21.03.2009, 13:52 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Gedichte gefährden die Dummheit
Lass dich schreiben, dichten. Poesie. Geändert von Blaugold (30.04.2009 um 19:13 Uhr) |
21.03.2009, 14:23 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ach Blaugold,
wäre das schön... Mir gefällt besonders dein Übergang von der ersten in die zweite Strophe. Zuerst dieses "Fang" als Abschluß und dann als beginnt eines neues Satzes. Lieber, ich gebe gerne zu: ein bischen zu den Dummen gehöre ich auch...gibt es für diese Art einen besonderen Namen oder ist es hier deine ganz eigene Sache? Aber im Grunde egal...es gefällt mir ausnehmend gut. Das du sehr hohe Ansprüche an deine eigenen Sachen hast, weiß ich ja... und wie immer finde ich deine Umsetzung mehr als gelungen, aber mir gefällt auch die Kritik und die Hoffnung die gleichzeitig hier zum Ausdruck kommt. Oder sollte man es eher als Wunschtraum sehen. Ich fürchte ja, doch ich persönlich lese es lieber als Hoffnungsschimmer auf eine bessere Zeit. Liebe Grüße Babsi
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Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach (Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen) |
22.03.2009, 14:28 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo badico
Eigentlich ist die Aussage ganz banal. "Lass dich schreiben..." als Zuspruch für Dichter und Poeten im Allgemeinen. Das Fazit bezieht sich auf Bekanntes, dass Lesen klug macht. Und somit kontraproduktiv zur Unkultur der Dummheit ist! Wenn ein Gedicht mit Inhalt und Struktur gar etwas Geistreiches beherbergt, ist dieser Hort schon besetzt. Geistloses hat darin keinen Platz mehr. Damit meine ich nicht, dass Gedichte vielleicht elitär sein müssen. Eher so, wie die Sache mit dem Gartenbeet: Soll es gut angelegt sein braucht es dazu Sorgfalt. Ich danke dir für Kommentar und Lob. Blaugold |
24.03.2009, 17:36 | #4 |
Slawische Seele
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Lieber Blaugold,
der Vergleich zum Beet gefällt mir und passt zur Aussage. Ich kann mein Beet sorgfältig anlegen, mich daran "einen Sommer lang" erfreuen und mir für das nächste Jahr Veränderungen, Verschönerungen und Verbesserungen ausdenken. Wenn ab und an jemand hinschaut und mir sagt, dass es ihm gefällt oder mir gar mit guten Ratschlägen zur besserern Anlage verhilft, dann behalte ich meine Freude am Beet. Mir hat ein Spruch auf Papiertüten einer Buchhandlung sehr gefallen: Lesen gefährdet die Dummheit. Ich habe dein Gedicht als eine freundliche Aufforderung zur Gedichtgestaltung gelesen. Liebe Grüße Dana
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04.04.2009, 14:41 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Dana
ja, den von dir zitierten Spruch auf Tüten kenn ich auch. Klar war er Ideengeber für mein Gedicht. Aber da gegen alles scheinbar ein Kräutlein gewachsen ist, gibt es wohl auch eins gegen diesen Satz. Das mit dem Beet kann man auch in die andere Richtung verstehen: wenn es nicht kultiviert wird, wächst mit großer Sicherheit trotzdem was! Ich danke für deinen Kommentar. Blaugold |
05.04.2009, 22:25 | #6 |
asphaltwaldwesen
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servus blaugold,
eine wunderschöne melodie spricht aus deinen zeilen! wort und klang bilden einen teppich(rasen), in den ich mich als leser sofort betten möchte, um das gefühl des angekündigten, gewünschten erblühens hautnah erleben zu können. sehr dicht in sprache und form! ich finde dein gedicht äußerst schön gelungen. lediglich frage ich mich, ob es nicht "Ein Wort fällt manchmal mit der Muse süßem Kuss." heißen müsste??? "mit dem süßen kuss der muse" wird doch in der umstellung wie bei dir zu "mit der muse süßem kuss"... oder lieg ich da ganz verkehrt? ich wag jetzt nicht die hand ins feuer zu legen dafür (hab nicht germanistik studiert), aber mir scheint so... als ob. jedenfalls ein großartiges gedicht. kein wort zuviel, keins zuwenig. und diese wunderschöne melodie! sehr genossen. danke! lieber gruß, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
07.04.2009, 20:51 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo blaugold,
dichten und schreiben als weg zur erkenntnis, das finde ich gut! mir geht's oft so: ich weiß gar nicht, was mit mir los ist, bis ich es nicht aufgeschrieben habe! dann steht es ,gewissermaßen schwarz auf weiß , vor mir - ich kann nicht mehr dum rum, dran vorbei, drüber weg. oft ist das niedergeschriebene dann fast wie eine self- fullfilling prophecy... schön finde ich dieses "Lass dich schreiben.." - ich glaube , kunst lebt immer von der hingabe an das werk ach ja : ich würde der muße auch mit süßem kuss ein wort verleihen....
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
29.04.2009, 22:45 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo fee,
ganz ehrlich, auch ich bin mir nicht sicher, ob dein Einwand nicht doch berechtigt ist (süßem Kuss). Hab ich jetzt mal nach deiner Version abgeändert. Hallo larin "Lass dich schreiben" kann man sowohl auf den Poet, als auch auf das noch zu entstehende Werk anwenden, aber das ist dir sicher klar. Ich danke euch für die wohlwollenden Kommentare und den Hinweis zur Rechtschreibung. Blaugold |
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