleicht sogar ohne die Farce einer Verhandlung, weil dich die aufgebrachte Menge gleich an Ort und Stelle in Fetzen reißt!

Klar sind letztlich die westlichen Staaten schuld an der Eskalation der letzten Jahrzehnte mit ihrer schon jahrhundertelangen Ausbeutung des mittleren und fernen Ostens und ihrer hirnrissigen Politik der Aufteilung nach eigenem Gutdünken sowie der Einrichtung des Staates Israel, aber wer sich an Unschuldigen austobt, um die Schuldigen zu schwächen und ins Unrecht zu setzen - und nichts anderes ist Terrorismus - ist in meinen Augen wesentlich schlimmer als Wirtschaftsausbeuter und kurzsichtige, kulturblinde Politiker!

Nun, ich könnte noch seitenlang referieren über die sinnlosen Grausamkeiten dieses Konflikts, der weder religiös noch fanatisch sein müsste, und der letztlich auch nichts zum Besseren bewegen wird, aber ich denke, es würde nichts an deinen Vorstellungen dazu ändern.
Jetzt lese ich erst mal den Diskurs zwischen dir und Wozi, aber ich glaube nicht, dass ich dort etwas lesen wäre, das mich erstaunt.

LG, eKy
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Alt 07.01.2017, 08:36   #10
Wodziwob
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Hi eKy,

Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Und nebenbei - welcher Mann, der als "Krone der Schöpfung" erzogen wurde, würde gern und freiwillig auf das verzichten, was er als sein vom heiligen Buch und seinem Kulturkreis bestätigtes Geburtsrecht betrachtet: Bequeme Herrschaft über alles Weibliche!?
Na, ich zum Beispiel. Weil auch die Rolle des Herrschers sprich Unterdrückers entwürdigend ist und armselig, die Gleichberechtigung hingegen auch für den Mann befreiend, erlösend und bereichernd. Der "neue" Mann übertrifft den "alten" um Längen an Würde, Selbstbewusstsein und Wesentlichkeit. Auch unsere Kultur musste im Prozess der Emanzipation die religiösen Fesseln zerreißen und abstreifen, die Frau sowie Mann bis weit ins Zwanzigste Jahrhundert hinein in ihre Rollen knechteten, das großartige Buch "Eunuchen für das Himmelreich" von Uta-Ranke-Heinemann ist nicht nur für Christen absolut empfehlenswert. Was in den letzten - sagen wir mal - fünfzig Jahren bei uns stattgefunden hat, lässt sich nur als epochale Kulturrevolution bezeichnen, dass es ein harter Kampf war und eine schwere Geburt, davon zeugen Wortschöpfungen wie Softie und Emanze. Und obgleich noch immer auf dem Weg und trotz der logischen Schattenseiten des gegenteiligen Extrems - ein Zurück gibt es nicht mehr.

Und in diese errungene Freiheit vor allem auch neuer Bewusstseinsstufe klatschen nun die überkommenen Strukturen und Rollenmuster der islamischen Kultur hinein wie düstere Gespenster überwundener Vergangenheit. Ihre männlichen Vertreter können nur als lächerlich und befremdlich anachronistisch wahrgenommen und eingestuft werden, als zwanghafte Sexualneurotiker und Schwächlinge, als notorisch kompensierende "Pantoffelhelden", weshalb sie denn auch unablässig Begriffe wie "Ehre" heranziehen müssen zu ihrer "Verteidigung". Vom absoluten Großteil des aufgeklärten Westens werden sie als unliebsame und abstoßende Witzfiguren abgelehnt, von Frauen sowieso, aber auch von Männern, und das macht sie natürlich aggressiv. Islamische Frauen hingegen sind ihre unmittelbaren entmündigten Opfer, Schattenwesen und Leibeigene, was in ihrer demütigenden und für jedes halbwegs natürliche Empfinden aberwitzig absurden Kleiderverordnung sichtbaren Ausdruck und Niederschlag findet, eine klatschende Ohrfeige und Beleidigung für jede emanzipierte Frau, ein beschämendes Ärgernis für jeden emanzipierten Mann.

Beide Geschlechter der islamischen Kultur müssen nicht nur fünfzig Jahre aufholen, sondern mindestens zehnmal so viel. Klingt nach Arbeit...

Liebe Grüße
Wozi

Geändert von Wodziwob (07.01.2017 um 08:50 Uhr) Grund: nix wichtigs
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