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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 12.01.2012, 21:37   #1
Chavali
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Standard Satyr




D
er Mond des Planeten umschwirrte mich heiß,
ich drehte mich mit auf der Bahn.
Im eisigen Frieren erahnte ich Schweiß,
im Lachen erblickte ich Wahn.

Zwei Lichter erschienen aus dunklem Geviert,
die Hand, die sie hielt, griff nach mir.
Ein glühendes Auge erstarrt und fixiert,
veränderte sich zum Satyr.

Mein Lachen erstarb und ich wähnte mich tot,
gelähmt lag ich nieder und schwieg.
Von draußen kam zögernd das Morgenrot
und mit ihm der nahende Krieg.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



Variante II (nach Faldi)


Der Mond des Planeten umflammte sie heiß,
sie drehte sich mit auf der Bahn.
Im eisigen Frieren erahnte sie Schweiß,
im Lachen erblickte sie Wahn.

Zwei Lichter erschienen aus dunklem Geviert,
die Hand, die sie hielt, griff nach ihr.
Ein glühendes Auge erstarrt und fixiert,
veränderte sich zum Satyr.

Ihr Lachen erstarb und sie wähnte sich tot,
gelähmt lag sie nieder und schwieg.
Von draußen kam zögernd das Morgenrot
und mit ihm der nahende Krieg.




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Geändert von Chavali (24.01.2012 um 10:13 Uhr)
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Alt 13.01.2012, 13:38   #2
ginTon
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Standard

hi chavilein,,

Wow, das gefällt mir super gut. Ich denke es ist griech. Mythologie, schon
aufgrund des Satyr, die ja in der Gefolgschaft des Dionysos stehen...

Zitat:
Der Mond des Planeten umschwirrte mich heiß,
ich drehte mich mit auf der Bahn.
Im eisigen Frieren erahnte ich Schweiß,
im Lachen erblickte ich Wahn.
Poetisch eine super Strophe, inhaltlich fehlt mir ein wenig der Zugang, entweder weil ich die Sage nicht kenne oder wenn es keine ist, wie die Metaphern und Bilder umgesetzt werden könnten. Sicher ist nur, dass der Spur des Mondes irgendwie gefolgt wird und dieser auf das LI sowohl anziehend als auch unnahbar zugleich wirkt...

Zitat:
Zwei Lichter erschienen aus dunklem Geviert,
die Hand, die sie hielt, griff nach mir.
Ein glühendes Auge erstarrt und fixiert,
veränderte sich zum Satyr.

Mein Lachen erstarb und ich wähnte mich tot,
gelähmt lag ich nieder und schwieg.
Von draußen kam zögernd das Morgenrot
und mit ihm der nahende Krieg.
Ja, wie gesagt der Text ist wunderbar geschrieben, inhaltlich so aber nicht lösbar. Muss er ja auch nicht. Der Satyr ist ein Mythos, also kann man o. muss sogar mythisch schreiben, um die Gestalt zum Ausdruck zu bringen...

hat mir sehr gefallen , liebe Grüße ginnie
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Alt 13.01.2012, 15:24   #3
Chavali
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hi ginnie,
Zitat:
Ich denke es ist griech. Mythologie, schon
aufgrund des Satyr, die ja in der Gefolgschaft des Dionysos stehen...
nicht unbedingt. Der Text steht in Vollmond, nicht in Spiritualität.
Also kann es auch ein Traum sein, verwirrend, verschmelzend, unerklärbar.
Zitat:
inhaltlich so aber nicht lösbar. Muss er ja auch nicht.
Genauso ist es. Ich fand einfach schön, wie sich die Worte zusammensetzen ließen.
Phantasie eben.
Zitat:
Poetisch eine super Strophe, inhaltlich fehlt mir ein wenig der Zugang, entweder weil ich die Sage nicht kenne oder wenn es keine ist, wie die Metaphern und Bilder umgesetzt werden könnten. Sicher ist nur, dass der Spur des Mondes irgendwie gefolgt wird und dieser auf das LI sowohl anziehend als auch unnahbar zugleich wirkt...
Sehr schön interpretiert - wenn es auf Grund o.g. Angaben sich überhaupt interpretieren lässt.
Zitat:
Ja, wie gesagt der Text ist wunderbar geschrieben,
Danke dir!
Liebe Grüße,
chavi



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Alt 15.01.2012, 08:36   #4
Sidgrani
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Hallo Chavali,

für mich eindeutig ein Traum, irreal, surrealistisch und voller Gegensätze.

Der Mond in seiner vorgegebenen Bahn zeugt von sich regelmäßig wiederholenden Träumen, aber auch von seiner enormen Wirkung auf unser Unbewusstes und unser inneres Gefühlsmobile.

Der Satyr, als Traumgestalt, ist ebenso anziehend wie abstoßend zugleich und steht hier vielleicht für etwas Unmenschliches bzw. im Verborgenen Schlummerndes.

Die Metapher des "nahenden Krieges" erschließt sich mir nicht so ganz, eventuell der normale Alltag oder aber eine Störung im zwischenmenschlichen Bereich.

Dein Gedicht habe ich mit viel Interesse gelesen.
Liebe Grüße
Ragnar
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Alt 15.01.2012, 11:22   #5
Stimme der Zeit
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Hallo, liebe Chavi,

auch ohne die vorhergehenden Kommentare dachte ich beim Lesen gleich an einen Traum, der sich (wie es in Träumen ja häufig geschieht) in einen Albtraum verwandelt. Diese Annahme fand ich dann "bestätigt".

Besser als Mandrillo könnte ich es nicht ausdrücken: Surreal und voller Gegensätze, so wirkt es auch auf mich.

Zitat:
Der Mond des Planeten umschwirrte mich heiß,
ich drehte mich mit auf der Bahn.
Im eisigen Frieren erahnte ich Schweiß,
im Lachen erblickte ich Wahn.
Mond-Planet, umschwirren-mitdrehen, (gedacht: kaltes Weltall)-heiß, eisiges Frieren-Schweiß, Lachen-Wahn. Ich kenne das aus Träumen, dass ich ein ganz bestimmtes "Bild" sehe, es (jetzt nur als reines Beispiel) als "weiß" identifiziere - aber im Traum gleichzeitig ganz sicher bin, dass es "schwarz" ist. Im Traum kann man etwas ganz deutlich sehen, aber gleichzeitig völlig sicher wissen, dass es das Gegenteil davon ist. Mir gefällt, dass hier ganz offen bleibt, wer da lacht. Obwohl es im Traum natürlich auch möglich ist, dass das LI sein eigenes Lachen selbst "sehen" kann. Allerdings kommt mir der Gedanke, dass hier eigentlich nur Gegensätze sind - nichts ist so, wie es scheint? (Was mich zum Ende von Strophe 3 führt.)

Zitat:
Zwei Lichter erschienen aus dunklem Geviert,
die Hand, die sie hielt, griff nach mir.
Ein glühendes Auge erstarrt und fixiert,
veränderte sich zum Satyr.
Wie in Träumen "ganz normal", wechseln die "Bilder". Hier zeigt sich die Surrealität deutlich, denn die "zwei Lichter" werden von "einer" Hand gehalten, die gleichzeitig nach dem LI greift. Das ist "Traum pur", denn dafür bräuchte es im "Wachen" wohl drei Hände. Aber im Traum ist das alles "logisch und normal". (Das kenne ich gut, es ist die Sorte Traum, bei der ich nach dem Aufwachen das "Bedürfnis" nach einem "Hä?" habe. Aber Albträume, so wie hier, kenne ich nicht mehr. Nur Träume, die ich nach dem Aufwachen als "sonderbar" ansehe. Das liegt daran, dass ich seit einigen Jahren nur noch "klarträume", d. h. ich weiß im Traum, dass es nur ein Traum ist und, wenn mir etwas nicht gefällt, "steuere" ich ihn dahingehend, dass er eine andere (gewollte, erwünschte) Richtung nimmt. Da ich "weiß", dass der Traum "nicht echt" ist, habe ich auch keine Angst. )

Das "glühende Auge" verwandelt sich in einen Satyr - das ist "typisch Traum", dass ein "Bild" plötzlich wechselt. Was in einem Traum "ganz normal" erscheint und einen überhaupt nicht "wundert", es ist einfach so. Hier bestätigt sich meine Annahme, dass es wohl ein Albtraum ist, denn zuerst wird das LI von einem "glühenden Auge" angestarrt und fixiert, worauf sich ein Satyr manifestiert - also die "Bedrohung" sich zeigt.

Zitat:
Mein Lachen erstarb und ich wähnte mich tot,
gelähmt lag ich nieder und schwieg.
Von draußen kam zögernd das Morgenrot
und mit ihm der nahende Krieg.
In dieser Strophe muss ich bei den ersten beiden Versen meine Vorstellungskraft zu Hilfe nehmen, ich träumte so etwas tatsächlich noch nie. Hier herrscht wieder Gegensätzlichkeit, denn das LI träumt, dass es tot ist - und gleichzeitig nimmt es das (wozu man ja "lebendig" sein muss) selbst wahr. Aber es kann nichts tun, nicht handeln, nur schweigen - es ist ja "tot" und daher "gelähmt".

Die beiden letzten Verse deute ich als das beginnende Erwachen des LI. Das "zögernde Morgenrot" sehe ich als den Wunsch, das Aufwachen trotz der Bedrohlichkeit des Traums noch hinauszögern zu können. Offenbar wartet nämlich ein "nahender Krieg". Es gibt also Lebensumstände, die das LI bis in die Träume verfolgen und solche Träume verursachen, was zugleich auch den Wunsch hervorruft, weiter träumen zu können. Das wiederum lässt mich annehmen, dass das LI die Wirklichkeit schlimmer einstuft als diesen Albtraum.

Ich kann natürlich nicht sagen, ob meine Interpretation irgendwie "stimmig" ist oder "danebenliegt", aber das waren die Eindrücke, die ich beim Lesen "empfing".

Formal finde ich zwei Stellen interessant:

Zitat:
die Hand, die sie hielt, griff nach mir.
Der daktylische Takt sagt mir: "griff" ist unbetont. Aber ich möchte es unwillkürlich betonen - was kein "Regelverstoß" ist, da es nach einem Interpunktionszeichen steht. Es sind also beide Betonungsarten möglich.

Zitat:
Von draußen kam zögernd das Morgenrot
Ich denke, hier steht "Morgenrot" als "Übergang", der sich auch in der Betonung zeigt.

Das Versmaß besteht sonst aus vier- und dreihebigen Daktylen mit Auftakt und durchgehend männlichen Kadenzen. Da es, abgesehen von den beiden angeführten Stellen, ganz "sauber" durchgezogen ist, sehe ich diese als bewusste, dem Inhalt entsprechende, Absicht an. (Es passt auch sehr gut, um das zu erwähnen. )

Mir bleibt nur zu sagen, dass ich es sowohl gut geschrieben als auch interessant finde. Es gefällt mir wirklich.

Sehr gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
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Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.01.2012, 09:10   #6
Chavali
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Hallo Sid
Zitat:
Die Metapher des "nahenden Krieges" erschließt sich mir nicht so ganz,
eventuell der normale Alltag oder aber eine Störung im zwischenmenschlichen Bereich.
Manchmal muss sich eine Metapher auch nicht eindeutig erschließen, Sid.
Das ist ja das Schöne an Gedichten: Jeder Leser kann für sich herauslesen, was er mag und empfindet.
Wir können ja Rilke oder Storm oder Heine auch nicht mehr fragen, was sie sich bei ihren Gedichten gedacht haben
Zitat:
für mich eindeutig ein Traum, irreal, surrealistisch und voller Gegensätze.
Ja, das hast du sehr schön gesagt. So wollte ich den Text auch verstanden wissen.
Zitat:
Der Mond in seiner vorgegebenen Bahn zeugt von sich regelmäßig wiederholenden Träumen,
aber auch von seiner enormen Wirkung auf unser Unbewusstes und unser inneres Gefühlsmobile.

Der Satyr, als Traumgestalt, ist ebenso anziehend wie abstoßend zugleich und steht hier
vielleicht für etwas Unmenschliches bzw. im Verborgenen Schlummerndes.
Eine feine Interpretation!
Hab herzlichen Dank



Hallo liebe Stimme,

auch du hast diesen surrealen Traum sehr schön interpretiert.
Deine Gedanken dazu sind so ausführlich, als hättest du diesen Traum selbst erlebt.

Nun ist es ja so mit den Träumen, dass immer nur (jedenfalls ist das bei mir so) ein Fetzen hängen bleibt - wenn überhaupt.
Ich führe kein Traumtagebuch - wie ginnie das handhabt
Diese Fetzen - soweit mir erinnerlich - nehme ich dann und fantasiere weiter.
Deshalb auch das scheinbar nicht Übereinstimmende, denn es ist ja so, dass eine Hand nicht zwei Lichter halten
und dabei noch gleichzeitig irgendwohin fassen kann.
Zitat:
Hier zeigt sich die Surrealität deutlich, denn die "zwei Lichter"
werden von "einer" Hand gehalten, die gleichzeitig nach dem LI greift. Das ist "Traum pur",
denn dafür bräuchte es im "Wachen" wohl drei Hände.
Genau.
Früher, vor Jahren, in einem anderen Forum, wurde mir das öfter mal vorgehalten.
Von Fantasie verstanden die Kommentatoren dort nicht viel
Zitat:
Formal finde ich zwei Stellen interessant:

Zitat:
die Hand, die sie hielt, griff nach mir.
Der daktylische Takt sagt mir: "griff" ist unbetont. Aber ich möchte es unwillkürlich betonen - was kein "Regelverstoß" ist, da es nach einem Interpunktionszeichen steht. Es sind also beide Betonungsarten möglich.

Zitat:
Von draußen kam zögernd das Morgenrot
Ich denke, hier steht "Morgenrot" als "Übergang", der sich auch in der Betonung zeigt.
Genau. Das ist ein kleines Schmankerl, dessen ich mich öfter bediene
Zitat:
Mir bleibt nur zu sagen, dass ich es sowohl gut geschrieben als auch interessant finde.
Danke dir. Für den inhaltlich ausgezeichneten Beitrag und das Lob


Liebe Grüße euch beiden,
Chavali



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Alt 18.01.2012, 17:47   #7
Falderwald
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Hi Chavi,

was sollte man hier noch großartig schreiben, was hier nicht schon erwähnt wurde?

Eine surreale Handlung gerade aus einem Traum heraus, von dem man nicht weiß, ob es ein schöner oder ein Alptraum gewesen ist.

Die ersten beiden Zeilen starten verheißungsvoll und alles riecht nach einem fantastischen Abenteuer. Ich stelle es mir schön vor, in einer Umlaufbahn und im freien Fall um einen Planeten zu kreisen, zusammen mit dessen Mond. Das muss ein erhabenes Gefühl sein und zeigt gleichzeitig, wie unbedeutend ein kleiner Mensch im Vergleich mit diesen Giganten doch ist.

Aber schon in der nächsten Zeile stellt sich eine ungewisse Ahnnung ein, ein Frösteln, ein Angstschweiß? Aus dem o.a. Gefühl entwickelte sich plötzlich das Gegenteil, etwas Wahnsinniges geschah.

So tauchten auf einmal zwei Lichter aus dem Nichts auf, eine Hand griff nach dem LI und ein glühendes Auge veränderte sich, aus dem die Gestalt eines Satyrs entstand.

Daß dem LI dabei das Lachen im Halse stecken blieb, ist verständlich (vor allem als Frau ) und Totstellen die einzig mögliche Alternative, nach dem Motto, entweder sieht er mich oder nicht, ist eh egal...

Die letzten beiden Zeilen sind ebenfalls sehr frei interpretierbar.
Man könnte sagen, das LI wacht in der frühen Morgenrötung aus diesem Traum auf und erfährt von dem bevorstehenden Krieg in seinem Land.
Ein Ahnung?

Wie auch immer.

Aber ich muss noch etwas anmerken.

Das "Geviert" in S2 lasse ich noch durchgehen und zwar als quadratischen Teiausschnitt einer Geamtperspektive, aber in der ersten Zeile solltest du etwas ändern.
Ich stelle mir als außenstehender Beobachter diese Szene jetzt einmal vor.
Da ist ein fantastischer Vollmond am Himmel und der umschwirrt ein winzig kleines Objekt.
Dann würde ich mich fragen, ob Frau Luna besoffen sei, weil sie so auf ihrer Bahn herumtorkelt...

Das "umschwirren" solltest du austauschen.
Vielleicht "umhauchte" oder "umflammte" oder was dir selbst vielleicht noch einfällt.
So könnte man das auch auf das Mondlicht beziehen, was natürlich metrisch nicht hierhin passt.

Und noch eine Kleinigkeit.
Ich habe dein Gedicht einmal in die dritte Person Singular versetzt.
Und ich meine, das wirkt wesentlich besser.
Man kann "er" oder "sie" verwenden. Ich habe mich hier einmal für "sie" entschieden (wegen des Satyrs ).


Der Mond des Planeten umflammte sie heiß,
sie drehte sich mit auf der Bahn.
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Zwei Lichter erschienen aus dunklem Geviert,
die Hand, die sie hielt, griff nach ihr.
Ein glühendes Auge erstarrt und fixiert,
veränderte sich zum Satyr.

Ihr Lachen erstarb und sie wähnte sich tot,
gelähmt lag sie nieder und schwieg.
Von draußen kam zögernd das Morgenrot
und mit ihm der nahende Krieg.

Ja, sehr interessant und in fantasievollen Bildern dargestellt, so daß ich mich gerne damit auseinandergesetzt habe...


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2012, 10:11   #8
Chavali
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Hallo Faldi,

mit deinem Kommentar hast du mir eine große Freude gemacht, danke
Zitat:
was sollte man hier noch großartig schreiben, was hier nicht schon erwähnt wurde?
hmm, trotzdem ist dir noch eine Menge dazu eingefallen.
Zitat:
Eine surreale Handlung [...]
Ja, reine Fantasie und warum sollte denn darin die Logik die Überhand haben?
Zitat:
Da ist ein fantastischer Vollmond am Himmel und der umschwirrt ein winzig kleines Objekt.
Dann würde ich mich fragen, ob Frau Luna besoffen sei, weil sie so auf ihrer Bahn herumtorkelt...
...gerade das kann in einem surrealistischen Geschehen geschehen
Zitat:
Das "umschwirren" solltest du austauschen.
Vielleicht "umhauchte" oder "umflammte" oder was dir selbst vielleicht noch einfällt.
wäre eine Möglichkeit, die ich prüfen werde.
Zitat:
Und noch eine Kleinigkeit.
Ich habe dein Gedicht einmal in die dritte Person Singular versetzt.
Und ich meine, das wirkt wesentlich besser.
Man kann "er" oder "sie" verwenden. Ich habe mich hier einmal für "sie" entschieden (wegen des Satyrs ).
das ist allerdings eine gute Idee, werde diese Variation als II oben einstellen (mit dem ausgewechselten umschwirren)
Zitat:
sehr interessant und in fantasievollen Bildern dargestellt, so daß ich mich gerne damit auseinandergesetzt habe...
Das freut mich, Faldi. Hab herzlichen Dank dafür!


Lieben (realen) Gruß,
Chavali

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